Deba krumm... Verwendbar?

YDietrich

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Hallo Leute,
Gestern sind endlich meine heiß ersehnten in USA bestellten Messer angekommen, meine ersten einseitig geschliffenen, ein yanagiba und ein deba. Auf den ersten Eindruck war ich auch wirklich begeistert, beide sind sehr schön und für den recht günstigen Preis auch gut verarbeitet. Nach näherem betrachten dann der Schock: das Deba ist total verzogen (wenn man die Klinge an der griffseite auf den Boden drückt schwebt die spitze ca 2-3mm in der Luft und umgekehrt. Bilder kann ich vom iPad leider nicht hochladen, bei Bedarf werd ich das bei Gelegenheit nachreichen). Ich habe mich jetzt schon versucht ein bisschen schlau zu machen, dabei kam heraus dass eine perfekt gerade Klinge beim Schleifen einseitiger Messer wohl von noch größerer Bedeutung ist als bei beidseitig geschliffenen, andere Stimmen sagten jedoch, bei einem deba wäre es nicht so schlimm und passiere öfter. Eine Reklamation wäre, sagen wir, sehr kompliziert... Meine frage an euch ist jetzt, habt ihr Erfahrungen mit sowas? Gibt das Probleme bei der Nutzung und lässt sich so ein Messer überhaupt ordnungsgemäß Schleifen?

Vielen dank schonmal für eure Hilfe!
 
Mich würde das total Nerven, bzw würde Reklamieren.

Wenn der Anschliff auf der konkaven Seite ist, kann man es wenigsten schleifen (auch eher umständlich); auf der konvexen Seite nur mit nem runden Schleifstein.
 
Da braucht es keine Bilder bei der Beschreibung. 3 mm Verzug heißt Umtausch.
 
Okay, hier die Bilder:







Es handelt sich um ein Tanaka 180 mm Blue #2 Deba.
Den Verzug habe ich nochmal nachgemessen, es sind fast genau 2 mm.
Wie ich schon sagte, reklamation ist nur die aller aller letzte oder keine option, da es aus bestimmten gründen sehr kompliziert ist.
 
Also wenn Umtausch, warum auch immer, keine oder nur die allerletzte Option darstellt könnte man die Klinge auch einfach richten. Ist ja den Bildern nach ein zweilagiger Aufbau mit einer dicken weichen Außenlage. Der Verzug scheint außerdem nicht die Spitze isoliert sondern die gesamte Klinge halbwegs gleichmäßig zu betreffen. Das sollte problemlos zu richten sein. Wenn man keine Richtmarken will könnte man vorsichtig biegen, das ist aber hinsichtlich Bruch gefährlicher.
Dann ist es aber mit Umtausch definitiv vorbei. Wenns also nicht klappt wars das...

mfg
Ulrik
 
Ich würde es auch umtauschen.

Die traditionelle Methode wäre die Verwendung eines magebô - ein Holz zum Geradebiegen der Klinge. Wie Koraat schon bemerkte, sollte das aufgrund des zweilagigen Aufbaus möglich sein.


Ookami
 
Okay... Und wie würden solche richtmarken aussehen? Sind diese deutlich zu sehen? Und das mit diesem mageboholz, macht das jemand?
 
Man kann mit leichten Hammerschlägen auf die konvexe Seite richten. In der weichen Außenlage gäbe das ein flaches Hammerschlagfinish, das würde ich stehenlassen, das gehört zur Geschichte des Messers. Wenns nicht gefällt, kann man es abschleifen, es geht ja um ein Deba. Die Technik habe ich mal an einem ungehärteten Blech getestet, dabei kann man viel Spaß haben:)

Unter Stahl Richten - Tiefere Definition, was passiert im Stahl... kann man das nachlesen.

Bei einem selbstgemachten würde ich das ohne Bedenken machen.


Gruß Holger
 
Das schaut dann aber nicht so aus, oder?! :irre:

http://up.picr.de/8498162veq.jpg[/IMG

Ich bin aufjedenfall zum dem Schluss gekommen, dass das nicht so bleiben kann.
Falls ich mich tatsächlich entscheide, das Messer zu richten, und ich selbst davon ja keine Ahnung habe, wer von euch bietet so etwas denn an? :rolleyes:
 
Hoppla Natto!
Wenn Richten, dann mit spitzer Finne auf die konkave Seite!

