Die Hobbyschmiede ist fertig

derPeter

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Hallo, liebe Leute
Leider war meine Kamera kaputt, was ja meistens so ist, wenn man sie mal braucht, deshalb hat es etwas gedauert.
Der Hobby- Schmiedeplatz ist nun fast vollständig und gerade vorhin habe ich eine alte
Flachfeile „platt gemacht“.
Ich hatte ja versprochen ein paar Bilder einzustellen, wenn alles fertig ist...
vielleicht kann ja das eine oder andere als Anregung dienen.:argw:

Die Esse: ein kleiner Gußeisengrill, den ich etwas umgebaut habe. Das Belüftungsrohr besteht aus einem alten Handtuchhalter Durchm. 25mm mit 7 Stk. 4mm-Bohrungen, die sich direkt unter dem Rost befinden.
Unter dem Belüftungsrohr ist auch noch genug Platz um die Asche aufzunehmen. So verstopft
die Düse nicht.
Auf der Schlauchseite des Rohres sind zusätzlich Fehlluftbohrungen angebracht, die man
durch drehen einer Manschette öffnen und schließen kann.
Das Ganze ist auf einer Aluplatte aufgesteckt, so, dass man den Grill auch bequem leeren
kann.
Als Gestell dient ein alter Barhocker, der hatte genau die richtige Arbeitshöhe.

Das Gebläse: besteht aus einem Axial-Lüftermotor aus einem Industriestaubsauger.
Der bringt fast zuviel Druck, aber er läuft auch 3 Std. am Stück, ohne zu murren.
Der Zuleitungsschlauch ist ein Reststück eines Hydraulikschlauches (Durchm. 40mm, sehr
flexibel und hitzefest dank eines integrierten Drahtgeflechtes
Die passenden Anschlußstutzen habe ich aus einem Hitzebeständigen Kunststoff gedreht.
Da das Gebläse ohne Regelung viel zu stark ist (meeehr Power RRR) habe ich von Conrad einen Phasenanschnittsregler gekauft. Nun läuft es mit ca. 25 % Leistung, was völlig ausreicht
und schön leise ist es auch! Um den Lärmpegel noch weiter zu senken, habe ich die Einbaukiste noch gedämmt ( Stopfwatte aus der Teddywerkstatt meiner Frau :steirer:
Der Regler war das teuerste Bauteil der ganzen Geschichte, aber er lohnt sich, besonders, da ich meine Drehmaschine und Bandschleifer nun auch stufenlos regeln kann!

Der Amboß: Da gibt es nicht viel zu sagen. Ein 90 kg Stahlklotz ist völlig ausreichend (den
habe ich umsonst von der Fa. bekommen) Ein neuer 50kg- Amboß von Hoffmann kostet immerhin noch 300,-...das war mir doch zu teuer.
Noch eine Wolfsmaulzange, eine Schutzbrille, eine Schürze und einen umgeschliffenen 1000g Hammer und schon kann man schmieden.

Ich hoffe, ich habe euch nicht gelangweilt und würde mich über Kritik und Anregungen
eurerseits sehr freuen.

Wenn das Messer fertig ist, kommen ein paar Bilder und ein kleiner Erfahrungsbericht.

Gruß, Peter

P.S. Ich habe nun Eisen-III-chlorid von Conrad besorgt. Meine Frage ist: muß ich die Lösung erwärmen???

Was ewig währt, kann lange dauern
 
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Na dann mal viel Spass und viel Erfolg.....

Noch ein Tipp: Dein Amboss steht gute 30 cm zu hoch, du tust damit dir und deinen Ellenbogen / Schultergelenken nichts Gutes.
Oberkante Amboss = Höhe der geschlossenen Faust bei hängendem Arm.
 
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Moin Peter.

Gratulation.:super:


Zwei Kleinigkeiten:

Ich denke, dass Dein "Amboss" viel zu hoch steht. Da bekomme ich vom Ansehen schon einen lahmen Arm.

Und, tja, etwas mehr Arbeitsschutz wäre auch in Deinem Interesse.
Sandalen und glühender Stahl vertragen sich eigentlich nicht so besonders.
Denn wenn was fällt, dann garantiert nach unten.

Viel Spaß und schöne Grüße
chamenos
 
Salut,

und Glückwunsch zur Schmiede!

Den Hammer habe ich mir auch umgeschliffen :)
und mit dieser Kohle machte auch ich meine ersten Versuche!
Brikkets sind nach meinen Erfahrungen (ich schmiede ausschließlich mit Holzkohle) nicht geeignet! Mit einem 10kg Sack Buchenholzkohle hat man wesentlich mehr Spass an der Sache!
Eine isolierte Esse bringt zudem mehr Hitze bei weniger Kohleverbrauch,
bei mir hat es schon geholfen meine Stahlwanne mit lehmiger Erde aus dem Garten auszukleiden.

