Bunka 14C28N, Bronze und schwarzes Palmenholz

Taperedtang

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Nachdem ich in der letzten Zeit Testmesser und EDC`s gebaut habe. Ist es nun ein Bunka geworden.

Ich werde es als Allrounder in der Küche einsetzen, mit dem man auch mit härterem Schnittgut kein Problem haben sollte. Die Spitze habe ich etwas hochgezogen, um zu verhindern, dass sich die Spitze bei größerem Schnittgut nicht in das Schneidbrett bohrt.

Der 14C28N Stahl hat sich bewährt. Ich habe ihn nicht zu hoch gehärtet, 60° HRc halte ich für diesen Stahl als ideal bezgl. Härte und Zähigkeit. Ich nutze diesen Stahl gerne, da er gut zu bearbeiten ist und eine ordentliche Leistung bringt.

Als Griffmaterial habe ich schwarzes Palmenholz ausgewählt. Das Palmenholz ist ein schweres Holz, das mit schwarzen sehr harten Strahlen durchsetzt ist. Diese „Holznadeln“ sind in eine weichere, braune Masse eingebettet. Hierdurch ist die Haptik sehr interessant, der Griff fühlt sich sehr gut an und lässt sich gut polieren. In der Bearbeitung ist das schwarze Palmenholz nicht ganz einfach. Ich empfehle dieses Holz nicht zu feilen, sondern soweit als möglich am Bandschleifer zu bearbeiten, da beim Feilen schnell Ausbrüche durch herausgerissene Strahlen entstehen können. Handschuhe sind sehr empfehlenswert, da man sich sonst schnell an den schwarzen Strahlen verletzen kann. Hat man alles überstanden, wird man mit der Attraktivität des schönen Holzes belohnt.

Das Messer hat sich im praktischen Einsatz prima bewährt. Ich bin sehr zufrieden damit.

Zu den technischen Daten:

Stahl: 14C28N

Klingenform: Bunka

Klingenlänge: 16,5 cm

Gesamtlänge: 29,2 cm

Klingenbreite: max.: 48 mm

Klingenstärke: max. 2,4 mm

Stärke der Schneide: 0,15 mm – 0,20 mm odW, 0,7 mm 1 cm odW, 36° Schneidenwinkel

Gewicht: 170 g

Klingenhärte: durchschnittliche Härte bei drei Messungen 60° HRc

Griff: schwarzes Palmenholz mit Bronze Pins verstiftet

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Gruß
Matthias
 
@Taperedtang Und wieder ein absolut tolles Messer, das in keiner Küche fehlen darf. Mir gefällt besonders, dass du die Bunka-Klinge nach DEINEN Bedürfnissen angepasst hast. Diese Form macht so viel Sinn, dass dieses Messer als Grossserie hergestellt werden sollte.

Vielen Dank Matthias für die schönen Fotos.

Gruss Ulli
 
Wunderschönes Messer. Die Klingenform sieht sehr praxistauglich aus. Palmholzgriffe habe ich an einem Le Vendredi Klapper von Perceval. Ich finde, die sieht man zu selten.
 
Dein Output ist absolut beeindruckend- ob Feld, Wald und Flur, ob citytaugliche EDC‘s, Du schreckst vor nichts zurück…
Nun werden noch die Küchen erobert,hier mit einem Küchen-Gladius.
Als Freund der römischen Heeresgeschichte gefällt mir die Klingenspitze sehr, entfernte Ähnlichkeit mit einem Gladius meine ich auszumachen.
Das Griffholz macht optisch einen guten Eindruck- naja und beim Stahl machst Du eh keine halben Sachen.
Viel Freude bei diversen Küchenschlachten….

Gruß Excalibur
 
Super Arbeit!
Das Palmenholz gefällt mir sehr gut. Ich hatte das als Griffholz überhaupt nicht auf dem Radar. Ist das irgendwie stabilisiert, oder ganz Natur?

Würde ich was rostfreies für die Küche bauen, dann wäre es aus 14C28N. Hast Du den Stahl bei der WB tiefgekühlt? Ich frage, weil nach meine Erfahrung 62 HRc in der Küche durchaus gut funktionieren.

Gruß, Andreas
 
@all
Vielen Dank, für euer Lob und die positiven Beiträge! Freut mich sehr! :D::

@AJK
Danke, Andreas!
Das Palmenholz ist nicht stabilisiert. Ich habe aber auch schon stabilisiertes Palmenholz gesehen. Wenn die Qualität des Palmenholz gut ist, muss es mMn nicht unbedingt stabilisiert sein. Allerdings gibt es bei Palmenholz große Qualitätsunterscheide. Die höchste Qualität haben die äußeren Schichten des Holzes, je weiter es nach innen geht desto schlechter wird die Qualität. Der Kern ist nicht hart und unbrauchbar. Je mehr von den schwarzen Strahlen vorhanden sind, desto härter und schöner ist das Holz.

Den Stahl habe ich in einer Kältemischung aus Aceton und Trockeneis für 1 h tiefgekühlt. Aufgrund der Zähigkeit des 14C28N denke ich auch, dass die Härte von 62° HRc noch kein Problem ergibt. Der 14C28N hat bezüglich der Härte ein überraschend hohes Potential, die 62° HRc sind ohne Probleme erreichbar. Bei kleinen Klingen habe ich auch schon 63,5° HRc erreicht. Die 60° HRc finde ich aber sehr praxistauglich und das Wetzen geht auch noch ohne Probleme.

Gruß
Matthias
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöne Form und Dank der hochgezogenen Spitze auch flexibel einsetzbar. Alleine auf Grund der technischen Daten ist mir schon klar, dass das Schneiden mit dem Messer Freude macht.
Das Besondere bei diesem Messer ist für mich auf jeden Fall das Griffholz. Kannte ich nicht; finde ich auf jeden Fall optisch sehr interessant und kann mir gut vorstellen, dass es sich auf Grund der Struktur auch gut anfasst.
Passt auf jeden Fall hervorragend zu dem etwas robusteren Messertypus, wie Deiner Bunka-Interpretation.
 
Palmholz habe ich auch schon als Griff verarbeitet. Je nach Qualität kann beim schleifen auch so ein schwarzer sehr harter Span ausreissen. Vor allem beim quer schleifen. Habe das Holz vorher mit Holzfestiger auf Schellak-Basis behandelt. Hilft etwas. Ein mehrfaches ölen nach Endschliff finde ich auf Grund des weichen Zwischenmaterials zwingen erforderlich. Griffe ohne "Ölung" haben auch schon mal schnell Risse gezeigt.
 
Ja, das mit dem Einölen sehe ich auch so. Ich habe mit Danish Oil ganz gute Erfahrungen gemacht (habe ich beim Bunka auch verwendet). Wichtig ist auch, dass man beim Palmenholz sauber finisht, um zu verhindern, dass man mit einem Lappen beim reinigen keinen Span herauszieht. Das Holz ist aber den ganzen Aufwand wert, mir zumindest, gefällt es ausgesprochen gut. :D::
 
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