Computersimulierte Damast-Muster

ScorpioDesign

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Moin,

ich habe mal mit CAD versucht, verschiedene Damast-Muster "nachzubauen". Das funktioniert überraschend gut - die Ergebnisse sind den realen Mustern schon recht ähnlich. Mit Hilfe der Software (Rhinoceros 3d) lassen sich Volumenkörper (oder Gruppen derselben - wie z.B. ein Lagen- oder Mosaikpaket) auf alle möglichen Arten deformieren (verdrehen, stauchen, verbiegen uvm.) und anschneiden, (um den Anschliff zu simulieren).

Natürlich fehlen hier die Feinheiten, die durch die "Handschrift" des Schmiedes entstehen, aber für eine grobe Vorstellung ganz gut.

Die Methode läßt sich sicher verwenden, um neue Ideen mal zuerst ohne großen Arbeits- und Materialaufwand zu testen. Vor allem ohne Zuhilfenahme von Knete - das mag ich irgendwie nicht (relativ aufwändig und kann danach in die Tonne...).

Die Renderings sind bewußt schlicht gehalten - ohne großartige Licht/Schatten-Effekte - so wird das Ganze deutlicher.

So, genug gefaselt, jetzt die Bilder.

Grüße,
Gunther
 

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Moin,

auf Anfrage von Dietmar (Nick ??) habe ich mal einen seiner Entwürfe simuliert. Anbei die ursprüngliche Skizze und zwei Renderings. Ein schickes Muster, besonders der Schnitt in der Paketmitte hat was !

Grüße,
Gunther
 

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Gunther, kennst Du die Simulationssoftware von Christian Schnura?

Damit kann man die Anschnitte von Torsionsmaterialien sogar bewegt in allen Tiefen simulieren.
 
Danke Gunther, ich bin schon gespannt wie der fertige Anschliff in Natur aussieht. Muß aber noch wenigtens 1 Wochenende warten. Das kommende
bin ich mit Egbert bei Markus Balbach. Gruß Dietmar
 
Hiho,

@Achim: nee, kenne ich nicht - ist das irgendwo als Freeware verfügbar ?

@Dietmar: wenn Du das fertig hast, poste doch mal Bilder - ich bin gespannt, ob sich das mit der Simulation deckt !


Grüße,
Gunther
 
Tolle Idee ! Danke für den Tip mit dem Rhinoceros!!!!
Kannst DU mir erklären wie man die Pakete dann in dem Programm "Aufschneidet" um das Innenleben zu begutachten ?

Ich krieg das irgendwie nicht gebacken :confused:

Liebe Grüße

Xzenon
 
Hallo Gunther, ich habe mir eben mal die Demo runtergeladen.

Könntest du mir/uns hier mal nen kleines Tutorial machen? Wäre super nett. :super:;)




Liebe Grüße Santino
 
Moin zusammen,

ich bin zwar mit Arbeit bis über beide Ohren versorgt, aber will mal versuchen, "in Kürze" darzustellen, wie ich das mit Rhino mache.

Anmerkungen vorweg:
- Ich kann hier natürlich keinen CAD-Lehrgang machen - wer also noch nie mit so einer Software gearbeitet hat, wird evtl. Schwierigkeiten haben - so ganz unkompliziert ist das nicht. Wenn Ihr tiefer in das Programm einsteigen wollt, kann ich die diversen Tutorials empfehlen, die auf der HP angeboten werden: (http://www.flexicad.com/produkte/rhinoceros/uebungen/kostenfrei.htm)

- Die Rhino-Hilfe ist sehr gut und zumindest ich finde da meistens Antworten auf evtl. Fragen.

- Ich verwende Version 4.0

- Viele Befehle sind über Menü oder Icon anwählbar - der Einfachheit halber beschreibe ich den Weg über Menü, da dafür keine Screenshots nötig sind ("Das X markiert den Punkt").

- Wie bei fast allen Sachen führen immer mehrere Wege zum Ziel. Ich stelle hier mal meinen dar - vielleicht gehts anders auch noch einfacher.

Los gehts:

Zunächst richte ich mir zwei Layers zum Arbeiten ein, einen für jede "Stahlsorte". Das geht im Layer-Andockfenster, das defaultmäßig rechts im Bild zu sehen sein sollte. Ich gebe ihnen eindeutige Namen ("hell" und "dunkel"), weise ihnen kontrastreiche Darstellungsfarben zu (rot und schwarz, auf das kleine farbige Quadrat klicken) und bestimme die Rendermaterialien (nur die Farbe, z.B. hellgrau / dunkelgrau, auf den Kreis rechts neben dem Farb-Quadrat klicken).

Der Übersicht halber stelle ich noch die Darstellung des Perspektiv-Ansichtsfensters auf "Schattiert" (Ansicht->Schattiert).

