Bräuchte mal Tips von den Schleifexperten

Jürgen_63

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Nach vielen Tips hier im Forum schaffe ich es zufriedenstellend meine Messer für den Küchengebrauch zu schärfen.Tomaten gehen schön durch. Meine bevorzugten Schleifsteine sind Shapton 1000 und 2000.
Mein Problem ist,wenn ich die Messer auf dem 2000er Stein schleife,werden sie wieder stumpf.Was mache ich falsch?Habe natürlich auch so einen kleinen elektrischen Winkelmesser den ich ans Messer picken kann,aber nein die Messer werden stumpf.Der 1000er Stein macht einen guten Job,mit dem 2000er kann ich mich nicht so recht anfreunden.
Wären die Naniwas vielleicht besser für mich geeignet?400er und 1000er Naniwa?
Danke für eure Hilfe.
 
Welche Messer willst du schleifen? Womit entgratest du? Wie lange bist du auf dem 2000er Stein bis du aufhörst? Ich kenne den Shapton Pro 2000 sehr gut, selbst günstige Edelstahlmesser fliegen danach durch Zeitungspapier in Kurven unter leichtem Zug, glaube nicht das es an den Steinen selbst liegt.
 
Habe hier im letzten Beitrag ein paar Bilder hinzugefügt.Entgraten?Ich denke wenn ich auf dem 2000er wechsle und ca. 10 Minuten schleife wird sich der Grat in wohlgefallen auflösen.Natürlich liegt es nicht am Stein wenn ich mich damit schwer tue.Darum hatte ich ja auch geschrieben,was mache ich falsch?Die besagten Messer sind alle deutsch oder europäisch.Ich schleife sie im ca. 20° Winkel,damit habe ich bis jetzt die besten Erfahrungen gemacht.
 
Guten Morgen,
wenn du mit dem 1000er Shapton die "wate"= Schneidkante sauber auf null getroffen hast, kommen mir 10 Minuten auf dem Shapton 2000 viel zu lange vor.
Ich fürchte, du verlagerst deine Schneidkante dabei immer etwas von einer Seite auf die andere, ohne sie wirklich feiner auszuarbeiten. Gerade bei nicht so harten Messern und dem harten Shapton geschieht das schnell.
Es braucht sehr wenig Druck, damit du die vorbereitete Schneidkante feiner ausarbeitest, da vertut man sich schnell. Ich brauche bei einer 20 cm Klinge mit ca 59 HRC auf dem Shapton freihand vielleicht 1-2 Minuten, und bin dann schon sehr zufrieden mit der weiter ausgearbeiteten Schärfe. Andere Steine brauchst du sicher nicht und feinere Steine, vielleicht ein Naniwa 3000 chosera pro
machen zwar Spass, aber wirklich sinnvoll nutzen würde ich sie nur bei härteren Klingen.
 
Entgraten?Ich denke wenn ich auf dem 2000er wechsle und ca. 10 Minuten schleife wird sich der Grat in wohlgefallen auflösen
Und genau hier ist der Fehler. Du schleifst auf einem 1000er Stein und baust die Schneide komplett auf, musst also auf dem 2000er nur die Kratzer feiner polieren. Das dauert keine 10 Minuten, eher 2-3 Minuten für beide Seiten.
Kontrollierst du dabei wie sich der Grat von Seite zu Seite nochmal aufbaut? Wie entgratest du?
Bei einem Stein JIS6000-8000 und höher baut sich kaum fühlbar mehr ein Grat auf, hier wird wirklich nur poliert und man kann mit Wechsel-Zügen entgraten.
Ich vermute du formst die eigentlich schon scharfe Schneide mit dem 2000er nochmal um und hast eventuell dann doch noch Restgrat zur Seite, damit es stumpf wirkt.
 
Man sicherlich vortrefflich darüber diskutieren, ob Naniwa oder Shapton besser sind.
Naniwa 400 und 1000 werden das Problem nicht lösen. Da bringt ein Steinwechsel nichts.

Vielleicht hast Du noch eine alte Jeans, ansonsten tut es auch Zeitungspapier. Ein Stück davon um den Stein wickeln und das Messer darauf entgraten. Einfach mal ausprobieren, ob dies einen Unterschied macht. Kostet nichts. Bevor Du Geld in die Hand nimmst...
 
