Dreifingermesser mit Holzscheide,endlich fertig!

zingzong2005

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Hi,
Da ist es also mein Dreifingermesser.

Die Klinge ist von Peter Abel,die Schalen aus Kamelknochen ( danke dem Peter nochmal für alles was er dazu beigesteuert hat) und die Scheide aus Buchenholz/werd sie noch färben/.

Naja also ich wollte immer so ein Messer,jetzt wo ichs fertig habe,sagts mir aber garnicht mehr so zu.

Ist mir leider nicht so geglückt wie ichs mir vorgestellt hatte ABER ist ein tolles Gebrauchsmesser!

Die Scheide hab ich aus einem Buchenholzscheit zurechtgeschnitten,hobelt,sägt,gefräst,geschliffen...

Macht euch einfach ein Bild und sagt mir was ihr denkt!









Gruß
ZZ

DANKE an albino für den Tipwie man schärfere Bilder auch mit ner 0815 Digicam hinbekommt!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ZZ,

also mir gefällt das kleine Kerlchen sehr gut. Die Scheide ist mal was anderes. :super:
Schade das Deine eigene Freude ein wenig getrübt ist.

Schneereiter
 
interessiert mich

Hallo,

Frage: warum sagt es dir nicht so zu, wie du erwartet hast? Ist es die Klinge im Gebrauch? Ist es die Qualität deiner Arbeit (die übrigens durchaus vorzeigbar ist)?

Ich würde mich sehr freuen, wenn du hierzu etwas schreiben könntest. Vielen Dank, Stefan.
 
meine ehrliche meinung (sry, (; ) :

mir gefällt es nicht. liegt aber am stil, nicht an der verarbeitung..

für was kann man so ein messer denn brauchen? (soll echt nicht so abschätzig tönen.) ist die klinge nicht zu klein für den allgemeinen gebrauch? vor allem die bauchige form stört mich..

nichts für ungut, ansonsten ist es super! der griff sieht richtig angenehm aus.
 
Hi,
bin ja auch blöde.
Sag mir sagt es nicht so zu aber nicht wieso.

Lange habe ich hin und her überlegt,ob ich doch relativ viel Geld für ne Klinge und n paar Griffschalen ausgeben soll,wo ich dann noch nichtmal weiß obs was wird,wo man doch ähnliche fertige Messer um die Hälfte bekommen kann.

Tja aber dann hat sich eben mein "Machertrieb" durchgesetzt und ich hab mich dann doch entschlossen zuzuschlagen,weil ich mich doch nicht für so unbegabt/ungeschickt... halte ;)

Jedenfalls dachte ich mir,da das mein Meisterwerk werdne sollte,teure gute Klinge und schönes Griffmaterial....da kann doch nichts schiefgehen,dass muß ein Vitrinenstück werden!

ABER ich hab da falsch gedacht und eben festellen müssen,das man eben zuerst einmal an einem billigen 0815 Messer, verstiften,Griffschalen anpassen usw. probieren sollte bevor man sich an was teures wagt.

Jedenfalls ging dann schon einmal das Problem los,wie mach ich das (hatte zwar ne kl. Anleitung von Peter bekommen,aber mich nicht ganz drangehalten *g*)
mit gleichzeitig verkleben,stiften und dann noch die bereits zugeschnittenen Griffschalen so in Postion zu halten,dass alles gerade und passend ist,noch dazu in ner kurzen Zeit,wiel ich Express Epoxydharz verwendet habe,das nicht so lange verarbeitbar ist. :irre:

Naja ist dann doch irgendwie gegangen. :D

Tja aber dann gingen die richtigen Probleme los.

Wie schleif ich,ohne die Klinge,Messerrücken,... zu zerkratzen die Schalen in Form?!
(reines abkleben hat komischerweise nicht geholfen Kratzer zu vermeiden???)

Bevor ichs aufgeklebt hatte hab ich zumindest schon einmal die Rundung vorne halbwegs zurechtgeschlifffen gehabt,was sich dann als sehr nützlich erwies. :ahaa:

Per Hand wars nicht so ideal,weil mit Schmirgelpapier usw. konnte ich nicht genug Material in den Rundungen abtragen,also hab ich zum Dremel gegriffen,ging recht gut aber im Endeffekt wurden die Schalen einfach nicht so perfekt wie ichs mir gewünscht bzw gedahct hatte.