@YDietrich: So gerne ich meine selbst hergestellten Klingen richte - bei einem gekauften Messer würde ich es bei weitem eher zurückgeben, als reparieren. Schicke dem Verkäufer doch erst mal ein Foto und frage, was er zu tun gedenkt.

Viel Erfolg

Gerhard
 
Wie ich schon sagte, reklamation ist nur die aller aller letzte oder keine option, da es aus bestimmten gründen sehr kompliziert ist.

Was ist daran kompliziert, hab ich gerade wieder durch

Das Dingens geht in die USA als Wertbrief durch, kostet also auch versichert recht wenig. Tracking inklusive.
Vom Zoll brauchst noch das Veredelungsforumular, fertig.

Falls Du das Messer allerdings beim Import nicht verzollt hast, dann wirds tatsächlich sehr kompliziert. Das ist dann halt Pech.

Pitter
 
Ich habe jetzt mal den Verkäufer kontaktiert (Mark Richmond, chefknivestogo ), und er sagt, dass sich das leicht selber richten lasse und wird mir ein Video zuschicken, indem der Prozess erklärt ist. Ich weis ja nicht, was ich davon halten soll. Meint ihr, jemand ohne jegliche Schmiedeerfahrung wie ich kann das mal eben so selbst richten?
 
Natürlich sind 2mm Verzug bei dem Messer ärgerlich und wenn Umtausch und / oder richten ein Problem darstellen würde ich an deiner Stelle mal ne Menge "Küchenzeugs" damit schneiden.
Ich denke nicht das du Probleme bekommen wirst da einen ganzen Gemüseladen weg zu schnippeln,dann kommt auch die Freude am Messer wieder ;)

Gruß Carsten
 
Verzogene zweilagige japanische Messer werden oft durch Biegen gerichtet. Dazu gibt es div. Holzprügel mit Kerben usw. zu kaufen, die man sich aber auch recht einfach selbst machen kann. Sehen aus wie hier ganz unten.
 
Also ich habe jetzt eine Antwort von Herrn Richmond bekommen, und er hat mir auch das entsprechende Video zugeschickt. Ich weis nur nicht so ganz, was ich davon halten soll.
Hier einmal das Video: http://www.youtube.com/watch?v=3yv6zMGpMPg
Er weis übrigens, dass es sich bei dem Messer um ein Deba mit ca. 6 mm klingenstärke handelt :super:
Meint ihr, das kann klappen? Es geht ja in die Richtung von angesprochenem Holzapparat, bloß die etwas "einfachere" Ausführung :p kann es mir trotzdem nicht wirklich vorstellen...
Ums richten in irgendeiner Art werde ich im Endeffekt aber nicht herum kommen, nur wie ist noch die Frage!
 
Vielleicht lacht sich dein Deba wieder gerade, wenn du ihm wie in Mark Richmonds Video zu Leibe rückst.

Im Ernst, diese Holzapparate werden häufiger benutzt, um zweilagige Klingen vor dem Schärfen zu richten, da sie sich im Laufe ihres Lebens (bedingt durch die Asymmetrie und die beiden unterschiedlichen Metalle) fast immer in irgendeine Richtung verziehen. Der Verzug bei deinem Deba ist aber schon ziemlich arg. Als ersten Richtversuch würde ich ihn nicht haben wollen.
 
Hallo YDietrich,

hast du denn jemals schon mal eine Klinge mit 6mm KL-Stärke gerichtet ? Das Video was er dir geschickt hat ist ne Frechheit. Bei 6mm brauchste schon ne Menge Kraft auch mit Hebel - kannst denn die Vorrichtung irgendwie festhalten/Einspannen?

Schick es zurück, wenn es dir bricht o. reißt freut sich der Verkäufer - Du bist Endverbraucher/Kunde und kein Experiment!

Eventuell kaufst nächst mal in DE - ersparste dir ne Masse "Unwohlsein"

Gruß knifefaan
 
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Nutzt bitte Mail oder PM.

Pitter
 
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