Wenn das Messer auf dem zweiten Stein wieder stumpfer wird, liegt es oft daran, dass man den Winkel vom ersten Durchgang nicht mehr getroffen hat. Wie schon geschrieben wurde, sollte es auf dem zweiten Stein recht zügig gehen. Wenn Du da 10 Minuten freihändig zugange bist, schleifst Du die Schneide eher wieder rund.

Es ist mir, trotz System, aber auch schon passiert, dass ich unbewusst auf der einen Seite mehr geschliffen habe, als auf der anderen. Das war sogar mit bloßem Auge zu erkennen, weil die Fase auf der einen Seite breiter war als auf der anderen. Das Messer ist dann aus der Mitte geschliffen und wirkt stumpf. Nachdem ich auf der vernachlässigten Seite nachgearbeitet habe, hatte das Messer dann die gewünschte Schärfe.
 
Danke Jungs,ihr seid ja fix unterwegs,dann werde ich mich mal an eure Tips halten und noch diese Woche berichten was dabei herausgekommen ist.
Alte Jeans,habe ich tatsächlich noch letzte Woche zum entsorgen auf die Seite gelegt,wird dann wohl nochmal genutzt.Alten Ledergürtel hätte ich auch noch,anstatt wegschmeißen kann man den ja vielleicht für's entgraten hernehmen.
 
@Jürgen_63 Vielleicht hilft noch das: Je feiner der Stein, desto weniger Druck darfst du beim Schleifen ausüben. Und zum Entgraten kannst du die Klinge durch einen Korken ziehen. ABER auch hier, kein Druck! Es reicht vollkommen, wenn die Klinge 2 - 3 mm in den Korken schneidet.

Gruss Ulli
 
@Jürgen_63
Du solltest schon ein Verständnis entwickeln was Du da tust!
Hast Du mal die Seite von Leo besucht und seine Videos mal angesehen?
Auf Dauer muss man schon einigermaßen die Zusammenhänge verinnerlichen.
Sonst wirst Du immer wieder auf Probleme stoßen. Die meisten gehen zu früh auf den feineren Stein.
Erst einmal muss sich auf dem 1000er auf beiden Seiten ein Grat bilden, vorher braucht man gar nicht weitermachen.
Da müsste man nach Reduzierung des Grates schon einmal merken, ob es schärfer ist als zuvor.
Bisher scheint mir das eher ein Blindflug zu sein. Je länger Du auf dem Stein herumrutschst, desto eher versaust Du den Winkel.
Vielleicht braucht Du zum 1000er noch einen gröberen Stein, der mehr Abtrag hat.
Dazu musst Du aber auch zunächst einmal erkennen, wie stumpf das Messer denn ist.
 
Zieh die Schneide mal nach dem 1000er durch einen Korken, oder mit wenig Druck durch ein Stück Weichholz.
Das streift den Grat ab. Danach siehst Du, ob es wirklich schon scharf war, oder ob Der Schärfeeindruck nur durch den Grat entstand.
Es ist auf jeden Fall sinnvoll, den Grat immer abzustreifen, bevor man auf die nächst feinere Körnung geht.
Dann hast Du das Material des Grates nicht auf dem Stein rumliegen, und kannst auf dem Stein einen feineren Grat aufbauen.
Nach dessen Abstreifen hast Du dann eine entsprechend feinere Schneide.
 
Schöne Ostern wünsche ich euch,und wie versprochen,die Rückmeldung.
Ich glaube der Leo wird mein nächsten bester Freund.Habe mir heute Nachmittag mal das Tablet auf den Tisch gestellt und das ganze Schärfset herausgeholt.Habe es exakt genauso gemacht wie im Video,und siehe da,es wird immer besser.Ich denke das ich manchmal beim ersten schleifen zu früh aufgehört habe,auf dem 2000er Stein einfach lange drauf geblieben bin.Grat nicht richtig entfernt oader auch gar nicht.Todsünde. Was mich noch ein wenig verunsichert,das ich den Grat nicht so recht mit den Fingern erfühlen kann.Habe das heute mal an einem Santoku 18cm mit einem Winkel von ca.20°-23° ausprobiert und war doch beim Zwiebelschneiden recht beeindruckt.Habe mir heute auch mal einen Lederriemen mit Paste bestellt um den Grat zu entfernen.Das gleiche was der Leo vorschlägt,empfiehlt.
Was ich anscheinend noch falsch gemacht habe das ich den Stein quasi im Wasser ertränkt habe.Lieber hier und da ein paar Tropfen und gut ist.
(@Pazific,Vielleicht braucht Du zum 1000er noch einen gröberen Stein, der mehr Abtrag hat.) Ich hätte da noch einen Atoma Diamond Stone 400,eigentlich zum Abziehen für dei Schleifsteine.
 
