Drehzahlregulierung Drehbank

macheri

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Hallo,
mal ne blöde Frage. Blöd weil sonst bestimmt schon jemand darauf gekommen wäre.

Ich habe mir eine kleine Feinmechaniker Drehbank von Lorch zugelegt.
Einen Motor (220V) habe ich jetzt auch. Der erste Versuch war eine
VA Schraube zu überdrehen. Das gab kurz Licht am Drehstahl, dann war er hin.
Also ganz klar,wie auch oft hier im Forum besprochen, Drehzahl zu hoch FU muss her. Aber spätestens bei den Kosten für das Teil fängt man dann an über Alternativen nachzudenken, und redet mit vermeindlich fachkundigen Menschen über die Geschichte.

Aber alle sagen, FU muss sein.

Bis auf einer, der sagt, nimm doch einen Dimmer.

Geht das?

Gruß! Holger
 
Hallo Holger!

Welche Drehzahlen stehen Dir zur Verfügung?
Für mich hört sich das an als hättest Du trocken mit einen zu spitz geschliffenen HSS Drehstahl gearbeitet.



MfG Christoph
 
Hallo,
Motor 2750 U/min, dann mit max.Untersetzung über Riemenscheibe (klein auf groß). Die genaue Drehzahl kann ich nicht sagen.
In jedem Fall viel zu schnell.

Gruß! Holger
 
Hy macheri,

2700 is für A2/4 etwas hoch,aber bei langsamster drehzahl und
nen "WIDIA" darf das kein Problem sein.!
Mit HSS würd ich pers.nur ungern auf "V-Stähle"losgehen.
Allgemein sind die aber nicht viel anders zu drehen.(etwas zäher)

Mit Dimmer und Phasenanschnittsteuerung wird da mit Leistung
gar nix mehr drin sein.Oder hat der Motor max.0,4 KW.?

Irgendwo liegt da noch'n Hase im Pfeffer.?

Gruß katoni
 
Moin,
nen,nee von mir aus liegt da kein Hase im Pfeffer.
Es ist wirklich so, ich habe keine Ahnung wie ein Dimmer oder FU funtioniert geschweige denn wie ein e-Motor funktioniert.

Ein Werkzeugmacher hat mir gesagt, dass bei VA die Drehzahl unter 1000U/min liegen sollte.

Der Motor den ich einsetze kommt warscheinlich aus einer Kreissäge.
Die Leistung ist auf dem Typenschild angegeben mit 2,3 PS.

Ich habe mich für einen schnelldrehenden Motor endschieden, damit auch kleinere Holzteile auf der Drehbank gedrechselt werden können.

Katoni, wenn ich Dich richtig verstehe, darf der Motor bei Einsatz eines Dimmers max 400 Watt haben und der Dimmer reduziert dann die Leistung und nicht die Drehzahl ?

Wobei weniger Motorleistung, denke ich, nicht so ein grosses Problem ist, weil die Bank über das im Verhältnis zum Werstück schwere Futter ein ordendliches Drehmoment aufbaut.


Gruß! Holger
 
...
Ein Werkzeugmacher hat mir gesagt, dass bei VA die Drehzahl unter 1000U/min liegen sollte.
Dann hat er Dir aber nicht alles gesagt. Die Drehzahl ist abhängig von Durchmesser, Zerspanungswerkzeug(-typ: HSS, HM, VHM)), Zustellung und Vorschubgeschwindigkeit und mit oder ohne Kühlung; beim Drehen vom Durchmesser des Werkstücks, und beim Fräsen vom Durchmesser des Fräsers - ganz so einfach wie "unter 1000rpm" isses nun doch nicht.
Und ganz speziell beim Drehen müssen auch die Ausrichtung und die Schneidenwinkel des Werkzeugs zum Werkstück stimmen, und die gesamte Stabilität der Maschine spielt letztlich auch eine entscheidende Rolle.

Jedes Material hat eine spezielle, empfohlene Schnittgeschwindigkeit, und VA gibt es in mehreren Variationen, nachzulesen im Tabellenbuch Metall oder Datenblättern zu Werkstoffen.

Gruß Andreas
 
Hallo holger,

Also so wie ich das als absoluter Elektro-Null-Peiler sehe,ist ein
Dimmer eigentlich nur ein vorwiederstand der die nicht erwünschte
Energie "verbrennt".Da fällt bei ca.1,5 KW ne menge Holz an.
Phasenanschnittsteuerung schneidet (fast verbrauchsfrei)die
Sinuswelle auf den eingestellten wert ab.
Beides kenn ich nur bei 230 V und geringen Leistungen.

Ein FU (wie der Name schon sag)richtet die Frequenz nach oben
oder unten und erreicht so eine echte Drehzahlregulierung.
Die bei teuren auch das Drehmoment sehr stabil halten.