Sie sind zwar schon halbwegs ident aber eben nicht so perfekt wie ich das normalerweise versuche zu machen.

So ist das Leben :hmpf:

Tja noch dazu hab ich dann obwohl ich die Klinge eben abgeklebt hatte einige Kratzer,Matzen...dank des Dremels drauf gehabt,dass ich mich jetzt eben entschlossen habe die Klinge selber einfach matt "zerkratzt" zu schleifen,damit alles halbwegs gleichmässig ist.

Was eben so per Hand geht. :(

Ist ja auch eigentlich egal,weil es ja eh ein Gebrauchsmesser werden sollte,nur eben nicht so "Gebrauchsmässig" :p

DARUM sagt es mir nicht mehr so zu,da ich genau das selbe mit ner 10 Euro Klinge ... zusammenpfuschen hätte können :hehe:

Das ist eben das was mir an dem Messer die Freude genommen hat. :argw:

Die Tatsache,dass ich um so ein Messer zu machen, nicht die Kohle ausgeben hätte müssen,weils mit ner 0815 Klinge auch gangen wäre ärgert mich eben doch recht.

----> ANSONSTEN,von der Qualität der Klinge,Griffmaterial usw ist alles Abeltypisch 1A!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :super:

Da gibt es nichts!!!

Weiters habe ich für die Scheide ewig gebraucht sie aus dem Holzscheit so zurecht zu bekommen,dass ich mir eben ein dementsprechendes Messer gewünscht hätte. :hmpf:

Normalerweise würd ich das ganze nochmal machen... nur das spielts rein Geldmässig leider nicht. :staun:

----- Zusammenfassend kann ich also sagen Lehrgeld bezahlt und Erfahrungen gesammelt,die ich jetzt bei anderen Messern umsetzen konnte !
Also wars doch was wert! :haemisch:

Witzig ist ja,dass das teuerst Messer das ich derzeit habe,also auch mein erstes ist,dass ich wirklich für alles was so anfällt benutze,wo ich doch normalerweise meine Messer nichtmal zum Apfelschälen verwende :D

Gruß
ZZ

Edit: Die Klinge ist eh 8cm lang,4cm breit4mm dick,also nicht so
klein...wies scheinen mag!
Verwenden kann mans für alles was man so braucht.
Die Klinge hat ne atypische Form aber im Umgang ist es nicht
anders wie z.B ein Helle od sonstwas mit der Klingenlänge.
Abgesehen davon ist es relativ schwer,was man sich bei der
Klingendicke eh denken kann,dass man damit auch Nüsse knacken
kann ohne viel Kraft zu brauchen :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin ZZ

Also da hast Du ja so fast jeden Fehler gemacht den man nur machen kann. :( Aber lass Dich davon bitte nicht zurückschrecken. Mir erging es in meinen Anfängen nicht anders und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Ich will damit nur sagen das Du Dich nicht von solchen anfänglichen Problemen abhalten lassen sollst.

Mach weiter so.
Grüße Andy
 
zingzong2005 schrieb:
...
Jedenfalls dachte ich mir,da das mein Meisterwerk werdne sollte,teure gute Klinge und schönes Griffmaterial....da kann doch nichts schiefgehen,dass muß ein Vitrinenstück werden!

Genau, "ein Meisterwerk" ist nur abhängig vom Material. Das hat mit "Können" nichts zu tun. Wie naiv muß man eigentlich sein, um so was zu glauben?

zingzong2005 schrieb:
ABER ich hab da falsch gedacht und eben festellen müssen,das man eben zuerst einmal an einem billigen 0815 Messer, verstiften,Griffschalen anpassen usw. probieren sollte bevor man sich an was teures wagt.
...

Na wenigstens ist eine Einsicht da, wenn auch etwas spät :)

Ich bin immer wieder erstaunt, wie naiv einige Leute an das Messerbauen herangehen. "Ist ja nur ein bisschen Griffmaterial auf eine fertige Klinge kleben und dann passend schleifen".

