basti
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"Des Charlie neue Kleider..." (Griffschalen für das Pohl Force - Charlie One)
...oder Griffschalen für das Ganzstahlmesser Pohl >) Force - Charlie One
In Zusammenarbeit mit Custom Scale Division und mir entstanden die folgenden Griffschalen für das Pohl Force Charlie One. Aufgrund diverser Nachfragen möchte ich diese bereits vor dem Review zum Charlie One vorstellen, um die Interessenten nicht länger auf die Folter zu spannen.
Das Charlie One Outdoor mit Griffschalen aus Carbon.
(hohe Auflösung)
Zuvor ein kurzer Rückblick auf die Anfänge dieses feststehenden Messers.
Rückblick:
Mit dem Erscheinen des Charlie One im November letzten Jahres gingen auch einige sehr emotional geführte Diskussionen über gewisse Ähnlichkeiten, besonders zu dem Professional Soldier von Chris Reeve, einher. Ich möchte diese Dinge nicht noch einmal aufwärmen geben mir aber einen Anlass, um noch mal auf die Anfänge zurückzublicken. In gewisser Weise sind das Professional Soldier und das Charlie One miteinander verbunden. Der erste Funke um die Idee zu einem anderen Messer, dem CT-1 (Cutting Tool 1), zu entfachen war auch kein anderes als das PS von Chris Reeve. Der Geschäftsführer von Oberland Arms war von dem PS besonders angetan und es bestand das Interesse an einem ähnlichen feststehenden Messer mit guten Allround-Eigenschaften nach den eigenen Vorgaben entwerfen zu lassen. In Zusammenarbeit mit dem Messerdesigner Dietmar Pohl entstand das Oberland Arms CT-1. Leider gab es von diesem nur eine begrenzte Auflage von 350 Exemplaren. Besonders angetan bin ich von dem Griffkonzept das bei dem CT-1 als auch bei den Pohl Force Modellen Alpha und Bravo Anwendung findet. Dazu im Review später mehr.
Im November 2010 wurde das Charlie One vorgestellt. Ein Messer das mit dem CT-1 viel gemeinsam hat – jedoch fehlen diesem die Griffschalen. Anstelle dieser besitzt das Charlie One einen, in Form eines Schäkelöffners gestalteten, Griffdurchbruch. Dieser ist auch vom PS bekannt. Chris Reeve und Dietmar Pohl sind befreundet und die Verwendung an dem Charlie One erfolgte mit Erlaubnis. Dieser Schäkelöffner reduziert das Gewicht und bietet neben der Funktion als Schäkelöffner auch die Möglichkeit, das Messer mit einer Griffwicklung aus Paracord auszustatten.
Zum Schäkel öffnen habe ich ihn noch nie gebraucht, jedoch schaut er einfach elegant und harmonisch aus.
Das Konzept:
Das Charlie One - mit und ohne Griffschalen...
Ein Ganzstahlmesser hat seine Vor- und Nachteile. Es ist leicht zu reinigen, robust, trägt nicht auf und ist somit als EDC sehr gut geeignet. Jedoch bleibt der Griffkomfort dabei immer etwas auf der Strecke und deshalb können sich viele mit diesem Konzept nicht anfreunden.
Da mein CT-1 nun häufiger, aufgrund der begrenzten Auflage, in der Vitrine verbleibt, kam der Gedanke nach passenden Griffschalen für das Charlie. In Kombination mit Griffschalen bietet mir das Messer damit mehr Möglichkeiten. Bei Aufgaben, nach welchen das Messer unkompliziert und einfach gereinigt werden soll oder wo es auf hohen Tragekomfort (bspw. als EDC-Messer) ankommt, wird es ohne Griffschalen genutzt. Ist man im Wald unterwegs und möchte längere Zeit kraftvolle Aufgaben wie Holzarbeiten (bspw. Bau eines Lagers, schnitzen etc.) ausführen nutzt man das Messer mit Griffschalen. Je nach belieben.
Die Griffschalen:
Der große Schäkelöffner bietet gute Voraussetzungen für die Montage von Griffschalen. Und so nahm ich aufgrund meiner Idee Kontakt mit Luke von Cuscadi auf. Selbst im Besitz eines Charlie One gefiel ihm diese Idee gut, hatte Cuscadi doch schon selbst einige Griffschalenpaare für dieses Messer gebaut. Jedoch hatte ich gewisse Vorstellungen die mir bei der Umsetzung sehr wichtig waren. Das Messer besitzt durch die Klingenform mit ausgeprägter Fehlschärfe und leicht nach unten abgesetzer Klinge ein sehr dynamisches Erscheinungsbild. Die Griffschalen sollten nicht zu aufdringlich und damit das Messer im Gesamten zu überladen wirken. Auch war mir wichtig, dass der Charakter der Ganzstahl-Ausführung nicht komplett verloren geht. Entgegen dem CT-1 bietet das Charlie noch Riffelungen im unteren Griffbereich. Das diese, wie auch die im Bereich der Fangriemenöse, mit montierten Griffschalen nicht ihren Nutzen verlieren war mir ebenso wichtig.
Das Charlie One Outdoor...
Im Gesamtpaket sollten Griffschalen entstehen, die sich in das Design gänzlich einfügen und die Linien des Messers unterstreichen. Eine gewisse Leichtigkeit sollte beibehalten werden.
Nach einige Skizzen und Ideenaustausch wurde ein erster Entwurf aus einfachem Holz angefertigt, um die Proportionen und Details am Messer besser bewerten zu können. Meine Änderungswünsche und Kritikpunkte teilte ich Luke mit, der diese auch in einer zweiten Stufe, einer Version aus Micarta umsetzte. Das finale Paar wurde aus Carbon gefertigt. Der leicht dreidimensionalen Effekt und die glänzende Struktur der einzelnen Lagen machen das Material optisch sehr reizvoll. Zudem sollten die Griffschalen zu beiden Varianten passen.
... stehen auch dem Survival sehr gut.
Die Griffschalen haben eine Stärke von knapp 6mm. Die Kanten sind angeschrägt und anschließend fein gebrochen und hochglanzpoliert. Befestigt werden diese mit je zwei Inbusschrauben in Gewindehülsen, die in einem Inlay eingelassen sind. Das Inlay sitzt passgenau in der Öffnung des Schäkelöffners. Die Montage bzw. Demontage dauert nur einige Sekunden, da nur zwei Schrauben gelöst werden müssen.
Im Inlay sind sauber zwei Gewindehülsen eingelassen. Die Griffschalen sitzen so sauber und zentriert. Die Inbusschrauben sind entsprechend der Höhe in den Schalen eingelassen. Saubere Arbeit.
Die Griffschalen sind umlaufend in der Größe reduziert.
Durch die Griffschalen liegt das Messer satt in der Hand. In Verbindung mit dem Griffkonzept sehr angenehm. Die Schalen sind umlaufend circa 1,2 mm reduziert um die Griffigkeit der Profilierungen weiter zu erhalten. Ferner wirken diese dadurch auch nicht zu mächtig. Bei der Fangriemenöse habe ich mich dazu entschlossen, diese gänzlich auszusparen. So erinnert dieser Bereich noch etwas an die Ganzstahlausführung. Den notwendigen Auflagebreich für den kleinen Finger bietet die kleine langezogene „Nase“, die auf Höhe der Fangriemenöse abschließt. Zudem sind die Griffschalen nicht gefährdet, wenn der Griffabschluß einem Holzstück mal als Schlagfläche dienen muss.
Um die vordere obere Rundung der Griffschalen noch etwas interessanter zu gestalten und zusätzlichen seitlichen Grip zu erhalten wurde die erste Vertiefung der Daumenauflage in die Griffschalen aufgenommen und im Bereich der Rundung weitergeführt.
Mit Griffschalen eine sehr bequeme Handlage.
Der Abstand zum Logo ist ausreichend und wirkt ausgewogen. Wichtig war ferner auch, dass das Messer mit montierten Griffschalen, auch mit der, im Lieferumfang enthaltenen, Kydex weiter genutzt werden kann. An dieser Stelle gibt es keine Probleme – das Messer sitzt weiterhin perfekt.
Die silbernen Inbusschrauben greifen die helle Optik der Logos wieder auf...
Schönes Detail: der profilierte Übergang (danke Luke für die Idee und sehr schöne Umsetzung).
Auch im Randbereich sind die Schalen ebenfalls angenehm gerundet und poliert.
Die Kydex passt noch...
Die Zusammenarbeit mit Cuscadi hat viel Freude bereitet. Die Griffschalen sind sehr fein und hochwertig gearbeitet.
Mit Griffschalen ist das Charlie One fast wie ein zweites (ein anderes) Messer. Mit Schalen aus Carbon wiegt es nun 40 Gramm mehr(Gesamtgewicht 160 Gramm). Je nach Interesse und Einsatzzweck lassen sich aber auch andere Materialien verwenden. Orangenes Micarta, robust und um es in Wald und Wiese wiederzufinden. Oder beispielsweise Wüsteneisenholz als Edelvariante. Oder mit Grooves versehen für viel Grip.
Für mich bietet das Charlie One damit mehr Flexibiltät und noch mal eine „Schüppe“ mehr Messer. Preislich landet man im Bereich des Professional Soldier ohne Griffschalen und mit einer Kydex, die eine Montage solcher, ohne Modifizierung, nicht erlaubt.
In dieser Kombination könnte das Charlie One damit für den ein oder anderen eine interessante Alternative sein.
Vielen Dank fürs reinschauen.
...oder Griffschalen für das Ganzstahlmesser Pohl >) Force - Charlie One
In Zusammenarbeit mit Custom Scale Division und mir entstanden die folgenden Griffschalen für das Pohl Force Charlie One. Aufgrund diverser Nachfragen möchte ich diese bereits vor dem Review zum Charlie One vorstellen, um die Interessenten nicht länger auf die Folter zu spannen.

