Eberesche als Griffmaterial

Hias

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Servus Zusammen,

da meine Frau sich ein Messer mit einer Griffbeschalung aus dem Vogelbeerbaum wünscht und ich mehr oder weniger nichts über die Suchfunktion bzw. google gefunden habe, habe ich ein paar Fragen dazu.

Eine normale "gemeine Esche" habe ich schon verarbeitet

wer hat von euch schon mal eine Eberesche (Vogelbeerbaum) als Griffmaterial verwendet?

welche Erfahrung habt Ihr mit dem Holz gemacht?

wo kann ich Ebereschen Holz für einen Messergriff kaufen?

wer hat Bilder von der Maserung des Holzes?

ich würde mich über hilfreiche Antworten freuen
 
Ich habe mal einen Griff daraus gemacht. Das Holz ist für heimisches Holz ziemlich hart und schwindet nur wenig, Bearbeitung ist aber kein Problem. Mein Opa hat es früher auch für Wagenbau u.ä. genutzt, hat er mal erzählt - es soll ziemlich zäh und elastisch sein.

Die Maserung des Stückes, das ich hatte war nicht spektakulär. Für Bilder würde ich an deiner Stelle mal googeln.

Gruß

Uli
 
Ich habe mal einen Griff daraus gemacht. Das Holz ist für heimisches Holz ziemlich hart und schwindet nur wenig, Bearbeitung ist aber kein Problem. Mein Opa hat es früher auch für Wagenbau u.ä. genutzt, hat er mal erzählt - es soll ziemlich zäh und elastisch sein.

Das war wohl eher Esche und nicht Eberesche. Eberesche ist im
Gegensatz zu Esche meiner Meinung nach weniger geeignet um daraus
Messergriffe zu machen. Die Esche wiederum ist eines der besten
heimischen Funktionshölzer. Vom optischen her ist die Esche eher langweilig,
die Eberesche noch langweiliger.

Gruß,
Haebbie
 
Zuletzt bearbeitet:
Na, du hast mein Holz ja sicher gesehen und kannst das per Ferndiagnose beurteilen.
Ich habe den Baum selbst gefällt und Esche und Eberesche lassen sich nicht wirklich verwechseln, wenn man beide mal gesehen hat - auf der Esche wachsen nun mal keine roten Beeren.



Uli
 
Danke für die bisherigen ANtworten.

kann mir vielleicht noch jemand sagen woher ich eine Eberesche bekomme.
 
Hallo,
ich habe Eberesche schon verarbeitet, allerdings nicht zu Messergriffen. Eberesche hat ein fast weißes Holz, ohne starke Maserung oder Zeichung der Jahrringe, und dunkelt leicht orange/rosa nach. In der Kombination mit Silber und Ebenholz könnte das ganz nett aussehen. Das Holz ist nicht besonders hart, aber du könntest mal ausprobieren wie das Holz nach einer Leinölbehandlung aussieht. Wenn es die Farbe nicht allzu sehr versaut, ist die Härte dann wesentlich verbessert.
Noch ein kleiner Kommentar zu deinem Problem: Ich kenn das, irgendwelche Bekannten, die Frau, Freundin etc. wünschen sich ein Messer aus irgendeinem Material an das romantische Erinnerungen geknüpft sind, von der Ästhetik und dem Nutzwert haben sie natürlich keine Ahnung. Dementsprechend sind sie dann manchmal etwas enttäuscht, wenn am Griff dann kein hübscher Baum mit roten Beeren zu sehen ist, sondern ein Stück Holz, das sie nicht von einem Stück Brennholz unterscheiden könnten. (Ich hoffe das klingt jetzt nicht böse, ich mein das nämlich nicht so).
Ich hab die Erfahrung gemacht, das man solchen Leuten am besten ein Stück Maserbirke an die Klinge montiert, gut eingeölt schillert das in herrlichen Goldtönen. Dass Holz so aussehen kann, ist solchen "Holz-Laien" meistens nicht bekannt, und entsprechend groß ist die Freude. Da fällt dann nie wieder ein Wort von der Eberesche...