Wie alt bist Du? Was hast Du für handwerkliche Erfahrung?

Tipps werden eingeholt, aber nicht beachtet. Oder es wird versucht, die ganze Sache durch "rechts überholen" abzukürzen. Und dann "wundert" man sich, dass das Ergebnis nicht zu den Vorstellungen paßt.
Ich denke, das hat ein bisschen was mit "Lebenserfahrung" und "Realtätsbewußtsein" zu tun. Und man kann ja vielleicht auch mal die Erfahrung anderer berücksichtigen.
Aber dumm daherschwätzen ist ja viel einfacher.

Sorry, das mußte jetzt mal raus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem kenne ich...
Als ich noch Programmiersystem, CNC-Fräse, Flachschleifmaschine, Drahterosion, einfach alles was eine Profiwerkzeugmacherei braucht zur verfügung hatte, habe ich mein absolut hässlichstes und völlig nicht altagstaugliches Messer gebaut.
Aber ich wusste ja alles besser :glgl:

Nun arbeite ich im Büro, habe Zuhause eine Ständerborhmaschine einen kleinen Bandschleifer und Feilen. Fräsen kann ich bei meinem Vater auf einer Hobbyfräse.
Aber die Einstellung zur Sache stimmt heute. Ob billige oder teure Materialien, die Einstellung muss immer die gleiche sein.
Ich versuche mit jedem Messer was zu lernen, Fehler nicht zweimal zu machen.

Nicht aufgeben!!!

Gruess Feldmaus

Ps: Zwischen durch mal ein Handmade kaufen, um zu sehen wo die Messlatte liegt :D
 
lortnoc schrieb:
meine ehrliche meinung (sry, (; ) :

mir gefällt es nicht. liegt aber am stil, nicht an der verarbeitung..

für was kann man so ein messer denn brauchen? (soll echt nicht so abschätzig tönen.) ist die klinge nicht zu klein für den allgemeinen gebrauch? vor allem die bauchige form stört mich..

nichts für ungut, ansonsten ist es super! der griff sieht richtig angenehm aus.


Habe ein ähnliches Messer von Peter Abel, Gesamtlänge 14,5 cm, Klingenlänge 7 cm. Das ist schon seit langer Zeit mein EDC und taugt für die allermeisten der anfallenden Arbeiten :super: . ;)
 
So naiv wie es vielleicht klingen mag bin ich sicher nicht an das ganze rangangen. :glgl:

Handwerkliche Fähigkeiten hat man oder nicht.
Wenn man sie nicht hat,dann läßt man sowieso die Finger von sowas!

UND daher steh ich dazu,dass n schönes Stück zum großen Teil auch vom Material abhängt.

Weil einen Ferrari baunen sie auch nicht aus 0815 Material! :hmpf:
Und wann,dann weiß keiner davon :D

Naja und im Endeffekt, wenn mans objektiv betrachtet, ist Messermachen,was die meisten Hobby"messermacher" ( wobei ich das Griff auf bzw an ne Klinge machen mehr als Griffmachen bezeichnen würde. wirklich Messermachen tun Abel,Schanz und Co.) wie ich tun, nichts anderes wie:

Zitat: " Ist ja nur ein bisschen Griffmaterial auf eine fertige Klinge kleben und dann passend schleifen". :hmpf:
 
Zuletzt bearbeitet:
zingzong2005 schrieb:
Handwerkliche Fähigkeiten hat man oder nicht.
Wenn man sie nicht hat,dann läßt man sowieso die Finger von sowas!
Das ist doch Blödsinn! Wenn man Freude an etwas hat, kann man sich benötigte Fähigkeiten durchaus erarbeiten! Als Büromensch hatte ich auch keine Ahnung von Hausrenovierung, bis ich unter Anleitung einfach losgelegt habe. Man kann alles lernen!

UND daher steh ich dazu,dass n schönes Stück zum großen Teil auch vom Material abhängt.
Das ist ebenfalls Blödsinn! Ich habe schon wunderschöne Stücke von z.B. Heiko Häß gesehen: Griffe aus heimischen Obstgehölzen oder Buchenkrebs. Selbst abgesägt und getrocknet. Es kommt halt drauf an, was man draus macht. Bei der Klinge, ok. Obwohl Achim Wirtz auch schon Kronkorkendamast gebaut hat.

