Der richtige Bohrer

sphere

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Hallo ich bin grad etwas verzweifelt. Ich arbeite grad an meinem ersten Vollerl und wollte vor dem harten die Bohrungen machen. Habe mir dazu vom hornbach den härtesten 4mm Bohrer geben lassen. Von Alpen 5sterne Hz Cobalt. Ich dachte der taugt was. Aber nach fast einer Stunde bohren bin ich nicht mal 1mm in den Stahl vorgedrungen. Hab keinen standbohrer. Ich dehe auch keinen abbrieb so wirklich.

Hab ich einfach den falschen Bohrer erwischt?

Oder ist die Klinge aus versehen gehärtet? (lufthärter?)
Es handelt sich um Federstahl von einer alten Blattfeder.

Hilfe! Ich hatte mir um das bohren eigentlich die wenigsten Gedanken gemacht.
 
Hallo,

Weil du sagst, du machst die Klinge aus einer Blattfeder: Kann es sein, dass der Stahl noch gehärtet ist?
Hast du das Material vorher weichgeglüht? Wenn du ihn ohne Vorbehandlung nutzt, ist er gehärtet!
Ein normaler Hss-Co Bohrer greift dann nicht, ginge nur mit einem Hartmetallbohrer...
Für Federn wird oft 1.5026 / 55SI7 verwendet, dazu müsstest du im Netz Daten finden.




( Ist zwar mein 1. Beitrag, aber mache schon seit 20 Jahren Messer... war lange stiller Mitleser, ist glaub ich mal an der Zeit, was zurück zu geben!)
 
Die Feder wurde einen halben Tag ordentlich geschmiedet. Sollte also eigentlich weich sein, oder?
Hab es nach dem schmieden normal an der Luft abkühlen lassen.

Werde mal nach so einem Hartmetall Bohrer suchen.

Kannst du einen bestimmten empfehlen?
 
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Also wenn du den Stahl nach dem Schmieden butterweich machen willst, leg ihn ins kalt werdende Schmiedefeuer und lass ihn da langsam abkühlen- so hats mir mein Schmiedemeister gelernt. Es kann schon sein, dass du einen Lufthärter erwischt hast, wird in der Industrie für solche Anwendungen gerne verwendet.
Wenn du trotzdem die Klinge nicht mehr glühen willst, gibt es 2 Optionen
-Vollhartmetallbohrer: Sehr teuer, geht nicht freihand- macht "ping" und ist ab,
-oder: du kaufst dir einen Schlagbohrer, wie man ihn für Mauerwerk verwendet- die sind billig und haben vorne eine stumpfe Hartmetallplatte angelötet. Die kann man (mit Mühe!) scharf schleifen, so dass der Bohrer auch in gehärteten Stahl greift. Ordentlich Druck und gute Kühlung( wegen der Lötstelle) vorausgesetzt, bekommst du ein "relativ" sauberes Loch, leider meist ein paar Zehntel größer als der Nenndurchmesser des Bohrers.

Ps.: Denk mal über die Anschaffung eines Bohrständers nach- spätestens bei den Griffschalen wird er dir gute Dienste leisten!
 
Servus,
zum Bohrer - ich habe eigentlich mit Cobalt Bohrern gute Erfahrungen gemacht.
Kann das sein, dass Du einen Kobalt (mit K!) erwischt hast?
Das ist allerfinsterste US Baumarkt Qualität!
Wenn nicht, sorry!
Gruss
Rudi
 
Hallo,

ich würde einen VHM Bohrer nehmen, der schafft das. Man sollte dann aber auf einer Ständerbohrmaschine bohren.

Grüße

D. Hoin
 
Danke euch erstmal für die Beteiligung an der Diskussion. Also ich hab die Zeit gestern erstmal dafür genutzt mir eine Feilhilfe aus einem Edelstahl Flacheisen zu bauen.

Die Hitze der Gasesse hab dann noch mal genutzt und den Rohling nach den durchglühen darin abkühlen zu lassen.

Der Edelstahl ließ übrigens recht gut mit besagtem Bohrer bearbeiten. Scheint sich also wirklich um einen Lufthärter zu handeln.

Ich berichte dann mal ob sich was verändert hat.

Einen Standbohrer bekomme ich diesen Monat von meiner Frau nicht mehr genehmigt, deswegen werde ich es wohl erstmal mit dem vorhandenen testen. Wenn es per Hand keinen Sinn macht, brauch ich das Geld für den Bohrer ja auch nicht rausschmeißen.
 
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Nach dem Glühen ging es tatsächlich viel besser.

Die 3 Löcher waren in ein paar Minuten bebohrt. Allerdings werde ich wohl doch mal über eine Tischbohmaschine nachdenken. Die Löcher sind überall, nur nicht da wo Sei hin sollten :D
 
scharfe Bohrer sind auch hilfreich. Standbohrmaschine hin oder her, mit Hand und Körner kriegt man eigentlich auch ein Loch dahin, wo es hin soll...
 
Körnen und ggf. verbohren, bei 4mm mit 2,5mm.
Ständer für die Maschine ist Pflicht.

Haebbie
 

Ich habe jahrelang mit sowas gearbeitet und als Backup immer noch in der Werkstatt.
Damit machst du nichts verkehrt.

Haebbie

By the way und um Missverständnissen vorzubeugen:
Der Bohrer ist das Werkzeug, das was du in das Bohrfutter
einspannst. Das was du meinst ist eine Bohrmaschine.
 
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Bei dem Preis... :rolleyes: aber auf jedenfall deutlich besser als eine Handbohrmaschine.

Bohrspindel (und Futter) auf jeden Fall auf Rundlauf und seitliches Spiel im ausgefahrenen Zustand prüfen.
Klemmung am Tisch prüfen. (hat halt keine Zahnstange)

Drehzahl könnte fürs Senkennoch kleiner sein (haben die günstigen Kleinen aber IHMO alle nicht.)

Schraubstock ggf. austauschen, Futter kann man normalerweise auch tauschen wenn erforderlich.

Die Garantie ist auf jedenfall länger als bei meinem VW... :mad:
 
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Danke. Ich glaube das Teil werde ich mir dann mal zulegen.

Noch mal ne doofe Frage, weil Du grad die Drehzahl erwähnt hast.
Bohrt man in Stahl eher schnell oder lansam? Viel oder wenig Druck?
 
Hallo,

ich verwende eine Ausleger-Tischbohrmaschine von Scheppach- jedoch gelbe Ausführung, Modell RAB T-13.
Bin nach wie vor zufrieden damit, hat schon viele Messer gesehen, musste auch viel polieren und zum teil auch schleifen.
Die Rundlaufgenauigkeit ist noch zufriedenstellend, wenn ich ein 4mm Loch damit bohre, passen die Pins nur mit "Nachdruck":D
Ich hätte zwar auch eine Fräse rumstehen, aber bis jetzt hat die alte Schepperbach immer gereicht- geht auch komfortabler!

Stahl bohre ich mit weniger Drehzahl als z.b. Holz, manchmal sogar mit einem Tropfen Öl- auch zur Kühlung.
Die Drehzahl richtet sich nach dem Durchmesser des Bohrers, den du grade verwendest- je größer der Durchmesser, desto weniger Drehzahl.
Wenn der Bohrer z.b. rattert, bist du zu schnell dran. Viel Druck brauchst du bei einem gut geschliffenen Bohrer nicht.
 
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