Rock'n'Roll
MF Ehrenmitglied
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Verehrte Messergemeinde,
eine dem Deliktkörper (corpus delicti) angemessene Begrüßung, wie wir finden. Es geht nämlich um so’n Design-Schnickschnack-Dingens, über das es hier schon einen älteren thread gibt. Wir unsererseits gerieten in unseren prä-messerforalen Zeiten in den Bann ebendiesen Designs und legten es uns zu. Es verschwand allerdings nebst hocheleganter (und vermutlich ebensoteurer) Verpackung für lange Zeit in einer Schublade, aus der wir es vor unserer Portugalfahrt (zu 100 % messeroman) wieder hervorgeholt haben.
Nun könnte man sagen: „Iss doch ‚n Küchenmesser, oder??“
Könnte man sagen. Aber je nach Einsatz ist es auch einfach nur ein feststehendes Messer mit Griff und Klinge. Kevin Wilkins‘ Kochmesser oder TOPS Pasayten gehen ja auch Outdoor oder sind „Crossover“. Wir meinen, jedes Messer ist so crossover, wie derjenige, der es sein eigen nennt, nutzt. Und wir bedauern Messer, die nur schön sind oder hinter Glas müssen. Messer werden schließich auch depressiv, wenn man sich nicht um sie kümmert. Habe ich an meinem alten Gebrüder Gräfrath Fahrtenmesser bemerkt, das mein alter Herr mir vererbt hat.
Jetzt hatten wir ihn also hier an Bord im Roadhouse, den Porsche P09, Chroma Type 301. Zum Stahl hat Pitter schon mal Genaues gepostet. Hört sich nicht besonders berühmt an. Dann woll’n wa mal sehen. Zunächst Tomate, Gurke, Avocado, Käse - später noch Knoblauch (jede Menge) und Zwiebeln - das ganz normale Programm also. Kann es, muß es auch, sonst wär’s ja echt peinlich. Wir vergaßen allerdings zu erwähnen, daß es das out of the Hochpreis-Karton nicht so gut konnte. Darum mußte es auch mit einem lauten „Sch…ding!“ damals wieder in die Schublade. Am 19. Oktober diesen Jahres war es aber mit der liderlichen Unschärfe vorbei: „SHARPMAKER!“
Die Gemüseklamotte ging danach jedenfalls erstaunlich gut vonstatten. Wir waren amused. Dann kam das Programm mit Schönaussehen dran. Hier mal hin und da mal drauf … Am anderen Morgen dachten wir, das Messerchen sollte mal an die Luft. Da es über keine standardmäßige Scheide verfügt, haben wir uns die vom Gräfrath ausgeliehen. Macht gleich einen anderen Eindruck. Erinnerte uns irgendwie an Bauhaus. Edeldesigntes Gebrauchsgerät in rudimentärer Verpackung. Auf jeden Fall schon mal etwas crossover. Nestor klappen jetzt vermutlich die Fußnägel hoch, aber wir haben im Moment nicht das nötige Taschengeld, unsere Kleinen alle auch noch mit entsprechender Outdoorbekleidung auszustatten. Vielleicht bringt ja das Christkind was vorbei (shit, hat ja meine Adresse nicht).
Johnny konnte noch keine rechte Begeisterung entwickeln, aber wir machten uns auf zu Augusto. Unterwegs legte das Porsche noch einen schönen stunt auf einem Holzpfosten hin. Da die Sonne wieder schien, genossen wir Augustos Espresso in Ruhe draußen auf einem der Coca-Cola-Möbel und gingen einem Schnitzwerk der verwöhnten Art nach. Der Chromtyp 301 hielt sich dabei nicht schlecht. Auch die Handlage war erwähnenswert angenehm. Na da hatten wir es. Geht doch! Bäume fällen hatten wir nicht auf dem Zettel, Dosen machen wir auch ordentlich auf und insofern waren wir nicht unzufrieden. Nach unseren 6 Basis-Messerkriterien (schön, scharf, schärfbar, scharfbleibend, schneidfähig, schnitzfähig) lag es nicht schlecht im Rennen. „Scharfbleibend“ wollen mir mal im Auge behalten, den Rest betrachten wir zunächst mal als erledigt.