Naja und im Endeffekt... ist Messermachen,was die meisten Hobby"messermacher" ... wie ich tun ... der eben dann nur n Griff macht, nichts anderes wie:

Zitat: " Ist ja nur ein bisschen Griffmaterial auf eine fertige Klinge kleben und dann passend schleifen". :hmpf:
Ja, klar. Und Malerei ist nichts anderes als ein paar Farben auf der Leinwand verteilen.

*kopfschüttelnd*

-Walter
 
Hab das " man kanns od nicht" dadrauf bezogen,dass manche eben 2 linke Hände haben und nicht wissen wie man nen Hammer richtig hält und daher schon von vornherein von so Sachen die Finger lassen!!!

Lernen kann man alles, aber wenn man nicht n bisschen begabt ist, gehts einfach nicht!!!

Da hilft die beste Anleitung nichts.

Und bezüglich Material,... geh ich eben von mir aus und was mir gefällt.

Da nunmal n Buchen/Birken...holz für mich nicht so schön ist, wie australisches Edelholz usw. sehe ich eben Material als wichtigen Teil an,ob was "schön" wird oder nicht!
So wars gemeint!

Geb dir auch völlig recht,wenn du sagst, es kommt drauf an,was man daraus macht!

Sicher ist z.B Buche auch schön, nur für mich eben egal wa sich mach nicht so schön wie Edelhölzer :hmpf:

Und bezüglich,dem Zitat von wegen ... nichts anderes wie Griffmaterial auf ne Klinge kleben..., das kann man nur Ansatzweise so sehe (ist schon krass ausgedrückt aber eben aufn Punkt gebracht,so sehen,wenn man eben schon bisschen was gemacht hat und auch halbwegs handwerklich was zusammen bringt.

Wenn einer der noch nie irgendwas dergleichen gemacht hat und sich nur das Ergebnis ansieht, sagt:"Das ist ja nicht mehr wie bisschen Kleber,Holz drauf,bissi schleifen,...fertig", dann kann man sagen was redet der fürn Blödsinn,nur ich hab schon Stunden mit diversen Griffen usw verbracht,also weiß ich was dahinter steckt und daher sag ich eben ganz OBJEKTIV betrachtet, was ich tue ist nunmal nichts anderes wie eben schleifen,kleben und polieren!

Ich würde mich ja auch nie trauen mich als Messermacher zu bezeichnen,weil ich wann Griffmacher bin und nichts weiter!

Sobald ich einmal von der Klinge bis zum Griff alles selbst gemacht habe,kann ich sagen ich habe ein Messer gemacht!!!

EDIT:


STIMMT es kommt immer drauf an was der Macher daraus macht!!!

Und ich laufe nur dann zu Hochform auf,wenn das Material auch wirklich klasse ist.
Weiß nicht wieso aber so is leider nunmal.
Daher auch meine etwas andere Einstellung zu dem ganzen. :lach:

Tja und Buche ist nunmal nicht so mein Ding,aber günstig und daher wirds eben doch ab und an verwendet :D

Bezüglich der Holzscheide,stimm ich zu, Buche ist nicht wirklich die beste Wahl gewesen,NUR hatte nichts mehr anderes was Größenmässig gepasst hätte,daheim also mußte sie für Scheidenversuchszwecke herhalten.
Werds eh noch einfärben,weiß nur noch nicht wie.
Eines wieß ich nochmal tu ich mir die Arbeit nicht an! ;)

Aja und die Scheide ist genauso dick wie der Messergriff, also nicht so extrem wie manche denken.

Obs schön ist oder nicht sei mal dahingestellt,sicher wär ne Lederscheide besser,aber

1. hab ich noch nie eine Lederscheide gemacht und derzeit auch keine Lust und Zeit das zu tun
und
2. eine anfertigen lassen mit Versandkosten wenn ichs Messer versichert hin+her schicke und dann die Kosten für ne hochwertige Lederscheide,...,... ists mir derzeit auch nicht wert,bzw bin bissi knapp bei Kasse,weil zum im Rucksack od Manteltasche rumtragen tuts die Holzscheide auch.

