Damast-Kochmesser gesucht

Walter Müller

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*Geht es um die Erstanschaffung oder Erweiterung (d)eines Sortiments?
Erweiterung

*Ist die Anschaffung für berufliche oder private Verwendung gedacht?

privat
*Soll es ein Küchenmesser für Linkshänder werden?
nein

*Liegen konkrete Vorstellungen vor?
Z.b. Japanischer oder Europäischer Stil, besondere Klingenformen oder Griffmaterialien


*Falls nein, für welche Aufgaben soll das Küchenmesser eingesetzt werden (z.B. Brot schneiden, Gemüse putzen, Fische filetieren etc.)?


Gemüse putzen
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*Falls ja, bitte diese hier angeben:


Küchenmesser-/set, welcher Stil?

Europäische Messerform
Europäisches Messer im japanischen Design
Japanisches Messer im traditionellen Stil (Wa-bocho)
Japanisches Messer mit europäischer Griffform (Yo-bocho)
Exotische/hochspezialisierte Messerform (z.B. chin. Nudelmesser)[/B]

Japanisches Messer mit europäischer Griffform

*Welche Bauform und ca. Länge?
Z.B. Kochmesser ca.16 - 20 cm

Hallo, ich bin jüngst 80 geworden und möchte mir ein "finales" Messer gönnen. Durch Zufall bin ich jetzt auf dieses Forum gestoßen und nehme dankbar die Möglichkeit wahr, einen großen Kreis von geballtem Sachverstand um Hilfe bei der Auswahl um Such-Hilfe zu bitten.

Weil mich die Ästhetik der Damastmesser begeistert, soll es auf diese Art geschmiedet sein, und weil ich als Hobbykoch für die Bespeisung zuständig bin, soll es darüber hinaus praktisch im Kücheneinsatz sein.

Was mir vorschwebt: Scharfes Damast-Kochmesser mit Kullenschliff. Form Santoku. Mindestens 67 Lagen, Klingenlänge 16-20 cm, beidseitig geschliffen.

Eingesetzt wird es zu rund 85 % zum Gemüseschneiden (auch Wiegeschnitt). Der Stahl sollte bis zum Griffende durchgehen und mit 2 oder 3 Nieten befestigt sein.

Ich würde bis ca. 400 € gehen.

3 Messer stehen bei mir nach wochenlanger Suche auf der Favoriten-Liste:

Felix: https://www.amazon.de/Felix-Solinge...3LWP3Y/ref=psdc_3177943031_t3_B00TFWFJ5K?th=1

Yaxell Gou Yaxell GOU 101 Santoku-Messer Kullenschliff 16,5 cm 37001G

Yaxel Super Gou Yaxell Super GOU 161 Santoku-Messer Kullenschliff 16,5 cm 37101G

Jetzt habe ich wunschgemäß den Post ins hoffentlich korrekte Forum eingestellt. Der Link zum Kullenschliff hat mir in der Tat keine Freude gemacht. Wenn ich dem glaube, sollte ich wohl auf diesen Schliff verzichten.. Aber alle anderen Anforderungen sollten schon erfüllt werden. Und Felix fällt wohl raus. Was haltet Ihr von Yaxell?

Grüße

Walter
 
Moin Walter,

ich habe Deinen Post erst jetzt entdeckt und hätte mich eigentlich zurückgehalten, denn Messer mit Griffschalen biete ich kaum an. Eines habe ich allerdings doch im Petto und da im anderen Thread das Miyabi mit (fast) japanischem Griff bisher Dein Favorit zu sein scheint, ergänze ich das gerne noch um andere Optionen. Als Händler natürlich nicht ganz ohne Eigeninteresse, ich glaube aber, dass mein Angebot ganz gut zu Dir passen könnte. Damastmesser habe ich nämlich auch (bzw. Damast-Laminat, wie es bei den Miyabis und Yaxells auch der Fall ist). Bei den Messern, die ich anbiete, handelt es sich jedoch nicht um Produkte von große Firmen, sondern von kleinere Manufakturen aus Japan (im Speziellen Echizen), wo die Messer tatsächlich noch geschmiedet und (weitgehend) in Handarbeit produziert werden. Dementsprechend ist die Verfügbarkeit gering, Gyutos sind aktuell sogar alle ausverkauft. Ein paar Santokus habe ich aber noch, die auf Deine Anforderungen passen.

