ck 125 w2

Olaf B.

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Hallo zusammen,ich habe von einem Bekanten Stahlbleche mit den Maßen ca.300+1000 in den Stärken 1mm,2.5mm und 4mm bekommen.In der Firma des Bekanten werden daraus Feilen hergestellt.Als er sagte das viel von dem Zeug in den Schrott soll,habe ich natürlich zugegriffen.Leider kennt er nur die Materialbezeichnung des Liferanten.Kann mir jemand von euch etwas mehr dazu sagen?Vielleicht kennt jemand die offizielle 1._____ Bezeichnung, Härtedaten oder wie sie der Stahl für Messer eignet.Ich wolte es haupsächlich zum feuerschweißen benutzen,aus den 1mm Blechen evtl.kleine Küchenmesser machen.Danke euch Olaf B.
 
Hallo,

Komisch, dass es davon keine Stahlnummer gibt?
Wäre super Zeug, ich würde davon nehmen, was ich kriegen kann! Ähnlich wäre 1.2002 (125Cr1), nur ist da noch ein Spritzer Chrom (0,3-0,4%) drin.

Gruß,
hobbit
 
Also was Ich auf Anhieb zu dem Stahl sagen kann ist, dass er auf jeden fall 1,25% Kohlenstoff und 0,5% Wolfram enthält.

Das würde bedeuten, dass er sich sicher für Messer eignen wird.

Zum härten würde Ich sagen, dass folgende Werte hinkommen könnten:
Härten in Öl wegen des geringen Querschnitts und bei 820 Grad.
Anlassen bei 200 bis 250 Grad.
Vllt. kann aber jemand noch genaueres dazu sagen, meine Werte sind nur Schätzwerte.

Was das feuerschweißen anbelangt, kann Ich leider nicht viel dazu sagen.

Gruß
Kai
 
Okay.
Mein Fehler.. hab das mit der Lieferantenbezeichnung und der Stahlbezeichnung durcheinandergeworfen.
Man lernt ja zum Glück nicht aus.
 
Danke schonmal für die Antworten,damit kann ich schon etwas anfangen.Schade das mit W nicht Wolfram gemeint ist.Was meinst du Achim, eignet sich der Stahl für feine Schneiden? und bez. des Wasserhärtens mach ich mir etwas Sorgen,habe bis jetzt nur in Öl gehärtet.Ansonsten denke ich,ist das Zeug durchaus geeignet , oder? Ich könnte nämlich noch wesentlich mehr bekommen (ca.500kg liegen noch da rum und sollen irgenwann in den Schrott).Je nachdem was ihr zur Brauchbarkeit sagt werde ich mir noch etwas besorgen.
 
Es ist so wie es Achim gesagt hat.

Zum besseren Verständnis:
Die reinen C-Stähle werden traditionell nach Güteklassen unterschieden. W 1 bezeichnet die erste Güte, W 2 und W 3 eben die zweite und dritte, WS ist die Bezeichnung für Stähle für Sonderzwecke.

Die Differenzierung betrifft die Reinheit der Legierung. W 1- Qualitäten haben einen niedrigeren Anteil an Silizium und Mangan und die Grenzen für die Stahlschädlinge Schwefel und Phosphor sind niedriger angesetzt.
Als Beispiel: 1.1560 = C 125 W1 hat Siliziumanteile und Mangananteile von 0,1-0,25 % und Schwefel und Phosphor unter 0,02 %, während der entsprechende Stahl 1.1663 = C 125 W2 jeweils 0,1-0,3 Si, 0,1-0,35 Mn und bis 0,03 S und P enthält. Wegen der besonderen Reinheit sind die W1 Stähle sehr umwandlungsfreudig, härten also weniger tief ein und vertragen eher Wasserhärtung- genauer gesagt, sie sind die klassischen Wasser- und Schalenhärter. Dünne Messerklingen aus diesen Stählen werden aber auch in Öl noch voll hart.
Achims ultrareiner C 145 härtet seiner Auskunft nach aber nur noch in Wasser befriedigend.

In der Praxis wird man den Unterschied der W1-W3- Qualitäten bei Messerklingen nicht bemerken.

Als reiner C-Stahl ist der 1.1663 problemlos feuerschweißbar. In Kombination mit 1.2842 ergibt er einen Hochleistungsdamast mit deutlichem, wenn auch dezentem Muster.
Du hast also eine echte Goldgrube entdeckt und solltest soviel wie möglich von diesen Platten sicherstellen. Für Mengen, die Du nicht brauchen kannst, finden sich garantiert dankbare Abnehmer.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Reine C-Stähle sind grundsätzlich sehr gut für feine Schneiden geeignet. Bei der Wärmebehandlung ist vielleicht etwas mehr Aufmerksamkeit erforderlich, weil keine anderen Elemente das Kornwachstum behindern. Härten solltest du auch diesen Stahl unbedingt in Öl! Bei den Querschnitten, die für Messer üblich sind, ist durch Wasser nichts zu gewinnen, aber viel zu verlieren.

Ich würde davon an deiner Stelle nehmen, was ich kriegen kann. Gut, die 1-2,5 mm Bleche wären mir eventuell etwas dünn, aber die lassen sich im Falle eines Falles ja Feuerschweißen. Das 4mm-Material dagegen mit Kusshand.

Gruß,
hobbit

EDIT: Zu spät…
 
Vielen Dank für Eure Beiträge.Da habe ich wohl echt Glück gehabt.Ich denke da werde ich wohl soviel mitnehmen (wahrscheinlich alles) wie ich haben und lagern kann.Bin mal gespannt wie fein sich das auschleifen bzw.schärfen lässt.Danke nochmal
Gruß Olaf
 
Hallo Freunde ,
alles richtig , eine kleine Ergänzung ,das ck bezeichnet einen bestimmten Reinheitsgrad für
Phosphor und Schwefel.
Wenn ich mich richtig erinnere liegt das unter 0,035%
tschüss fritz
P.S. vor allem bei Vergütungsstählen gebräuchlich , Ck 55, Ck 45, Ck 60
 
Sorry , schlecht gelesen , Koll. Gerfin hatte schon darauf hingewiesen!!
tschüss fritz
 
Hallo Olaf und alle anderen.

Ich habe heute mal ein Stück von Deinem Musterstück mit einer Feile verschweißt.
10 Lagenpacket das sich bei mittlerer Schwießhitze problrmlos verschweißen ließ.
Einwandfreie schweißung mit der ersten Hitze und der CK 125 W2 zeichnet auch sehr hell gegenüber der Feile.

Gruß vom pit03.
 
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