Brotmesser und Spickmesser (kleiner Schnibbler) aus der Culilux Kobe Serie

ebenezer

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Ich hatte vor Markteinführung die Möglichkeit, die beiden neuen Messer aus der Culilux Kobe Serie zu testen:

Das Brotmesser und das Spickmesser, für viele eher und der Bezeichnung kleiner Schnibbler geläufig.

Das Brotmesser hat eine 25cm Klinge mit einer Rückenstärke von 2,4mm in Griffnähe und 2,0mm dort, wo die Rückenkontur nach unten abfällt.
Das Rückgrat ist damit recht stabil und flext nicht zu leicht.
Der Anschliff in Form einer Welle mit spitzen Wellenbergen ist beidseitig ausgeführt, was ein einseitiges Verziehen des Schnittes in
älterem, hartem Brot verhindert, und das Messer für Links- und Rechtshänder gleichermaßen geeignet macht.
Die Dicke der Klinge direkt über der Sekundärfase an den Spitzen ist 0,40mm.
Das ist ein Wert, der für Robustheit sorgt, ohne übertrieben klotzig zu wirken.
Die Ausführung der spitzen Welle sorgt für aggressiven Biss in harter, knuspriger Kruste.
Es fliegt jedoch relativ wenig dieser Kruste in splittrigen Bröseln weg, was vermutlich an der geringen Verdrängung der 0,40mm liegt.
Meine Befürchtungen, dass sich diese Aggressivität in einem arg zerrupften Schnittbild in der weichen Krume eines frischen Brötchens
oder Brotes rächen würde, wurden nicht bestätigt.

Wie die Bilder zeigen, ist das Schnittbild recht glatt und ebenmäßig. Meine VIC Konditorensäge rupft da im Vergleich deutlich mehr.
(auf den Bildern jeweils links)

Ich würde das Messer als voll gelungen bezeichnen. Jeder, der keine vollkommen nerdigen Anforderungen an ein Brotmesser hat,
dürfte damit sehr zufrieden sein.

Brotmesser1.jpg


Bauernbrot Krume.jpg


Frisches Bauernbrot, links Vic Konditorsäge, rechts Culilux


Broetchen Krume_Vergleich.jpg


frisches Baguettebrötchen, links Vic Konditorsäge, rechts Culilux




Nun zum Spickmesser. Dieses kommt in Klingengröße und Ausformung meinem Idealbild eines kleinen Schnibblers sehr nahe.
Die Klinge ist 9cm lang und die Silhouette läuft an Rücken und Schneide nahezu symmetrisch nach vorne in einem harmonischen
Bogen zu einer feinen Spitze aus. Der Rücken ist hinten 1,5mm, in der Mitte 1,4mm und 1cm von der Spitze 0,6mm dick.
Über der Wate hat sie zwischen 0,15 und 0,18mm Dicke. Auf dem Daumennagel ist ein beginnendes , auf einem Kochlöffelstiel ein deutliches Buckeln zu sehen.
Die Klinge geht mit sehr geringem Widerstand durch Zwiebel, Knoblauch oder Ingwer und lässt sehr feines Arbeiten zu.
Herder-Fans würden es sich vielleicht noch dünner wünschen, aber ich denke, dass man mir dieser Watendicke einen guten Weg
zu leichtem Schnitt bei nicht zu großer Empfindlichkeit gewählt hat.

Spickmesser_Dicke.jpg


Spickmesser Rücken (leider etwas schräg erwischt, wie die leichten Reflexionen an der Flanke oben zeigen)

Spickmesser1.jpg


Spickmesser an Ingwerwürfeln

Beide Messer liefern aus meiner Sicht genau das ab, was mehrheitlich von ihnen erwartet wird, und ergänzen das Sortiment sehr gut.

Verkaufsstart der Messer wird 1.11.25 sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Brotmesser wird wohl bei mir landen... wir sind ein gemischthändiger Haushalt, und beidseitig angeschliffene Brotmesser sind selten.

Das Spickmesser wird mir zu grifflastig sein und ich möchte (eigentlich generell, aber insbesondere bei Messern, die in der Hand und nicht auf dem Brett schneiden) bitte keinen abgerundeten Absatz, der pellt schließlich meine Zwiebeln.
 
Danke für die Vorstellung. Besonders schön, dass du einen Vergleich zur Konditorsäge gezogen hast, da es das einzige Brotmesser ist, welches ich besitze.
Einzig die Länge muss ich mal für mich testen. Das schöne bei der Konditorsäge ist, dass die kompletten 26cm nutzbare Schneidfläche sind. Gibts sonst glaube ich nicht. Somit verliert man dann ca. 3cm effektiv.
Mein Bruder hat aber vor ein paar Monaten mal gesagt, dass er mit seinem Brotmesser nicht mehr so zufrieden ist, somit habe ich auf jeden Fall schonmal ein passendes Weihnachtsgeschenk, welches ansprechender ist als das Vic und ich gleichzeitig auch mal den Kobegriff testen kann.
Preislich wirds wahrscheinlich ähnlich liegen wie das Kochmesser?
 
Ich würde das Messer als voll gelungen bezeichnen. Jeder, der keine vollkommen nerdigen Anforderungen an ein Brotmesser hat,
dürfte damit sehr zufrieden sein.

Das ist ja die Crux mit Culilux: Mehr Messer braucht der Durchschnittsuser eigentlich nicht (egal, ob Minischnibbler oder King Size-Gyotu)

Einmal abgesehen von den ganzen Nerds aus dem Hasenbau hier im Forum ;-)
 
...aber die hab ich ja schon ;)

Die Einzelsteine sind aber für den Preis sehr empfehlenswert. Set vielleicht auch, wenn man den Zusatzkrempel haben will, ich finde einen größenverstellbaren Halter nachhaltiger.

Sind alles drei sehr gute Steine, und insbesondere den 1000er und 3000er wird wohl kaum jemand durchkriegen, der nicht professionell schleift. Halber Zentimeter weniger zum Original hin oder her.
 
...aber die hab ich ja schon ;)
Den 1000er habe ich nicht, auch noch nicht getestet, aber den 400er heute noch ausgiebig genutzt. Einfach ein toller Stein, wie auch der 3000er ist. Für mich ein super Abschluss für die Culilux, feiner ist unnötig. Wie schleift sich der 1000er im Vergleich zu den 800 und 2000? Die hatte ich beide zum Testen schon da.
 
So, hab mir den kleinen Schnibbler bestellt.
Das "kleine Schwarze" darf ja in keiner Küche fehlen.
Bin mal gespannt, ob sich der Werksschliff verbessert hat.

Gruß Jürgen
 
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