Chambriard

jeckyll

Mitglied
Beiträge
328
Für alle Fans französischer Messer und solche, die eine Alternative zum bekannten Laguiole suchen.
Da hätte ich eine echte Empfehlung............
Meine Versuche über die "Suche-Funktion" etwas zu finden waren vergeblich, somit hat wohl noch keiner was dazu geschrieben.

Das gute Stück ist von der Coutellerie Chambriard. Hier werden mehrere Modelle gefertigt, die vergleichbar sind denen eines klassischen Laguiole. Es können entsprechend auch diverse Holz-Beschalungen gewählt werden.

Ich habe ein "Compagnon" und ein "Trappeur" geordert, die ich bereits mal befummeln konnte und für interessant befand. Meiner Vorliebe für (u.a.) Violette Holz bin ich gefolgt.
Weitere Modelle wären das "Compact" Weiter gibt es Tischmesser, "Table" und "Dessert" bezeichnet.

Wohl exclusiv (habe zumindest nichts weiteres gefunden in Deutschland über i-net) kann man sie hier bekommen: http://www.schneidwarenkontor.de

Ausführliche Infos gibt´s auf der Homepage: http://www.coutellerie-chambriard.com/
Hier auch Bilder sowie erhältliche Hölzer mit guten Infos. Französisch-Kenntnisse leider erforderlich.

Natürlich aus Frankreich direkt zu bestellen, da kommen aber Verandkosten dazu, die den portofreien Versand beim Schneidwarenkontor nur bei wirklich richtig großen Bestellungen aufwiegen. Z. B. hier: http://www.couteaux-courty.com/


Aber zum Messer selbst:
Compagnon: 12C27 Stahl (auch mit XC75 zu bekommen !). Klingenlänge 9cm, Breite 1,8 cm, Dicke 3 mm. Geamtlänge 20.5 cm. Gewcht 87 g.
Meines, wie gesagt, mit Violette Holz als Beschalung.
Das Teil kommt SCHARF bei mir an! Spyderco mag schärfer sein, bitte, aber es fliegen doch einige Haare vom Unterarm (Zitat meiner Frau: " Was machst Du denn da !!!!!!!!!!!!!!!!!!!).
Klinge steht mittig, kein Klingenspiel festzustellen. Die Feder ist knackig, ein versehentliches Zuklappen der Klinge dürfte schwierig sein. Entgegen dem klassischen Laguiole schlägt die Klinge nicht auf die Feder, wird ja von manchen bevorzugt.

Die Holzschalen sind sichtbar handgearbeitet, passen aber wirklich gut. Kleiner Spalt ist sichtbar, aber hier würde ich nicht von einem Mangel sprechen. Maschinell geht´s besser, aber wer will das, wenn schon Handarbeit angekündigt ist? Ich ehrlich gesagt nicht, bei einem Laguiole empfinde ich es auch nicht als Nachteil, es sei denn es ist wirklich schlampig gearbeitet (habe ich auch schon gesehen........).
Die gesamte Linie des Messers macht einen sehr eleganten, geschwungenen Eindruck. (Objektvität zum Teufel, ICH LIEBE ES !!!)

Der "Brötchentest" ist makellos. Absolut glatte Schnittfläche. Manchego hat auch keine Chance. Ich leihe es meiner Frau für eine harte Salami, hauchdünne Scheiben zum Zeitung lesen hindurch sind das Resultat. Sie ist beeindruckt......... Ich fordere das Messer zurück.................:D Einige Radieschen ergeben sich. Ein alter Brie zittert. Zu recht.......... Zum Abschluß versenke ich die Klinge im Nutellaglas.

Später müssen Teile der Verpackung, in der es geliefert wurde, dran glauben. Kein Problem. Ich kann auch im weiteren Verlauf keinen relevanten Verlust an Schärfe feststellen. Schnitthaltigkeit würde ich als sehr gut bezeichnen. Übliche Brot/Brötchen/Käse/Pappe/Papier/Kordel/Seil-Anforderungen werden gemeistert. Im täglichen Gebrauch keine Schwächen, auch im Lokal kann man dieses Teil auspacken, ohne seltsame Blicke zu ernten..................

