Die Herkunft der 440 C Laguioles

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gast31082009

Gast
Die Herkunft der 440 ger Laguioles

N`Abend

Weil es in der Vergangenheit abund zu Thema war, hoffe ich etwas Licht ins Dunkel bringen zu können.

Eben gerade hatte ich besuch eines Bekannten, der als Einkäufer einer großen Deutschen Supermarktkette, die Welt bereist.

Beim Bekleidungseinkauf in Pakistan besuchte er eine Firma, die verschiedene Laguiole Messer produzieren.
Natürlich hat er welche mitgebracht, und mir eins geschenkt.

Auf den Klingen findet man bei drei Arten die Ätzung Forge de Laguiole in unterschiedlicher, geschwungener Form.
Das vierte, das ich sah, hatte keine Ätzung auf der KlingeAlle vier waren an der Klingenwurzel mit 440 gestempelt.
Alle sind mit Stamina Holz, grün und blau.
Mein Bekannter erzählte, es gäbe sie auch mit Olive und mit Buchsbaum Schalen.
Bei e-b.... gibt es die Messer um die 10€.

Die Messer werden schon schön scharf, nur die Federn lahmen bald.


Sie kommen also nicht, wie mehrfach vermutet aus China, sondern offenbar aus Pakistan.


Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder aus Frankreich. Scip (aus Thiers) fertig immerhin 2 mio. Einheiten pro Jahr - das meiste davon sind zwar Somelier-Messer, aber wenn nur 1% der Fertigung Laguioles sind, sind das immer noch 20.000 Stück.
Guckt Ihr hier.
 
Jetzt bin ich doch ein wenig erstaunt.

Bisher bin ich davon ausgegangen, daß Forge de Laguiole ausschließlich im Ort Laguiole produziert.

Stand auf den pakistanischen Messern wirklich "Forge de Laguiole"?
Auf den "echten" Messern von Forge de Laguiole steht ja auf der Klinge auch "Laguiole" mit dem stilisierten größeren "L".

Sind die pakistanischen Messer also wieder einmal schamlose Plagiate mit frechem Namensklau?

Rajiv
 
Zitat:

Stand auf den pakistanischen Messern wirklich "Forge de Laguiole"?
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Nein es stand da nicht, sondern es steht immer noch drauf.
Ansonsten hätte ich es nicht geposted.

Das ist im Prinzip auch kein schamloses Plagiat, sondern es ist hinreichend bekannt, daß rund um die Laguiole-Messer wenig geschützt ist.
Man kann eigentlich nur dann sicher sein ein originales zu erwerben, wenn man von z.B. den oben genannten kauft.
Die, die namentlich mit einer bestimmten Schmiede bezeichnet sind, sind, nehme ich an auch geschützt.
Ansonsten kann meiner Info nach jeder auf jedes X-beliebige Messer Laguiole draufklopfen.

Bei Jürgens 9. werde ich auf jeden Fall eins dabei haben.

Stefan
 
Ich habe da mal ein 6er-Set Laguiole-Vespermesser von einem Freund bekommen. Das einzigste Erkennungsmerkmal der Pakistan-Fertigung war ein klitzekleiner Aufleber auf der Bodenseite der Holzschatulle "Made in Pakistan". Ansonsten gab es keinerle Hinweise auf eine "Nichtfranzmann"-Fertigung. Allerdings muß ich fairerweise sagen, die Teile sind zum Brotzeiten in ihrer Schärfe, Verarbeitung und Materialwahl mehr als ausreichend.

Badger
 
Zitat:
Stand auf den pakistanischen Messern wirklich "Forge de Laguiole"?

......es steht immer noch drauf.......

Das ist im Prinzip auch kein schamloses Plagiat, sondern es ist hinreichend bekannt, daß rund um die Laguiole-Messer wenig geschützt ist.

Stefan

Naja, so würde ich das nicht stehen lassen. Wir hier im Forum wissen das, aber jeder andere kauft die Messer in dem guten Glauben das wenn da "Forge de Laguiole" draufsteht das auch aus dieser Schmiede (der Name "Forge de Laguiole" ist schließlich eingetragenes Warenzeichen) kommt und somit in Frankreich hergestellt wurde.
Also für mich ist das eindeutig Produktpiraterie. (Wenn die nur "Laguiole" drauf stempeln dann dürfen die das machen wie oft sie es wollen.)
Und denk dran, schlechte Kopien schaden immer auch dem Ansehen des Originals.

Tokee
 
@Tokee:
Naja, so würde ich das nicht stehen lassen. Wir hier im Forum wissen das, aber jeder andere kauft die Messer in dem guten Glauben das wenn da "Forge de Laguiole" draufsteht das auch aus dieser Schmiede (der Name "Forge de Laguiole" ist schließlich eingetragenes Warenzeichen) kommt und somit in Frankreich hergestellt wurde.
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Okay, Du hast Recht.

