Diamanttrennscheiben - Stahlsorte?

Smokehead

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Hallo liebe Messerforianer,
nach lägerem hadern habe ich mich hier angemeldet, da mir reine Informationsentnahme mittlereweilen nicht mehr reicht...

Ich habe vor längerem mit dem Bau von eigenen Messern begonnen, ganz zu Anfang mit selbstgemachten Opinel-Griffen. Dann kam ein erstes kleines Neckknife (Feilenstahl) und ein größerer Skandinavier (Feilenstahl). Ich hatte mir nun in den Kopf gesetzt ein paar Flachangelmesser zu bauen, und wollte dazu möglichst auch anderes Material "recylen".
Nun stehen bei uns in der Scheune zwei große (80cm Durchmesser) Diamanttrennscheiben , vermutlich aus einer Steinsäge o.Ä..

Da die SuFu mich auf nichts erfolgversprechendes gebracht hat, hier nun die Frage: Aus welchem Stahl können diese Scheiben bestehen? HSS? oder ganz was anderes? Jemand schon mal sowas verarbeitet? Wäre sowas als Messerstahl brauchbar?

Grüße, Smokehead :cool:
 
hallo Smokehead

Laut dem kleinen Stahlschlüssel sind "Stammsägeblätter oft aus 1.2003 ,DIN 75CR1, gutes Zeug für alle Arten von Messer! :hehe:
Wärmebehandlung:
weichglühen: 700-720C, Härten: 770-800C, abschrecken bei Messerklingen in Öl, Anlassen bei 180-200C, Ansprungshärte 66Hrc°, bei 200C° ca 60HRC°
Viel spass damit!:hmpf:
Gruß aus München, Manfred
 
Spitzenmäßig! Die Blätter sind riesig 3.2mm dick, zwei an der Zahl, also genug Ausgangsmaterial für dieses Jahr :super:
Wärmebehandlung ist ja auch simpel, mann bin ich froh!
Wenn das erste fertig ist, gibts Fotos ;)
Merke jetzt schon, sich hier zu registrieren war ne prima Idee!

Edit: In nem anderen Thread meinte jemand mal, falls die Zähne von solchen Steinsägen geschweisst sind, könnte es sich um 28CrMoV4 handeln, der dann wohl ungeeignet wäre...
Kann man das irgendwie bestimmen /auseinanderhalten?

Grüße, Smokehead
 
Hi Smokehead,

ich würde auf alle Fälle erst mal ein kleines Stück rausschneiden und zur Probe Härten um sicher zu sein bevor da viel Arbeit drinne steckt...

Gruß

Uwe
 
Hallo,
habe auch öfters gehört und gelesen (auch in Datenblättern), das Steinsägeblätter häufig mit reduziertem Kohlenstoffgehalt sind,
also 25 CrMo 4, 34 CrMo 4, 46 Mn 7, ... während die schneller laufenden Kreissägenblätter meisten C75, 75Cr1, 80CrV2 sind.
Aber die Möglichkeit besteht trozdem das du einen guten Stahl erwischt hast, sie werden auch mit Stammblättern aus 75 Cr 1 oder
80 CrV 2 ausgeliefert.

Da hilft nur die Funktenprobe im Vergleich mit Federstahl, C75 oder bereits benannte Probehärtung.
Wobei bei beidem eine gewisse Erfahrung/Vergleichsmöglichkeiten notwendig sind.

Solltest du die Zweifel nicht ausräumen können, melde dich ruhig nochmal, vielleicht finde ich noch Reste von 80CrV2 für den Vergleich.

Grüße,
Eisenbrenner
 
Guten Abend Smokehead,

ich habe eine Verständnisfrage. Handelt es sich um Diamanttrennscheiben mit 80 cm Durchmesser wie in Deinem ersten Beitrag geschrieben oder um Steinsägeblätter auf die sich die Antworten beziehen?

Ich glaube hier wird etwas verwechselt oder ich verstehe es nicht.

Schaut doch nochmal nach.

Gruß Frank
 
Es handelt sich um Diamantbesetzte Sägeblätter mit 80 cm Durchmesser, die (nehm ich mal an) aus einer stationären Steinsäge oder dergleichen stammen.
Ich wollte nur ausschließen dass es sich um gänzlich ungeeigneten Stahl handelt...
 
Mahlzeit
Freu dich nicht zu früh.Solche Scheiben ,allerdings nur mit 30 cm Durchmesser, hab ich mal im Labor testen lassen.
Hatten leider nur 0,2% Kohlenstoff.
Wenn du solche Scheiben für Holz findest,ohne besetzte Zähne,Wolfsverzahnung glaub ich heißt das..... kannst du jubeln.
Einen Härtetest würde ich allerdings an deiner Stelle mal machen, vielleicht hast du Glück.

Gruß Ralf
 
Auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen:
Habt Ihr eigentlich schon mal die Suchfunktion bemüht?

Ich glaube, dieses Thema kommt so alle 2 Jahre mit einem neuen Thread hoch. Die ersten 2, 3 mal habe ich noch was dazu geschrieben, jetzt wird es langsam langweilig. ...:dispirited:

Gerhard
 
Die SuFu habe ich durchaus benutzt, nur nichts (für mich) befriedigendes gefunden.
Der eine Thread, der sich auf die Suche nach "Steinsäge" findet, war mit zwei Antworten abgehandelt, und enthielt nicht genug Informationen. Ich werd mal probehärten, dann sehen wir weiter...
 
Hallo zusammen,

also Update: ich hab die Scheibe mal probehalber angeflext, Ergebnis : Orangegelbe Funken mit Sternspreidererartigen Explosionen im hinteren Drittel des Schweifs, das spricht doch für einen annehmbaren C-Gehalt, oder?
Morgen wird Probegehärtet und wenns klappt, wird wohl zuerst mal ein Küchenmesser daraus ;)

Grüße, Smokehead
 
Hallo zusammen,
also Update: ich hab die Scheibe mal probehalber angeflext, Ergebnis : Orangegelbe Funken mit Sternspreidererartigen Explosionen im hinteren Drittel des Schweifs, das spricht doch für einen annehmbaren C-Gehalt, oder?
Morgen wird Probegehärtet und wenns klappt, wird wohl zuerst mal ein Küchenmesser daraus ;)
Da müsstest du halt wissen wie es aussehen soll.
Baustahl hat auch "Sternspreidererartigen Explosionen" wenn auch weniger in Anzahl und Verzweigungsgrad als z.B. C75.
Ohne einen ähnlichen Stahl wie den erwünschten gegenzutesten kommst du so nur mit Routine weiter.
Weiterhin macht es im Erscheinungsbild einen Unterschied, ob der Stahl gehärtet ist oder nicht.

Härtetest bringt dich auch nur bedingt weitert, außer du hast einen Einstellbaren Ofen und ein gutes Gefühl für Temperaturen.
Zumindest die 25 CrMo 4, 34 CrMo 4, solltest du so aussortieren können.

Grüße,
Eisenbrenner
 
Ah gut, dann werd ich dennoch mal einen Härteversuch machen und dann das Funkenbild mit einem Rest einer Feile vergleichen, aus der ich bereits erfolgreich ein Messerchen gemacht hab :)
Weiterhin konnte ich nich Holzsägeblätter aus einer Tischkreissäge auftreiben, die eigentlich was taugen sollten.
Morgen bekomme ich noch von einem Bekannten ein paar alte Blattfedern aus einem Suzuki Samurai ;)

Ganz nebenbei, genial was man hier alles lernt, vielen Dank für eure zahlreichen und kompetenten Antworten :super:

Grüße, Smokehead
 
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