Vorweg noch zwei Tips:
- Auswählen: zieht man ein Auswahlrechteck VON RECHTS NACH LINKS auf, werden alle BERÜHRTEN Objekte ausgewählt. Zieht man VON LINKS NACH RECHTS, werden nur die EINGESCHLOSSENEN Objekte ausgewählt.

- Mit einem Rechtsklick kann man den letzten Befehl wiederholen.

Auf einem der Layers erzeuge ich einen Quader (Volumenkörper->Quader->Eckpunkt zu Eckpunkt, Höhe), indem ich den Startpunkt und die Abmessungen einer "Stahllage" eingebe. In der Frontalansicht wähle ich den Quader aus und dupliziere ihn mit dem Array-Befehl (Transformieren->Anordnen->Rechtwinklig), wobei ich für die Y-Richtung die gewünschte Lagenzahl und als Abstand die "Lagenstärke" eingebe.

Nun wähle ich jeden zweiten der Quader aus und verschiebe sie auf den anderen Layer (Rechtsklick auf den Namen des Layers->Objektebene ändern). Dann noch alles auswählen und Gruppieren (Bearbeiten->Gruppen->Gruppieren). Fertig ist das Lagenpaket.

Tordieren. Dazu erzeuge ich mir als Orientierung für die Drehachse zwei Punktobjekte (Kurve->Punktobjekt->einzelner Punkt), zunächst an je einer Ecke beider Stirnseiten des Paketes (dazu muß Objektfang: End aktiviert sein) und verschiebe diese in die geometrische Mitte der Stirnseiten (Transformieren->Verschieben, dann die Werte eingeben (jeweils halbe Paketstärke in Z- und Y-Richtung)). Nun das Paket auswählen und verdrehen (Transformieren->Verdrehen). Für die Drehachse wähle ich die beiden zuvor erzeugten Punkte (dazu muß Objektfang: Punkt aktiviert sein), und gebe den Drehwinkel ein (bei meinen Beispielen: 540°). Fertig tordiert.

Zerschneiden. Dazu erzeuge ich eine Ebene in X-Y-Richtung (in die Draufsicht wechseln, Fläche->Ebene->Eckpunkt zu Eckpunkt), die größer ist als die Projektion des Pakets, d.h. in alle Richtungen übersteht. Diese verschiebe ich in der Frontal- oder Rechtsansicht in Z-Richtung dahin, wo der Schnitt liegen soll. Dann wähle ich das Paket aus und zerschneide es mit der Boolschen Teilung (Volumenkörper->Boolsche Teilung), wobei ich die erzeugte Ebene als Schnittfläche auswähle. Nun kann ich die Gruppierung des Pakets aufheben (Bearbeiten->Gruppen->Gruppe auflösen), den Teil über der Schnittebene auswählen und nach oben verschieben.

Anmerkung zu Boolschen Operationen: wenn hierbei Fehler auftreten, liegt das zumeist an zu geringer Rechenpower. Auf den aufgemotzten CAD-Workstations in der FH hatte ich da selten Probleme, aber mein eigener Rechner macht bei komplexen Geometrien mitunter schlapp. Wenn es partout nicht klappt, kann man noch versuchen, es in Polygonnetze umwandeln (Polygonnetz->Boolsche Operationen für Polygonnetze->Teilung), das klappt nach meiner Erfahrung besser.

Zu guter Letzt lösche ich die Schnittebene (oder mache sie unsichtbar, falls ich sie noch für einen zweiten Schnitt brauche: Bearbeiten->Sichtbarkeit->Ausblenden). Jetzt noch (Rendern->Rendern): fertig. Über Rendern->Rendereigenschaften kann man noch Auflösung der Ausgabedatei, Hintergrundfarbe uvm. einstellen.


So - das als GROBE Einführung - ich hoffe, Ihr könnt das nachvollziehen. Wie gesagt, ganz easy ist das nicht - ich verwende das Programm seit 3-4 Jahren (damals noch Vers. 3) und würde mich keinesfals als Spezialist bezeichnen. Aber nicht entmutigen lassen - im Gegensatz zu anderen CAD-Programmen, in die ich mal reingeschnuppert habe (AutoCAD, CATIA), finde ich Rhino ziemlich intuitiv zu bedienen - das Rumprobieren macht auch ne Menge Spaß, sofern man die Muße dazu hat.


In diesem Sinne - viel Spaß & Erfolg, zeigt mal Eure Ergebnisse !

Gunther
 
Hallo,

kann mir einer von euch sagen ob ich diese Simulationssoftware von Christian Schnura auch für apple bzw. os-x giebt!?

gruß
blacksmith
 
Soah, nach ca. 1,5 Stunden basteln ist gerrade mal das rausgekommen (siehe unten).

Meine Probleme sind, das färben der einzelne Lagen, und naja man siehts ja, aber es wird. Werd gleich noch bissi weiter üben wenn ich weiß wie man die Langen richtig einfärbt.:irre::steirer:

Naja ich finde es für den Anfang nicht schlecht. Aber schön ist was anderes.:(


Liebe Grüße Santino
 

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