Das gute alte Glock

chamenos

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Moin


Wer schon immer mal wissen wollte, wie es beim Glock Feldmesser hinter dem Flaschenöffner-Parierelement weiter geht... Bitteschön!:steirer:

War eins aus einer Lieferung gebrauchter Messer und der Griff war tatsächlich schon gerissen.

Ergebnisse der "Untersuchung":

Das Parierelement ist oben wie unten mit einem Schweißpunkt befestigt.
Der Erl ist enorme 4,7cm lang.
Das Braune ist echter Rost (ob das jetzt daran liegt, dass der Griff beschädugt war, oder ob das bei allen Messern vorkommt, kann ich so natürlich nicht sagen).
Der Pinorkel, der in dem Loch der Klinge saß, war "durchgängig".
Das Entfernen des Griffs hat trotz des Risses im Griff ein 24er Stecheisen gekostet. Affig zäh, das Zeug.

Und nu das Bild

Viele Grüße
chamenos
 

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Also da hätte man ja schon mal die paar Zentimeter für einen durchgehenden Erl springen lassen können...;)

mfg, stubenhocker
 
Moin
Wer schon immer mal wissen wollte, wie es beim Glock Feldmesser hinter dem Flaschenöffner-Parierelement weiter geht... Bitteschön!:steirer:

Klasse und vielen Dank für diesen ungewohnten Einblick

.
Das Entfernen des Griffs hat trotz des Risses im Griff ein 24er Stecheisen gekostet. Affig zäh, das Zeug.

Stimmt - und genau dafür lieb ich das Teil - ist weder hübsch, nicht mal besonders scharf, nix für die Vitrine - aber unverwüstlich, robust und nicht kaputt zu kriegen..........äh, da staun ich aber - wie haben die das geschafft:glgl:

Ich hab mein Glock seit Jahrzehnten - und möchte es nicht missen:super:
 
Ja, ich glaub unsere Armee ist die einzige der Welt die einen Bieröffner auf ihrem Feldmesser braucht ;)

Ich bin immer wieder erstaunt darüber wie beliebt das Teil im Ausland ist. Hierzulande ist dem ja nicht ganz so, weil die Teile die wir beim Bundesheer in die Hand bekommen gerademal zum zerteilen von Joghurt taugen. Ohne scherz, die Dinger sind vollkommen ungeschärft. Damit sich die Rekruten nicht so leicht verletzen können wahrscheinlich..... ? .....
Aber nach den vielen positiven kommentaren aus dem Ausland hab ich mir jetzt auch eines aus einem geschäft geholt das auch wirklich scharf war.

Als ich das erste mal sah, wie kurz der Erl ist war ich auch ziemlich überrascht, v.A. wenn man bedenkt was das Teil trotzdem alles mitmacht. ..
 
Danke Dir chamenos für diesen Einblick, ist doch was anderes als Röntgenbilder. Irgendwelche Pläne für das Restglock?

Gruß
Carsten
 
ja das gute alte glock !!
das hatte ich 1985 im leoII als edc - aber so wie mir scheint ist das teil immer noch aktuell !
danke für die innenansichten :super:

gruß pit
 
Danke Dir chamenos für diesen Einblick, ist doch was anderes als Röntgenbilder. Irgendwelche Pläne für das Restglock?

Gruß
Carsten
Wird noch nicht verraten.

Heute ist nicht alle Tage, - ich komm wieder, keine Frage:steirer:

chamenos
Falls Du es Dir anders überlegst, melde ich mich mal als Interessent für die Klinge an.
Danke übrigens für die Mühe des Zerschneidens :super:
 
@Chamenos:Gute Ergänzung zum Röntgenbild.
Das mit dem kurzen Erl ist doch kein Akt. Die Stabilomanie mit Flacherl ist wahrscheinlich auch US-gemacht, und das ist alles nicht nötig.
Der Arbeitsaufwand beim "Zerlegen" sagt doch genug über Stabilität aus.

@Moose, das ist ja mein Bild! wo war das noch gleich...hier, immer mühselig, alles wiederzufinden
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin.

So konnte zumindest das rätselhafte Detail in Deinem Röntgenbild geklärt werden. Da ist eine weiße Kunststoffhüse zwischen Erl und Metallbuchse mit eingegossen. Da sie aber nicht direkt am Erl anstößt, frage ich mich natürlich, was die da macht. Denn so ist ihr Zweck als "Montagehilfe" eher fragwürdig. Habe das mal auf dem Bild eingekreist.

Gruß
chamenos
 

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Ja genau, Chamenos, das ist eine willkommene Gelegenheit, den Dingen auf den Grund zu gehen. Dieses Detail war tatsächlich röntgentechnisch nicht zu klären.
Was die Hülse soll, ist mir auch nicht klar. Vielleicht hat das was mit dem auch als Hohlgriff zu verwendenenden Griff zu tun.

