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Ja, ihr lest schon richtig, ich bins
Ich wollts jetzt einfach mal wissen. Seit Jahren wird hier über Böker gelästert, aber Tests und Beschreibungen gabs recht wenige. Ich werd mal schauen, ob ich zukünftig ein wenig ausgleichen kann, "die anderen" sind ja schon ausreichend vertreten.
Lange Rede, ab zum Messer, erstmal..
Die Specs:
Klinge 85mm, 440C, Rahmen aus Aluminium, matt verchromt mit beidseitigen Cocobolo Inlays, Plungelock, Automatik mit Springfeder, Safety am Griffrücken. Soweit, so bekannt.
Das Messer kam in seiner sehr ansprechenden Metallbox und liegt in einer ausgefrästen Unterlage aus Moosgummi. Nicht diese dünnen gespritzten Plastikeinsätze, aus denen man das Messer raushebeln muss und die danach zerbrochen sind
Fit und Finish:
Da gibts nichts zu meckern. Die Griffoberfläche fühlt sich sehr geschmeidig an, alle Kanten sind sauber verrundet. Die Daumenrillen geben Halt, ohne in den Finger zu schneiden. Die Klinge ist sauber satiniert und ordentlich geschliffen. Der Anschliff ist exakt in der Mitte und perfekt symetrisch. Im geschlossenen Zustand liegt die Klinge exakt in der Mitte des Rahmens.
Das Cocobolo Inlay ist ordentlich eingepasst und auf Hochglanz poliert.
Das Logo und die gravierte Hersteller/Stahlbezeichnung auf der Klingenrückseite sind dezent und sauber ausgeführt.
Konstruktion:
Das Messer nutzt die erlaubten 85mm Klingenlänge voll aus, bleibt aber wegen der Aluschalen recht leicht.
Der Auslöser schaut gerade weit genug aus den Griffschalen heraus, dass er sich leicht drücken lässt. Ohne dass er sich verhakt, oder aus Versehen lösen kann. Zusätzlich hat das Messer eine Safety am Klingenrücken. Schiebt man die geriffelte Sperre nach vorne, wird der Auslöser blockiert. Das funktioniert im offenen, wie im geschlossenen Zustand.
Die Feder lässt die Klinge recht flott aufspringen. Die Klinge läuft dabei leicht und sauber. Kligenspiel? Nein, nicht wirklich. Vertikal nahe Null, horizontal im Rahmen dessen, was andere hochwertige Springer von "Nobelmarken" auch zeigen. Alles bezogen auf heftiges "Noddeln"
Die Klinge schlägt beim Öffnen nicht an den Aluschalen an - wie es bei anderen, teils sehr hochpreisigen Messern der Fall ist. Ein Stoppin aus Stahl ist kaum sichtbar im Rahmen integriert. Danke
Stahl auf Alu, auch wenn das Alu teilweise gehärtet ist (was man bei Alu halt Härten nenen kann) tut mir immer weh.
Der Klingenschliff könnte am hinteren Ende etwas weiter hochgezogen sein, der Schliffwinkel wird dort schon etwas flach. Andererseits passt der Anschliff zur Recurve Klinge und gibt ihr eine dynamischere Form. Das bleibt Geschmachsache.
Design und Ergonomie
Ja, das ist so ein Punkt. Ums der Ehrlichkeit halber vorneweg zu sagen, meines ists nicht und wirds nie sein. Mir sind halt ein paar Ecken und Kanten, und ein mehr technisches Design lieber.
Nur - funktional und objektiv betrachtet kann ich nichts negatives finden, im Gegenteil. Ich habe mit dem Messer die letzten Tage oft rumgespielt, und die Haptik macht Spass. Die Schalen sind konturiert, an der dicksten Stelle ist der Griff circa 16mm breit.
Alles schön rund, nichts drückt und zwickt. Das Messer schmiegt sich sehr angenehm in die Hand. Für einen sicheren Griff sorgt die bauchige Grifform mit der ausgeprägten Fingerrille für den Zeigefinger. Zusätzlich sind dort die Schalenunterseiten geriffelt. Auch das soweit abgerundet, dass man zwar einen festen Sitz hat, die Rillen aber nicht stören.
Geschlossen steht die Klinge nicht über, kann sich also in der Tasche nicht verhaken. Apropo Tasche - das Speed Lock 3000 hat keinen Clip. Würde optisch auch sehr stören. Böker liefert die passenden Taschen aus Leder oder Cordura. Die Cordurataschen habe ich selbst in Gebrauch, sind sehr gut gemacht.
Microtech, Protech, Benchmade Fans wird das Speed Lock kaum zum Umsteigen bringen
Aber das ist ja nur eine Fraktion unter vielen. Die andere bekommt ein Springmesser mit maximal legaler Klingenlänge und ergonomischen Design, das noch dazu sehr sozialkompatibel ist.
Fazit:
Das Böker Speedlock 3000 kann gefallen oder auch nicht. Fakt ist, man bekommt ein Messer mit einem vernünftigen Stahl, einer ordentlichen Verarbeitung, mit guter Ergonomie und einem freundlichen, untaktischen Design. Die Automatik befriedigt den Spieltrieb und die Satefty ist ein nettes Feature. Zusammen mit der hübschen Box - jaja, braucht man nicht, ist trotzdem nett - gibt das auch ein gutes Geschenk ab.
Für mich ist das Speedlock 3000 eine Empfehlung wert.
Danke an Böker für die Zusendung des Testmusters
Fragen hier im thread, wenn spezielle Detailbilder gewünscht werden, mach ich das gerne. Aber hurtig, am Mo gehts zurück.
Grüße
Pitter