Daß das ein eingetragenes Warenzeichen ist, wußte ich nicht.
Ich habe das auch schon anders gelesen.
Demnach ist ein irgendwo gefertigtes Messer, das in der Gegend um Thiers versandfertig gemacht wurde, auch kein Plagiat:hmpf: .

Das gibt es in D übrigens auch.

Ansonsten kann ich nur bestätigen, was Badger schreibt.
So schlecht sind die Nachbauten nicht.

Link ist es trotzdem.

Stefan
 
Irgendwie finde ich es seltsam.

Gerade die Forge de Laguiole steht dafür dass ihre Messer direkt aus Laguiole kommen. Kleine Zulieferer aus der Umgebung...

Seltsam seltsam........

Gruß

Frank
 
Globalisierung??

Kann sein, oder?

Stefan

Kann sein, aber verstehen tue ich es trotzdem nicht.

Die F.d.L ist noch relativ jung, ich glaube seit ca. 1987 und wirbt eben damit dass sie aus Laguiole sind.

Entweder informieren sie nicht richtig oder es sind Plagiate.......oder ich bin nicht auf dem laufenden ( soll vorkommen) :rolleyes:


Frank
 
Hallo

In F gibt es derart schlechte Laguiole, mit der von Dir genannten Aufschrift zu kaufen, daß es einem Angst und Bange wird.
Angespritzte Plastikgriffe, mit jeder Menge Spalt, z.B.
Geiz ist offenbar nicht nur bei uns GEIL.

Und es gilt wie immer: You can only get what you give.

Ist halt so.

Ein Laguiole kostet halt nun mal 70+€.

Alles was billiger ist, ist anderer Herkunft. (glaube ich)
Wobei die 70€ die Untergrenze darstellen, um ein solches Messer in unseren Breiten zu produzieren.

Stefan
 
Meines Wissens ist "Forge de Laguiole" ein eingetragendes Markenzeichen. Diese Firma, also Forge de Laguiole/LOG-Laguiole Origine Garantie, legt auch großen Wert darauf, daß die Fertigung im Ort Laguiole erfolgt und zwar vollständig in Laguiole, deswegen sehen sie sich ja auch als einzigen "echten"(im Sinne von in Laguiole ansässig) "Laguiole"-Hersteller.
Deswegen dürften die pakistan. "Forge de Laguiole"-Messer auch kein Resultat der Globalisierung sondern knallharte Raubkopien/Plagiate/Produktpiraterien/... sein.
Deswegen war ich auch verwundert, daß auf den erwähnten pakistan. Messern "Forge de Laguiole" stand(und meinetwegen auch noch steht). Wenn da nur "Laguiole" auf der Klinge stehen würde, hätte ich meinen obenstehenden Beitrag nicht geschrieben(es ist ja wirklich hinreichend in diversen Foren erwähnt worden, daß Laguiole-Messer auch in China/Pakistan/... hergestellt werden). Aber dieses kriminelle Verwenden des Begriffes/Namens "Forge de Laguiole" bringt mich arg "auf die Palme". Fehlt nur noch, daß sie noch das Logo mit dem "L" nachmachen.

Rajiv
 
Ein kleiner Ausschnitt aus "Die Geschichte der Laguiole-Messer" - nachzulesen unter Roedter-Messer/Laguiole-Original:

"Mitte der 80er Jahre nimmt sich deshalb eine neue Generation von Messermachern des LAGUIOLES erneut an. Die Gemeinde Laguiole gründet die Association „Le Couteau de Laguiole“ und legt damit den Grundstein für eine neue Schmiede und für ein neues Gütezeichen. Eine Marke, die für höchste Verarbeitungsqualität stehen soll, das „LAGUIOLE ORIGINE GARANTIE“.

Denn alle seinerzeit in Laguiole ansässigen sogenannten „Laguiole-Schmieden“, waren in Wirklichkeit keine „Schmieden“, sondern nur Verkaufsstellen von Firmen, die in Thiers und anderswo ansässig waren und in Laguiole lediglich Verkaufsräume für ihre Produkte, ggf noch mit einer Scheinproduktion, an die Touristen betrieben. Leider ist das auch heute noch so, sodaß ein uninformierter Besucher, der nach Laguiole kommt und von dort sein LAGUIOLE mitnimmt, oft glaubt, er habe ein „echtes“ LAGUIOLE erworben. Oft hat er aber ein sonstwo zusammengebautes Messer erstanden, das mit dem Ort Laguiole nur noch den Namen gemein hat. Möglicherweise dreht man ihm sogar ein „Laguiole“ aus Pakistan an, denn leider ist LAGUIOLE der Name eines Ortes und als solcher, trotz vieler Versuche, nicht schützbar. Auch heute noch ist die FORGE DE LAGUIOLE die einzige wirklich am Ort ansässige Messermanufaktur.

