Der 10000ste Do-it-yourself-Bandschleifer-Thread

Gram Notung

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Titel sagt eh schon in etwa aus, um was es wiedermal geht :)

Ich habe einige Pläne (momentan noch im Kopf) wie mein Bandschleifer aussehen soll. Ein 2,2kW Drehstrom Motor und ab nächster Woche ein passender Fu liegen bereit. Ich bekomme alle 4kant Stücke und Belche (Alu) jederzeit fertig zugeschnitten. 3Umlenkrollen mit Kugellagern aus weißen PA hab ich mir bereits passend gedreht.
Ausehen wird der Bandschleifer in etwa, wie der von Thomas (http://www.messerforum.net/showthread.php?t=49704&highlight=bandschleifer) Danke für die tolle Bilder und Ausführungen!

Die Idee mit der Blechverkleidung hat mir sehr gut gefallen, dahinter werden nicht nur der Motor und der FU verschwinden, sondern auch gleich ein kleiner Drehknopf und ein Not-Aus verbaut. Ein Arm wird nach vorne stehen und 2untereinanderliegende Umlenkrollen daran befestigt. Zwischen den Rollen soll eine senkrechte Auflagefläche Platz finden. Hinten ist ein Antriebsrad, das direkt vom Motor angetrieben wird. An der Oberseite des Bandlaufes wird noch eine waagrechte Auflagefläche Platz finden. Das Band wird wohl 2000x50 oder 75mm haben, muss noch wegen den Abmessungen bei Scharnau anfragen (Umlenkrollen einfach mal auf 100mm gedreht).



Soweit zum theoretischen, ein paar Ratschläge bräuchte ich noch:

a)Antriebsrad: Selberdrehen oder kaufen? Was sagt ihr? Welches Stichwort bei ****, ich finde da nie was passendes :(

b)Die Band-Spannung mit einer Feder oder einfach per Hand selbst beim Bandwechsel einstellen und festziehen? Was wäre besser?

c)Habe überlegt im hinteren Teil ein kleines Rohr flachzuklopfen und an den Kompressor anzuschließen. Das zielt dann von oben auf das vorbeilaufende Band und reinigt es von selbst. Nur ein Gimmick oder ganz praktisch?


Hier noch ein kurz zusemmengewurschteltes Bildchen um meinen Ausführungen leichter folgen zu können
dc9aUnbenannt.jpg


Besten Dank im Vorraus
Daniel


PS: Danke, dass ihr immer helft und mit Rat und Tat zur Seite steht! Ihr seid sowas wie das moderne Orakel von Dephi (Solingen?) in Sachen Messer und Klingen :super:
 
Das Band wird wohl 2000x50 oder 75mm haben, muss noch wegen den Abmessungen bei Scharnau anfragen (Umlenkrollen einfach mal auf 100mm gedreht).

a)Antriebsrad: Selberdrehen oder kaufen? Was sagt ihr? Welches Stichwort bei ****, ich finde da nie was passendes :(

b)Die Band-Spannung mit einer Feder oder einfach per Hand selbst beim Bandwechsel einstellen und festziehen? Was wäre besser?

c)Habe überlegt im hinteren Teil ein kleines Rohr flachzuklopfen und an den Kompressor anzuschließen. Das zielt dann von oben auf das vorbeilaufende Band und reinigt es von selbst. Nur ein Gimmick oder ganz praktisch?

Ich bin kein Experte, aber ich gebe trotzdem mal meinen Senf dazu ab.
Ich würde 50 mm Bandbreite nehmen. Das Rohmaterial , das Scharnau verarbeitet hat 300 mm und daraus ergibt sich dann die entsprechende Mindestbestellmenge. Da ich zumindest häufig nur an den (überstehenden) Kanten des Bandes schleife sind mir 12 Kanten bei 50 mm aus 300 mm geschnitten lieber als 8 Kanten bei 75 mm aus 300 mm.
War das einigermaßen verwirrend?

Die Bandspannung würde ich immer über eine Feder gewährleisten, hab ich bisher auch noch nie anders gesehen.

Das mit dem Gebläse würde ich lassen, die Reinigungswirkung dürfte gegen Null gehen und bei Holz, Horn usw. wird der Schleifstaub nur zusätzlich verwirbelt und im Raum verteilt.
Zum Bandreinigen halte ich gelegentlich ein Stück Kunstoff ans laufende Band. (Sektkorken, Kydex-Rest,...)
 
... und ein Not-Aus verbaut.
Aber bitte nicht vor dem FU, da diese das oft recht übel nehmen, wenn sie im laufenden Betrieb abgeschaltet werden. Außerdem stoppt der Motor schneller, wenn er aktiv vom FU abgebremst wird.

... ...eine waagrechte Auflagefläche

Setze diese Platte aber nicht so hoch, wie auf der Zeichnung dargestellt. So wenig Druck auf den Kanten der Platte, besonders an der Auflaufkante, ist für eine saubere Bandauflage und einen ruhigen Schliff förderlich. Die Platte sollte so lang wie möglich und abnehmbar sein.

...
a)Antriebsrad: Selberdrehen oder kaufen? Was sagt ihr? Welches Stichwort bei ****, ich finde da nie was passendes :(
Kannst Du selber drehen, aber möglichst nicht aus dem PA, da dieser zu glatt ist. Aluminium wäre besser, gummiert am besten. Größe je nach Drehzahl des Motors: bei 1400 U/min. ca. 300 mm, bei 2800 U/min. ca. 150 mm. Damit kommst Du dann mit Ansteuerung des Motors über den FU mit max. 70 Hz auf eine Schruppgeschwindigkeit von ca. 40 m/s. Runtergeregelt auf ca. 10 Hz (darunter würde ich nicht gehen ohne Fremdkühlung) kommst Du auf ca. 6 m/s zum feinschleifen.