Vielleicht ergibt sich ja mal was,dasss ich entwedre eine selber mache od eine günstig gemacht bekomme. :ahaa:

TJA und bezüglich das man alles erlernen kann und dem was weiter unten jemand gesgat hat stimme ich ja zu,aber ich kenne nunmal auch einige,die haben mit handwerken nichts am Hut und können es einfach nicht.
Ob nun mit od ohne Anleitung,Hilfe,... es geht nicht.
Solls auch geben.
Das hab ich mit bisherigen Aussagen gemeint.

In meinem Fall ist es eben so,dass ich mit Handwerk, Basteln,rumwerken,... aufgewachsen bin und daher da eben dem ganzen etwas anders gegenüberstehe und einen anderen Bezug dazu habe.

Für mich ist es eben kein Problem was zu machen,sondern meistens eben nur das mir das passende Material bzw Werkzeug fehlt.

Es kann einen nämlich schnell der Spaß vergehen wenn man eben mit grobschlachtigen Werkzeug feine Sachen machen will/muß.
Das hat weniger mit Können zu tun,weil es geht mit wenig od kaum Werkzeug auch alles,seh ich immer wieder wenn ich etwas mache,aber es nervt auf Dauer.

Weil man eben verschiedene Dinge ohne ansatzweise das passende Werkzeug zu haben nicht so hinbekommen kann wie es mit dem gleichen Aufwand und eventuellem Können,möglich wäre! :staun:
 
Zuletzt bearbeitet:
Also da muss ich Walter recht geben.

Handwerkliche Fähigkeiten lassen sich durchaus erlernen. Das macht doch jeder, der einen handwerklichen Beruf lernt.

Ich habe leider keinen handwerklichen Beruf erlernt und bis vor 2 Jahren nie irgendwas mit Metallverarbeitung zu tun gehabt. Ich habe auch keinen Kurs oder sowas etwas besucht. Trotzdem bin ich mit meinen Messern mittlerweile ganz zufrieden. Fast 100% meiner Informationen über die Vorgehensweise und Technik habe ich hier aus dem Forum erhalten. Zugeben, als Autodidakt hat man es nicht einfach, aber es gibt ja reichlich Veranstaltungen/Treffen wo man sich im Selbstversuch üben kann und sehr kompetente Leute als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
Das jemand wirklich so zwei linke Hände, dass er handwerklich zu nichts in Lage wäre, ist mir bisher noch nicht untergekommen.

Das ein schönes Messer zum großen Teil vom Material abhängt, würd' ich nicht unterschreiben. Das alles Entscheidende ist doch, was der Macher daraus macht. Das verwendete Material muss funktional sein. Wenn's gut ausschaut, habe ich ja nix dagegen. Ich persönlich mag überdesignte viel zu bunte Messer eh nicht.

Eine Klinge zu einem vollständigen Messer zu verarbeiten, ist für mich eindeutig Messermachen. Die Grenze zu ziehen, ist nicht so einfach, aber praktisch auch gar nicht nötig. Umgekehrt wird's ein Problem.
Da kann man nämlich bis zur Stahlgewinnung aus Erz zurückgehen. Klar machen manche auch das. Aber niemand käme wohl auf die Idee, jemanden, der seine Messer aus nicht selbst verhütteten Stahl herstellt, nicht als Messermacher zu bezeichnen.

Gruß Heiko aka Lanfear
 
zingzong2005 schrieb:
...Die Klinge ist von Peter Abel, die Schalen aus Kamelknochen und die Scheide aus Buchenholz/werd sie noch färben.

Naja also ich wollte immer so ein Messer,jetzt wo ichs fertig habe,sagts mir aber garnicht mehr so zu.

Ist mir leider nicht so geglückt wie ichs mir vorgestellt hatte ABER ist ein tolles Gebrauchsmesser!

Die Scheide hab ich aus einem Buchenholzscheit zurechtgeschnitten,hobelt,sägt,gefräst,geschliffen...

Macht euch einfach ein Bild und sagt mir was ihr denkt!
...