1987 aber ist es so weit: es wird die FORGE DE LAGUIOLE in Laguiole gegründet und ihre Ateliers werden in Laguiole angesiedelt....dort, wo das LAGUIOLE dereinst auch geboren wurde. Ein berühmter Architekt und Designer, Philippe Starck, entwirft als Fertigungsstätte ein neues Gebäude mit besonderer Signalwirkung, das mit seiner aus dem Berg durch den Bau hinausragenden Messerklinge großes Aufsehen erregt. Seither werden hier in Laguiole also wieder Klingen geschmiedet und hier werden wieder nach traditionellen Herstellungsmethoden die Messer von je einem bis zum Schluß dafür verantwortlichen Messermacher angefertigt. Und damit erfüllte sich die mit der Gründung der „Association le Couteau de Laguiole“ verbundene Absicht:

Die Rückkehr des LAGUIOLES nach LAGUIOLE.

Auch die vom Departement durch seine Förderungsmaßnahmen beabsichtigten Ziele, in den völlig verwaisten Landstrichen des Aubrac wieder neue Arbeitsplätze anzusiedeln, erfüllen sich und viele Besucher des Ortes -wie ich selbst (und unser Außenminister Joschka Fischer)- können sich noch sehr gut an Besuche aus den 70ern und 80ern erinnern, wie verlassen noch damals die Gegend, die Straßen und die Dörfer aussahen und was sich daraus durch den (auch internationalen) Erfolg der FORGE DE LAGUIOLE in wenigen Jahren entwickeln konnte. In der Folge wurden einige weitere Firmen gegründet, die dem Erfolg der FORGE DE LAGUIOLE nachzueifern suchten, aber leider wurde keine dieser Firmen in Laguiole selbst angesiedelt.

Großen Anteil am Erfolg und an der Glaubwürdigkeit der FORGE DE LAGUIOLE hatte außer den von Anfang an auf höchstem Niveau arbeitenden Messermachern auch die Einführung des Begriffs „LAGUIOLE ORIGINE GARANTIE “. Dieses Qualitätssiegel, mit seinen im Ministerium in Paris niedergelegten Kriterien, garantiert die traditionelle Fertigung eines LAGUIOLES auf höchstem handwerklichem Niveau sowie in traditioneller handwerklicher Herstellungsweise. Es garantiert seinen Ursprung in Laguiole und es garantiert, daß alle Bestandteile dieses LAGUIOLES selbst in den eigenen Ateliers hergestellt wurden. Es garantiert natürlich auch, daß, was eigentlich selbstverständlich scheint, die Klingen der LAGUIOLES selbst geschmiedet wurden wurden. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Die meisten "LAGUIOLES" verfügen nicht einmal über geschmiedete Klingen, geschweige denn über selbst in der eigenen Schmiede hergestellte Klingen. Statt dessen wird aus Bandstahl und Blechen gestanzt, geschliffen oder einfach nur zugekauft.

Das Gütesiegel „LAGUIOLE ORIGINE GARANTIE“ ist ein offener Klub, dem jede Messermanufaktur beitreten kann, wenn sie denn die dort festgeschriebenen Qualitätskriterien erfüllt. Aber außer der FORGE DE LAGUIOLE hat bisher kein Hersteller das Recht erhalten, dieses Qualitätssiegel zu führen. Andere Firmen, die sich später innerhalb dieser Originalregion angesiedelt haben, wären dazu berechtigt. Aber da sie die Bestandteile eines Laguioles nicht komplett selbst herstellen, bzw nicht schmieden, bleibt ihnen dieses Qualitätssiegel verwehrt"


Fazit: Zur Zeitpunkt des erstehens dieses Artikels gab es keine Mitglieder der "Forge De Laguiole" außerhalb des Ortes - Unmöglich wäre das laut Satzung jedoch nicht. Das kann sich aber geändert haben. Aufgrund mangelnder Spachkenntnisse ("Klar kann ich's französich - nur mit dem Sprechen haperts ...") kann ich das aber nicht nachvollziehen. Es gibt aber mit Sicherheit ein Mitgliederverzeichnis der Forge, in dem die aktuell eingeschriebenen Firmen nachzulesen sind.
 
Ich überlege gerade ob es nich doch möglich ist "Forge de Laguiole" auf die Klingen zusetzen.

Wenn ich es richtig verstanden habe bedeutet "Forge" ja nichts weiter als Schmiede. In diesem Fall "aus der Schmiede Laguiole"

Na ja wie gesagt, ich bin mir nicht ganz sicher...:confused: :rolleyes:

Gruß

Frank
 
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