Insbesondere gehört dazu das Suminagashi Santoku von Yoshimi Kato mit einem super kontrastreichen Damast (VG10 Kernlage) und einem Pakkaholz Griff mit drei Nieten. Wenn es ein japanischer Griff sein darf, käme auch noch das Fujin Santoku infrage, das gibt es mit Griff aus Rosenholz und Zelkova (ebenfalls VG10). Aus dem (härteren) SG2 Stahl bekomme ich nächste Woche auch wieder etwas rein, und zwar ebenfalls ein Santoku von Yoshimi Kato mit japanischem Griff.

Preislich liegen die Messer zwar etwas über den Miyabis, allerdings noch im Budget und dafür weißt Du ganz genau, wo sie herkommen.

Bei Fragen melde Dich gerne!
Schönen Abend und viele Grüße
 
Wieso stellst du die Suche ein zweites Mal ein?

Den ersten Post zu verschieben (verschieben zu lassen) hätte vielleicht mehr Sinn ergeben?
 
Weil er in der ersten Anfrage zum Ausfüllen des Fragekatalogs aufgefordert wurde..
 
Aber jetzt fangen wir ja schon wieder von vorne an. Ich dachte, die Entscheidung wäre schon auf das Miyabi gefallen?

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen...

Edit: Ich sehe gerade, Walter kann da gar nichts dafür, es liegt eher daran, dass der 2. Thread jetzt erst ausgegraben wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Walter,

ich habe Deinen Post erst jetzt entdeckt und hätte mich eigentlich zurückgehalten, denn Messer mit Griffschalen biete ich kaum an. Eines habe ich allerdings doch im Petto und da im anderen Thread das Miyabi mit (fast) japanischem Griff bisher Dein Favorit zu sein scheint, ergänze ich das gerne noch um andere Optionen. Als Händler natürlich nicht ganz ohne Eigeninteresse, ich glaube aber, dass mein Angebot ganz gut zu Dir passen könnte. Damastmesser habe ich nämlich auch (bzw. Damast-Laminat, wie es bei den Miyabis und Yaxells auch der Fall ist). Bei den Messern, die ich anbiete, handelt es sich jedoch nicht um Produkte von große Firmen, sondern von kleinere Manufakturen aus Japan (im Speziellen Echizen), wo die Messer tatsächlich noch geschmiedet und (weitgehend) in Handarbeit produziert werden. Dementsprechend ist die Verfügbarkeit gering, Gyutos sind aktuell sogar alle ausverkauft. Ein paar Santokus habe ich aber noch, die auf Deine Anforderungen passen.

Insbesondere gehört dazu das Suminagashi Santoku von Yoshimi Kato mit einem super kontrastreichen Damast (VG10 Kernlage) und einem Pakkaholz Griff mit drei Nieten. Wenn es ein japanischer Griff sein darf, käme auch noch das Fujin Santoku infrage, das gibt es mit Griff aus Rosenholz und Zelkova (ebenfalls VG10). Aus dem (härteren) SG2 Stahl bekomme ich nächste Woche auch wieder etwas rein, und zwar ebenfalls ein Santoku von Yoshimi Kato mit japanischem Griff.

Preislich liegen die Messer zwar etwas über den Miyabis, allerdings noch im Budget und dafür weißt Du ganz genau, wo sie herkommen.

Bei Fragen melde Dich gerne!
Schönen Abend und viele Grüße
Hi,
danke für Dein Angebot. Ich würde gerne das Suminagashi Santoku kaufen, scheitere aber am Bestellschein. Obgleich alle Kästchen, wie ich meine korrekt, ausgefüllt habe, wird die Bestellung verweigert und immer wieder auf die roten Hinweise oberhalb geschaltet.
Grüße

Walter
 
Gut, jetzt sind wir also doch bei VG10 angelangt. Ich sagte ja anfangs, dass der hohe Preis den Pulverstählen zuzurechnen ist. Vg10 Damast gibt es wesentlich günstiger. Pakkaholz? Wirklich? Hat auch mein 13 € China Messer, dass mir kürzlich von Ali geschenkt wurde, weil das mit Wengegriff nicht geliefert wurde. 1. Xinzuo VG 10 Santoku mit echtem Holzgriff. Vg10 Damast ist fast immer industriell hergestellt. Auch Yoshimi Kato wird den Damast als Vorprodukt beziehen. 2. XINZUO 7 zoll Santoku, 3. Hezhen Santoku

VG10 ist kein Pulverstahl und D2 auch nicht.