Lange Rede, ab zum Messer, erstmal..
Die Specs:
Klinge 85mm, 440C, Rahmen aus Aluminium, matt verchromt mit beidseitigen Cocobolo Inlays, Plungelock, Automatik mit Springfeder, Safety am Griffrücken. Soweit, so bekannt.
Das Messer kam in seiner sehr ansprechenden Metallbox und liegt in einer ausgefrästen Unterlage aus Moosgummi. Nicht diese dünnen gespritzten Plastikeinsätze, aus denen man das Messer raushebeln muss und die danach zerbrochen sind

Fit und Finish:
Da gibts nichts zu meckern. Die Griffoberfläche fühlt sich sehr geschmeidig an, alle Kanten sind sauber verrundet. Die Daumenrillen geben Halt, ohne in den Finger zu schneiden. Die Klinge ist sauber satiniert und ordentlich geschliffen. Der Anschliff ist exakt in der Mitte und perfekt symetrisch. Im geschlossenen Zustand liegt die Klinge exakt in der Mitte des Rahmens.
Das Cocobolo Inlay ist ordentlich eingepasst und auf Hochglanz poliert.
Das Logo und die gravierte Hersteller/Stahlbezeichnung auf der Klingenrückseite sind dezent und sauber ausgeführt.
Konstruktion:
Das Messer nutzt die erlaubten 85mm Klingenlänge voll aus, bleibt aber wegen der Aluschalen recht leicht.
Der Auslöser schaut gerade weit genug aus den Griffschalen heraus, dass er sich leicht drücken lässt. Ohne dass er sich verhakt, oder aus Versehen lösen kann. Zusätzlich hat das Messer eine Safety am Klingenrücken. Schiebt man die geriffelte Sperre nach vorne, wird der Auslöser blockiert. Das funktioniert im offenen, wie im geschlossenen Zustand.
Die Feder lässt die Klinge recht flott aufspringen. Die Klinge läuft dabei leicht und sauber. Kligenspiel? Nein, nicht wirklich. Vertikal nahe Null, horizontal im Rahmen dessen, was andere hochwertige Springer von "Nobelmarken" auch zeigen. Alles bezogen auf heftiges "Noddeln"
Die Klinge schlägt beim Öffnen nicht an den Aluschalen an - wie es bei anderen, teils sehr hochpreisigen Messern der Fall ist. Ein Stoppin aus Stahl ist kaum sichtbar im Rahmen integriert. Danke
Der Klingenschliff könnte am hinteren Ende etwas weiter hochgezogen sein, der Schliffwinkel wird dort schon etwas flach. Andererseits passt der Anschliff zur Recurve Klinge und gibt ihr eine dynamischere Form. Das bleibt Geschmachsache.
Design und Ergonomie
Ja, das ist so ein Punkt. Ums der Ehrlichkeit halber vorneweg zu sagen, meines ists nicht und wirds nie sein. Mir sind halt ein paar Ecken und Kanten, und ein mehr technisches Design lieber.
Nur - funktional und objektiv betrachtet kann ich nichts negatives finden, im Gegenteil. Ich habe mit dem Messer die letzten Tage oft rumgespielt, und die Haptik macht Spass. Die Schalen sind konturiert, an der dicksten Stelle ist der Griff circa 16mm breit.
Alles schön rund, nichts drückt und zwickt. Das Messer schmiegt sich sehr angenehm in die Hand. Für einen sicheren Griff sorgt die bauchige Grifform mit der ausgeprägten Fingerrille für den Zeigefinger. Zusätzlich sind dort die Schalenunterseiten geriffelt. Auch das soweit abgerundet, dass man zwar einen festen Sitz hat, die Rillen aber nicht stören.
Geschlossen steht die Klinge nicht über, kann sich also in der Tasche nicht verhaken. Apropo Tasche - das Speed Lock 3000 hat keinen Clip. Würde optisch auch sehr stören. Böker liefert die passenden Taschen aus Leder oder Cordura. Die Cordurataschen habe ich selbst in Gebrauch, sind sehr gut gemacht.
Microtech, Protech, Benchmade Fans wird das Speed Lock kaum zum Umsteigen bringen

Fazit:
Das Böker Speedlock 3000 kann gefallen oder auch nicht. Fakt ist, man bekommt ein Messer mit einem vernünftigen Stahl, einer ordentlichen Verarbeitung, mit guter Ergonomie und einem freundlichen, untaktischen Design. Die Automatik befriedigt den Spieltrieb und die Satefty ist ein nettes Feature. Zusammen mit der hübschen Box - jaja, braucht man nicht, ist trotzdem nett - gibt das auch ein gutes Geschenk ab.
Für mich ist das Speedlock 3000 eine Empfehlung wert.
Danke an Böker für die Zusendung des Testmusters

Fragen hier im thread, wenn spezielle Detailbilder gewünscht werden, mach ich das gerne. Aber hurtig, am Mo gehts zurück.
Grüße
Pitter