Dick Universalmesser vs Victorinox Konditorsäge

chamenos

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Moin

Ich hatte ja versprochen, die beiden Messer mal zu vergleichen, wenn sie endlich bei mir sind.

Das Victorinox habe ich bei Markus Heucher bestellt.... da kostet es inkl. MwSt 23,40€
Das Dick habe ich für 21,-€ inkl. Versand und Steuer bei der shop - ar GmbH gekauft.

Das Dick kommt geblistert, das Victorinox in einer Plastikhülle mit Klettverschluss

konditor 1.jpg


Beide Messer ausgepackt..... die Klinge vom Dick ist ein Hauch länger und an der breitesten Stelle einen Millimeter breiter als die vom Victorinox.
Der Griff vom Dick ist deutlich länger und auch voluminöser.

In der Dicke nehmen sich die Klingen nichts... die vom Dick ist gefühlt einen hauch flexibler als die vom Victorinox.

konditor 1 a.jpg


Der Griff com Dick ist aus ziemlich glatter Plastik. Der Griff vom Victorinox hat eine "rauhe" Oberfläche und liegt sehr viel rutschfester in der Hand.
Mir persönlich (Handschuhgröße 10) ist der Griff vom Dick fast etwas zu groß.... und zu rutschig.

Beide Messer haben den Wellenschliff auf der rechten Seite.... und da gibt es dann deutliche Unterschiede.
Das Victorinox (oben) hat den Wellenschliff bis ganz zur Spitze..... das Dick nicht ganz ;)

konditor 2.jpg


Auch am Griff ist der Wellenschliff beim Vic (oben) bis zum Ende ausgeführt

konditor 3.jpg


Apropos Wellenschliff...... da liegen wirklich Welten zwischen den beiden Messern.
Der vom Victorinox (wieder das obere Messer) ist da mit einer Präzision ausgeführt, dass es wirklich Spaß macht.....
der vom Dick sieht zum einen "passiert" und zum anderen auch rundgelutscht aus

konditor 4.jpg


Wie nicht anders zu erwarten, schneidet das Victorinox mit weniger Kraftaufwand ..... ich habe eben mal ein Paar Scheiben Toast und zwei alte, ziemlich feste
Hefeteigschnecken zersäbelt.... der Unterschied ist deutlich.

Das Victorinox hat auf der linken Seite einen ganz leichten Grat..... das Dick nicht.
Der Grat am Vic war nach drei sanften Zügen über den Keramikstab weg und es schneidet jetzt noch etwas besser.

Hier noch ein Bild der Griffe

konditor 5.jpg


und hier noch eins mit Lineal..... sind schon ziemlich große Messer ;)

konditor 6.jpg


Mein Fazit: bei den paar Euro Unterschied in der Anschaffung ist die Victorinox Konditorsäge das deutlich besser gemachte Messer.

Und sind wir doch mal ehrlich..... so ein Messer kauft man sich ja nicht alle sechs Monate.
Ich hatte die Vic Konditorsäge schon einmal vor vielen Jahren und habe sie einem Kumpel geschenkt, als der seine Ausbildung zum Koch angefangen hat.... der benutzt das Messer noch immer.

Zwischendrin hatte ich vom Tschibo-Brotmesser bis zum Güde Brotschwert so ziemlich jedes Brotmesser ..... und bin echt froh, dass jetzt wieder eine Konditorsäge im Messerblock steckt.
Das Dick kommt in die Werkstatt zum Pappkartons zerschnippeln

Gruß
chamenos
 
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Eindeutiges Urteil – und die Victorinox gibt es zudem ja noch mit Holzgriff für ein paar € mehr, oder?

Ich wollte von einem Burgvogel Comfort Line upgraden, aber sowohl ein Herder für 70€ (Brotsäge 21cm: Griff viel zu klein, Klinge etwas zu kurz) als auch ein Tojiro (F737: Klinge zu viel Flex) haben mich leider nicht überzeugt...
 
Paar Euro ist gut... mit Holzgriff kostet das Victorinox über 40. Der Holzgriff ist auch... deutlich ausbaufähig. Ich habe den und bin mir nicht sicher ob sich der Mehrpreis lohnt.
 
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Okay – gibt's Bilder? Ich schleife und wachse ja lieber nach, als einen POM- oder Plastikgriff die nächsten Jahre anzufassen...
 
Wachsen/Ölen wirst du müssen, aber der Griff ist sehr dünn und unwertig. Ich kenne den Plastik Griff nicht, wenn der auch so flimsig ist dann ist es vielleicht egal. Bild kommt nach.
 