 
Zuletzt bearbeitet:
@Walter Müller

ggf. einfach mal knife-art direkt anschreiben. Aber vielleicht hast du wirklich nur irgendwo einen Haken vergessen/Adresse unvollständig etc., bei mir ging das problemlos.
 
scheitere aber am Bestellschein.
Hallo @Walter Müller
das ist schlecht - ich schreibe Dir gleich mal eine PN - falls Du es noch haben möchtest, bekommen wir das auch anders hin.

Pakkaholz? Wirklich?
Wo siehst Du denn Nachteile an Pakkaholz? Pakkaholz ist durch die Verklebung wesentlich robuster und sieht gut aus. Und es gibt durchaus auch 13€ China-Messer, die einen Holzgriff haben - tendenziell, sogar deutlich mehr ;)

1. Xinzuo VG 10 Santoku mit echtem Holzgriff. Vg10 Damast ist fast immer industriell hergestellt. Auch Yoshimi Kato wird den Damast als Vorprodukt beziehen. 2. XINZUO 7 zoll Santoku, 3. Hezhen Santoku
Von Xinzuo hatte ich auch schon Messer da, die mit den japanischen zu vergleichen, finde ich offen gesagt aber schwierig. Klar ist, dass die Qualität aus China immer besser wird und dass sie ihr Geld (dass man dort bezahlt) definitiv wert sind. Dennoch handelt es sich bei den meisten Messern, die von dort als "VG10" verkauft werden, um die chinesische Kopie dieses Stahls. Zu erkennen ist das daran, dass übermäßig oft die Bezeichnung "10Cr15CoMoV" verwendet wird. "Japanisch" wird sehr gerne dazugeschrieben, weil es sich natürlich gut verkauft (so auch bei Deinem Angebot), in den seltensten Fällen ist das aber tatsächlich so. (Was nicht heißt, dass es keine Ausnahmen gibt).

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die chinesischen "VG10" Messer (konkret dieses) und sogar die recht neuen Pulverstahlmesser (finde ich gerade nicht auf Ali), recht schnell Microchips bekommen und kaum schnitthaltig sind. Dass Yoshimi Kato ein gewisses Vorprodukt verwendet, will ich nicht leugnen (genau kann ich das erst sagen, nachdem ich dort war - hoffentlich schon nächstes Jahr).

Es gibt selbstverständlich auch günstigere VG10 Damastmesser aus Japan (z.B. KAI, Miyabi,...), das habe ich in meinem ersten Post ja bereits geschrieben.

Viele Grüße
 
Wo siehst Du denn Nachteile an Pakkaholz? Pakkaholz ist durch die Verklebung wesentlich robuster und sieht gut aus.
Nein. Sieht nicht gut aus. Pakkaholz oder Leinenmicarta sind unkompliziert, arbeiten weniger, ist aber nur knapp besser als Kunststoff. Die Schichtholzoptik sieht einfach künstlich und tot aus. Ich sag mal: bei einem Messer bis 100€ ok. Aber ein Messer, dass knapp 300€ kostet mit einem Pakkaholzgriff auszustatten auch noch in Rot-Schwarz, finde ich nicht angemessen. Vom Chinesen gibt es schon für unter 50€ teure Hölzer wie Ebenholz oder Wüsteneisenholz.

Dennoch handelt es sich bei den meisten Messern, die von dort als "VG10" verkauft werden, um die chinesische Kopie dieses Stahls.
Das weiß ich. Na und. Gelten in China etwa andere Naturgesetze oder wirken Legierungsbestandteile in China anders als in Japan.
Wenn es die Kopie des Stahls ist wird er auch sehr, sehr ähnliche Eigenschaften haben und auch die Chinesen haben Vakuumhärteöfen.
Die Unterschiede dürften marginal sein.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die chinesischen "VG10" Messer ... recht schnell Microchips bekommen
Das gilt doch auch für VG10 aus Japan. Jedenfalls sagt man das. VG10 hat nicht den besten Ruf in Sachen Zähigkeit und ist bekannt für Mikroausbrüche.
und kaum schnitthaltig sind.
Na wer's glaubt. Kaum schnitthaltig? Im Vergleich wozu und wie gemessen? Irgendwie muss man den Preisunterschied ja rechtfertigen.
Vielleicht überarbeitest du auch mal die Abteilung Messerstähle in der Rubrik Messerkunde auf deiner Webseite. VG10 ist kein Pulverstahl. Der Eindruck kann aber entstehen, wenn man in dem Abschnitt erwähnt, dass Takefu Pulverstähle liefert. D2 ist auch kein Pulverstahl.
sogar die recht neuen Pulverstahlmesser (finde ich gerade nicht auf Ali)
Dann hast du nicht richtig gesucht. Ich finde sie nämlich durchaus. Außerdem gibt es Messer aus Hap40, Messer aus Böhler M390, oder mit einer Schneideinlage aus einer amorphem Legierung, die ich anderswo noch nirgends gesehen habe.
 
