CPM 10V

DEEREHUNTER

Mitglied
Beiträge
19
Grüsse an alle Messerfreunde

Bin recht neu in der Messermacherszene,Messer schleifen tu ich schon seid längerer Zeit.Ich suche informationen über Pulvermetallurgische Stähle.Hab sehr viele Reststücke(zb S390 K360 K340 Vanadis Elmax Cpm 10V) aus ner Insolvenzverwertung bekommen, aber keine direkte Ahnung was ich daraus für Messer herstellen könnte.
Von Beruf bin Ich Werkzeugmacher/mechaniker.-->An Werkzeug und Hilfsmitteln mangelt es mir nicht.:lechz:

Nun Meine Fragen bezüglich CPM 10V:

-Kann man CPM 10V mit anderen Stählen verschweißen? wenn ja mit welchen.

-Für welche Messer ist er besonders gut geeignet?

-Bin ein großer Bewunderer von Trackermessern,welcher Stahl wäre dafür geeignet(muss kein pm sein).



Über Zahlreiche beiträge und auch über Kritik würde ich mich freuen,dies ist mein erstes "Neues Thema"

Wünsche euch noch einen schönen Abend
 
Hallo Deerehunter,
der gute alte Werkzeugmacher, heute wieder ein äußerst gesuchter Beruf, freut mich das ein Interesse für das Messermachen besteht.
Zu den PM Stählen, schweißen wird wohl eher schlecht als recht gehen,
hohe Chrom , Vanadin und Mo Anteile, außerdem eine körnige Struktur,
ich denke mal feuerschweißen geht gar nicht.
In der Industrie wird es meines Wissens nicht angewandt.
Die PM Stähle sind gut für kurze starke Klingen, länger ist ein Problem da so gut wie keine Federeigenschaften vorhanden sind.
Man hat hohe Schneidleistung bei hohen Schneidhärten, dazu noch
eine gleichmäßige Karbidverteilung entlang der Schneide, zeiligkeit
o.ä. entfällt da ja einzelne ,,Körner ,, aneinander verpresst sind.
Alles in allem eine gute Ausgangslage um hochwertige Klingen zu schaffen.
Truckermesser - ist das so was wie ein Bowie??
da würde ich dann doch etwas flexibles nehmen, vor kurzem war hier eine Diskussion über 51 CrV3 bzw. 59CrV3, das wäre ein guter Stahl dafür.
ganz einfach gestrickt ein C60 oder C70 tuts auch
gruß fritz
 
Hey Ho

@bummi

Das mit dem Feuerschweissen werd ich auf jeden fal mal versuchen,auch wenns nix wird B-).Schade eigentlich, hab recht viel von dem Zeugs.

Ein Trackermesser ist eher ein Outdor/Universalmesser.
Hat 2 Schneiden;eine ballig geschliffene, und eine mit Hohlschliff.
Ausserdem hat es noch eine Pseudosäge:)

Wenn ich herausgefunden hab wie man Bilder hier reinstellt, zeig ich dir/euch mal ein Bild und meinen Entwurf.

Ein bekannter hat ein solches Messer,es liegt sehr Gut in der Hand, und meiner meinung nach ideal für draussen.

Ich merk selber gerade, dass beschreibungen nicht gerade meine Stärke sind.

So denn, bis bald
 
An sich ist das Thema CPM vorwärts und rückwärts durchgehechelt. Das C bedeutet nichts anderes, als daß der Stahl von Crucible Mills stammt- PM heißt powder metallurgy oder Pulvermetallurgie.
Was Bummi geschrieben hat, ist die korrekte Kurzfassung.
Ich schalte mich hier nur deshalb ein, weil der 10 V und sein kleinerer Bruder-CPM 9V eine gewisse Sonderrole einnehmen.
CPM 10 V ist einer der ersten PM-Stähle und unterscheidet sich von den anderen recht deutlich. Die PM- Stähle haben im Kern zwei Hauptlinien. Bei der ersten wird das Hauptaugenmerk auf höchste Verschleißfestigkeit gelegt und Korrosionswiderstand ist weniger angestrebt. Diese Stähle sind auf der Grundlage der 12-prozentigen Chromschnittstähle-D 2 alias 1.2379 und seine größeren Brüder- aufgebaut.
Ein Beispiel für diese Kategorie war der D 4 PM, dem zur Erhöhung der Verschleißfestigkeit 4 % Vanadium zulegiert worden waren und dessen C-Gehalt entsprechend um ca 0,6 % auf 2,4 % erhöht worden war.
Bei der zweiten Kategorie ging es neben der hohen Verschleißfestigkeit auch um eine besonders gute Korrosionsbeständigkeit, sodaß diese Stähle mit Chromanteilen über 15- teilweise bis 20 % erzeugt wurden.
Der 10 V fällt da aus der Reihe, weil er auf der Basis des A 2-unser 1.2363 entwickelt wurde. Dem A2 wurden 10 % Vanadium zulegiert und entsprechend 1,6 % C zusätzlich beigegeben ( 1 % Vanadium bindet ca 0,16 % C in dem enorm harten und stabilen Vanadiumkarbid).
Ziel der Entwicklung war neben der enormen Verschleißfestigkeit- bei rollender Reibung erreicht der Stahl etwa 90 % der Verschleißfestigkeit von Hartmetall- auch die Erzielung guter mechanischer Eigenschaften.
Das ist auch gut gelungen. Die Werkstoffblätter von Crucible Mills geben recht beachtliche Werte an.
Die Gebrauchsfähigkeit für Messer ist daher generell nicht zu leugnen.
Ich habe einige Klingen aus diesem Material gefertigt. Zufrieden war ich damit aber nur bedingt. Insbesonders die feine, geschlossene Schneide mit kleinem Schneidenwinkel ist mit anderen Stählen besser zu erreichen.
Trackermesser- ich stelle mir darunter besonders derbe Jagd- und outdoor-Messer vor- sollte man daraus nicht machen. Der gute, alte 1.4034 wäre wesentlich zäher, korrosionsbeständiger, leichter zu schärfen und viel billiger-gut, das ist jetzt kein Argument, wenn Du das Material schon hast.
Verschweißen im Schmiedefeuer ? In einer Blechumhüllung, in die keine Luft eindringen kann, weil die Stahllagen metallisch blank und preß gepackt sind, ist das möglich. Einen besonderen Sinn könnte ich darin nicht erkennen, weil der Partner nicht nur von der Verschweißung und vom Farbkontrast dazu passen müßte, sondern auch von der späteren Wärmebehandlung. Da gibt es jedenfalls einfachere und bessere Lösungen.
Wenn Du auf Experimenten mit dem Verschweißen bestehst, solltest du Dich mit Achim in Verbindung setzen oder mit Fritz Schneider.
MfG U. Gerfin
 
hallo Herr Gerfin,

Danke für ihre Antwort und die ausführliche Erklärung.Ich bin mit dem Forum noch nicht so vertraut,bitte um Nachsicht.

Das mit dem Feuerschweissen soll nur Ein Versuch sein,ich bin sehr experimentierfreudig, auch wenn ich von vornherein weiss das es nicht funktioniert.

Mein Trackermesser darf ruhig Rosten.Die einzigsten Anforderungen;
--> gut und schnell nachschärfbar

mfg JB/Deerehunter
 
Zurück