Eigenkreation Schmiedehammer in Eibe

Kandelaber

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Hallo,

Hier sind ein paar links zu Bildern meines neuen Schmiedehammers den ich letztes Wochenende produziert habe. Der Endschliff fehlt noch und ich muss noch den Stiel verkeilen.

http://picture.digimumba.de/components/com_uhp/files/93_20050803020128_Seite(80kb).jpg
http://picture.digimumba.de/components/com_uhp/files/93_20050803020115_Seite2(80kb).jpg
http://picture.digimumba.de/components/com_uhp/files/93_20050803020058_Schr%E4ge%2880kb%29.jpg
http://picture.digimumba.de/components/com_uhp/files/93_20050803020030_Kopf_Detail(80kb).jpg

Den Kopf habe ich aus einem alten Hammerkopf gemacht den ich auf dem Schrott gefunden habe. Die jetzige hintere Seite lief ursprünglich schmaler zu- war aber stark aufgepilzt. Ich hab den Pilz mit der Flex entfernt und dann den Rest zurechtgeschliffen.
Die Hammerbahn hab ich dann noch leicht ballig herausgearbeitet und die Kanten entfernt.
Ich hatte schon lange mit der japanischen Hammerform geliebäugelt und nutzte die Chance um an diesem Kopf mal ein wenig fernöstliche HandwerksTradition einfliessen zu lassen.
Der Hammerstiel ist aus gut abgelagertem Kaminholz/Eibe gemacht das ich beim Holzhacken entdeckte und zu schade fürs Feuer empfand.
Da ich eine Zeitlang primitive Bögen gebaut habe, dachte ich mir das ich die Splintholz-Kernholz "Mechanik" die beim Bogenbau die so wichtige Dynamik bringt, mit integriere.
Die Form ist beim Schnitzen/Raspeln so entstanden. Ursprünglich sollte der Stiel gerade werden aber der Holzklotz (Astgabel) liess das nicht zu.
Der Hammer wiegt 1600Gramm und liegt gut in der Hand wobei ich ihn im Bereich der beiden unteren geschnitzten Griffmulden greiffe und nicht am Endknauf.
Gesamtlänge 38 cm.
Hammerkopflänge 12 cm; Breite 4cm.

Noch hab ich ihn nicht ausprobiert und bin sehr gespannt wie er sich beim Schmieden verhält.

Hoffe er gefällt euch.

Gruß

Matthias


P.S. @ Lanfear danke für den Bilderservice
 
Hallo Kandelaber,

Dein Hammer beeindruckt mich.
Hast Du ihn warm bearbeitet, bzw. in Form gebracht?
Ihm evtl. die Bahn gehärtet/angelassen.
Bin mal gespannt, wie Du ihn bei der Arbeit empfindest. Die japanische "Anderslastigkeit" könnte ja schon gewöhnungsbedürftig sein.
Knappe Antworten genügen - Danke.

Servus - Reinhold.
 
Hammer

Interessantes Design der Hammer!!
Aber könntest du auch ein paar Worte zu der schlanken Klinge sagen die daneben liegt? Sieht nach Feile aus; was soll daraus werden?
Beste Wünsche Hartzahn
 
ersteinmal Danke für die Kommentare.
@Reinhard: ich habe beim Hammerkopf nur die aufgepilzte Seite entfernt (also so das vom T nur noch ein L blieb??) und dann die übrig gebliebene Seite zugeschliffen. Keine Wärmebehandlung und nicht geschmiedet. Hoffe das der Hammer vorher schon gut gehärtet war.

@hartzahn: Die Klinge war tatsächlich eine Feile (Flohmarkt von Dick=St/1Euro im Sechserpack!). Es soll ein längeres "Grillmesser";-) für meinen Onkel werden und ich dachte vielleicht an etwas südamerikanisch-Gaucho artiges. Aber es ist bisher nur grob in Form geschmiedet.

