Dunkel gebeizte Eiche mit Klarlack überstreichen?

Messerfreund

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Hallo,
ich bin neu im Forum, habe aber schon gewisse Erfahrungen mit Messern.
Ich habe mir vor nicht allzu langer zeit eine schöne Jagdmesserklinge gekauft. Auf der Suche nach dem geeigneten Griffholz bin ich auf ein schönes Stück Eiche gestoßen, dass ich dunkel gebeizt habe. Meine eigentliche Frage ist nun: Soll ich (weil ich das Messer ja mal reinigen muss) das Griffholz bevor ich es verniete noch mit ein paar Schichten Klarlack überstreichen oder nicht? Mir gefällt dieser matte Glanz der Eiche eigentlich gut und möchte ihn ungerne verlieren. Gibt es vielleicht noch andere bezahlbare Mittel um das Holz ein wenig unempfindlicher gegen Nässe zu machen?
 
es gibt da verschiedenes. Klarlack kann ganz schön Probleme machen, ich hatte mal welchen auf einem Griff, der hat angefangen zu kleben und war kaum zu reinigen. Du kannst Bienenwachs nehmen, weiter gibt es verschiedene Oberflächenmittel, mein Favorit ist derzeit Hartwachsöl, du kannst auch im Baumarkt Leinöl und Terpentin holen, das Mischen und den Griff sich vollsaugen lassen. Das sind so die gängigen. (ich weiß nicht sicher, ob man das Leinöl beim einlegen und vollsaugen lassen mit Terpentin mischen muss oder ob man es auch pur verwenden kann)
 
Lack auf Holz gehört mit dem Tode bestraft. Entweder Öl oder Wachs.

Warum: Erstens wegen der Haptik. Man fühlt einfach noch dass man Holz in der Hand hat und nicht ein Stück Kunststoff. Ausserdem bekommt LaAck Kratzer, blättert ab, usw..... Bei einer geölten Oberfläche gibts das nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Armin II, so in etwa denke ich auch. Mal ganz davon abgesehen, dass der Lack noch eine gewisse Zeit trocknen muss und dazu noch in mehreren Schichten aufgetragen werden muss.
Es ging mir auch nur darum, das Holz widerstandsfähiger gegen Nässe/Feuchtigkeit zu machen, da ich mein Messer ja pflegen muss.

Und glutsucht, auf deinen Vorschlag mit Leinöl komme ich gerne zurück.
Ich werde morgen nach Feierabend mal sehen was sich da machen lässt.
Entweder Öl oder Wachs, ich werde mal nachsehen welches bessere Eigenschaften hat.

Danke für eure Ratschläge
 
Messerfreund schrieb:
Es ging mir auch nur darum, das Holz widerstandsfähiger gegen Nässe/Feuchtigkeit zu machen, da ich mein Messer ja pflegen muss
ähmm wenn du es wetterfest haben willst den nehme doch stabilisirtes Holz ist den ja etwas besser ... so würde ich es machen .

Liebe Grüße Santino
 
Lack auf Holz gehört mit dem Tode bestraft. Entweder Öl oder Wachs.

Warum: Erstens wegen der Haptik. Man fühlt einfach noch dass man Holz in der Hand hat und nicht ein Stück Kunststoff. Ausserdem bekommt LaAck Kratzer, blättert ab, usw..... Bei einer geölten Oberfläche gibts das nicht.

Warum kein Lack? Ich nehme auch Lack für meine Messergriffe, nur nicht literweise draufgepinselt ;)
Ich mach es immer so, ich nehme mir einen Einkomponenten Lack und ein weiches fusselfreies Tuch, gebe wenig Lack auf das Tuch und reibe es so lange in das Holz ein bis er getrocknet ist. Dauert allerhöchsten eine Minute. Zum Schluss polier ich nochmal mit Bienenwachs drüber. Holz fühlt sich dann trotz Lack noch nach Holz an und es ist wasseresistend. Da blättert auch nix ab und ein geölter Griff bekommt genauso Kratzer wie ein lackierter.

Gruß Robert
 
Waum kein Lack oder stabilisiertes Holz? - Weil Messerfreund eben das Griffgefühl und die Oberflächenstruktur eines gewählten Stückes Holz erhalten wollte.

Und da bieten sich nun mal Leinölfirnis oder Holzwachs an - beides bekommt man schon fertig in jedem halbwegs gut bestückten Baumarkt. Dass dabei die Poren des Holzes noch teilweise offen bleiben (im Gegensatz zu Lackierungen), ist prinzipbedingt nun mal gegeben.