Hallo Jürgen,
gut, dass Du Dir mal die Seiten und Videos vom Leo angeschaut hast, der erklärt alles sehr gut nachvollziehbar und weist auch auf mögliche Fehlerquellen hin. Wenn das Messer schon sehr stumpf ist oder Ausbrüche in der Klinge vorhanden sind, dann ist es durchaus empfehlenswert mit dem Atoma zu starten, damit brauchst Du weniger Züge und hast ein besseres Feedback. Besser ist es nicht so lange zu warten, bis ein Messer komplett stumpf ist, sondern die Schärfe zu erhalten. Dazu kann man Wetzstähle benutzen.
Wetzstahl von Dick:
Dick Wetzstahl Dickoron / Messer schärfen und schleifen - Leos Messerschärfseite (http://messer-machen.de/schaerfmittel/wetzstaehle/stahlwetzstaebe/wetzstahl-mit-micro-feinzug/dick-wetzstahl-dickoron/dick-wetzstahl-dickoron.html)
für gröberes den Sieger:
Sieger long life / Messer schärfen und schleifen - Leos Messerschärfseite (http://messer-machen.de/schaerfmittel/wetzstaehle/keramikwetzstaebe/sieger-long-life/sieger-long-life.html)
von Dick gibt es auch noch den Superfeinzug:
DICKORON Hygienic Wetzstahl rund 30 cm Superfeinzug : DICK (https://www.dick.de/messer/schneiden/detail/dickoron-dick-hygienic/dickoron-hygienic-wetzstahl-rund-30-cm-superfeinzug)
Den Superfeinzug braucht man aber nicht unbedingt.
Wichtig ist, dass er möglichst oval sein sollte, oval ist schonender für die Klinge. Vorteil von den Wetzstählen ist, dass man sie auch bei Recurve Klingen nutzen kann, da ist ein Stein nicht so gut nutzbar.
Beispiel:
ZWILLING Pro Filiermesser 18 cm | ZWILLING.COM (https://www.zwilling.com/de/zwilling-pro-filiermesser-18-cm-38403-181-0/38403-181-0.html?cgid=cutlery_boning-fillet-knives)
Viel Erfolg!
P.S. Du musst solange auf der einen Messerseite schleifen, bis Du einen Grat fühlst, erst dann auf die andere Seite wechseln und dann wiede solange schleifen, bis sich der Grat aufbaut, erst dann passt es, dass Du von beiden Seiten den gleichen Winkel hast. Eigentlich spürt man den Grat, wenn man vorsichtig mit dem Daumen über die Klinge fährt. Der Grat muss über die gesamte Klinge zu spüren sein, erst dann auf die andere Seite gehen. Mit einer Lupe kann man den auch sehen.
1. Vorschliff / Messer schärfen und schleifen - Leos Messerschärfseite (http://messer-machen.de/schaerfen/schaerfen-im-detail/1-vorschliff/1-vorschliff.html?search_highlighter=grat+erkennen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man den Grat mit den Fingern nicht fühlen kann, hat es sich bei mir bewährt, ein Wattepad oder ein Q-Tip zu nehmen.
Damit fühlt man ihn sehr genau, auch bei feineren Körnungen.
 
Damit Du sicher bist, dass Du die Schneide wirklich vollständig erwischst, die Edding Methode nutzen.
 
ich denke das ich manchmal beim ersten schleifen zu früh aufgehört habe,auf dem 2000er Stein einfach lange drauf geblieben bin.Grat nicht richtig entfernt oader auch gar nicht.Todsünde. Was mich noch ein wenig verunsichert,das ich den Grat nicht so recht mit den Fingern erfühlen kann.
Die Erkenntnis ist doch super, wenn du jetzt weißt zu früh aufgehört zu haben oder nicht richtig entgratet zu haben. Für mich hat sich ganz gut mit der Fingerkuppen entlang der Flanke über die Schneide ziehen, wechselnd über beide Seiten bewährt, da spürt man den Unterschied. Geht auch mit einem dünnen Lappen / Mikrofaser, da merkt man auch wenn's noch hängen bleibt ist noch Grat vorhanden.
 
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