Den "Blaupließter" gibt es hier als VHS oder DVD zu erwerben:
http://www.kubnyfilm.de/verkauf.htm
Es ist wirklich interessant, hier einem alten Solinger Schleifermeister über die Schulter schauen zu können. Es ist auch die Kesselsche Schleifmaschine zu bewundern, mit der unter geschickten Händen der ballige Dünnschliff angebracht wird. Dieser wird dann in mehreren Arbeistgängen unter Anwendung von Naxos-Schmirgel (die Grundlage ist mehr oder weniger fein gemahlener Schwemmsand von der griechischen Insel Naxos) immer weiter von Hand verfeinert. Bis zur Stufe des Blaupließtens, bei dem die Klingenoberfläche geglättet wird, um die Rostanfälligkeit zu veringern.
Gezeigt wird auch das Anbringen der Griffe beim Reider und das Ausmachen, d.h. das Bündig- und Feinschleifen der Griffe. Dieses wird wieder vom Schleifermeister vorgenommen (was mich allerdings etwas verwundert hat, da das Ausmachen früher eine eigene spezialisierte Tätigkeit darstellte. Vielleicht fehlen aber inzwischen einfach die alten spezialisierten Fachkräfte).
Man erfährt interessante Details, wie dass Meister Fehrekampf seine Klingen nach einer Tarifsatzung aus den fünfziger Jahren abrechnet (mit einem Aufschlag allerdings von über tausend Prozent).
Und sieht ihn auch bei der Ausbildung neuen Schleifernachwuchses. Die Ausbildung in den traditionellen Schleifertechniken kann dem Meister und der Firma Robert Herder nicht hoch genug angerechnet werden. Sie standen wohl kurz vor dem Aussterben.
Lange Rede, kurzer Sinn: wirklich sehenswert