...
b)Die Band-Spannung mit einer Feder oder einfach per Hand selbst beim Bandwechsel einstellen und festziehen? Was wäre besser?
Mit Feder ist besser. Ich würde aber die Federspannung in jedem Fall einstellbar machen, um auch mal mit durchhängendem freien Band einen balligen Anschliff machen zu können.
...
c)Habe überlegt im hinteren Teil ein kleines Rohr flachzuklopfen und an den Kompressor anzuschließen. Das zielt dann von oben auf das vorbeilaufende Band und reinigt es von selbst. Nur ein Gimmick oder ganz praktisch?
Würde ich drauf verzichten.
 
@Flaming Moe:
Nein, nein, ist nicht verwirrend. Stimme Dir da eigentlich auch zu und werde deinem Rat folgen und 50mm nehmen. Den Trick mit dem Plastik-Korken hatte ich schon ganz vergessen, hab die Bänder immer mit der Pressluft nach dem Wechseln gereinigt.
Tja, würde sagen, in nächster Zeit wird das eine oder andere Fläschchen geköpft werden:lechz:

@Guenter:
Klasse Tips! Brauche jetzt nicht mehr rechnen, wie groß ich das Antriebsrad drehen müsste. Wenn Zeit bleit, mache ich das gleich heute (gesetz dem Fall ich finde ein entsprechend großes Alustück). Die Zeichnung ist nur symbolisch zu verstehen, wollte damit andeuten, dass eine gewisse Spannung am Band sein wird.

Danke an euch beide!
Fazit: Der Trick mit der Pressluft ist verworfen, dafür wird eine verstellbare Feder mit in die Planung einfließen (wahrscheinlich an der unteren Umlenkrolle). Dachte mir bereits, dass es mit Feder besser sein wird. Habe aber schon einen "Profi-Bandschleifer" gesehen, der die Bandspannung einfach über eine Feststellschraube am verstellbaren Arm geregelt hat.

Allerdings wirft sich mir grade eine weitere Frage auf: Mit was die Gummiummantelung des Antriebsrades machen? Mir schießt da auf Anhieb nur ein abgefahrener Sommerreifen ein?


Mit freundlichen Grüßen
Daniel
 
@ Gram Notung
Du musst jetzt übrigens nicht ständig fragwürdigen Sekt trinken um an Kunststoffpfropfen zu kommen. :glgl:
Kauf dir ein billiges, kleines Schneidbrett, eines aus diesem weißen Kunststoff, mit denen kann man auch das Band reinigen.
Zudem kann man das auch besser halten als den popeligen Korken. :D

Gruß Murphy
 
Allerdings wirft sich mir grade eine weitere Frage auf: Mit was die Gummiummantelung des Antriebsrades machen? Mir schießt da auf Anhieb nur ein abgefahrener Sommerreifen ein?

Die Ummantelung braucht ja nicht so dick zu sein wie bei einem Kontaktrad, es soll ja nur ausreichend Reibung erzeugt werden, daß das Band nicht bei stärkerem Druck stehen bleibt. Da reicht schon ein Abschnitt eines Kfz-Schlauches, der mit hitzefestem Kleber aufgezogen wird.
 
Die Ummantelung braucht ja nicht so dick zu sein wie bei einem Kontaktrad, es soll ja nur ausreichend Reibung erzeugt werden, daß das Band nicht bei stärkerem Druck stehen bleibt. Da reicht schon ein Abschnitt eines Kfz-Schlauches, der mit hitzefestem Kleber aufgezogen wird.


Ist klar, aber wenn der Gummi 30mm zum Durchmesser beiträgt, brauche ich die Welle nur noch auf 120mm drehen. Alu ist teuer und, wie ich heute leider feststellen musste, mit solchen Durchmessern nicht leicht zu bekommen.
Wäre die Idee mit dem Autoreifen passend von der Härte her? Ausreichend abriebfest und hitzebeständig müsste er sein, aber hat das schon mal wer probiert?

@Murphy:
Ich benutze jetzt einfach den gekauften Sekt um meine Freundin anzuheitern und ihr das Schneidbrett aus dem Küchenarsenal abzulabbern (mag die hölzernen eh lieber) :hehe:
 
Dann versuche es mal mit einem Karrenrad aus Aluminium mit Gummibelag. Gibt es in verschiedenen Größen und ist nicht so teuer.
 
Bei den kleinen Umlenkrollen kannst Du mal nach Gabelrollen für Hubwagen suchen.
Da hab ich im Viersternekaufhaus schon welche in den Abmessungen ca. 85x80 mit Wälzlagern und PU-Belag gefunden.

Meine Kontaktscheibe habe ich dort auch gefunden für ein Spottgeld, weil niemand mitgeboten hat. Was daran lag, dass es als "Schleifbandträger" eingestellt wurde...

Davor hatte ich eine aus Sperrholz gedreht und mit einem Stück Autoreifenschlauch überzogen (unglaublich, wie stark der sich dehnen lässt - und wie mühsam das ist...).

Eine Auroreifen wirst Du vermutlich nicht auf einen so kleinen Durchmeser aufkleben können.

Aber wenn Du nach Rollen etc. suchst wirst Du schon bereifte Metallkörper finden, die man anpassen kann.


Nachtrag:
Bei der vorgesehenen Abmessung kannst Du Dir auch einen Laufbelag aufvulkanisierne lassen.
oder gleich eine fertige Kontaktschiebe kaufen und nur den Adapter dazu drehen.

Hans
 
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