Ein kleiner Ausschnitt aus "Die Geschichte der Laguiole-Messer" - nachzulesen unter
Roedter-Messer/Laguiole-Original:
"Mitte der 80er Jahre nimmt sich deshalb eine neue Generation von Messermachern des LAGUIOLES erneut an. Die Gemeinde Laguiole gründet die Association „Le Couteau de Laguiole“ und legt damit den Grundstein für eine neue Schmiede und für ein neues Gütezeichen. Eine Marke, die für höchste Verarbeitungsqualität stehen soll, das „LAGUIOLE ORIGINE GARANTIE“.
Denn alle seinerzeit in Laguiole ansässigen sogenannten „Laguiole-Schmieden“, waren in Wirklichkeit keine „Schmieden“, sondern nur Verkaufsstellen von Firmen, die in Thiers und anderswo ansässig waren und in Laguiole lediglich Verkaufsräume für ihre Produkte, ggf noch mit einer Scheinproduktion, an die Touristen betrieben. Leider ist das auch heute noch so, sodaß ein uninformierter Besucher, der nach Laguiole kommt und von dort sein LAGUIOLE mitnimmt, oft glaubt, er habe ein „echtes“ LAGUIOLE erworben. Oft hat er aber ein sonstwo zusammengebautes Messer erstanden, das mit dem Ort Laguiole nur noch den Namen gemein hat. Möglicherweise dreht man ihm sogar ein „Laguiole“ aus Pakistan an, denn leider ist LAGUIOLE der Name eines Ortes und als solcher, trotz vieler Versuche, nicht schützbar. Auch heute noch ist die FORGE DE LAGUIOLE die einzige wirklich am Ort ansässige Messermanufaktur.
1987 aber ist es so weit: es wird die FORGE DE LAGUIOLE in Laguiole gegründet und ihre Ateliers werden in Laguiole angesiedelt....dort, wo das LAGUIOLE dereinst auch geboren wurde. Ein berühmter Architekt und Designer, Philippe Starck, entwirft als Fertigungsstätte ein neues Gebäude mit besonderer Signalwirkung, das mit seiner aus dem Berg durch den Bau hinausragenden Messerklinge großes Aufsehen erregt. Seither werden hier in Laguiole also wieder Klingen geschmiedet und hier werden wieder nach traditionellen Herstellungsmethoden die Messer von je einem bis zum Schluß dafür verantwortlichen Messermacher angefertigt. Und damit erfüllte sich die mit der Gründung der „Association le Couteau de Laguiole“ verbundene Absicht:
Die Rückkehr des LAGUIOLES nach LAGUIOLE.
Auch die vom Departement durch seine Förderungsmaßnahmen beabsichtigten Ziele, in den völlig verwaisten Landstrichen des Aubrac wieder neue Arbeitsplätze anzusiedeln, erfüllen sich und viele Besucher des Ortes -wie ich selbst (und unser Außenminister Joschka Fischer)- können sich noch sehr gut an Besuche aus den 70ern und 80ern erinnern, wie verlassen noch damals die Gegend, die Straßen und die Dörfer aussahen und was sich daraus durch den (auch internationalen) Erfolg der FORGE DE LAGUIOLE in wenigen Jahren entwickeln konnte. In der Folge wurden einige weitere Firmen gegründet, die dem Erfolg der FORGE DE LAGUIOLE nachzueifern suchten, aber leider wurde keine dieser Firmen in Laguiole selbst angesiedelt.
Großen Anteil am Erfolg und an der Glaubwürdigkeit der FORGE DE LAGUIOLE hatte außer den von Anfang an auf höchstem Niveau arbeitenden Messermachern auch die Einführung des Begriffs „LAGUIOLE ORIGINE GARANTIE “. Dieses Qualitätssiegel, mit seinen im Ministerium in Paris niedergelegten Kriterien, garantiert die traditionelle Fertigung eines LAGUIOLES auf höchstem handwerklichem Niveau sowie in traditioneller handwerklicher Herstellungsweise. Es garantiert seinen Ursprung in Laguiole und es garantiert, daß alle Bestandteile dieses LAGUIOLES selbst in den eigenen Ateliers hergestellt wurden. Es garantiert natürlich auch, daß, was eigentlich selbstverständlich scheint, die Klingen der LAGUIOLES selbst geschmiedet wurden wurden. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Die meisten "LAGUIOLES" verfügen nicht einmal über geschmiedete Klingen, geschweige denn über selbst in der eigenen Schmiede hergestellte Klingen. Statt dessen wird aus Bandstahl und Blechen gestanzt, geschliffen oder einfach nur zugekauft.
Das Gütesiegel „LAGUIOLE ORIGINE GARANTIE“ ist ein offener Klub, dem jede Messermanufaktur beitreten kann, wenn sie denn die dort festgeschriebenen Qualitätskriterien erfüllt. Aber außer der FORGE DE LAGUIOLE hat bisher kein Hersteller das Recht erhalten, dieses Qualitätssiegel zu führen. Andere Firmen, die sich später innerhalb dieser Originalregion angesiedelt haben, wären dazu berechtigt. Aber da sie die Bestandteile eines Laguioles nicht komplett selbst herstellen, bzw nicht schmieden, bleibt ihnen dieses Qualitätssiegel verwehrt"
Fazit: Zur Zeitpunkt des erstehens dieses Artikels gab es keine Mitglieder der "Forge De Laguiole" außerhalb des Ortes - Unmöglich wäre das laut Satzung jedoch nicht. Das kann sich aber geändert haben. Aufgrund mangelnder Spachkenntnisse ("Klar kann ich's französich - nur mit dem Sprechen haperts ...") kann ich das aber nicht nachvollziehen. Es gibt aber mit Sicherheit ein Mitgliederverzeichnis der Forge, in dem die aktuell eingeschriebenen Firmen nachzulesen sind.