Anbei, wie immer bei Fragen zu Hölzern, der weltbeste Link zu diesem Thema:
http://www.possling.de/holzarten/abc-set.htm

Ah und übrigens: Ich hab wahrscheinlich noch abgelagerte Eberesche, und werd übers WE mal in meiner Werkstatt suchen.... falls du weiterhin Interesse hast, kannst du dich dann ja gern nochmal melden.

Beste Grüße
Hannes
 
Nur mal so ein Verdacht, da mir das schon einmal so passiert ist:

Da sprach jemand dauernd vom Vogelbeerbaum und wie wunderbar doch die Maserung sei. Letzlich stellte sich heraus, daß die Person die Holzmaserung der Baßgitarre meines Bruders meinte.
Und deren Deckholz war VOGELAUGENAHORNfurnier.

Könnte es ich evtl. um eine ähnliche Verwechslung handeln?
Es wäre schade, wenn das "langweilige" und rel. weiche Ebereschenholz verbaut wird, aber eine ganz andere Optik und Qualität erwartet wurde.
 
Na, du hast mein Holz ja sicher gesehen und kannst das per Ferndiagnose beurteilen.

Uli

Klar weißt Du am Besten aus welchem Holz Du Deine Messergriffe baust.
Und wenn Du mit dem Material zufrieden bist ... Mir wäre das Holz zu weich.
Dass aber Dein Opa Eberesche für den Wagenbau verwendet hat, halte
ich für - vorsichtig ausgedrückt - unwahrscheinlich. Und darauf bezog
sich mein erster Satz.

Gruß,
Herbert
 
Beide Hölzer sind völlig unterschiedlich, die Eberesche gehört zu den Rosengewächsen, die normalerweise alle recht schöne Hölzer ausbilden! Die Esche hingegen zu den Ölbaumgewächsen...

Eberesche hab ich schon mal verarbeitet, und ich finde es alles andere als langweilig (gut wenn man es mit Amboina-Maserknollen oder Schlangenholz vergleicht schon, aber dafür isses halt einheimisch! )
Das Messer ist für eine Freundin entstanden, ich hab mal ein paar Bilder angehängt! Mangels Kontakt kann ich leider nichts zu dem weiteren Verhalten des Holzes sagen!
Der Griff besteht aus: Taguanuss (Kopfplatte) Olive, Eberesche und nochmal Olive!

Gruß Christian
 

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Nur mal so ein Verdacht, da mir das schon einmal so passiert ist:

Da sprach jemand dauernd vom Vogelbeerbaum und wie wunderbar doch die Maserung sei. Letzlich stellte sich heraus, daß die Person die Holzmaserung der Baßgitarre meines Bruders meinte.
Und deren Deckholz war VOGELAUGENAHORNfurnier.

Könnte es ich evtl. um eine ähnliche Verwechslung handeln?
Es wäre schade, wenn das "langweilige" und rel. weiche Ebereschenholz verbaut wird, aber eine ganz andere Optik und Qualität erwartet wurde.


Nein leider sicher keine Verwechslung, meine Frau meint Eberesche

Danke trotzdem
 
Hallo,
Eberesche hat ein fast weißes Holz, ohne starke Maserung oder Zeichung der Jahrringe, und dunkelt leicht orange/rosa nach. In der Kombination mit Silber und Ebenholz könnte das ganz nett aussehen. Das Holz ist nicht besonders hart, aber du könntest mal ausprobieren wie das Holz nach einer Leinölbehandlung aussieht. Wenn es die Farbe nicht allzu sehr versaut, ist die Härte dann wesentlich verbessert.
Noch ein kleiner Kommentar zu deinem Problem: Ich kenn das, irgendwelche Bekannten, die Frau, Freundin etc. wünschen sich ein Messer aus irgendeinem Material an das romantische Erinnerungen geknüpft sind, von der Ästhetik und dem Nutzwert haben sie natürlich keine Ahnung. Dementsprechend sind sie dann manchmal etwas enttäuscht, wenn am Griff dann kein hübscher Baum mit roten Beeren zu sehen ist, sondern ein Stück Holz, das sie nicht von einem Stück Brennholz unterscheiden könnten. (Ich hoffe das klingt jetzt nicht böse, ich mein das nämlich nicht so).
Ich hab die Erfahrung gemacht, das man solchen Leuten am besten ein Stück Maserbirke an die Klinge montiert, gut eingeölt schillert das in herrlichen Goldtönen. Dass Holz so aussehen kann, ist solchen "Holz-Laien" meistens nicht bekannt, und entsprechend groß ist die Freude. Da fällt dann nie wieder ein Wort von der Eberesche...

