Bronzebeilagscheiben anfertigen?

Günther

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Wie fertigt Ihr aus Bronzeblech Beilagscheiben für Klappmesser?

Blechschere fällt wohl aus, da die Scheiben verbogen werden.
 
Bis jetzt gar nicht - aber wenn, dann würde ich sie grosszügig ausschneiden, lochen und eine gewisse Anzahl gleichzeitig mit einem dicken Deckblech auf beidne Seiten auf einen Dorn spannen, auf die Drehbank nehmen und als Paket drehen.
Wenn das nicht geht, auf der Drehmaschine (Bohrmaschine) mit dem Handbandschleifer zylindrisch schleifen.
 
Zuerst bohre ich die Löcher ins Blech, vorsichtig mit ( ich nehm meistens 0,5mm Phosporbronze) Unterlage.

Dann schneid ich mit dem Drehmel und dessen Trennscheiben viereckige Stücke aus, mit der Schere hat ich da keine guten Ergebnisse.

Ich hab mir extra eine Aufnahme gedreht, die sieht in etwa so aus wie unten. Ich spann das Blech auf die Aufnahme, schleif die Ecken grob weg und drehs dann auf Maß ab, entgrate, fertig.

freagle
 

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Zuerst bohre ich mit einem Stück Alu als Unterlage. Dann säge ich die Scheiben (ebenfalls 0.5mm Broze) mit einer Juweliersäge und einem sehr feinen (8/0) Sägeblatt aus. Anschließend schleife ich sie auf 600er Schleifpapier mit Glasunterlage glatt um sie zu entgraten. Geht ganz gut so.
Gruß, Jan.
 
Ich hab das mit 0,5 mm Phosphorbronze schon versucht und bin kläglich gescheitert. Könnte auch am Locheisen gelegen haben...
 
Michael L. schrieb:
Kann man sowas mit einem geeigneten Locheisen auch ausstanzen?

mit einem normalen Locheisen wohl kaum, jedenfalls nicht bei 0.5mm Dicke. Da benötigt man wohl nicht nur ein Stanzeisen, sondern auch eine Matrize mit der entsprechenden Bohrung. Ich kenne sowas aus dem Goldschmiedebereich. Das sieht dann so aus:
stanze.jpg

zwei Stahlplatten also, in einem bestimmten Abstand montiert, mit der entsprechenden Bohrung als Führung für die Stanze bzw. als Matritze.

Gruß, Jan.
 
@Jafi
Ist so eine Stanze Standartausrüstung für einen Goldschmied?

Wenn ja, dann sollte es nicht so schwer sein einen in der jeweiligen Umgebung zu finden. Vieleicht können die einem bei dem Versuch die Bronzescheiben zu basteln unter die Arme greifen. :ahaa:
 
@Beelzebub
Nein, Standardausrüstung ist das nicht gerade. Diese Teile gehen so bei ca. 500€ los. Es gibt sogar spezielle Stanzen für Kreisringe (=Washer). Vielleicht einfach mal die Goldschmiede des Branchenbuchs durchtelefonieren? Washer aus dünnem Blech herstellen können die sicher alle, aber ohne diese Durchschläger-Ausstattung wird das vermutlich etwas teuer...

Gruß, Jan.
 
Zuletzt bearbeitet:
Goldschmiede werden ihre Werkzeuge für "schnöde" Phosphorbronze wohl kaum "mißbrauchen" ...
Aber in Werkzeug- oder Vorrichtungsbaufirmen stehen solche Locher auf fast allen Werkbänken

Stichwort Kaffeekasse :ahaa:

Gruß Andreas
 
Es gibt viele Firmen in DE die Bronzescheiben gern herstellen. Schaue mal bei Wer Liefert Was? rein. Die kosten zwischen 40-75 Euro pro 100 (netto) wenn man 1.000 bestellt, unter 1.000 macht es meisten kein Sinn, bzw. machen die es nicht, oder Preis für 500 ist dann genau so wie für 1.000. Manchmal gibt es vorhandene Werkzeuge, manchmal muss man die auch bezahlen.

Zuhause machen ist sehr lästing, es sei denn man hat ein Drehbank und auf Dorn die runter drehen kann, dann entgraten, usw usw. Wenn's um die Kosten geht, loht es sich überhaupt nicht die selber zu machen. Wenn's nur um Spaß geht, warum nicht? Samstag muss man auch etwas machen? :) Stanzen braucht eine Presse und die Scheiben müssen entgratet werden, am besten in Gleitschliffanlage. Mit Hammer? Vielleicht bis 0,2mm aber die Scheiben müssen Plan sein! Keine "Federscheiben".

Die beste Quelle ist in den USA, www.bokers.com wo die um die 20.000 Werkzeuge auf Lager haben und dabei fallen keine Werkzeugkosten an. Die Qualität ist auch perfekt. Man kann mit Kredit Karte bezahlen aber da ist 500 wirklich mindest Menge, obwohl die auch weniger machen, der Preis steigt auch heftig.
 
Am besten ist es wenn man sich einen Dorn dreht, der gleich 20 Bleche oder so aufnehmen kann und die dann in einem Arbeitsgang abdreht.

Für zwei neue Scheiben brauch ich sonnst bestimmt 15-20 Minuten.

freagle
 
Moin,

bleibt noch die einfachste und günstigste Möglichkeit als Kompromiss. Ich denke mal, jeder hat in seinem Bekannten-Kreis einen Kfz-Mechaniker.

Jede Autowerkstatt hat eine Zange zum Vorbereiten der Karosserie-Bleche für´s Punktschweißen. Das ist auch nur eine Art Stanze um verzugsfrei Löcher ins Blech zu bekommen. (siehe Fotos)

5 mm ist das gängigste Maß, passt ja auch für viele Folder. 6 mm-Zangen haben eigentlich nur größere Kfz-, Karosserie-Werkstätten.

Den Außendurchmesser kann man gut mit einem scharfen Seitenschneider ohne Verzug bearbeiten, wird halt nicht so perfekt rund aber davon ist in zusammengebauten Zustand nichts zu sehen und bei einem EDU stört es mich nicht, da es sich auf die Funktion nicht auswirkt.

Gruß
Olli
 

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Hallo Kevin,

ich habe schon eine Tafel von diesem 0,5mm Blech von Conrad.

Bisher hat die Methode gut funktioniert. Bei mir waren es bis jetzt washer für 6 folder.

Bei einer Blechschere wird das Blech natürlich wellig, aber mit dem Seitenschneider funktioniert es sehr gut, auch wenn die washer außen nicht ganz rund werden.

Bei einem teuren folder würde ich mir natürlich auch lieber "perfekt runde" washer "drehen" lassen, auch wenn es nachher nicht zu sehen ist, aber für ein Gebrauchsmesser ist mir diese Methode (vor Allem wenn es an der hardware mangelt) gerade recht.

Gruß
Olli
 
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