Dachbodenfund - Säbel aus Nachlass

dr.horrible

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Hallo,
ich bin vor kurzem beim aufräumen des Dachbodens auf einen alten Säbel gestoßen. Meine Großmutter meint, es könnte sich um einen Säbel meines Urgroßvaters (1885-1961) handeln.

Aufschrift: Oldenbg. Drag. Regt. No19

Gesamtlänge: 88cm
Klingenlänge: 75cm
Klingenbreite: 2,5cm

Bild1
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Bild3
Bild4
Bild5
Bild6
Bild7

Ich hoffe hier gibt es einen Experten der mich über die Herkunft des guten Stückes aufklären kann :cool:


Vielen Dank im Voraus!


P.S. Am Griff scheint ein "Lederbezug" o.ä. zu fehlen. Gibt es Fachleute die sich mit solchen Reparaturen beschäftigen?
Was für einen Wert hat der Säbel und würde sich eine Restaurierung lohnen?
 
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Hallo.
Das Teil ist ein Degen (Säbel=Hiebwaffe, Degen=Stoßwaffe), um genau zu sein ein "alter Haudegen" ;) (Hieb- und Stoßwaffe).

Hab mal im www nachgeforscht (kein Experte), sieht aus wie eine aufwendiger gearbeitete Variante/Extraausführung des Preußischen Kavalleriedegens M1889, ähnlich diesen Stücken:http://zietenhusar.de/kavalleriedegen.html

Der Wert orientiert sich sicher an dem, was es in diesem Zustand einem Liebhaber wert ist, der genau das sucht (wie bei Kunst&Krempel).

Zum Regiment findet sich auch Interessantes im Netz.

Gruß

Bärwald
 
Ein preußischer Kavalleriedegen M89 in der Extraausführung. Die angegebenen Lebensdaten des Urgroßvaters würden mit der Tragezeit (ab 1910) des Degens übereinstimmen.

Das auf der Klinge erwähnte Regiment schreibt sich folgendermaßen aus:
Oldenburgisches Dragonerregiment Nummer19
Dazu folgender Linktipp: http://de.wikipedia.org/wiki/Oldenburgisches_Dragoner-Regiment_Nr._19

Es fehlt die sogenannte Hilze, das ist der Griff. Dieser kann aus mit einer dünnen Kunststoffschicht ummanteltem Holz bestehen, oder aus Vollkunststoff. Ich denke in diesem Fall ersteres. So einen Griff kann man selbst besorgen, indem man ein schlechter erhaltenen Degen als Ersatzteilspender kauft. Das könnte aber mehr als 100 EUR kosten. Es gibt auch neue Griffe, habe ich irgendwo im Internet bei einem Blankwaffenhändler gesehen. Der hat die Replik eines KD89 im Angebot. Problematisch ist die unterschiedliche Grifflänge. Da es sich um eine vom ehemaligen Träger privat beschaffte Waffe handelt, variieren auch die Griffmaße. Jedenfalls ist der Griff relativ leicht zu montieren, da die Angel verschraubt ist, siehe angehangene Fotos.

Ob sich eine Reparatur durch einen Fachmann lohnt, kann ich nicht beurteilen. Ich würde mir jedenfalls Kostenvoranschläge von entsprechenden Firmen anfordern. Mit dem vermutlichen familiengeschichtlichen Hintergrund, denke ich ja. Bei einem Weiterverkauf, nein.

Ich würde empfehlen, die Geschichte des Urgroßvaters weiter zu erforschen, und wenn es sich um den seinigen Degen handelt, diesen in Ehren zu bewahren.

Bitte nicht mit Mengen von Öl oder sonstigen flüssigen und/oder aggressiven Mitteln an der Klinge und der Scheide herumputzen, das zerstört die Farbe.

Gruß,
Thomas

DSCF5976.JPG


DSCF5982.JPG
 
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Vielen Dank für die Infos!

Habe noch etwas gestöbert und bin auf folgendes Bild gestoßen:



Dort is genau angegeben in welchem Regiment mein Urgroßvater gedient hat und wo er überall stationiert war. Verstehe nicht warum ich mich nicht vorher damit beschäftigt habe, sehr interessantes Thema!

Werde den Degen wieder herrichten und er bleibt natürlich in Familienbesitz. Falls jemand eine Bezugsquelle für ein Griffstück hat kann er sich gerne bei mir melden.

Gruß,
Simon
 
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