Ich hatte vor etwa 20 Jahren eine Packung der Sandflexblätter (100 Stück) bei einer Darmstädter Großhandlung gekauft und habe noch Bestände für die nächsten Jahre. Die Sägeblätter kosteten damals im Handel ca. 10 DM, im Großhandel ca. 1,70 DM.
Damals waren diese Sägeblätter allen anderen aller Preisklassen weit überlegen. Eine Erklärung habe ich bis heute nicht, denn es handelt sich um ganz normalen Schnellarbeitsstahl, der dünn auf auf ein Federband aufgeschweißt ist. Der Stahl und die richtige Wärmebehandlung sind seit knapp hundert Jahren bekannt. Weshalb die Schweden bessere Sägeblätter machen sollten, als andere Hersteller ist nicht erklärbar.
Vielleicht gibt es heute aber gleichwertige Blätter.
Das mag sein wie es will, die Sandflexblätter sind jedenfalls vorzüglich.
Was habe ich nicht alles mit den Dingern gesägt- als Beispiel nur: aus einer 35 mm Platte 1.2842 einen Winkel, um ein Gesenk für Winkeldamast zu machen und viele Klingen aus den exotischsten Stählen mit sägeblattfressenden Sonderkarbiden.
Die Arbeit hat mir sicher auch nicht geschadet. Ob es bei schon leicht abgenutzten Sägen sinnvoll war, beim Vorschub so aufzudrücken, daß die Sägespäne Anlassfarben bis blau zeigten, mag man im Nachhinein bezweifeln.
Da ich jetzt grundsätzlich auf Nähe Endform schmiede, gibt es nicht mehr viel zu sägen.
Zu den hier angesprochenen Fragen:
Das diamantbestückte Sägeblatt ist, wie Dick es ja auch richtig beschreibt, für harte und spröde Materialien gut geeignet. Wenn man also an gehärtetem Stahl etwas ändern will, wo man mit Schleifgeräten nicht hinkommt, kann der Sägedraht eingesetzt werden. Diamantfeilen wären im Zweifel praktischer.
Bei weichgeglühtem Stahl ist er meines Erachtens unbrauchbar. Die Diamantsplitter sind zwar in der Lage, weichen Stahl ebenso zu zerspanen wie harten, die Zähigkeit der Stahlgrundmasse ist aber größer, als die Bindungskraft des Materials, in dem die Splitterchen eingebettet sind. Die Diamantzähnchen brechen also aus, besonders, wenn man zu kräftig aufdrückt.
Die deutlich billigeren Sägedrähte mit Hartmetall verhalten sich da günstiger. Auch da sollte man nur leicht aufdrücken.
Also, wenn es denn bei der muskelstärkenden Handarbeit bleiben soll: gerade Schnitte und weite Bögen mit dem guten Bügelsägeblatt, enge Radien mit dem Hartmetalldraht.
Freundliche Grüße
U. Gerfin