Trappeur: 12C27 Stahl (auch mit XC75 zu bekommen). Klingenlänge 9cm, Heftlänge 11,5 cm. Breite 2,4 cm, Dicke 3 mm, Geamtlänge 22 cm. Gewcht 150 g. Griffschalen aus Wacholderholz. Im Gegensatz zum Compagnon wird die Klinge verriegelt ähnlich dem Sport vom Pataud. Auch hier kein Aufschlagen der Klinge auf dem Ressort.
Keine Unterschiede im Gebrauch, vergleichbar dem Compagnon, wie beschrieben. Hier muß auch ein Steuselkuchen dran glauben, 16 Stück sind kein Problem. Selbst dieses größere Modell ist auch im Lokal unauffällig. Jedenfalls habe ich nichts von den umliegenden Tischen bemerken können. Mein Sebenza hat schon andere Blicke geerntet.
Hier hat man ein gutes Gewicht in der Hand. Wirkt gut ausbalanciert.

Für beide Modelle wird ein Lederetiu ohne Aufpreis mitgelifert. Für den Compagnon ein Stecketui, für den Trappeur eins für den Gürtel, horizontal und vertikal zu tragen.

Gelöhnt habe ich 63 Euronen für den Compagnon bzw. 143 für den Trappeur, versandkostenFREI !!!.

Ist es den Preis wert? Meiner Meinung nach: JA !! Gilt für beides!!


Ach ja, zum Schneidwarenkontor selbst noch ein Wort:
Vorbildlicher Kontakt per e-mail !!!!!
Verzögerungen der Lieferung werden blitzschnell mitgeteilt !! Lieferung kam wie avisiert. Wirklich vorbildlich.
Was kam, war tadellos ! Nix zu meckern.
Während des Wartens habe ich noch mal nachgedacht, die Finanzen überprüft und dann noch mal nachbestellt. Ich hatte ein gutes Gefühl bei diesem Verkäufer ! Und ich wurde nicht enttäuscht !


Und jetzt Bilder........... Compagnon........

IMG_0037.JPG


IMG_0035.JPG


IMG_0034.JPG


Trappeur...........

IMG_0044.JPG


IMG_0046.JPG


IMG_0047.JPG



Und beide:

IMG_0052.JPG


Ich habe zum Vergleich ein typisches Laguiole, hier von G. David, ebenfalls mit Violette Holz als Beschalung, zum Vergleich für den Compagnon mitfotographiert.
Und dem Trappeur wurde ein Laguiole Sport von Fontenille Pataud mit Olivenholz zur Seite gestellt.

Wenn Fragen entstehen, werde ich sie gerne beantworten !
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank fürs Vorstellen. Ich schaue mich gerade ein bisschen nach traditionellen franzöischen Taschenmessern um und da kommt dieser Beitrag gerade recht.
jeckyll schrieb:
... und solche, die eine Alternative zum bekannten Laguiole suchen.
Mit gefallen Klingen- und Griffform tatsächlich noch besser als bei den »klassischen« Laguioles. Das »fließt« einfach besser. Erinnert mich ein bisschen an die Manu-Laplace-Messer, die seit einiger Zeit bei Dick angeboten werden und mir auch sehr gefallen. Hat die eigentlich schon mal jemand in der Hand gehabt?

Hast Du vielleicht noch ein Foto, wo man den Griffrücken des Compagnon noch genauer sieht? Und der Verschluss von von dem Trappeur ist dann offensichtliche ein »Back-Lock«, oder?

Bei den französischen Messern blicke ich noch nicht richtig durch. Gibt's da einen guten Tipp für den Einstieg? Danke!
 
Ein sehr schönes Messer was Du Dir da gekauft hast!
Ich hatte bei meinem Besuch bei Courty et fils in Paris auch ein paar befingert, mich aber am Ende für das Laguiole entschieden.
Wer einen Überblick über französische Messer sucht, sollte mal bei Courty et fils nachsehen
www.couteaux-courty.com/regional.html
 
@lacis

Ja, ein back-lock beim Trappeur. Vergleichbar dem F. Pataud, nur sozusagen "auf halber Strecke".

Hier noch eine Rückenansicht des Compagnon:

IMG_00381.JPG



jeckyll
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wenn dir das Thiers gefällt, wäre vielleicht auch ein Rhodanien was für dich.