Anbei, wie immer bei Fragen zu Hölzern, der weltbeste Link zu diesem Thema:
http://www.possling.de/holzarten/abc-set.htm

Ah und übrigens: Ich hab wahrscheinlich noch abgelagerte Eberesche, und werd übers WE mal in meiner Werkstatt suchen.... falls du weiterhin Interesse hast, kannst du dich dann ja gern nochmal melden.

Beste Grüße
Hannes


Hallo Hannes,


Leider will meine Frau Eberesche, sie hat auch gerade mein Messer mit dem Griff aus der gemeinen Esche gesehen, hab ihr auch schon Bilder von Ebereschen Holz gezeigt (Kelten-Shop, Handschmeichler)

Wenn Du Muse und Zeit hast nach einer Eberesche in Deiner Werkstatt zu suchen, würde ich mich darüber freuen.

Grüße

Matthias
 
Beide Hölzer sind völlig unterschiedlich, die Eberesche gehört zu den Rosengewächsen, die normalerweise alle recht schöne Hölzer ausbilden! Die Esche hingegen zu den Ölbaumgewächsen...

Eberesche hab ich schon mal verarbeitet, und ich finde es alles andere als langweilig (gut wenn man es mit Amboina-Maserknollen oder Schlangenholz vergleicht schon, aber dafür isses halt einheimisch! )
Das Messer ist für eine Freundin entstanden, ich hab mal ein paar Bilder angehängt! Mangels Kontakt kann ich leider nichts zu dem weiteren Verhalten des Holzes sagen!
Der Griff besteht aus: Taguanuss (Kopfplatte) Olive, Eberesche und nochmal Olive!

Gruß Christian

Hallo Christian,

Danke für Deine Info und die Bilder.

Meine Frau findet die Maserung und die Farbe der Eberesche auch sehr ansprechend.
 
So weil ich selber mal nach der Eberesche Gegoogelt, habe allerdings wegen Bogenbau, mal hier was interessantes.



Der Vogelbeerbaum oder die E b e r e s c h e, Q u i t s c h b e e r e (Sorbus aucuparia), ist in ganz Europa in Bergwäldern und als Straßenbaum zu Hause. Jahresringe schön gerundet, durch eine dunkle Linie deutlich abgegrenzt. Markstrahlen kaum erkennbar; Gefäße unkenntlich. Das zerstreutporige, kurzfaserige Holz hat breiten, schmutzig rötlichweißen Splint und schmutzig gelbbraunen Kern und ist im Längsschnitt glänzend und schön gezeichnet.

Rinde anfangs glänzend, glatt und grau mit zahlreichen, rostfarbigen Rindenzellen, im Alter schwärzlichgrau, längsrissig, borkig, mit graubrauner, runzeliger
Korkhaut.
Wegen seiner hohen Zähigkeit und Härte wird das Holz von Wagnern gesucht und außerdem auch von Schnitzern und Drechslern in stärkeren Stämmen auch von Tischlern verarbeitet, weil es sich gut beizen und polieren läßt.

Der Vogelbeerbaurn liefert auch gutes Faßholz zu Branntweinfässern.

Im übrigen ist das Holz ziemlich leicht, sehr schwerspaltig, biegsam, aber wenig elastisch, von geringer Dauer und stark schwindend.

Als Brennholz hat es mäßigen Wert.