Wir fuhren noch etwas fort mit dem „Schönsein“. Besonders angemessen fanden wir den Reifen des uralten Lamborghini-Treckers der Fischer - als Porsche hat man schließlich Stilbewußtsein. Auch das Geländer am Yachthafen vor der sauteuren, ebenfalls uralten Yacht genügte diesem Kriterium. Mir persönlich gefällt das Porsche allerdings am Besten im Dreck und wenn es was Richtiges zu tun bekommt. Es ist mir dann auch passend mit Wumms auf den Boden geknallt: 5 satte Macken und eine Schramme. Ich wollte es ja nicht anders!
CHROMA TYPE 301 Design by F.A. Porsche, Messer P09
Länge: 18,7 cm
Klingenlänge: 7,7 cm
Klingenstärke: 2 mm auf Null zulaufend, Flachschliff
Klingenhöhe: max. 1,9 cm auf Null zulaufend
Klinge: Pure 301 Steel
Griff: 18/10 Edelstahl (Perle am Griffende zum Übergang in die Klinge als sensorischer Stopper)
Bei Vierfingergriff dient die „Perle“ dem Daumen als angenehme Stütze. Aber auch unsere Schnitzversuche gingen mit verschiedensten Handhaltungen in Ordnung. Haptik und Schmeichelfaktor sind auf der Plusseite anzusiedeln. In der Gräfrath-Scheide hat es uns in der linken Gesäßtasche keinen Moment gestört. Vielleicht lassen wir uns bei Gelegenheit - wie auch für das Street Beat - eine passende Lederscheide machen. Zutrauen würde ich uns das! Jedenfalls liegt es ab heute bei uns nicht mehr in der Schublade, sondern auf dem Tresen. Und ist ansonsten auch mal offroad unterwegs (wenn die von Porsche das rauskriegen …).
Zum Abschluß der Veranstaltung haben wir uns in einer spanischen Bodega bei Ayamonte ein eiskalt nordisches Tonicwasser zugeführt (Johnny nahm lieber ein Brunnenwasser) und zu allerletzt gab es noch das Schlußfoto für den unvermeidlichen
Rock’n’Roll
P.S. Während der Fahrt röhrten die Beastie Boys: „She’s on it“
eine dem Deliktkörper (corpus delicti) angemessene Begrüßung, wie wir finden. Es geht nämlich um so’n Design-Schnickschnack-Dingens, über das es hier schon einen älteren thread gibt. Wir unsererseits gerieten in unseren prä-messerforalen Zeiten in den Bann ebendiesen Designs und legten es uns zu. Es verschwand allerdings nebst hocheleganter (und vermutlich ebensoteurer) Verpackung für lange Zeit in einer Schublade, aus der wir es vor unserer Portugalfahrt (zu 100 % messeroman) wieder hervorgeholt haben.
Nun könnte man sagen: „Iss doch ‚n Küchenmesser, oder??“
Könnte man sagen. Aber je nach Einsatz ist es auch einfach nur ein feststehendes Messer mit Griff und Klinge. Kevin Wilkins‘ Kochmesser oder TOPS Pasayten gehen ja auch Outdoor oder sind „Crossover“. Wir meinen, jedes Messer ist so crossover, wie derjenige, der es sein eigen nennt, nutzt. Und wir bedauern Messer, die nur schön sind oder hinter Glas müssen. Messer werden schließich auch depressiv, wenn man sich nicht um sie kümmert. Habe ich an meinem alten Gebrüder Gräfrath Fahrtenmesser bemerkt, das mein alter Herr mir vererbt hat.
