Damaststahl, Obstschneiden, Oxidation

willjam

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:confused: Hallo liebe MesserForum-Gemeinde!
Vielleicht kann mir der ein oder andere einen Rat geben. Als gänzlicher Neuling über meine bisherige Gebrauchsnutzung eines Taschenmessers zum Obst, Gemüse und Käseschneiden während des Tages und für die eigene Ernährung hinaus, habe ich mir jetzt mal ein Damaststahl-Taschenmesser von Böker gekauft. Zum einen, weil mich die feine Damaststruktur optisch schlichtweg fasziniert hat und zum anderen, ich mit einem solchen edlen Messer gerne weiter Obst u.a. schnippeln wollte. Voller Vorfreude habe ich nach Messerankunft meinen ersten Apfel geschnippelt beim Anblick dieser herrlichen Damastklinge, um dann mit großem Erschrecken festzustellen, dass die Klinge oxidiert. Konnte zwar den Schaden mit Ballistol-Öl wieder einigermassen beheben, weiß jetzt aber nicht, ob mein Damastmesser nun auf ewig als Sammlermesser im Regal und nur zur Ansicht liegen muß. Muß man bei Gebrauch bei Damaststahl mit Oxidation oder Nachdunkeln o.ä. rechnen? Oder muß ich demnächst immer eine Flasche Öl mit mir rumschleppen oder generell eine Dauerverdunkelung der Klinge schicksalsergeben hinnehmen? Wer kann mir mit einem guten Rat helfen?
Grüße von willjam
 
Hallo,

Damast wird geätzt um die Struktur sichtbar zu machen. Somit reagiert die Klinge auf Säure, und Säure ist auch in vielen Obst und Gemüsesorten vorhanden. Deweiteren ist der Stahl nicht oder wenig rostträge, bietet also kein oder wenig Schutz gegen Korrosion.
 
Das ist ja nun kein wirkliches Problem. Wenn man nach dem Gebrauch wenige Striche mit feinem Schleifpapier über die Klinge macht, anschließend abwäscht und gut abtrocknet, ist der "Schaden" behoben.
Die Ölschmiererei mit Ballistol kann man sich dann sparen. Besser sind ohnehin für diesen Zweck die feinen Öle, die es bei Dick zu kaufen gibt. Richtig behandelt wird das Muster der Klinge im Laufe der Zeit eher schöner. Schlaumeier verwenden die Silikon- oder Gummischleifblöckchen. Damit vernudelt man das Muster, weil sie Oberfläche und die leichten Ätzvertiefungen gleichmäßig angreifen.
MfG U. Gerfin
 
Damast, Fruchtsäure

Herzlichen Dank für den Tipp. Obwohl ich jetzt wohl mehr geneigt bin, dass Damastmesser in der Schatulle zu lassen und für mein tägliches Obstschnippeln ein wartungsfreieres Messer zu verwenden. That´s life und eine ziemliche Ernüchterung beim Beginn einer Leidenschaft für diese Damastmesser :( . Noch die Frage, welche Körnung des Schleifpapiers ist den ratsam und (Verzeihung, da Forumsneuling) wer ist Dick?
Grüße Willjam
 
hallo willjam,

es gibt mittlerweile auch rostfreien damast. weiss nicht, ob böker oder andere serienhersteller sowas verwenden, aber so manche custom knives sind mit solch tollem stahl bestückt.

grüsse, lizzardo
 
Ich denke, wenn du nach Gebrauch die Klinge gut abwäschst und trocknest, dürfte nicht viel passieren. Solltest immer wieder mal damit Salami oder Rauchfleisch schneiden, dann hast du einen Fettfilm zum Schutz auf der Klinge :D
 
Howie schrieb:
1= wenn du nach Gebrauch die Klinge gut abwäschst und trocknest, dürfte nicht viel passieren.
2) Solltest immer wieder mal damit Salami oder Rauchfleisch schneiden, dann hast du einen Fettfilm zum Schutz auf der Klinge :D

1) kann man sicher unterschreiben
2) da bin ich mir nicht so sicher, weil es angeblich doch auch Fettsäuren gibt

Letztlich hilft es am besten, ein kleines Tuch mit einem säurefreien, lebensmittelechten Öl (ich nehme dieses chinesische von Dick) zu benetzen und dann über die Klinge zu wischen.
 
Die Fettsäuren gibts nicht nur angeblich sondern tatsächlich und machen ne Klinge unter Umständen genauso kaputt wie Fruchtsäuren!

Einfach abspülen und abtrocknen, fertig. Öl wenns ein gutes ist schadet aber auch nicht!
 
Hallo!

Als Unerfahrener würde ich an der Klinge gar nix machen ausser trocken halten und - genau - benutzen.

Einen Teil der dunklen Stellen geht zum Beispiel schon beim schnitzen weg. Vielleicht kannst du auch vorsichtig mit einem Weinkorken die angelaufenen Stellen entfernen, das Problem bei Schleifpapier kann halt sein, dass du ein zu grobes nimmst oder Spuren in die Oberfläche "polierst", damit richtest du mehr Schaden an.

Das Anlaufen nennt man Patina und das macht Messer schön!


Gruß The Lem
 
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