Hallo zingzong2005,

ok, ich sage Dir was ich denke:

Die Klinge von Peter - da gibts nix zu kritisieren, die ist auf jeden Fall in Ordnung (höchstens ein wenig dick...)
Dreifngermesser - grundsätzlich halte das von der Grösse her für eine gute Wahl (wer braucht schon ein Minischwert...)
Knochen als Griffschalen - edel, edel!
Holzscheide - ohje!! Aus Buchenholz - ohjeohje!! Bei der Länge (Kürze) - ohjeohjeohje!!!

Also mal von vorne, im Detail:

Klinge ist ok, jetzt müssen die Griffschalen drauf. Dass die vordere Stirnseite vor dem Aufkleben fertig gemacht wird hast Du ja noch rechtzeitig gemerkt und gemacht, das war ja schon mal sehr gut.
Dass die Griffschalen vor dem Kleben gebohrt werden ist eh klar. Dass man gleichzeitig mit dem Aufkleben der Griffschalen auch die Pins einklebt ist auch klar. Dass man den Stress mit einem "langsamen" Kleber (Topfzeit eher 1 Stunde statt drei Minuten) deutlich minimieren kann hast Du ja auch schon gemerkt.
Bestimmt hast Du auch schon gemerkt, dass man bei dieser Operation ungefähr eine Hand zu wenig hat. Deshalb beim nächsten Mal (DU WIRST DOCH NICHT ETWA NACH DME ERSTEN MESSER AUFGEBEN!?) die Klinge abkleben und in eine Spannvorrichtung, notfalls vorsichtig in einen Schraubstock, einspannen.
Nach dem Kleberauftrag die Klinge mit der Spitze nach oben in die Spannvorrichtung einspannen, auf dass der Kleber nicht über die Klinge läuft und mit zwei kleinen Schraubzwingen etc. vorsichtig spannen.
Überschüssigen Kleber an der vorderen Stirnseite der Griffschalen mit Papiertaschentuch und Verdünnung von der Klinge wischen.
Feierabend machen, Beruhigungsbier trinken, ins Bett gehen, nach 24 Stunden Spannmittel entfernen.

Jetzt wirds etwas stressig: Die überstehende Griffschalen entfernen (Feilen Schleifen etc.) und dabei den Stahl möglichst nicht angreifen. Dazu den Winkel der Griffschalen nicht bis auf 0 vermindern, sondern noch ein paar Grad Schräge halten, damit man, wenn überhaupt, nur die Kante des Stahls anschleift.
Oder man schleift eben Griffschalen und Stahl komplett eben.

Das Messer ist nun fertig, eine Scheide muss her.
Eine Lederscheide hat viele Vorteile, das muss ich hier nicht weiter ausführen. Kydex wäre natürlich auch möglich, passt aber vielleicht nicht so zu diesem Messer.
Aber Holz???
Na gut, geht auch. Aber es hat Nachteile:
Die Scheide wird wegen der notwendigen Wandstärke relativ dick, sie wird wegen der notwendigen Klebeflächen relativ breit. Und wenn sie dann noch wegen der kurzen Klinge kurz wird, dann wird sie einfach plump wirken, da ist nix zu machen.
Dann noch Buche. Das ist ein relativ einfaches Holz, das auf grossen Flächen, z. B. bei einem Schreibtisch gut wirkt, nicht aufdringlich. Bei einer kleinen Fläche wie einem Griff oder einer Scheide wirkt die nicht vorhandene Maserung einfach langweilig.
Wenn es unbedingt hätte Holz sein müssen, dann hätte ich die Griffschalen aus dem selben (GEMASERTEN) Holz gemacht und die Scheide so ausgeschnitten, dass Griff und Scheide optisch eine Einheit bilden und eine gestrecktere Form entsteht - das kann ich mir sehr reizvoll vorstellen.

Aber das geht jetzt natürlich nicht mehr. Also würde ich vorschlagen, Du machst eine neue Scheide, am einfachsten aus Leder.

Und gut is.

Wenn Du magst, kannst Du ja später noch immer das Klingenfinish überarbeiten, auch wenn dann natürlich die Griffschalen hinderlich sind.

Auf jeden Fall hast Du ein tolles Messer, lass Dir bloss die Freude daran nicht vermiesen!

