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Die Berichte zum Passaround des KM3000 finden sich hier: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=53160
Spezifikationen:
Wer was genaues zum N695 lesen möchtem wird hier fündig: http://www.bohler.de/german/files/downloads/N695DE.pdf
Kurz und knapp, N695 ist ein rostträger (17% Chrom), hochlegierter Stahl. Kalgard ist ein Polymer, kommt im flüssigen Zustand, wird aufgesprüht, unter Hitze gebacken und schützt zusätzlich vor Korrosion. Wobei der N695 auch ohne Beschichtung schon hinreichend rostträge ist. Das ist nicht unwichtig, weil Beschichtungen die Bestrebung haben, sich irgendwann zu lösen
Das KM 3000 ist eine Weiterentwicklung des KM2000 Kampfmessers der Bundeswehr. Anstelle der Tanto Klinge erhielt es eine Spearpoint Klinge. Das ist praktisch und lässt das Messer auch ziviler aussehen. Zudem wertet der Wechsel des ursprünglich verwendeten 4110 auf N695 das Messer auch auf. Ziel der Entwicklung war, neben dem Militär-, verstärkt auch den Zivilmarkt mit der KM Serie zu beliefern.
So, und jetzt hatte ich das zum Testen. Was macht man aber damit? Zum Hacken habe ich diverse Beile, für Gartenarbeiten Sägen und Scheren, zum Schneiden entweder feine Messer, oder, wenns denn sein muss, gibts ja zum Hacken und Wände aufhebeln diese 6mm Dreipfünder. Oder Jürgens Halbzollserie
Das KM3000 ist da irgendwo dazwischen. Nicht gerade klein und handlich, mit 5mm Klingenstärke ziemlich üppig, aber schmal gebaut und gar nicht so schwer. Eine modernere Version des Pfadfinderbowies, das annodunnemal jeder mit sich rumgeschleppt hat, mich eingeschlossen.
Na, dann mache ich halt das gleiche, was ich damals mit dem Dosenblechbowie gemacht habe, nämlich alles was anfällt mit einem einzigen Messer. War ja wahnsinnig wichtig das Ding damals
Erstmal in der Küche. Schon ein bisserl dick und schwer als Küchenmesser. Beim Zerteilen von Fleischhaufen zum Grillen noch standesgemäß, bei Gemüse etwas überdimensioniert. Aber das KM3000 schlägt sich recht wacker. Die sehr scharf geschliffene Klinge zerteilt einigermassen fein. Das Limit setzt die Klingendicke und der recht flache Schneidenwinkel. Was stört, ist der Handschutz auf der Oberseite. Er verhindert, dass man den Zeigefinger vorne auf die Klinge legen kann, um bei feineren Arbeiten die Schneide besser zu kontrollieren.
Na, dann mal raus in den Garten. Tatsächlich mussten ein paar Pflanzen gestutzt und dünnere Stämme zerhackt werden. Gut, für ein paar Zweige ist die Schere das bessere Werkzeug. Mit der scharfen Schneide des KM3000 aber auch kein Problem. Dann zum Hacken. Die "Stämme" waren dünn, aber dafür musste ich sie klein zerteilen. Das KM3000 schlug sich dabei recht wacker. Gegen wenig Masse hilft viel Schwung, also das KM3000 mit vier Fingern weit hinten am Griff gepackt. Der ausgeprägte Griffabschluss verhindert recht sicher, dass das Messer in die Pampa fliegt. Nach einer guten Stunde Hackerei waren dann genug Kalorien runter. Die Rasierschärfe des Messers war natürlich weg, für eine Gebrauchsschärfe hats aber noch gereicht. Das selige Jugendgruppenbowie war ab Werk stumpfer. Trotzdem ich recht wild drauflos gehackt habe, gabs keinerlei Ausbrüche. Auch die Beschichtung war noch einwandfrei. Schärfen war auch kein Problem, der N695 auf 57 HRC ist da sehr pflegeleicht.
Die Spitze ist recht massiv ausgeführt. Das, und die 5mm Klingenstärke, werden auch Misbrauch, wie hebeln oder graben, gut überstehen.