Prima, wenn man so die Dinge klären kann.

Vor allem die Sache mit dem Pinörkel, der durch das Loch geht. Der Griff ist ja umspritzt in einer Form (die Sache mit der Montagehilfe liegt da auf der Hand), und wenn tatsächlich der Kunststoff durch das Loch geflossen und erstarrt ist, dann ist die Stabilität in der Tat hervorragend.

Die Sache mit dem kurzen Erl ist auch sicherheitstechnisch nicht uninteressant. Wenn man das Messer stark biegt (Feldmesser halt), dann rutscht erst mal der Griff wegen des Pinorkels nicht ab, und da das Messer differentiell gehärtet ist, kann man stark biegen, bevor ein Bruch geschieht, und eher wird die obere Griffpartie sich stark verbiegen, als dass bei dem kurzen Hebel die Klinge bricht am Übergang zum Parierlement.

Ich finde schon, dass das Glock gut durchdacht ist.

Und ein Feldmesser ist kein Custom, auf das kein Kratzer kommen darf. Es muß robust genug sein, sicher, und Anwenderorientiert. Unkaputtbar auch durch Soldaten. Das ist nämlich eine besondere Kategorie der Haltbarkeit.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht hat das was mit dem auch als Hohlgriff zu verwendenenden Griff zu tun.

Hat es definitiv nicht.
Die Metallbuchse ist an ihrem Boden dicht und kann aufgrund ihrer Nut, die eingegossen ist, auch nicht entfernt werden (naja, - kann sie schon, aber dann ist der Griff im Eimer:D).
Der kleine Schniepel auf Deinem Bild findet sich auch an meiner Buchse, - ist scheinbar der Rest vom Abdrehen.
Die weiße Plasikhülse hat einen lichten Innendurchmesser von ~6,5mm.

Rätsel über Rätsel

Gruß
chamenos
 
...Wenn man das Messer stark biegt (Feldmesser halt), dann rutscht erst mal der Griff wegen des Pinorkels nicht ab, und da das Messer differentiell gehärtet ist, kann man stark biegen, bevor ein Bruch geschieht, ....

Da ich heute schon mal mit der "Klingenweiterverarbeitung" angefangen habe, ein kurzer Nachtrag. Der Erl ist nicht, oder wenn, dann nur sehr lasch gehärtet. Sowohl die Eisensäge als auch die Feilen haben mit dem Material überhaupt kein Problem. Kommt mann allerdings in Richtung Schliff rutschen die Feilen nur noch mit einem ausgesprochen feilenschädlichen Geräusch.
 
Ja, die Erfahrung habe ich auch gemacht, als ich ein paar Sachen geändert habe am Glock. In Schneidennähe ist es sehr hart, am Rücken na geht so, und in Erlnähe ziemlich weich.

Eigentlich in Ordnung so.
Meine ich.

Bin gespannt auf die Weiterverarbeitung.
 
Bin gespannt auf die Weiterverarbeitung.

Moin.

Die Rundung wurde unter zuhilfenahme einer aufgesteckten Kartoffelhälfte gedremelt.
Der Rest am Schleifbock/Bandschleifer bei regelmäßiger Kühlung in Form gebracht.
Dann (Tochter sei dank) ein "Schutzanstrich" mit farblosem Nagellack im Griffbereich und eine stramme Wicklung mit nassem Lederband.
Die Fangriemenöse ist die original Bohrung am Klingenende.

Lederhose kommt die Tage, wenn ich wieder Zeit habe. Auch der Anschliff wird mit dem Lansky noch etwas kleinwinkliger gemacht.

Das "pimped" Glock wird wohl mein neues Zollstocktaschenmesser:D

Gruß
chamenos
 

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Na sieht doch wirklich gelungen aus!
Bin eh ein Fan von dem Messer, auch in seinem Ur-Zustand.

Was mich noch interessieren würde ist wie du das Lederband fixiert hast? Geklebt...?

Gruss
 
Was mich noch interessieren würde ist wie du das Lederband fixiert hast? Geklebt...?

Nix Kleber:D

Mit reißfestem Zwirn das Ende unter die Wicklung gezogen und dabei dann das Leder zerschrammt:teuflisch.
Da werde ich die Tage noch mal mit einem Falzbein "bügeln" . Jetzt sieht es ziemlich ramponiert aus.

Gruß
chamenos
 

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Sieht Klasse aus, ich hätte noch die im Anhang zu sehende Mod gemacht, aber ansonsten: :super:

Ookami
 

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