F1080.jpg

Bild von Courty




jeckyll
 
@lacis
dann mach bloss nicht den Fehler und schau persönlich bei Courty et fils vorbei ;) da wird man arm!
 
kann alles positive was jeckyll über chambriard und www.schneidwarenkontor.de geschrieben hat bestätigen.:super:

morgen bekomme ich mein drittes chambriard-compagnon mit olivenholz. ebenholz und schlangenholz sind schon angekommen.
und bestellt habe ich mit noch das COMPACT mit schlangenholz.
top-messer, sehr gut verarbeitet, eine stabile ledersteckscheide ist auch dabei und herr nottelmann bietet einen guten service und einen schnellen email-kontakt.:super:
bei preisen zwischen 67,- und 75,- euro traut man sich auch diese messer zu benutzen.
in der öffentlichkeit fällt man mit diesen messern eher positiv als negativ auf, da das elegante, zivile erscheinungsbild nicht abschreckend auf die lieben mitbürger wirkt.

für mich persönlich DIE alternative zu den klassischen laguioles.
 
scheint so als wären die chambriard-messer für dieses forum nicht taktisch genug :D :hehe:
 
Hallo Nash,

gibt's denn jetzt auch das Compact übers Schneidwarenkontor?
Wie ist denn da der Preis?

Schöne Grüße
Peter
 
Hallo Nash,

gibt's denn jetzt auch das Compact übers Schneidwarenkontor?
Wie ist denn da der Preis?

Schöne Grüße
Peter


hallo peter,

laut herrn nottelmann kommen die COMPACT-Messer diese woche und sind dann ab nächste woche lieferbar. am besten jetzt schon mal per telefon oder email voranfragen, da er keine großen stückzahlen von jeder holzart geordert hat. herr nottelmann will erst mal sehen wie die compact-modelle laufen.
preis liegt fast wie bei den compagnons. so ab 65 euro bis 75 euro je nach holzart.
 
Hallo,

dank Dir für die Info :super:

Das Compact gefällt mir auch sehr gut, aber der Preis ist dann doch schon etwas heftig. :(

Es stehen jetzt auch erstmal noch ein paar Kochmesser auf meiner Liste...

Danke und schöne Grüße
Peter
 
peter, da muss ich dir ein wenig widersprechen.
ich finde nicht, dass der preis für das compact zu heftig ist. wenn man bedenkt, dass es in handarbeit gefertigt wird und der arbeitsaufwand für das compact und das compagnon gleich ist (materialmehraufwand ist zu vernachlässigen), ist der preis für die gebotene gute qualität mehr als angemessen und fair.
 
Hallo Nash,

so meinte ich das auch nicht - mein Grand Cru ist ja auch ein sehr schönes Messer und sein Geld wert. :super:

Aber so kurz vor Weihnachten und bei meiner Haben-will-Liste,
da liegt's eher an meinem Budget :rolleyes:

Nur damit hier keine Missverständnisse aufkommen.... ;)

Schöne Grüße
Peter
 
....Aber zum Messer selbst:
Compagnon: 12C27 Stahl (auch mit XC75 zu bekommen !). Klingenlänge 9cm, Breite 1,8 cm, Dicke 3 mm. Geamtlänge 20.5 cm.



Trappeur: 12C27 Stahl (auch mit XC75 zu bekommen). Klingenlänge 9cm, Heftlänge 11,5 cm. Breite 2,4 cm, Dicke 3 mm, Geamtlänge 22 cm. Gewcht 150 g.


@jeckyll:
wie verhält sich das denn mit der Größe nun wirklich?
Ist am Trappeur einfach nur der Griff länger?
Wie gut ist denn die Federspannung bei den Slipjoins, jetzt nach einiger Zeit?

Danke und Gruß
 
@Big-Bear

Ja, die Klingenlängen sind gleich. Aber da die Klinge des Trappeur breiter ist, ist bei gleicher Klingenlänge die Schneidläge größer. Ich hab nochmal genau gemessen, Schmeidlänge beim Compagnon 9,1cm, bei Trappeur 9,8cm.
Der Griff ist länger beim Trappeur, natürlich auch breiter als beim Compagnon. Die Mitres sind größer, und das Ganze wirkt harmonisch. Man hätte den Griff insg. wohl genauso lang arbeiten können wir beim Compagnon, aber das hätte nicht so gut ausgesehen.

Das ist bei den Laguioles vergleichbar. Beispiel Fontenille Pataud, die "Sport"variante hat keine längere Klinge, etwas dicker, deutlich breiter. Durch die Klingenform ändert sich allerdings die Schneidlänge nicht wesentlich.

Die Federspannung hat sich nicht verändert, und ich habe das Messer häufig und gerne benutzt.





jeckyll
 
Zurück