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Den Preis anhand des Stahls und des Griffmaterialies zu bewerten finde ich etwas zu einfach.

Den Stahl als Vorprodukt zu beziehen und im Stock Removal Verfahren zu bearbeiten ist ja grundsätzlich nichts frevelhaftes. Da kommen bei anderen japanischen Herstellern sogar bei einfachen Monostählen wie AEB-L und simplen Steckerl-Konstruktionen ganz andere Preise zustande. Oder ein Herder KChef mit POM-Griff kommt so auch auf seine 220€. Da diese Messer aber händisch geschliffen werden, sind dementsprechend die Lohnkosten der preistreibende Faktor. Was wiederum wesentlichen Einfluss auf die entscheidende Eigenschaft des Messers hat: die Klingengeometrie.

Mir persönlich gefallen zwar weder die chinesischen noch die japanischen Walzlaminat-Damastmesser, ich hätte allerdings lieber ein schneudfreudig geschliffenes und exzellent verarbeitetes Messer aus VG10, als ein weniger schneidfreudiges und weniger gut verarbeitetes Messer aus SG2 (im Übrigen liegen die beiden Stähle im Hinblick auf Zähigkeit und Schnitthaltigkeit auch nicht so weit voneinander entfernt, zumindest wenn man Larrin Thomas glauben schenkt: Schnitthaltigkeit, Zähigkeit, Rostträgheit - Drei Hitlisten).

Ich kenne zwar das konkrete Messer von Yoshimi Kato nicht, traue dem Hersteller Ersteres aber durchaus zu (ich habe ein Aogami Super Gyuto mit rostfreien Flanken und Wa-Griff von ihm).

Ob die Chinesen das auch können, gilt es ja noch nachzuweisen. Ich hatte bisher ein Xinzuo und das hat mich, wenn ich den Preis ausblende, weder von der Schneidperformance (gute 0,3mm über der Fase) noch von der Verarbeitung (Kanten am Klingenrücken und Kehl) wirklich überzeugt.

Und ansonsten... über Geschmack lässt sich nunmal nicht streiten. Das Gesuch setzt relativ enge optische Grenzen, in denen sich das Kato zu bewegen scheint. Unterm Strich: Warum nicht?

PS: Mir sind Griffe aus synthetischen Materialien lieber als Holz :)
 
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Na klar, wer einen Vg10 Boliden mit eingebauter Japan Mystik 300 € ausgeben will, nur zu. Gestern zufällig das ZDF Magazin Royal mit Jan Böhmermann gesehen. Da ging es um CBD Öl und dass es in Lifestyleprodukten nicht "über den Placeboeffekt hinaus" wirkt. "CBD Öl ist die Homöopathie derjenigen, die sich für zu schlau halten, um auf Homöopathie hereinzufallen." In diesem Sinne viel Spaß mit dem Messer und der ästhetischen Harmonie von Pakkaholzgriff und Suminagashi VG10 Damast.

P.S.: Ich würde auch ein Herder KChef mit POM-Griff nicht kaufen.
 
Nein. Sieht nicht gut aus. Pakkaholz oder Leinenmicarta sind unkompliziert, arbeiten weniger, ist aber nur knapp besser als Kunststoff. Die Schichtholzoptik sieht einfach künstlich und tot aus. Ich sag mal: bei einem Messer bis 100€ ok. Aber ein Messer, dass knapp 300€ kostet mit einem Pakkaholzgriff auszustatten auch noch in Rot-Schwarz, finde ich nicht angemessen. Vom Chinesen gibt es schon für unter 50€ teure Hölzer wie Ebenholz oder Wüsteneisenholz.