Ein Mittelding zwischen verschlossenen Poren und trotzdem noch Holzgefühl bieten teilweise wasserbasierte Acryllacke, aber auch so Sachen wie Erdal Glänzer (kein Witz).

-ZiLi-
 
@Zili
Erdal Glänzer ??? Kannst Du die Vorgehensweise genau erläutern ? Ölen/Erdal/Wachsen oder einfach nur Erdal=Komplettversiegelung ???

Wo kann man das Zeugs kaufen ? Gibt es das im Schlecker? Ist ja eigentlich ein PVC-Schutz... Ist das irgendwie giftig wenn ich das auf Kochmessergriffen verwende oder so ????
 
Erdal Glänzer ist eine wasserbasierte Acryl-Emulsion - damit kriegt man, wie beim Fussboden auch, seidig glänzende glatte Oberflächen hin - porenfüllend und so ist das Zeug aber nicht, und hat auch eine Eindringtiefe (selbst bei unbehandeltem Holz) nahe Null, also nicht nennenswert. Ich habs aber erfolgreich bei bereits geölten und einige Zeit zwischengetrockneten und dann feingeschliffenen Holzgriffen verwendet. Das Holz fühlt sich aber hinterher nicht mehr unbedingt wie Holz an - Glänzer ist also eine reine Oberflächenversiegelung - und dafür (also Linol/PVC/Parkettböden) wirds ja auch verkauft.

Anwendung: Griff halbe Stunde tauchen und dann über Nacht abtrocknen lassen, weitere Behandlungen einfach mit einem getränkten Läppchen abreiben. Frag halt mal die Firmenputze, ob sie Dir nen Schluck abgibt - und probier mal an einem Holzstück aus, was geht. Mancher mags, viele nicht. Aber es funktioniert im Rahmen seiner Eigenschaften.

Es gibt ja auch Leute, die Holzoberflächen komplett mit Sekundenkleber tränken und nach dem Abbinden auf Hochglanz polieren - das geht auch, habs selbst schon mit garnicht mal so schlechtem Ergebnis gemacht, wird allerdings NICHT schlagfest und ist ansonsten von den Eigenschaften her (den guten wie schlechten) mit Schellack vergleichbar.

Und so gibts noch ne ganze Reihe an anderen Hausmittelchen und Rezepten, man glaubt es nicht, was die Leute (mich eingeschlossen) schon alles probiert haben...

-ZiLi-
 
Hab mir mal den Erdal Gläzer gestern gekauft :p

Also das Ergebnis ist über nacht getrocknet... sieht jetzt aus wie mit wachs poliert, bzw. der Glänzer hat einen weisslichen Schimmer, das Wachs verstärkt dafür den Kontrast.

Mich würde interessieren ob der Glänzer im ausgetrockneten Zustand lebensmittelcht ist --> also für Kochmesser geeignet ???

Wenn ja, dann würde ich mal versuchen damit mein nächstes Messer zu "stabilisieren" (also unter Vakuum Luft raussaugen und unter druck dann den Glänzer in die Poren pressen) Der ist so dünnflüssig, das sollte klappen! Aber ist das auch nicht giftig wenn ich damit Essen zubereite ?

Gruß

Xzenon
 
nunja- Glänzer ist halt lösungsmittelfrei, eine wasserbasierte Emulsion. Und so wie man das Zeug ins Holz reinbekommt, kriegt man das Zeug eben im Zweifelsfall auch raus. Das soll heissen: Bei Glänzer kann nicht sichergestellt werden, dass es unlösbar mit dem Trägermaterial Holz verbunden bleibt und ist insofern nicht lebensmittelecht. Was die Giftigkeit eventuell wieder abgegebenen Materials angeht (Acryl selbst ist nahezu chemisch inert und somit per se als ungiftig definiert, aber da sind eben auch Emulgatoren und andere Zusätze drin, die ich mich in ihren Eigenschaften nicht zu beurteilen wage - schau halt mal auf der Flasche - ich sitz hier grad in der Mittagspause und habe erst heute Abend wieder Zugriff auf meine). Das heisst, hier gilt mein Spruch nicht, der da lautet: "Dreck der nicht abgeht, ist kein Dreck". Aber ich stufe Glänzer zumindest als nicht kritisch ein, sonst hätte ich diesen Tip erst gar nicht gegeben.

-ZiLi-
 
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