Das Charlie One Outdoor mit Griffschalen aus Carbon.
(hohe Auflösung)
Zuvor ein kurzer Rückblick auf die Anfänge dieses feststehenden Messers.
Rückblick:
Mit dem Erscheinen des Charlie One im November letzten Jahres gingen auch einige sehr emotional geführte Diskussionen über gewisse Ähnlichkeiten, besonders zu dem Professional Soldier von Chris Reeve, einher. Ich möchte diese Dinge nicht noch einmal aufwärmen geben mir aber einen Anlass, um noch mal auf die Anfänge zurückzublicken. In gewisser Weise sind das Professional Soldier und das Charlie One miteinander verbunden. Der erste Funke um die Idee zu einem anderen Messer, dem CT-1 (Cutting Tool 1), zu entfachen war auch kein anderes als das PS von Chris Reeve. Der Geschäftsführer von Oberland Arms war von dem PS besonders angetan und es bestand das Interesse an einem ähnlichen feststehenden Messer mit guten Allround-Eigenschaften nach den eigenen Vorgaben entwerfen zu lassen. In Zusammenarbeit mit dem Messerdesigner Dietmar Pohl entstand das Oberland Arms CT-1. Leider gab es von diesem nur eine begrenzte Auflage von 350 Exemplaren. Besonders angetan bin ich von dem Griffkonzept das bei dem CT-1 als auch bei den Pohl Force Modellen Alpha und Bravo Anwendung findet. Dazu im Review später mehr.
Im November 2010 wurde das Charlie One vorgestellt. Ein Messer das mit dem CT-1 viel gemeinsam hat – jedoch fehlen diesem die Griffschalen. Anstelle dieser besitzt das Charlie One einen, in Form eines Schäkelöffners gestalteten, Griffdurchbruch. Dieser ist auch vom PS bekannt. Chris Reeve und Dietmar Pohl sind befreundet und die Verwendung an dem Charlie One erfolgte mit Erlaubnis. Dieser Schäkelöffner reduziert das Gewicht und bietet neben der Funktion als Schäkelöffner auch die Möglichkeit, das Messer mit einer Griffwicklung aus Paracord auszustatten.
Zum Schäkel öffnen habe ich ihn noch nie gebraucht, jedoch schaut er einfach elegant und harmonisch aus.
Das Konzept:

Das Charlie One - mit und ohne Griffschalen...
Ein Ganzstahlmesser hat seine Vor- und Nachteile. Es ist leicht zu reinigen, robust, trägt nicht auf und ist somit als EDC sehr gut geeignet. Jedoch bleibt der Griffkomfort dabei immer etwas auf der Strecke und deshalb können sich viele mit diesem Konzept nicht anfreunden.
Da mein CT-1 nun häufiger, aufgrund der begrenzten Auflage, in der Vitrine verbleibt, kam der Gedanke nach passenden Griffschalen für das Charlie. In Kombination mit Griffschalen bietet mir das Messer damit mehr Möglichkeiten. Bei Aufgaben, nach welchen das Messer unkompliziert und einfach gereinigt werden soll oder wo es auf hohen Tragekomfort (bspw. als EDC-Messer) ankommt, wird es ohne Griffschalen genutzt. Ist man im Wald unterwegs und möchte längere Zeit kraftvolle Aufgaben wie Holzarbeiten (bspw. Bau eines Lagers, schnitzen etc.) ausführen nutzt man das Messer mit Griffschalen. Je nach belieben.
Die Griffschalen:

Der große Schäkelöffner bietet gute Voraussetzungen für die Montage von Griffschalen. Und so nahm ich aufgrund meiner Idee Kontakt mit Luke von Cuscadi auf. Selbst im Besitz eines Charlie One gefiel ihm diese Idee gut, hatte Cuscadi doch schon selbst einige Griffschalenpaare für dieses Messer gebaut. Jedoch hatte ich gewisse Vorstellungen die mir bei der Umsetzung sehr wichtig waren. Das Messer besitzt durch die Klingenform mit ausgeprägter Fehlschärfe und leicht nach unten abgesetzer Klinge ein sehr dynamisches Erscheinungsbild. Die Griffschalen sollten nicht zu aufdringlich und damit das Messer im Gesamten zu überladen wirken. Auch war mir wichtig, dass der Charakter der Ganzstahl-Ausführung nicht komplett verloren geht. Entgegen dem CT-1 bietet das Charlie noch Riffelungen im unteren Griffbereich. Das diese, wie auch die im Bereich der Fangriemenöse, mit montierten Griffschalen nicht ihren Nutzen verlieren war mir ebenso wichtig.