Ich pers.würde (aus kosten gründen)zu nem "langsamläufer"
( 900 U/min ) raten.

Mach Dir beim Drechseln von Holz keinen Kopf wegen der Drehzahlen,
wenn Du von- "Schaben" ( Stahloberseite ca.90 Grad zur mitte )
mit stumpfen winkeln auf "Schneiden" ( weit oberhalb der mitte)mit
sehr flachem Winkel-umsteigst,geht das bis kurz vor stillstand
wunderbar und sehr sauber.

P.S.:In der Hoffnung etwas geholfen zu haben, katoni
 
Nimm einen 380V Motor und einen 3phasigen FU wenn Du eine 380V Steckdose hast. Ansonsten einen 1phasigen FU für einen 220V Anschluß. 380V ist aber besser, da kein Drehmomentverlust bei niedrigen Drehzahlen.

Hat die Drehbank keine Verstellmöglichkeiten (Getriebe oder Riemenscheibe)?
 
Hallo,
vielleicht wären ein paar Details zur Maschine hilfreich ;).
Als ich folgenden Satz gelesen habe, hab ich zuerst an diese winzigen Uhrmacherdrehmaschinchen von Lorch gedacht:

[...]Ich habe mir eine kleine Feinmechaniker Drehbank von Lorch zugelegt.
[...]

Was allerdings mit folgendem Statement dann wieder nicht zusammen passt:
[...]Der Motor den ich einsetze kommt warscheinlich aus einer Kreissäge.
Die Leistung ist auf dem Typenschild angegeben mit 2,3 PS.
[...]

(außer natürlich, du bist ein klarer Kandidat für den Darwin-Award :D).

Ich reime mir mal zusammen, dass es sich um eine der mittelgroßen Mechaniker-Drehmaschinen von Lorch handelt, rein leistungsmäßig wäre für die VA kein sonderliches Problem.
Dimmer funkioniert in dieser Leistungsklasse sowieso nicht mehr, FU ist komfortabel, aber ein paar Euro würden in einer brauchbaren FU-Steurung natürlich auch versanden. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz, warum du erstmal die normale Untersetzung der Maschine nicht benutzt?

Grüße
Jens
 
Ich denke auch, die Drehzahl war nicht das Problem. Der Drehstahl sollte bei VA möglichst mit Hartmetall bestückt oder gleich Vollhartmetall sein.
Das gibt auch bei sehr hohen Drehzahlen eine schöne glatte Oberfläche.
Gruß Egbert.
 
Hallo,
vielen Dank an Euch für die Informationen.

Jens, die Maschine kann Werkstücke in der Länge von etwa 12cm (nennt sich glaube ich Spitzenweite) und im Durchmesser etwa 6cm bearbeiten.

Die Über- bzw. Untersetzung habe ich natürlich genutzt. Wie auch im Beitrag bereits geschrieben. (Ganz so unbedarft bin ich nun auch wieder nicht):rolleyes::rolleyes:

Der Motor war halt gerade günstig zu kriegen.(20 €) Deshalb habe ich auch geschrieben, dass Leistungverlust bei evtl Einsatz eines Dimmers warscheinlich kein Problem ist.

Ich werde mir nun zunächst entsprechenden Hartmetal - Drehstahl besorgen. (Mit den richtigen Phasen)
Und dann werde ich schon sehen was passiert.


Danke noch mal! Holger
 
Hallo Freunde,

ich muss mich hier mal einschalten und den Begriff "Schnittgeschwindigkeit" einführen.

Die Schnittgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit, mit der sich die Werkzeugschneide durch den Werkstoff bewegt. Dabei ist es egal, ob sich das Werkzeug bewegt (Bohren, Fräsen, Reiben ...) oder das Werkstück (Drehen, Hobeln ...).

Übliche Schnittgeschwindigkeiten für verschiedene Schneidstoffe findet man in Tabellen.

Für hochwertige HM-Wendeplatten kann man 150 m/min ansetzen, für HSS aber viel weniger. Vielleicht 30m/min.

Zusammen mit deinem Werkstückdurchmesser kannst du dann die erforderliche Drehzahl berechnen. Strenggenommen muss für jede Durchmesseränderung die Drehzahl entsprechend geändert werden, zumindest muss man aber langsamer drehen, wenn man auf einen größeren Durchmesser wechselt.

Zum VA ist zu sagen, dass die hohe Festigkeit und Zähigkeit nicht gerade dem Drehen förderlich ist. Die Maschine sollte dafür schon sehr stabil und steif sein. Sonst fängts an zu rattern, zu quietschen und Werkzeug sowie Werkstück leiden.

Nimm falls möglich lieber Alu.

Auch hat Kühlmittel durchaus seinen Sinn, außer bei unterbrochenem Schnitt wegen der Schockwirkung.

Mfg
newtoolsmith
 
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