Jetzt hatten wir ihn also hier an Bord im Roadhouse, den Porsche P09, Chroma Type 301. Zum Stahl hat Pitter schon mal Genaues gepostet. Hört sich nicht besonders berühmt an. Dann woll’n wa mal sehen. Zunächst Tomate, Gurke, Avocado, Käse - später noch Knoblauch (jede Menge) und Zwiebeln - das ganz normale Programm also. Kann es, muß es auch, sonst wär’s ja echt peinlich. Wir vergaßen allerdings zu erwähnen, daß es das out of the Hochpreis-Karton nicht so gut konnte. Darum mußte es auch mit einem lauten „Sch…ding!“ damals wieder in die Schublade. Am 19. Oktober diesen Jahres war es aber mit der liderlichen Unschärfe vorbei: „SHARPMAKER!“
Die Gemüseklamotte ging danach jedenfalls erstaunlich gut vonstatten. Wir waren amused. Dann kam das Programm mit Schönaussehen dran. Hier mal hin und da mal drauf … Am anderen Morgen dachten wir, das Messerchen sollte mal an die Luft. Da es über keine standardmäßige Scheide verfügt, haben wir uns die vom Gräfrath ausgeliehen. Macht gleich einen anderen Eindruck. Erinnerte uns irgendwie an Bauhaus. Edeldesigntes Gebrauchsgerät in rudimentärer Verpackung. Auf jeden Fall schon mal etwas crossover. Nestor klappen jetzt vermutlich die Fußnägel hoch, aber wir haben im Moment nicht das nötige Taschengeld, unsere Kleinen alle auch noch mit entsprechender Outdoorbekleidung auszustatten. Vielleicht bringt ja das Christkind was vorbei (shit, hat ja meine Adresse nicht).
Johnny konnte noch keine rechte Begeisterung entwickeln, aber wir machten uns auf zu Augusto. Unterwegs legte das Porsche noch einen schönen stunt auf einem Holzpfosten hin. Da die Sonne wieder schien, genossen wir Augustos Espresso in Ruhe draußen auf einem der Coca-Cola-Möbel und gingen einem Schnitzwerk der verwöhnten Art nach. Der Chromtyp 301 hielt sich dabei nicht schlecht. Auch die Handlage war erwähnenswert angenehm. Na da hatten wir es. Geht doch! Bäume fällen hatten wir nicht auf dem Zettel, Dosen machen wir auch ordentlich auf und insofern waren wir nicht unzufrieden. Nach unseren 6 Basis-Messerkriterien (schön, scharf, schärfbar, scharfbleibend, schneidfähig, schnitzfähig) lag es nicht schlecht im Rennen. „Scharfbleibend“ wollen mir mal im Auge behalten, den Rest betrachten wir zunächst mal als erledigt.
Wir fuhren noch etwas fort mit dem „Schönsein“. Besonders angemessen fanden wir den Reifen des uralten Lamborghini-Treckers der Fischer - als Porsche hat man schließlich Stilbewußtsein. Auch das Geländer am Yachthafen vor der sauteuren, ebenfalls uralten Yacht genügte diesem Kriterium. Mir persönlich gefällt das Porsche allerdings am Besten im Dreck und wenn es was Richtiges zu tun bekommt. Es ist mir dann auch passend mit Wumms auf den Boden geknallt: 5 satte Macken und eine Schramme. Ich wollte es ja nicht anders!
CHROMA TYPE 301 Design by F.A. Porsche, Messer P09
Länge: 18,7 cm
Klingenlänge: 7,7 cm
Klingenstärke: 2 mm auf Null zulaufend, Flachschliff
Klingenhöhe: max. 1,9 cm auf Null zulaufend
Klinge: Pure 301 Steel
Griff: 18/10 Edelstahl (Perle am Griffende zum Übergang in die Klinge als sensorischer Stopper)
Bei Vierfingergriff dient die „Perle“ dem Daumen als angenehme Stütze. Aber auch unsere Schnitzversuche gingen mit verschiedensten Handhaltungen in Ordnung. Haptik und Schmeichelfaktor sind auf der Plusseite anzusiedeln. In der Gräfrath-Scheide hat es uns in der linken Gesäßtasche keinen Moment gestört. Vielleicht lassen wir uns bei Gelegenheit - wie auch für das Street Beat - eine passende Lederscheide machen. Zutrauen würde ich uns das! Jedenfalls liegt es ab heute bei uns nicht mehr in der Schublade, sondern auf dem Tresen. Und ist ansonsten auch mal offroad unterwegs (wenn die von Porsche das rauskriegen …).
Zum Abschluß der Veranstaltung haben wir uns in einer spanischen Bodega bei Ayamonte ein eiskalt nordisches Tonicwasser zugeführt (Johnny nahm lieber ein Brunnenwasser) und zu allerletzt gab es noch das Schlußfoto für den unvermeidlichen
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P.S. Während der Fahrt röhrten die Beastie Boys: „She’s on it“