Das Charlie One Outdoor...
Im Gesamtpaket sollten Griffschalen entstehen, die sich in das Design gänzlich einfügen und die Linien des Messers unterstreichen. Eine gewisse Leichtigkeit sollte beibehalten werden.
Nach einige Skizzen und Ideenaustausch wurde ein erster Entwurf aus einfachem Holz angefertigt, um die Proportionen und Details am Messer besser bewerten zu können. Meine Änderungswünsche und Kritikpunkte teilte ich Luke mit, der diese auch in einer zweiten Stufe, einer Version aus Micarta umsetzte. Das finale Paar wurde aus Carbon gefertigt. Der leicht dreidimensionalen Effekt und die glänzende Struktur der einzelnen Lagen machen das Material optisch sehr reizvoll. Zudem sollten die Griffschalen zu beiden Varianten passen.

... stehen auch dem Survival sehr gut.
Die Griffschalen haben eine Stärke von knapp 6mm. Die Kanten sind angeschrägt und anschließend fein gebrochen und hochglanzpoliert. Befestigt werden diese mit je zwei Inbusschrauben in Gewindehülsen, die in einem Inlay eingelassen sind. Das Inlay sitzt passgenau in der Öffnung des Schäkelöffners. Die Montage bzw. Demontage dauert nur einige Sekunden, da nur zwei Schrauben gelöst werden müssen.

Im Inlay sind sauber zwei Gewindehülsen eingelassen. Die Griffschalen sitzen so sauber und zentriert. Die Inbusschrauben sind entsprechend der Höhe in den Schalen eingelassen. Saubere Arbeit.


Die Griffschalen sind umlaufend in der Größe reduziert.
Durch die Griffschalen liegt das Messer satt in der Hand. In Verbindung mit dem Griffkonzept sehr angenehm. Die Schalen sind umlaufend circa 1,2 mm reduziert um die Griffigkeit der Profilierungen weiter zu erhalten. Ferner wirken diese dadurch auch nicht zu mächtig. Bei der Fangriemenöse habe ich mich dazu entschlossen, diese gänzlich auszusparen. So erinnert dieser Bereich noch etwas an die Ganzstahlausführung. Den notwendigen Auflagebreich für den kleinen Finger bietet die kleine langezogene „Nase“, die auf Höhe der Fangriemenöse abschließt. Zudem sind die Griffschalen nicht gefährdet, wenn der Griffabschluß einem Holzstück mal als Schlagfläche dienen muss.
Um die vordere obere Rundung der Griffschalen noch etwas interessanter zu gestalten und zusätzlichen seitlichen Grip zu erhalten wurde die erste Vertiefung der Daumenauflage in die Griffschalen aufgenommen und im Bereich der Rundung weitergeführt.


Mit Griffschalen eine sehr bequeme Handlage.

Der Abstand zum Logo ist ausreichend und wirkt ausgewogen. Wichtig war ferner auch, dass das Messer mit montierten Griffschalen, auch mit der, im Lieferumfang enthaltenen, Kydex weiter genutzt werden kann. An dieser Stelle gibt es keine Probleme – das Messer sitzt weiterhin perfekt.

Die silbernen Inbusschrauben greifen die helle Optik der Logos wieder auf...

Schönes Detail: der profilierte Übergang (danke Luke für die Idee und sehr schöne Umsetzung).

Auch im Randbereich sind die Schalen ebenfalls angenehm gerundet und poliert.

Die Kydex passt noch...
Die Zusammenarbeit mit Cuscadi hat viel Freude bereitet. Die Griffschalen sind sehr fein und hochwertig gearbeitet.
Mit Griffschalen ist das Charlie One fast wie ein zweites (ein anderes) Messer. Mit Schalen aus Carbon wiegt es nun 40 Gramm mehr(Gesamtgewicht 160 Gramm). Je nach Interesse und Einsatzzweck lassen sich aber auch andere Materialien verwenden. Orangenes Micarta, robust und um es in Wald und Wiese wiederzufinden. Oder beispielsweise Wüsteneisenholz als Edelvariante. Oder mit Grooves versehen für viel Grip.
Für mich bietet das Charlie One damit mehr Flexibiltät und noch mal eine „Schüppe“ mehr Messer. Preislich landet man im Bereich des Professional Soldier ohne Griffschalen und mit einer Kydex, die eine Montage solcher, ohne Modifizierung, nicht erlaubt.

In dieser Kombination könnte das Charlie One damit für den ein oder anderen eine interessante Alternative sein.
Vielen Dank fürs reinschauen.
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