Noch einen Gedanken zum wertvollen Material: Können und Material sollten in einem sinnvollen Verhältnis stehen. Ein Superkönner würde den Eindruck, den sein Werk nach vielen Stunden Mühe macht nicht mit einem "billligen" Griffholz beeinträchtigen. Und bei einem Anfänger würde auch Wüsteneisenholz keine Verzückung auslösen.
 
hobby schrieb:
Dass die Griffschalen vor dem Kleben gebohrt werden ist eh klar. Dass man gleichzeitig mit dem Aufkleben der Griffschalen auch die Pins einklebt ist auch klar.

@hobby
Vor dem Kleben bohren hat bei mir noch nie funktioniert und ich komme ganz gut ohne aus:
  1. Stirnseiten bearbeiten
  2. Erste Seite aufkleben (Stirnseite in Endposition)
  3. Den Erl als Schablone benutzen und die Löcher in die verklebte Schale bohren. Dabei auf Rechtwinkligkeit achten
  4. Zweite Schale genau passend zur ersten aufkleben
  5. Die erste Schale und den Erl wieder als Schablone benutzen und die Löcher in die zweite Schale bohren
  6. Pins einkleben
Dazu nehme ich eigentlich immer Kleber mit geringen Topfzeiten von 5-10 Minuten.
Hier mal ein Bild dazu:


@zingzong2005
Lass Dich nicht entmutigen und nimm für das nächste vielleicht tatsächlich nicht ganz so "edles" Material.

Gruß Heiko aka Lanfear
 
Lanfear schrieb:
...
Vor dem Kleben bohren hat bei mir noch nie funktioniert und ich komme ganz gut ohne aus:
  1. Stirnseiten bearbeiten
  2. Erste Seite aufkleben (Stirnseite in Endposition)
  3. Den Erl als Schablone benutzen und die Löcher in die verklebte Schale bohren. Dabei auf Rechtwinkligkeit achten
  4. Zweite Schale genau passend zur ersten aufkleben
...

Hallo Heiko,

dass das Bohren vor dem Kleben bei Dir nicht funktioniert wundert mich zwar, aber wenn Du damit gut zurecht kommst ist das ja die Hauptsache.

Aber es hat m. E. auch Nachteile:
Wie bearbeitet man zwei Griffschalen ohne Passstifte, so dass die Stirnseiten deckungsgleich werden?
Wie klebt man die beiden Griffschalen ohne Passstifte auf, so dass sie
deckungsgleich werden?

Deshalb würde ich einem Anfänger empfehlen, beide Griffschlaen vorher zu bohren.
Dann kann er die beiden Schalen mit den Pins zusammenstecken und die Stirnseite deckungsgleich fertig bearbeiten.
Beim gemeinsamen Aufkleben kann er dann die Pins wiederum als Passstifte benutzen, so dass die Griffschalen automatisch deckungsgleich passen.
 
hobby schrieb:
...
Wie bearbeitet man zwei Griffschalen ohne Passstifte, so dass die Stirnseiten deckungsgleich werden?
Wie klebt man die beiden Griffschalen ohne Passstifte auf, so dass sie
deckungsgleich werden?

Das sollte kein unlösbares Problem sein:
Die klingenseitigen Stirnflächen werden mit/an einem Anschlag aufgeklebt, nachdem sie mehr oder weniger ihr Finish bekommen haben.

Entweder die Klinge mit Schutzbacke/-abdeckung in den Schraubstock einspannen, oder einen entsprechend der Stirnseiten geformten, beidseitigen Anschlag auf der Klinge befestigen.
So bleibt dann nur noch das restliche Drumherum zum Endbearbeiten, und die Stirn ist deckungsgleich.

Gruß Andreas
 
@ zingzong :Also was denkste, bei mir eher was fragste :)

Wie ist denn das Sicherungsband an die Holzscheide montiert.?


Gruß MIchael
 
Bei 2 Nägeln, mit einem Durchmesser von ca 2mm,habe ich die Köpfe abgeschliffen und poliert.
Dann habe ich sie passend gekürzt ,kl. Löcher in die Scheide gebohrt und die Stifte passend in dem Abstand bezogen auf die Dicke des Leders,reingeklebt.
 
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