Zur Scheide: Die Kunststoffscheide ist recht passgenau und hält das Messer gut fest. Mit einem Riemen um den Griff kann man das Messer sichern. Die Scheide ist mit einem Druckknopf am Tragesystem verriegelt und wird zusätzlich mit zwei Schlaufen gehalten. Das Tragesystem hat eine herkömmliche Gürtelschlaufe samt Beinriemen, sowie Befestigungsmöglichkeiten für Molle/IDZ kompatible Einsatzkleidung. Funktioniert alles ganz wunderbar. Bei häufigem Gebrauch sieht man an der Beschichtung Spuren von der Schneide. Aber früher oder später wird die Beschichtung eh ihre Macken bekommen und der Stahl freiliegen. Das ist so, bei jeder Art von Beschichtung. Damit muss man leben, auch unbeschichtete Klingen bekommen Macken.
Auf der Scheide ist eine kleine Diamantschärfer aufgebracht. Recht klein, aber er ist eben da. Fixiert und nicht zu verlieren. Für Notfälle reichts.
Summasummarum ist die KM3000 Scheide eine funktionierendes und zum Messer passendes Tragesystem.
Tja, wie sieht das Fazit aus. Das KM3000 ist sauber verarbeitet. Mit 5mm Klingenstärke und dem durchgehenden Erl stabil gebaut. Der Griff fühlt sich etwas glatt an, ist aber durch den Fingerschutz und den ausgeprägten Abschluß ausreichend rutschsicher. Die Ergonomie empfand ich als einwandfrei. Auch Klingenform und Größe passen zum Ziel, ein universelles Messer anzubieten. Wäre der obere Handschutz niedriger, ginge das KM3000 auch als Zerlegewerkzeug beim Grillen durch. So, wies jetzt ausschaut, kommts auf die Umgebung an
Jedenfalls würde ich heute kein Lederscheibenbowie mehr zum Zelten mit der Jugendgruppe mitführen. Ist uncool. Black ist cooler. Und mehr taugen tuts sowieso.
Pitter
Spezifikationen:
- Klinge: 172mm lang, 5mm Stärke, Böhler N695 (57HTC)
- Kalgard Beschichtung über die gesamte Klinge
- Länge insgesamt: 300mm
- Gewicht des Messers ohne Scheide 220g, mit Scheide 550g
- Griff/Scheide aus glasfaserverstärktem Kunststoff
- Kleine Diamant-Nachschärfplatte auf der Scheide
- Tragesystem mit Gurtschlaufe, Molle und IDZ kompatibel
- Lieferbar mit glatter Schneide oder Wellenschliff
- Preis 129.- EUR (UVP)
Wer was genaues zum N695 lesen möchtem wird hier fündig: http://www.bohler.de/german/files/downloads/N695DE.pdf
Kurz und knapp, N695 ist ein rostträger (17% Chrom), hochlegierter Stahl. Kalgard ist ein Polymer, kommt im flüssigen Zustand, wird aufgesprüht, unter Hitze gebacken und schützt zusätzlich vor Korrosion. Wobei der N695 auch ohne Beschichtung schon hinreichend rostträge ist. Das ist nicht unwichtig, weil Beschichtungen die Bestrebung haben, sich irgendwann zu lösen

Das KM 3000 ist eine Weiterentwicklung des KM2000 Kampfmessers der Bundeswehr. Anstelle der Tanto Klinge erhielt es eine Spearpoint Klinge. Das ist praktisch und lässt das Messer auch ziviler aussehen. Zudem wertet der Wechsel des ursprünglich verwendeten 4110 auf N695 das Messer auch auf. Ziel der Entwicklung war, neben dem Militär-, verstärkt auch den Zivilmarkt mit der KM Serie zu beliefern.
So, und jetzt hatte ich das zum Testen. Was macht man aber damit? Zum Hacken habe ich diverse Beile, für Gartenarbeiten Sägen und Scheren, zum Schneiden entweder feine Messer, oder, wenns denn sein muss, gibts ja zum Hacken und Wände aufhebeln diese 6mm Dreipfünder. Oder Jürgens Halbzollserie

Das KM3000 ist da irgendwo dazwischen. Nicht gerade klein und handlich, mit 5mm Klingenstärke ziemlich üppig, aber schmal gebaut und gar nicht so schwer. Eine modernere Version des Pfadfinderbowies, das annodunnemal jeder mit sich rumgeschleppt hat, mich eingeschlossen.