Viel Spaß weiterhin
und beste Grüße aus Hattersheim
Christian
 
Hallo Peter,

Glückwünsche auch von mir :super:

Die Esse ist ja direkt ein Kunstwerk/Skulptur für sich :D

Auf die Ambosshöhe wurde ja schon hingewiesen.
Das EisenIIIChlorid ist kalt halt ein wenig raektionsträger als erwärmt.
Wenn es nicht oft gebraucht wird, in einer säurefesten Flasche lagern und vor Gebrauch im Wasserbad erwärmen 35 bis 40 °C (Schutzausrüstung nicht vergessen ;)).
Bringt schnellere Ergebnisse.

MfG Klaus
 
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Hallo Jungs
Danke für eure Tipps und positive Teilnahme.
Daß der Amboß zu hoch steht wußte ich schon, aber das war das einzige Gestell, das ich gerade da hatte.(wollte nicht mehr warten) Z.Zt. schweiße ich mir ein in der Höhe angepaßtes Ambosgestell. Das wird dann umgehend ausgetauscht.
Auch vielen Dank für die Hinweise auf die Arbeitssicherheit! Nach dem Fotoshooting ist mir auch aufgefallen, daß da was nicht stimmt:)
Aber glaubts, das war nur zum Fotografieren so. Zum Arbeiten habe ich meine Sicherheitsschuhe von der Firma an und links einen Schweißerhandschuh!
Das Thema Sicherheit beim Arbeiten kann nicht oft genug angesprochen werden, es passiert immer noch zuviel.

Nochmal zum Thema Ätzen: Kann mir da jemand ein paar grundsätzliche Tipps geben. Vorbereitung, Ätzzeiten und tiefen, Mustererzeugung etc.
Oder gibt es da schon einen thread?

euer Peter
 
Na dann auch mal von mir Allet Jute, viel Glück und Spaß beim Schmieden!

Ein kleiner Tip für Dein "Amboß-Gestell", vergiß das mit dem Schweißen und besorg Dir ein passendes Stück von einem Buchen oder Eichenstamm, lieber etwas Dicker als zu schlank, da bist Du besser aufgehoben. Wenn´s den doch was Geschweisstes sein soll: nimm ordentliche Winkel, nicht unter 50x50mm, irgendwo muß die Energie ja auch hin!

Badger
 
Jaja Die Schlappen

Wenn du das Erste mal erfahrung mit nem stück Zunder, oder ner kohle gemacht hast wirst du freiwillig nie mehr Schlappen zum schmieden anziehn..... Ich machs auch nimmer :)

Ansonsten Schöne Schmiede hast dir da gebastelt!
 
Vergiss die Schweißkonstruktion unter dem Amboss, stell ihn in Sand oder auf Holz.

Ich bin mitlerweile bei Sand angekommen und fest davon überzeugt das es nix besseres gib, das Ding zieht wie der Teufel und ist super leise (dumpf).
Bin auch von Stahlkomstruktion über Holzstumpf........gegangen, mit ein und dem selbem Amboss!
Weiterer Vorteil ist das man selhr leicht die richtige höhe findet mit ner Schippe mehr oder weniger Sand, bei mir war keine der bekannten Faustformeln wirklich ideal, so das ich immer einen Höhenkompromiss hatte.

Tschau Torsten
 
Hallo Zusammen,

mal so als Tipp...

Wenn der Amboss zu hoch ist...
Oder man mal an einem anderen arbeitet, der einem vielleicht nur persönlich zu hoch ist...

Einfach was davorstellen, bzw. davorlegen....!
Manchmal reicht schon ein gutes Brett, auf das man einfach draufsteht beim Klopfen..!

Sollte halt was "Standfestes" sein..
Und wenn man ein paar Stunden klopft, dann bringens die 2min Aufwand am Anfang echt..!

Für mich persönlich eine echt gute Lösung.. Besser wie ein paar Stunden "zu hoch" klopfen.. ;)

Zu niedrig ist schlecht.. :( "Unterlegen" am Amboss ist oft schwieriger, wie kurz was davorlegen..

Wenn er ganz niedrig ist, kanns wieder gut werden, weil man dann im Sitzen arbeiten kann..
Kann manchmal bei feinen, langwierigen Arbeiten sehr angenehm sein..


Viele Grüsse,
-Klingenklopfer-
 
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