Damast-Kochmesser aus Schmiedekurs 11/2009

Schmiedeglut

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Vor zwei Wochen ist ein sehr schickes Damast-Küchenmesser in einem Schmiedekurs bei mir entstanden. Es ist ein Weihnachtsgeschenk für Seine Frau.

Ich finde die Arbeit hat sich gelohnt und die Fotos möchte ich Euch daher nicht vorenthalten.

Daten:
Klinge ca. 13cm lang, Rücken 2,5mm auf 0,2 an der Spitze.
Damast aus 60N20 und 1.2842
Gehärtet auf 62 Hrc
Achteckiger Griff aus Ebenholz und Makassar Ebenholz

Das Messer ist wie immer sauscharf und dieses Mal sehr schön leicht.

Liebe Grüße aus Fulda

Nandger Franck
 

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Die Grundform des Messers gefällt mir sehr gut und auch die Länge mit 13 cm ist sehr vielseitig.

Aber ich hab da mal ein spezielle Frage:

Welchen Sinn macht der Ricasso bis zur Schneide heruntergezogen mit zugehöriger Schleifkerbe bei einem Küchenmesser?
Da ich sehr gerne koche würde mich dieses kantige Teil direkt hinter dem scharfen Teil der Klinge eher stören,
ich sehe keinen Nutzen darin,
es ist eher eine zusätzliche Schmutzfangkerbe.
Das ist jetzt weniger eine Kritik, sondern das interessiert mich.

Die Schneidgeometrie dagegen klingt sehr gut.
 
Servus!

Die Kerbe hat den Sinn, dass man die ganze Schneidkante beim Schärfen aufsetzen kann. Wäre diese Kerbe nicht vorhanden, dann könnte man die letzten paar mm vor dem Ricasso nicht plan auf dem Stein auflegen. Bei asiatischen Messern braucht man diese Kerbe nicht, da die normalerweise gar kein Ricasso haben.

Schau mal hier: http://www.messer-machen.de/messer.htm

Gruß Daniel
 
Danke für die Antwort Heraldes,
den Sinn mit der Kerbe habe ich verstanden, und Leos Seite kenne ich auch schon seit längerem, die ich übrigens sehr gut finde.
Aber meine Frage war ja eher, warum den Ricasso bei einem Küchenmesser überhaupt so tief ziehen, der ist doch garnicht notwändig?

Grüße Rudi
 
Die meisten europäischen Küchenmessern sind doch ähnlich gestaltet. Meist geht die Klinge in einen mehr oder minder stark ausgeformten Handschutz über und das hintere Ende der Schneidleiste steht nicht frei. Ob das jetzt Sinn macht, musst du für dich selbst beantworten. Schleifen lassen sich Klingen ohne Handschutz deutlich besser. Ich glaube, dass hier eher die Optik, als die Funktion Grundlage der Entscheidung für die Gestaltung der Klinge war. Mir gefällt die Kombination der Materialien und das Gesamtkonzept des Messers auf jeden Fall ausgesprochen gut.

Gruß Daniel
 
Guten Morgen Idur,

in meinen Schmiedekursen gehe ich individuell auf die Wünsche der Teilnehmer ein. In diesem Fall hatte sich der Kunde schon mehrfach bei seinen Messern an der letzten (scharfen) Ecke geschnitten und wollte diese ausdrücklich stumpf machen und abrunden. Bevor man nun die Kante "rundnuddelt", habe ich diese Lösung vorgeschlagen.

Ausserdem liegt ein geometrisches Problem vor: Wenn Du den Schliff bis zum Rücken hochziehst, dann entsteht zwischen dem dickeren Erl und der dünner geschliffenen Schneide immer ein Übergang. Den kann man entweder versuchen wegzuschummeln, oder man muss ihn irgendwie gestalterisch mit einbauen. Hierfür ist der Ricasso eine Lösung.

Herzliche Grüße

Nandger Franck
 
Als erstes mal Danke an Daniel und Nandger für die Antworten.
Das mit der Geometrie leuchtet ein und dass der dickere Ricasso gleichzeitig ein Schneidschutz an dem hinteren Klingenabschluss darstellt macht auch Sinn.
Klar ist es das gewünschte Design des fertigen Messers, was die konkrete Form mit sich bringt.
Andere Lösungen gibt es auch, und das macht ja auch die Abwechslung aus.

Und nochmals, damit es nicht missverstanden wird,
mir gefällt das Messer, und meine Frage ist auch schon beantwortet.

Grüße
Rudi
 
sehr schönes Messer hatter Gut gemacht :super: Glückwunsch auch an den Lehrmeister. Aber keine Sicherheitsschuhe in der Schmiede ...ts.ts.ts....;)
 
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