Damastmuster verändert sich

Clamsy

Mitglied
Beiträge
38
Hallo!
Eine Frage an die Damastexperten unter euch:

Ich habe eine Damastklinge (schon etwas länger her) geschmiedet aus
ck 60 und 1.2842 und habe jetzt die Zeit um sie weiter zu bearbeiten.
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=53871
Ich hab sie auf 4 mm runter geschliffen und dann mit 120, 240 u. 600
Schleifpapir bearbeitet.
Hab sie dann kurz in Eisen3chlorid getaucht und das Muster war
sofort da und die einzelnen Stahlsorten waren ziemlich klar zu erkennen.
20080513-205638-795.jpg
bildercache_80x15.gif

20080513-205641-817.jpg
bildercache_80x15.gif


Habe das Eisen3chlorid abgewaschen und mit einen tuch trockengerieben.
Das Muster wurde unscharf so richtig verpixelt:confused:.
Aber nur an dieser Stelle, hinten am Griff und vorne an der Spitze bleibt es klar.

20080513-205644-405.jpg
bildercache_80x15.gif

20080513-205647-784.jpg
bildercache_80x15.gif


ich habe es schon mehrmals abgeschliffen und erneut geätzt, immer mit
dem gleichen Ergebnis:staun:.

Woran kann das liegen? oder mach ich etwas falsch?
Ich hoffe es kann mir jemand helfen.
mfg
Clamsy
 
Hi,

ist die Klinge weichgeglüht ?

Wenn sie ein "ungleichmäßiges" Gefüge hat (kann z.B. durch einfach abkühlen lassen nach dem Schmieden entstehen, abhängig von den Stahlsorten, der Materialstärke etc.), ist das Ätzbild auch sehr ungleichmäßig.

Wenn sie komplett gehärtet und angelassen ist, wird sich das höchstwahrscheinlich geben - auch ist der Kontrast dann deutlich kräftiger als bei einer weichgeglühten Klinge.


Grüße,
Gunther
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

Ich hab die Klinge über Nacht in der heißen esse abkühlen lassen um sie
weich zu bekommen für die Weiterbearbeitung.

Aber solang das Eisen3chlorid noch auf der Klinge ist sieht man das Muster
doch noch schön:confused:.

mfg
Clamsy
 
Das liegt vermutlich daran dass das Eisendreichlorid darauf eine Schicht bildet in der das oxidierte Eisen liegt. Also ich hatte sowas ähnliches, ich konnte die dunkle kontrastreiche Schicht auch abwischen, und darunter wars weniger gut zu erkennen, ich denke das liegt daran, dass sich das oxidierte Eisen noch in der Eisendreichloridschicht befindet und dort deutlich das Muster nachbildet... als feines 'Pulver' oder so.
Soweit meine Vermutung...
Sebastian
 
Hi
Ich würde erst einmal längs schleifen,bei 600er Körnung dürften dann auch keine Schleifriefen mehr zu sehen sein.Das Schleifbild beeinflußt auch das Ätzverhalten,wie ich festgestellt habe.
Dann müßte es bei deiner Stahlwahl auch genügen,wenn du die Klinge in kräftigen löslichen Kaffe tauchst.
Da du nur Weichgeglüht hast,kannst du auch Flecken bekommen,wenn du Heiß geschliffen hast,und Blaue stellen auf der Klinge hattest.Ich muß erst mahl nach schauen wie die Zusammensetzung des ck60 ist,den der c60 zeichnet,wegen dem Mangan auch Dunkel.

Gruß Maik
ck60 hat 0,4% Ni
 
Zuletzt bearbeitet:

Nö. Im Stahlschlüssel steht "Ni <= 0,4 %" und "Cr + Mo + Ni <= 0,63 %".
Das bedeutet, dass Nickel auch gleich null, aber nie mehr als 0,4 % sein kann.

Solche Zusammensetzungen deuten meist darauf hin, dass für die Herstellung alle möglichen "Reste" zusammengekübelt werden können, da die vorgegebenen mechanischen Eigenschaften wichtiger sind als eine bestimmte Legierungszusammensetzung.

Was das Ätzen angeht: wenn Du etwas tiefer ätzt, hat sich das Problem erledigt.

Übrigens würde ich noch die vor Allem in Bild 2 und 4 gut sichtbare "Sollbruchstellen", also die Schweißfehler, noch wegschleifen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!
Danke für die reichlichen Tipp´s

Das liegt vermutlich daran dass das Eisendreichlorid darauf eine Schicht bildet in der das oxidierte Eisen liegt.
Das kann sein, deswegen war das Tuch auch ganz schwarz nach dem abtrocknen:ahaa:

Hi
Ich würde erst einmal längs schleifen,bei 600er Körnung dürften dann auch keine Schleifriefen
mehr zu sehen sein.Das Schleifbild beeinflußt auch das Ätzverhalten,wie ich festgestellt habe.
Ich bin halt sehr ungeduldig und will immer gleich sehen wie das Muster geworden ist.
Ich werde sie noch feiner schleifen bis 800er K. und dann nach dem härten hoffen das es klarer wird.

Was das Ätzen angeht: wenn Du etwas tiefer ätzt, hat sich das Problem erledigt.

Übrigens würde ich noch die vor Allem in Bild 2 und 4 gut sichtbare "Sollbruchstellen", also die Schweißfehler, noch wegschleifen.
Ich hab vor in Salpetersäure zu ätzen um ein relief vom Muster zu bekommen.
Ich habe nur Angst das es dann auch so unscharf wird wie beim Eisen3chlorid.

An den tiefen Kerben arbeite ich noch um sie so gut es geht weg zu bekommen.

mfg
Clamsy
 
Ich mache meine Reliefätzungen mit Eisenchlorid und die sind sehr scharf. Generell geht das mit schwächeren Ätzmitteln und mehr Zeit/mehrfach ätzen besser als mit stärkeren Säuren und einfachem Ätzen.
 
Ich ätze mit Batterie-Säure die Zimmertemperatur hat.

Dauert zwar ein bischen länger, aber ich finde das Ergebnis sehr gut.

Wenn du die Möglichkeit hast ein Teil mit Sand oder mit Glasperlen zu strahlen - Mach es.

Durch die entstehende "große" Oberfläche wirkt das Ätzmittel sehr gut und gibt meiner Meinung nach ein super Ergebnis.
 
Zurück