Damastklinge restaurieren

Alexmesser

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Das untere sehr viel gebrauchte Messer sah im Neuzustand bezüglich Damastmusterung ähnlich wie das obige aus. Gibt es eine Möglichkeit diese Musterung wiederherzustellen?
Woher kommen die Querstreifen?
2messer.jpg


https://www.dropbox.com/s/l9cuo2bqmtcpoa4/2messer.jpg?dl=0
 
Da hat jemand viel zu grob geschliffen....

Wenn Du eine neue schöne Damastzeichnung willst hilft nur fein schleifen und neu ätzen...

Gruß

Uwe
 
Schleifpapier 120-1000`er Korn, dann Lößkaffee (8 EL pro Liter heißem Wasser) und die Klinge vorher anständig mit Entfetten, den Lößkaffesud ebenfalls von der oben schwimmenden Fettschicht befreien. Dann sollte es nach einem Bad zwischen 1 Std. bis 12Std. wieder schön zu sehen sein, das Muster.

Grüße wastl.
 
Die Klinge mit Schleifpapier säubern, dann entfetten und anschließend in den Kaffee: so habe ich das verstanden. Richtig? Mit Löskaffee ist Pulverkaffee gemeint? Geht auch Kaffee aus dem Vollautomaten?
Ich habe unterschiedliche Säuren zur Hand. Schwefelsäure, Salzsäure, Essigsäure, auch Basen wie Natriumhydroxid. Alles in beliebigen Konzentrationen. Was würde sich davon eignen?
 
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Ich habe unterschiedliche Säuren zur Hand. Schwefelsäure, Salzsäure, Essigsäure, auch Basen wie Natriumhydroxid. Alles in beliebigen Konzentrationen. Was würde sich davon eignen?
Basen kannst Du vergessen, die haben keinen Einfluss auf Stahl.
Die Profis ätzen ihre Damastklingen mit konzentrierter Schwefelsäure. Aber Achtung: nicht zu lange drinlassen, immer wieder prüfen! Salzsäure geht auch, macht die Oberfläche aber grauer als Schwefelsäure. Essigsäure ist zu schwach, da passiert nicht viel. Hingegen funktioniert Phosphorsäure recht gut (ist z.B. in Colagetränken reichlich vorhanden). Wird alles auch zum Entrosten und Entzundern verwendet.

Ungiftig und nicht ätzend (ausser Metalle) ist Eisen(III)-Chlorid, gelöst in Wasser. Auch damit wird die Stahl-Oberfläche etwas grau. Löst so ziemlich alle Metalle, auch Chromstahl, Aluminium und Kupfer (wird für die Herstellung von Leiterplatten verwendet). Färbt alles, was nicht metallisch ist. Ich nutze das in der Hobby-Werkstatt mit Erfolg. Reibe die Klinge nach dem Ätzen mit Stahlwolle ab.
 
Ich habe vor ein paar Wochen einen Damastschmiedekurs gemacht, da haben wir auch die Klingen mit Eisenchlorid geätzt - ging prima.
"Verweildauer" bei blanker Klinge etwa 20 Minuten.
Wenn es zu dunkel wird, kann man mit Mircomesh wieder etwas aufhellen.

Und ich gebe Fabsel völlig recht- beim Ätzen auf gute Belüftung achten, Handschuhe und Brille nicht vergessen:super:
Die Klinge mittels Hilfsmittel (Zange o.ä.) in den "Zaubertrank" bringen und wieder bergen.
Danach die Klinge gut spülen................

Viel Erfolg
Excalibur
 
Eisen III Chlorid als ungiftig zu bezeichnen ist aber schon mutig.
Eine gesunde Vorsicht und Vermeidung von Haut und Augenkontakt ist angeraten.

Gruß

Erst nachlesen, dann kritisieren. Die letale Menge Eisenchlorid ist (marginal) größer als die letale Menge Kochsalz. Und das wird allgemein auch als ungiftig angesehen. Hautkontakt macht beim Eisenchlorid auch nicht wirklich was aus. Zumindest mir nicht.
 
Man sieht an dem Bild nicht so wirklich um was für ein Messer es sich handelt. Fixed oder Folder ? Vollgriff oder Flacherl ? Die obere Klinge sieht mir nach dem bekannten VG 10 Walzlaminat aus ? Das ist rostfrei und der lösliche Kaffee wird wohl nicht viel erreichen. Damit würde ich aber trotzdem anfangen. Das ist am ungefährlichsten für Spalte etc. Wenn Du z.B. Eisen3 in Spalten drin hast gammelt das immer weiter. Sonst kannst Du mit schärferen Zeug entweder nur an die Klinge drangehen und den Griff aussparen oder Du must versuchen das Messer zu zerlegen. In jedem Fall aber vorher wie schon beschrieben, erst feinschleifen und dann mit Spüli entfetten. Ist nicht einfach die Sache und mann kann aus der Ferne nicht wirklich eine Diagnose oder Hilfestellung geben

Thomas
 
Beides sind Klappmesser, das obere tatsächlich aus VG mit 440c Lagen, das untere aus 440c. Ich habe das Messer wie geraten geschliffen. Dann habe ich die Klinge in ein Reagenzglas mit 37%iger Schwefelsäure getaucht. Nach 20 Minuten war die Damastmusterung wieder da, das Metall ist jedoch recht dunkel geworden. Insgesamt waren die Tipps zielführend.
 
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