Busse PD - erste Eindrücke

porcupine

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Vor knapp einer Woche trudelte mein neuestes INFI bei mir ein, das Public Defender. Ich hatte ja lange mit mir gerungen, ob ich nicht auch mal so einen großen Hauer haben sollte, aber dann dachte ich, das benutzt du nur ab und an, das PD kannst du immer im Rucksack haben ohne daß es stört. Das Kampfmesser-Image ist mir dabei schnuppe, auch wenn Busse es als besonders agressives Design vermarktet. Ich finde, es ist nicht agressiver als jedes Finnenmesser, bloß weil die Spitze etwas schlanker ist. Es ist einschneidig, hat keinen besonders großen Handschutz, und auch kein Schnellzieh-Holster.
Erster Eindruck: Schöön! Sauber verarbeitet, und für ein Busse niedlich klein (24 cm). Die Klinge ist um und bei 4,5mm dick, also durchaus tauglich für Alltagsarbeit, durch die Klingenform - klassischer Tanto mit gerundeter Schneidenlinie - sogar prima geeignet, um von oben auf einer Scheideunterlage zu arbeiten. Der Schliff ist bis zur Schneide hin recht dick gehalten, zur Spitze sogar noch verstärkt, man kann damit vermutlich ein Ölfass aufstechen, was ich aber nicht probieren werde(was INFI kann, weiß ich ohnehin, habe ein Busse seit 2 Jahren im Dauergebrauch).
Die Nukartaschalen sind einfach nur hübsch, und griffig dazu. Die Verarbeitung ist makellos! Die gerade Griff-Form ist IMHO ergonomisch das Beste: vorn schlank, in der Mitte bauchig, hinten breiter und nach unten gerundet.
Die Klingenangel steht am Griffende ca. 3mm heraus.
Zur Scheide: Sie wurde von Busse neu konzipiert. Kydex-Einlage wie gehabt, hält das Messer einigermaßen fest ohne Sicherung. Das Cordura-Material ist fester, dichter gewebt, und an einigen Stellen extra abgefüttert und zusätzlich verstärkt. Die Gürtelschlaufe läßt sich mittels Klettband öffnen. 8 sauber gesetzte Ringösen erlauben verschiedene Tragevarianten. Dazu finden sich 3 Laschen aus Gurtband, wohl ebenfalls als zusätzliche Befestigungen gedacht.
Der Clou aber ist die Messersicherung: Die Druckknopflasche ist lose, mir einem Stück Fallschirmschnur mit einer der Ringösen verbunden. Man wickelt die Schnur um den Griff und knöpft die Lasche fest. So weit, so witzig.
Bekanntermaßen kann man ja ein Busse nicht zuklappen, was also soll der werte Besitzer an langen Winterabenden vor dem Fernseher bzw. an lauschigen Lagerfeuerabenden außer Fingernägelreinigen tun: Ganz einfach - er überlegt, wie er diese Schnur-Lasche in den verschiedensten Positionen anbringen kann: Von rechts nach links, einmal oder zweimal rum, hinten oder vorne rum, umgekehrt oder wie ... den Nippel durch die Lasche ... ich vermute, es braucht noch einige Versuche, bis ich weiß wie es am praktischsten ist.
Gibts was anzumeckern? Nicht wirklich, denke ich. Die Messerbefestigung ist natürlich alles anderes als schnell, was aber ja die friedlichen Absichten des Besitzers nur unterstreicht. Am Messer selbst findet sich vor dem Handschutz (wie bei allen kleineren Busses) eine etwa bleistiftdicke Einfräsung. Die größeren haben hier eine Zeigefingermulde) Das erleichtert das Schärfen, bedingt aber auch, daß man mit der Klinge hängenbleiben könnte, wenn man z.B. eine Schnur kappen will. Ist mir allerdings noch nie passiert, daher eher theoretisch.
Alles in allem bin ich echt begeistert von meinem neuen Rucksack-EDC.
Arno
 

shindendojo

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Auf Wunsch von Arno, hier dessen Public Defender:
feyarPD.jpg