Damast-Vollangel und Griffschalen – wie geht das?

Jürgen Geithner

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Hallo,

ich habe schon ein paar Messer mit Klingen aus Damaststahl und DamaSTEEL gemacht. Das waren aber einfache Messer in skandinavischer Tradition mit versteckter Angel.

Jetzt stehe ich vor der Aufgabe, ein Jagdmesser aus Damasteel in Vollangel-Ausführung anzufertigen. Vollangel-Messer habe ich auch schon gemacht, aber bisher nur mit Monostahl.

Bei dem Damast-Vollangel-Messer tut sich für mich erstmals die Frage auf:
Wie kriegt man eigentlich die Griffschalen und den Handschutz/Parierstange bündig mit der Angel ohne das Damastmuster wieder wegzuschleifen?:confused:

Mir fällt dazu nichts ein, außer, dass man die Griffschalen eventuell gar nicht bündig macht, sondern etwas überständig arbeitet. Aber was ist dann mit den Handschutz-Bäckchen, bwz. der Parierstange griffseitig? Fragen über Fragen.

Was habt Ihr für Lösungen?

Danke, schon mal!

Jürgen

„Have a sharp day“
 
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Servus Jürgen,

ich mach das Messer immer komplett fertig. Dann den Griff und die Backen oder Parierelement mit Nagellack einschmieren, trocknen lassen und ab in die Schwefelsäure (alternativ auch Eisendreichrlorid).
Nach dem Ätzen alles neutralisieren (viel klares Wasser und WD-40 haben sich bei mir bewährt) und dann mit Aceton den Nagellack entfernen.
Wenn Du dann die Klinge mit 1200er bis 2000er Schleifpapier nochmal überarbeitest, bekommst Du ein ausgezeichnetes Ergebnis.

Es gibt mit Sicherheit noch andere Möglichkeiten, ich mach es halt so wie beschrieben.

Viele Grüße

Erich
 
Kommt auch aufs Griffmaterial an. Bei Wüsteneisenholz kann man beispielsweise ohne weitere Maßnahmen einfach das komplette Messer ins Eisenchlorid werfen. Da passiert nix dran.

Bei anderen Materialien ätze ich die Klingen allerdings immer vorher und baue dann den Griff dran. Nur die Oberflächen im Griffbereich ätze ich vorsichtig nach (Q-Tips).

Vorsicht übrigens bei geklebten Griffen und WD40. Das unterwandert selbst das beste Epoxy.
 
Vorsicht übrigens bei geklebten Griffen und WD40. Das unterwandert selbst das beste Epoxy.

Kann das WD40 den Epoxy lösen :confused:

Ich dachte, wenn Epoxy abgebunden hat, kann man da kaum noch etwas machen? Oder meinst du, dass das WD40 in feinste Spalten kriecht, die evtl noch vorhanden sind? Das wäre doch eigentlich auch nicht tragisch oder?

Ich frage nur aus Interesse.
 
Hallo Erich, Achim und auch Meisenmann,

sieht so aus, dass es bei euren Beiträgen bleibt. Aber macht nix. Das bringt mich schon weiter. Danke jedenfalls.

Grüße, Jürgen
"A knifeless day is a lifeless day"
 
Meisenmann, das WD40 kann zwischen das Metall und den Kleber wandern und die Verbindung lösen.

Jürgen, viel mehr ist auch nicht zu erwarten. Welche Methoden soll man auch sonst noch beim Vollerl anwenden, außer abdecken und ätzen sowie insgesamt ätzen? Da bleibt kein Spielraum.

Ich persönlich bevorzuge die stabilere Konstuktion mit dem durchgehenden Steckerl. Da hat man wesentlich mehr Gestaltungsspielraum beim Griff und auch diese Probleme mit dem Ätzen existieren nicht.
 
Hallo Achim,

möglicherweise wírd's am Ende auch ein Steckerl-Messer.

Hab' noch schöne Hirsch-Rollen liegen. Die Abmessungen vom Twist-Damasteel (4x30 mm) eignen sich nicht für die Formwünsche ...und...und...und...;)

Muss nur noch den künftigen Benutzer davon überzeugen. Die Chancen stehen gut. Er fand die Abschlußkappe aus Damast an einem anderen Steckerl-Messer so gut...:)

Grüsse, Jürgen
"Stay always sharp"
 
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Hallo,

ich habe das Problem einmal so gelöst: nach dem Härten die Klinge ätzfertig schleifen aber noch vor dem Ätzen die Griffschalen bis zum `Finisch` fertigen, dazu muss man sich aber gut überlegen, wie man die Griffschalen an der Klinge so gut provisorisch befestigt, dass man damit auch arbeiten kann...alles sauber verschleifen, Griffe abnehmen, Klinge ätzen und danach vorsichtig vernieten...zumindest die Außenkontur muss auf Fertigmaß geschliffen sein, daran kann man danach nichts mehr verändern...die Nieten an den Schalen kann man noch vorsichtig überschleifen...

Was haltet ihr von dieser Variante?

mfg
michael
 
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