Das weiß ich. Na und. Gelten in China etwa andere Naturgesetze oder wirken Legierungsbestandteile in China anders als in Japan.
Wenn es die Kopie des Stahls ist wird er auch sehr, sehr ähnliche Eigenschaften haben und auch die Chinesen haben Vakuumhärteöfen.
Die Unterschiede dürften marginal sein.

Das kommt wie immer drauf an.

Ich habe von Mammut bis olles Opinel Buche so ziemlich alles. Die Pakkagriffe an meinem Kai Shun finde ich optisch gelungen, gar nicht billig und überaus praktisch und ich bin da mit Sicherheit verwöhnter als Du. Die sehen nach 17 Jahren immer noch nicht ranzig aus, was ich bei den wenigsten Holzgriffen an Küchenmessern so feststellen kann.

Das mit dem Stahl ist natürlich Unfug. Schon die richtige Wärmebehandlung entscheidet über tauglich oder nicht. Du bezahlst die Qualitätskontrolle der anerkannten Serienhersteller entsprechend immer mit.

Ein VG10 Messer als besonderes Messer würde ich aber, egal von wem, kaum kaufen, da hast Du recht.

grüsse, pebe
 
Gestern zufällig das ZDF Magazin Royal mit Jan Böhmermann gesehen. Da ging es um CBD Öl und dass es in Lifestyleprodukten nicht "über den Placeboeffekt hinaus" wirkt. "CBD Öl ist die Homöopathie derjenigen, die sich für zu schlau halten, um auf Homöopathie hereinzufallen."
Im Gegensatz dazu lässt sich bei einem Kochmesser relativ klar bewerten, wie gut es schneidet. Darüber hast du doch nun auch schon Seitenweise geschrieben. Wieso das hier jetzt keine Rolle spielen soll und es einzig um den Stahl geht, leuchtet mir nicht ein.

Ob der Aufpreis das Plus an Schneidleistung wert ist, ist halt eine individuelle Entscheidung. Es existiert ja keine Währung für Schneidleistung. Aber zu behaupten, es gäbe keinerlei Gegenwert, wird der Sache nicht gerecht.

Andersherum: was kosten denn 200g SG2-Laminatstahl im Vergleich zu 200g VG10-Laminatstahl? Die Preisdifferenz dürfte sich in Grenzen halten... Den Stahl als tatsächlich preistreibenden Faktor in der Kalkulation der Herstellungskosten zu sehen entspricht doch viel eher der zitierten Lifestyle-Theorie: Fancy Stahl rechtfertigt teures Messer.

Und beim Thema synthetische vs. Holzgriffe gibt's individuelle Vorlieben als auch Qualitätsstufen bei beiden Produktarten. Das eine pauschal als "wertiger" darzustellen... kann ich nicht nachvollziehen.
 
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Mag schon sein, dass du in Bezug auf Pakkaholzgriffe verwöhnter bist als ich. Die Konkurrenz um den exklusivsten Pakkaholzgriff müsstest du jedoch mit Gleichgesinnten austragen, denen sowas gefällt, aber nicht mit mir. Im übrigen sind die Pakkaholzgriffe der Kai Shun eben durchgehend schwarz und haben nicht diese Schichtoptik. Aufregend finde ich die aber auch nicht. Dafür dass sie nicht ranzig aussehen sind sie gemacht. Eben pflegleicht wie Kunststoff, der auch nicht ranzig aussieht, aber halt auch nicht schön. Gegen ranzige Holzgriffe hilft Pflege.
 