Die Beeren werden zur Branntwein- oder Essigbereitung und zur Gewinnung von Apfelsäure und Sorbinsäure benutzt.

Die Zweige und Blätter enthalten Gerbstoff.

Von den Varietäten ist erwähnenswert die aus dem Gebiet der heutigen Tschechoslowakei stammende süßfrüchtige Eberesche (Sorbus aucuparia L. var. dulcis) mit genießbaren, größeren Früchten.

Man kann sie durch Veredelung fortpflanzen; sie ist in neuerer Zeit vielfach verbreitet.

Die Beeren liefern nach Art der Preiselbeeren, mit Zucker eingekocht, ein gutes Kompott, ein sehr feines Gelee und eine vorzügliche Marmelade. Wichtig ist ihr hoher Gehalt an Vitamin C (Askorbinsäure).
 
Esche ist ein sehr gutes Holz, hervorragend auch für Messergriffe geeignet, wenn man nicht unbedingt eine tolle Maserung erwartet.

Eberesche geht auch sehr gut, mit etwas Glück sogar mit schöner Maserung.

Olivesche ist der Knaller, habe früher Gitarrenhälse und Griffbretter daraus gefertigt.

Auf dem Bild sieht man soetwas.

Hier könnte man auch nach entsprechendem Holz fragen.
http://www.holz-faszination.de/home/node/25
Der Frank Hoffmeyer ist ein ganz netter.
 

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Moin !
Nimm doch das Holz wenn Deine Frau es haben möchte. Ich kenne das nur vom Bogenbau,elastisch und zäh braucht man da ja.Und naja,muss es immer eine super Maserung haben,schlicht ist manchmal auch schön.Liegt doch alles im Auge des Betrachters und wenn Deine Frau es sich wünscht,dann erfülle Ihr den Wunsch doch .Warum es vom technischen schlechter als Messergriff geeignet sein soll wüsste ich nicht,es ist doch kein Balsa ,das wäre zu weich dafür.Letztlich spielt auch der Verwendungszweck eine Rolle,in der Küche wird es ja nicht so extrem belastet als im Wald.
Gruß
Dieter
 
Hallo Matthias,
Eberesche ist unterwegs... hab die Rinde als "Beweis" der Holzart drangelassen. Hoffe du kannst was damit anfangen. Bin erst heute dazu gekommen das Teil zu verschicken, weil ich diese Woche ziemlich heftig schuften musste.
Ich hoffe du postest dein fertiges Messer in diesem Thread, würde mich interessieren was draus wird.
Gruß
Hannes
 
Servus Hannes,

super da freue ich mich, vielen Dank.

natürlich werde ich das ganze posten.

So langsam reift auch die Form des Messers bei meiner Frau, diverse Zeichnungen liegen schon bei mir auf dem Schreibtisch.

Ich habe ja vor kurzem ein kleines für mich mit der gemeinen Esche gebaut, hast Du das schon gesehen?

http://www.messerforum.net/showthread.php?p=707362#post707362

ich wills gar nicht mehr aus der Hand legen, ich finde es oberaffeng..l
 
Servus Hannes,


die Eberesche ist bei mir eingetroffen, vielen lieben Dank, meine Frau strahlt über beide Ohren.
Sie hat sich riesig gefreut, da sie ja mitbekommen hat wie oft und lange ich gesucht habe.
Bei **** hätte ich schon fast zugeschlagen, da verkauft jemand eine Eberesche zum Bogenbauen.

So die Klingenform steht nun auch fest, jetzt muß noch der Stahl (Böhler 690) vom Stefan Steigerwald kommen, dann gehts los.

Meine Frau wünscht sich auch noch Runen auf der Klinge, welche da tüfelt sie noch.
 
Ich nehme mal an dass Deine Frau weiß, dass Runen keine einfachen Buchstaben sind. Wenn man an Runen glaubt sollte man sich da nicht einfach so was zusammenbasteln. Bei Eberesche und Runen will Deine Frau ne rostfreie Klinge? Das passt doch nicht - oder?
 
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