DOLCH oder Messer - wer kann mir behilflich sein?

Vielen Dank Walter,:super:

So also wie Mitsutada ja schon angedeuted hat besitze ich einen Tanto mit einer Metallmontur.
In diesem Fall besteht die gesamte Montur aus Silber.
Im Innern ist ,so wie auch bei dem Tanto von Michael K., ein Kern aus Holz für das Griffstück und die Scheide.

Gemacht wurde diese Montur von einem Handwerker welcher mit dem Künstlernamen "Yuki hisa, Nagasaki" die Montur signiert hat.
Das ganze vermutlich Mitte des 19. Jh. Genauer läßt sich das leider nicht sagen da es ziemlich schwierig ist da verläßliche Daten aus der Literatur zu bekommen
Die Klinge hingegen ist signiert mit dem Namen "Kiyo-Mitsu" aus der Provinz Bizen, aus der Stadt Osafune. Zeitlich ist diese Klinge mit der Signatur in die erste Hälfte des 16.Jh. datierbar . Zu dieser Zeit gab es ca 12 Schmiede (Je nachdem in welchen Büchern man nachliest)welche den Namen Kiyomitsu verwendet haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
TANTO/SHINGUNTO

.....Shinshinto sind laut meiner info-quelle ebenso bis Ende des II. WK hergestellt worden, aber wohl ab Mitte des 19. JH noch. ....
Dann solltest Du dieser Info-Quelle nicht länger vertrauen. SHINSHINTO (auf Deutsch: neu-neues Schwert) nennt man Schwerter, die vom Ende des 18. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gefertigt wurden. Danach war die SAMURAI-Ära vorbei (1876 HAITO REI).

Schwerter, die danach auf traditionelle Weise hergestellt wurden, sind GENDAITO. Aber das kann man ja auch alles in den Fachbüchern nachlesen.

Freundliche Grüße

sanjuro
 
@sanjuro: Das Habaki ist im Schneidenteil geschlitzt, ist das normal?....
Wenn ich das richtig verstehe, ist das HABAKI vorn unter der Schneide offen? Dann ist möglicherweise die Lötstelle aufgegangen (HABAKI werden auf Klingenmaß geschmiedet und vorn zusammengelötet).

Manchmal findet man allerdings auch HABAKI, die nach der Fertigung beim abschließenden Anpassen an die SAYA (Scheide) vorn durch Abfeilen zuviel Material verlieren. Dann kann sich oben im HABAKI ein Schlitz bilden. Das ist nicht schön, aber auch nicht dramatisch.

Gruß

sanjuro
 
Den Schlitz im Habaki meine ich auf dem zweiten Bild in Post #9 zu erkennen.
Ein deutlicher Strich in der zur Schneide passenden Länge.

Ciao Sven
 
Kein Grund das als Fehler oder Beschädigung zu sehen.

Ein Habaki kann auch nicht komplett zugelötet werden da sich an der Stelle die Ha-Machi (Schneide endet hier in einem Absatz zur Angel) befindet. Auf dieser Seite an der Schneide, hinter der Ha-Machi, wird normalerweise ein Keil in das Habaki eingesetzt und dann verlötet.

Wie das gemacht wird und das dann aussehen kann ist nachlesbar in:

Japanische Schwertschmiedekunst von Leon und Hiroko Kapp, Abschnitt Klingenzwinge Seite 138.
 
AW: TANTO/SHINGUNTO

Dann solltest Du dieser Info-Quelle nicht länger vertrauen. SHINSHINTO (auf Deutsch: neu-neues Schwert) nennt man Schwerter, die vom Ende des 18. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gefertigt wurden. Danach war die SAMURAI-Ära vorbei (1876 HAITO REI).

Schwerter, die danach auf traditionelle Weise hergestellt wurden, sind GENDAITO. Aber das kann man ja auch alles in den Fachbüchern nachlesen.

Freundliche Grüße

sanjuro

Vielen Dank!
 
Nur einige Anmerkungen :

Shinshinto : In einigen Büchern wird das Shinshinto mit dem Auslaufen der Meiji-Epoche also 1912 begrenzt, nicht mit dem Haitorei. Da sind die Grenzen wie bei übrigens allen Schwertepochen fließend. Ich halte diese Reglung für rellativ sinnvoll, da zu dieser Zeit die letzten Schmiede der feudalen Zeit sich in einem Alter befanden wo sie sich zur Ruhe setzten oder schlichtweg starben.
Es begann somit eine neue Generation, eine neue Zeit unter neuen Randbedingungen.

Blechmontierungen : Würde ich für jede Blechmontierung die ich in den letzten 25 Jahren gesehen habe 5 Euro bekommen wäre ich reich...
Spaß beiseite : Es gibt, wie bereits richtig angemerkt wurde, sehr seltene Fälle wo eine alte , ordentliche Klinge drinsteckt. zu 90 % sind es nur irgendwelche klingenähnlichen Gebilde, mal mit Hamon mal ohne.
Auch im Originalzustand meist derartig zerkratzt und bescheiden schön poliert das man eh nix sieht.
Herstellungszeit : Meiji bis frühes Showa in der Majorität. Das mon hat überhaupt keine Bedeutung, wozu auch der Feudalstaat existierte nicht mehr, also wurde jedes Wappen als Deko genommen. Tokugawa war hochrangig, alos immer drauf damit.
Wo die Theorie mit den "Kaufmanns-Montierungen" herkomt, würde mich interessieren. In den feudalen Zeiten war es dieser recht niederrangien Gesellschaftsschicht unter Garantie nicht gestattet das Wappen der Tokugawa zu führen....
Was die Sache unappetitlich macht : es tauchen auch immer mehr Fälschungen dieser Touristendinger auf, genauso wie selbst die übelsten Militärhackmesser an gros gefälscht werden.
( Es war auf einer Messe sehr lustig auf einem Stand fünf punktidentische Kyugunto zu sehen, selbst die Seriennr. war ident... )

Gruß
Stefan
 
Zurück