Wieso das hier jetzt keine Rolle spielen soll und es einzig um den Stahl geht, leuchtet mir nicht ein.
Ich weiß jetzt nicht mehr wer es gesagt hat, aber mir ist noch im Ohr, dass ein dünngeschliffenes VG10 nicht das Gelbe vom Ei sei. Außerdem weiß ich gar nicht wie dünn das Japanische VG10 Teil ist. Buckelt das? Steht doch gar nicht dabei. Welche Performance hat das?
Ob der Aufpreis das Plus an Schneidleistung wert ist, ist halt eine individuelle Entscheidung
Aber auf welcher Grundlage wird sie getroffen. Auf der Grundlage, dass das Messer vom "japanischen Meisterschmied" als höherwertig eingeschätzt wird und die Chinesen sowieso bloß Schrott produzieren und auch nicht Wärmebehandeln können.
Aber zu behaupten, es gäbe keinerlei Gegenwert
Na ein Glück, dass ich das nicht behauptet habe. Die Frage ist halt, ob der "Gegenwert" (gemeint ist Gebrauchswert/Qualität) verhältnismäßig ist.
Habe ich zudem aber konkrete Vorstellungen an die Optik, muss ich beides in Kombination bezahlen.
Aber gerade die Optik ist wenig berauschend.
was kosten denn 200g SG2-Laminatstahl im Vergleich zu 200g VG10-Laminatstahl?
Keine Ahnung, was die kosten. Das ist immer so, dass die Rohstoffe in Relation zum Endpreis als wenig relevant aussehen. Ganz unerheblich kann es aber im Produktionsprozess nicht sein. (Härteres Material verschleißt die Werkzeuge schneller) Wäre der Stahl nur ein Lifestyleaufschlag auf den Preis, wäre ein findiger Unternehmer bestimmt schon drauf gekommen, das auszunutzen und die Pulverstahlmesser für einen Bruchteil des Preises anzubieten, um damit alle Nachfrage auf sich zu ziehen. Oder ist das die sogenannte Pulverstahlverschwörung. "Remember, remember the Fifth of November / Steelpowder, treason and plot / I know of no reason why steelpowder treason / Should ever be forgot."

Das eine pauschal als "wertiger" darzustellen... kann ich nicht nachvollziehen.
Na klar. Deshalb gibt es ja auch so häufig Ebenholz/Wüsteneisenholz-Pakkagriffe.
 
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Das ist doch jetzt wirklich Blödsinn, tiffel.

Möglich, dass das China Derivat taugt, möglich, dass der vergleichbar gut zum Original ist und möglich, dass die Qualität gleichbleibend hoch ist.

Genauso gut möglich ist, dass es nur ein aufgehübschter 08/15 Stahl ist, der halt schneidet - wie praktisch jeder Stahl, der nicht aus minderwertigen Resten zusammengeschmolzen wird.

Richtig, die allermeisten Anwender werden kaum merken, mit welchem Stahl sie in der Küche werkeln, mit der Ali Kundschaft wird das sogar ganz sicher funktionieren. Aber man sollte doch das bekommen, was man bestellt hat - ob man es braucht oder nicht.

Wie man solche Messer in einem Fachforum empfehlen kann, verstehe ich nicht.

grüsse, pebe
 
Nein. Sieht nicht gut aus. Pakkaholz oder Leinenmicarta sind unkompliziert, arbeiten weniger, ist aber nur knapp besser als Kunststoff.

"das sieht nicht gut aus" kann man gleichsetzen mit "das schmeckt nicht" - ist halt Geschmackssache - und aus diesem Grund halte ich diese pauschale Aussage für subjektiv und substanzlos, zumal es grundsätzlich schon drei grobe Richtungen der Messerliebhaber gibt: Sammler, Nutzer und beides zusammen.

Um mal meine, etwas differenziertere Sicht der Dinge zu erwähnen, und offensichtlich bin ich damit nicht so ganz allein auf der Welt, ist ...

.... Pakkaholz ja eigentlich nur ein sehr gut stabilisiertes Schichtmaterial aus Furnieren, sinngemäß ist es ein Multiplex-Werkstoff und eben ähnlich in der Herstellung wie Leinenmicarta, und die Eigenschaften als Griffmaterial bezüglich Robustheit, Aussehen und Feuchtebeständigkeit finde ich durchaus sehr gut.

.... Pakkaholz und Leinenmicarta sind günstig herzustellen und das gibt einigen Messernutzern die Möglichkeit bei den finanziellen Ausgaben für ein Messer mehr in den Stahl und weniger in den Griff zu investieren.

.... Man sollte differenziert überlegen, wie viele unterschiedliche Messernutzer es tatsächlich gibt - ebenso vielfältig sind die Ansichten und Geschmäcker - und ebenso unterschiedlich sind die Schwerpunkte dabei. Für mich ist es nachvollziehbar, wenn man dem Griffmaterial weniger Aufmerksamkeit schenkt als dem Stahl - ich finde grade beim Griff die Form wichtiger, als das Material, zumindest wenn man den Nutzen vor die Optik setzt.
 
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