Darf man zum Thema konditormesser mal etwas einwerfen?
Das messer was mein Vater als Bäcker hatte, war zweiseitig geschliffen und Sehr dünn.
Konditormesser
Das ist nur ein beispiel, welcher hersteller es war, weis ich nicht. was hier zum teil als konditormesser angepreisen wird, ist zum tortenbodenscheiden etwas dick. Die messer müssen Lang und dünn sein. Die Sägeseite hatte abwechselnd 5 kleine zähne und einen langenzahn und war vorne rund. Die andere seite war eine glatte und sehr dünne schneide.
 
Darf man zum Thema konditormesser mal etwas einwerfen?

Natürlich darfst du..... nur frage ich mich warum?

Ausser in deinem Beitrag findet sich hier der Begriff Konditormesser nicht.

Das Teil wird von Victorinox als Konditorsäge benannt..... hätten sie es Elefantenrüssel genannt, dann würde ich es auch so nennen (wohlwissend, dass damit sonst etwas ganz anderes bezeichnet wird).

Gruß
chamenos
 
Hier die versprochenen Bilder, @HerrWu. Ich behandele alle ~2-4 Wochen mit Kamelienöl und versuche so weit es geht Wasser am Griff zu vermeiden. Vielleicht muss ich doch mal mit Leinöl und vernünftig aushärten probieren. Oder mein Spoon Butter Projekt mal wieder starten... Der Griff wiegt gefühlt nix.

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Danke für diesen sehr schönen Testbericht!
Genau die feinen Details, die du alle sehr präzise benannt und verglichen hast, kann man unmöglich auf den Händlerfotos erkennen und bewerten, ohne das jeweilige Produkt in den Händen zu halten.

Das hat einen hohen Mehrwert. Bei mir ist es auch nochmal ein Victorinox geworden, daher hätte ich zu dem Test nicht mehr so viel beitragen können.

Außer dass bei Victorinox die gleiche Klinge auch unterschiedliche Plastikgriffe haben kann:


 
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Der Vergleich der Messer direkt nebeneinander ist interessant. Ich hätte jetzt nicht gesagt, dass "Welten" zwischen den Klingen liegen. Das kann aber daran liegen, dass die Messer bei mir in zwei ~120km entfernten Küchen im Einsatz sind und ich so nicht direkt das Schneidegefühl vergleichen kann. Das Vic ist auch schon älter und muss evtl. mal nachgeschärft werden.

Der voluminösere Griff des Dick liegt mir besser in der Hand als der recht dünne Holzgriff an meinem Victorinox.
 
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Ich hätte jetzt nicht gesagt, dass "Welten" zwischen den Klingen liegen. [...] Das Vic ist auch schon älter und muss evtl. mal nachgeschärft werden.
Ein altes, stumpfes Brotmesser mit einem nagelneuen zu vergleichen ist halt auch soeine Sache..

Wenn man sich die beiden Wellenschlifffasen in der Gegenüberstellung anschaut, kann man sich denken, wieso die Victorinox Konditorsäge hier die P/L-Standardempfehlung ist. Dazu liegt der Kunstoffgriff aufgrund der Formgebung und Oberflächenbeschaffenheit ergonomisch und sicher in der Hand. Aus dem Werkzeug-Blickwinkel braucht man nicht mehr.

Danke für die Vorstellung der beiden Messer.
 
Schöner, aussagekräftiger Vergleich. (y)
Das Fazit zur Konditorsäge kann ich nachvollziehen. Habe das Messer seit ca. zehn Jahren im Gebrauch. Ästhetisch geht sicher mehr, aber für den praktischen Gebrauch gibt´s vermutlich wenig Besseres.
Einen Nachteil hat das Vic: Die Schneide ist am Griffansatz etwas kurvig hochgezogen, auf dem vierten Bild von chamenos gut zu erkennen. Hier hab ich mir beim Hantieren schon mehrfach den Zeigefinger leicht angeritzt.
Die Variante mit Holzgriff, die hier zu sehen ist, sieht doch noch gut aus. Die Exemplare im örtlichen Laden, die ich bisher gesehen habe, sind in Sachen Spaltmaße gruselig. Andererseits auch nicht schlechter als Solinger für das Geld. ;)
Parallel benutzen wir im Alltag das Brotmesser von Wasserkraft, Solingen. Hat einen schönen Holzgriff, der auch nicht spaltfrei ist und trotzdem passiert nichts. Die Wellen des Wasserkraft-Messers sind deutlich runder, eher wie beim Dick hier. Gut geschärft schneidet´s genauso gut wie die Konditorsäge. Einen Unterschied stelle ich nur bei wirklich festen und harten Sachen fest, jüngst z.B. Kürbisse, da ist das Vic im Vorteil. Allerdings auch wegen seiner Länge.
 
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