Werde nächste Woche warscheinlich meine ersten Erfahrungen mit dem Hammer machen dann schreib ich nochmal wie er sich verhält.

bis dann

Gruß

Kandelaber
 
Danke für Deine Antwort Kandelaber:

Ich werde, wenn es wieder etwas kühler wird, mir auch einen Leib+Seel-Hammer zurecht machen. Bahn schön abgerundet, nicht unbedingt ein schwerer ("Spass-Mörder"-) Hammer, so dass der Spass am kloppen auch erhalten bleibt.
Nur bin ich mir über die Grundform nicht ganz im Klaren, ob japanisch oder ´ne deutsche Form.
Warte gerne noch Deine Handling-Antwort ab.

Servus - Reinhold.
 
Kandelaber, der Hammer gefällt mir ausgesprochen gut. Und die Idee, die Sache mit dem Holz wie beim Bogenbau anzugehen, gefällt mir. Ich denke, das ist eine gute Idee. Ich hoffe, er hält was Du Dir davon erwartest. Und wenn nicht, so kannst Du ihm immer noch eine gute Wärmebehandlung verpassen. Also, auch wenn Du nicht zufrieden bist, dann liegt das nicht unbedingt an der Ausführung. Ich finde, das ist (abgesehen von meinem Balbach Hammer) einer der schönsten Hämmer, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Ich hoffe, er funktioniert jetzt in dem Zustand schon gut.
Ich würde auch gern hören und lesen, wie er sich benimmt.
Und die "Knorrigkeit" des Stiels hat was.
 
Neuer Lieblingshammer

Danke für die positiven Kommentare.
Ich kann nur sagen: Ich habe einen neuen Lieblingshammer!!!

Habe ihn heute 5 Stunden lang getestet.
Er fühlt sich toll an, läßt sich hervorragend schlagen trotz der 400 Gramm mehr als mein Standart 1,2kg-Fäustel (war erst gewöhnungsbedürftig aber das Geweicht ist perfekt für die meisten Arbeiten). Er bricht überhaupt nicht aus wie ich es sonst schonmal bei meinem Fäustel hatte und er ist auch sehr genau zu steuern und platzieren.
Bin komplett zufrieden und hatte heute eine schöne Zeit mit ihm.
Allerdings hatte ich nach 5 Stunden schmieden eine kleine Blase in der Daumenbeuge... mag vielleicht am Griff liegen, vielleicht auch nur an den fehlenden Handschuhen.
Ich bin sehr zufrieden und habe mir vorgenommen ihn von niemand anderem jemals führen zu lassen.
Habe noch einen Holz-Schlichthammer mit einem ähnlichen Stiel in Arbeit. Wenn der vergleichbar erfogreich wird stelle ich wieder Bilder hier rein.

bis dann

Matthias

P.S. @ Reinhard : die Form ist erstaunlich angenehm zu schlagen... ist schon ein Unterschied zum T -Hammer...aber auch nicht so viel. Weiss nicht wie es bei den richtigen Japanischen Hämmern ist die ja teilweise doppelt bis dreimal so lang sind. Das stell ich mir schon ein bisschen schwer vor... aber mein Hammer macht überhaupt kein Problem. Probiers ruhig mal aus. Apropo deutsche Form... geh mal auf die Seite von Andrew Jordan=> da zeigt er Funde von frühzeitlichen Hammerköpfen, (ich meine aus europäischer Gegend) die ganz ähnlich geformt sind. Wenn man weit genug in deutscher Zeit zurück geht wird man warscheinlich auch auf diese "japanische" Form stossen.

@ herbert: na gut wenn er nur noch vom Balbach-Hammer getrumpft wird dann geb ich mich gerne geschlagen...;-) Danke, war echt ein riesen Kompliment!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Kandelaber
ich war neulich im Freilichtmuseum in Hagen.
In der Feilenhauer-Werkstatt kann man man jede Menge
"japanische" Hämmer aus Deutschland sehen.
Und die sind bestimmt nicht viel älter als 100 Jahre.

Zorro
 
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