DMD - harzgebundene Diamant-Schleifsteine

Besserbissen

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Bei Ali gibt es diese "Steine" für ca. 40-45 € pro Stück in den Körnungen 1K / 3K / 6 K / 12 K.

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Das Format ist 20 x 7,5 x 1,6 cm, die Diamant-Harz-Schicht ist ca. 2 mm dick, aufgebracht auf eine dicke Alu-Platte

Zum Testen habe ich ein neues Böker Cottage Craft geschärft. Der Schärf-Vorgang dauerte je Platte ca. 2-3 Minuten. Hier ein Video, damit man einen Eindruck davon bekommt. Zu sehen ist nur die 3K und 6K-Platte, die Bearbeitung der Klinge war mit 1K und 12K entsprechend.


Und hier ein paar Bilder der Schneidfase:

Werksschliff:
PICA0005.jpeg


1K-Platte bis Grat-Bildung:
PICA0007.jpeg


12K- feine Rasier-Schärfe (Bild leider nicht ganz so scharf):
PICA0017.jpeg


Zum Vergleich 8K Kitayama:
PICA0015.jpeg


Mein Fazit:

- Gute Verarbeitung. Die Diamant-Schicht ist perfekt plan, zwei kurz aneinander geriebene, angefeuchtete Schleifflächen saugen sich sofort fest, es scheint auch kein Licht durch.
- Sehr hart gebundene Matrix aber mit System sehr angenehmes Schleifgefühl. Fühlt sich ähnlich an, wie die harten Shapton Glass.
- Splash & Go - geht nicht besser
- recht feiner 1K, der zügig abträgt
- feine Rasier-Schärfe nach 6K
- Kaum Verschleiß (beim Schleifen mit wenig Druck)

Die Riefen der vorherigen Körnungen werden erstaunlich schnell entfernt. Wechselt man z.B. von Atoma auf Wassersteine, dauert das bedeutend länger.

Im Prinzip reicht der 1K und 6K. Für dann ca. 80 € ein sehr gutes P/L-Verhältnis für ein Einsteiger-Set.
Versand hat 10 Tage gedauert.
 
danke fur review, interesting stoff.

am ende fuchtel ich lieber weiter mit meinem 1e rubi stabchen. auch von alix.
 
Was genau ist denn der Vorteil von Diamantschleifsteinen gegenüber den "Normalen" wie z.B. Shapton, Naniwa etc.?
 
Danke fürs testen.
In einem anderen Thema hattest du die Platten schon Mal verlinkt und ich fand sie auf Anhieb sehr interessant.

Ich habe keine Erfahrung mit Dia Platten... Mein 6k King poliert schon ganz gut die schneide, ist das bei Dia Platten auch so?
 
Ich denke, die Vorteile sind der geringe Verschleiß und die hohe Abtragsleistung.

6k und 12k unterscheiden sich bzg. des Schliffbilds nicht so besonders. Daher würde ich auch sagen, das 1k und 6k reichen und man sich den 3k Zwischenschritt und 12k Abschluss sparen kann.

Der 6k hinterlässt eine ähnliche Schneide wie ein 5k Shapton. Beide polieren eher nicht, sondern hinterlassen immer noch feine Schleifspuren. Dadurch aber auch eine „bissige“ Schärfe.

Wie man auf den Bildern erahnen kann, ist der 12k ähnlich dem 8k Kitayama.
 
Könnte ich mit den Schleifsteinen auch meine Japaner schleifen , oder empfehlen sich hier die Wassersteine von Shapton ehr?
 
Ich benutze an meinem Bogdan EP sowohl die super teuren Edge Pro Diamond Stones als auch alle Shapton Pro.

An den nagelgängigen Kochmessern ist mir das Ergebnis mit den Diamantsteinen zu rupfig im Vergleich zu den Shaptons. An den PM Klappmessern ist es anders herum. Zwecks Kartonschlachten.

Das ist aber überwiegend eine Einstellungssache, dass ich meine dünnsten Küchenklingen feinst ausgeschliffen haben will und andere Solinger eher robust auf einem Shapton 2K Niveau halte.

Man muss im feinem Bereich die Diamantsteine auch erstmal eine Weile benutzt haben, bis sie die anfängliche Agressivität verloren haben - dafür fehlt im oberen Bereich gerne mal die notwendige Messermenge, die Torsten natürlich schon eher vorliegen hat.

grüsse, pebe
 
Was genau ist denn der Vorteil von Diamantschleifsteinen gegenüber den "Normalen" wie z.B. Shapton, Naniwa etc.?


1 Die bleiben gewaltig länger plan.
2 Damit kann man auch richtig behandelte Karbidmonster gut bearbeiten und finishen.
3 Qualitätsbestimmung einer Klunge (mit guten Diamantenplatten möglich).

Stabilität einer Schneide wird schleiftechnisch von groben Beimischungen, "Dreck"- Verunreinigungen und deren menge bestimmt.
Je gleichmäßiger Korn und Kornform ist, desto besser ist dann Schliffbild.

Insgesamt gibts technische Anforderungen an Schleifmittel, die Standarts, die z.B. Schleifsteine von "Anderem" unterscheidet.

Die feinsten Schleifmittel, die ich gesehen habe, ist Jaspis (gibt's auch unterschiedliche Sorten davon, die feinfläkigen sind die feinsten).

Das Problem von derjenigen, die mit Bogdan schleifen liegt daran, dass dank Druckkontrolle (sehr wichtig) und Winkelkontrolle relativ gute Ergebnisse sogar mit "Nichtschleifmittel" erreichen kann. Solche Experimente wurden schon von mehreren Jahren gemacht, die "Schleifmittel" wurden dann sogar von Wissenschaftler im Labor untersucht.

Zurück zu Diamantenplatren.
Bekannt ist, dass russische Diamantenplatten (веневские алмазы) schon gleichmäßig, was Korn angeht) sind. Nur haben die schon "ordentlich" Verunreinigungen drin. Außerdem müssen die Platten nach dem Kauf gerichtet werden.

DMT haben schon grobe Diamanteneinschlüsse und nicht unbedingt günstige Bindung.

Chinesische Platten- da reichen schon die einfachsten Bilder. Man kann natürlich warten, solange "Grobes" abbricht und rausbricht, nur....

Ein weiteres Problem mit Diamantenplatten besteht darin, dass Breite der Schleifspuren nichts über deren Tiefe spricht. Und nach dem schnellen Abtrag entdeckt man plötzlich, dass einige Schleifspuren noch einige Stunden rausschleifen muss, was noch zusätzlich gegen Billigplatten spricht.
 
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