Na, dann mache ich halt das gleiche, was ich damals mit dem Dosenblechbowie gemacht habe, nämlich alles was anfällt mit einem einzigen Messer. War ja wahnsinnig wichtig das Ding damals
Erstmal in der Küche. Schon ein bisserl dick und schwer als Küchenmesser. Beim Zerteilen von Fleischhaufen zum Grillen noch standesgemäß, bei Gemüse etwas überdimensioniert. Aber das KM3000 schlägt sich recht wacker. Die sehr scharf geschliffene Klinge zerteilt einigermassen fein. Das Limit setzt die Klingendicke und der recht flache Schneidenwinkel. Was stört, ist der Handschutz auf der Oberseite. Er verhindert, dass man den Zeigefinger vorne auf die Klinge legen kann, um bei feineren Arbeiten die Schneide besser zu kontrollieren.
Na, dann mal raus in den Garten. Tatsächlich mussten ein paar Pflanzen gestutzt und dünnere Stämme zerhackt werden. Gut, für ein paar Zweige ist die Schere das bessere Werkzeug. Mit der scharfen Schneide des KM3000 aber auch kein Problem. Dann zum Hacken. Die "Stämme" waren dünn, aber dafür musste ich sie klein zerteilen. Das KM3000 schlug sich dabei recht wacker. Gegen wenig Masse hilft viel Schwung, also das KM3000 mit vier Fingern weit hinten am Griff gepackt. Der ausgeprägte Griffabschluss verhindert recht sicher, dass das Messer in die Pampa fliegt. Nach einer guten Stunde Hackerei waren dann genug Kalorien runter. Die Rasierschärfe des Messers war natürlich weg, für eine Gebrauchsschärfe hats aber noch gereicht. Das selige Jugendgruppenbowie war ab Werk stumpfer. Trotzdem ich recht wild drauflos gehackt habe, gabs keinerlei Ausbrüche. Auch die Beschichtung war noch einwandfrei. Schärfen war auch kein Problem, der N695 auf 57 HRC ist da sehr pflegeleicht.
Die Spitze ist recht massiv ausgeführt. Das, und die 5mm Klingenstärke, werden auch Misbrauch, wie hebeln oder graben, gut überstehen.
Zur Scheide: Die Kunststoffscheide ist recht passgenau und hält das Messer gut fest. Mit einem Riemen um den Griff kann man das Messer sichern. Die Scheide ist mit einem Druckknopf am Tragesystem verriegelt und wird zusätzlich mit zwei Schlaufen gehalten. Das Tragesystem hat eine herkömmliche Gürtelschlaufe samt Beinriemen, sowie Befestigungsmöglichkeiten für Molle/IDZ kompatible Einsatzkleidung. Funktioniert alles ganz wunderbar. Bei häufigem Gebrauch sieht man an der Beschichtung Spuren von der Schneide. Aber früher oder später wird die Beschichtung eh ihre Macken bekommen und der Stahl freiliegen. Das ist so, bei jeder Art von Beschichtung. Damit muss man leben, auch unbeschichtete Klingen bekommen Macken.
Auf der Scheide ist eine kleine Diamantschärfer aufgebracht. Recht klein, aber er ist eben da. Fixiert und nicht zu verlieren. Für Notfälle reichts.
Summasummarum ist die KM3000 Scheide eine funktionierendes und zum Messer passendes Tragesystem.
Tja, wie sieht das Fazit aus. Das KM3000 ist sauber verarbeitet. Mit 5mm Klingenstärke und dem durchgehenden Erl stabil gebaut. Der Griff fühlt sich etwas glatt an, ist aber durch den Fingerschutz und den ausgeprägten Abschluß ausreichend rutschsicher. Die Ergonomie empfand ich als einwandfrei. Auch Klingenform und Größe passen zum Ziel, ein universelles Messer anzubieten. Wäre der obere Handschutz niedriger, ginge das KM3000 auch als Zerlegewerkzeug beim Grillen durch. So, wies jetzt ausschaut, kommts auf die Umgebung an
Jedenfalls würde ich heute kein Lederscheibenbowie mehr zum Zelten mit der Jugendgruppe mitführen. Ist uncool. Black ist cooler. Und mehr taugen tuts sowieso.
Pitter
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