Hallo Ursinus.
Ich bin mir nicht so ganz klar, worauf Du hinaus willst, deshalb weiss ich auch nicht, ob Du was mit meiner Antwort anfangen kannst; aber ich versuchs mal:
Bei fast allen Messern, die ich besitze, ist der Griff schwerer als die Klinge, mit zwei Ausnahmen: Beim Fällkniven A1 und beim ACK von Eickhorn ist die Klinge schwerer. Diese beiden Messer sind aber auch als "große Survival/Outdoor-Messer" ausgelegt und sollen deshalb ja auch zum Hacken geeignet sein.
Bei den kleineren Messern liegt der Schwerpunkt normalerweise recht nah zur Klinge. Soll heißen: Wenn man das Messer nur auf dem Zeigefinger balanciert (also normale Schnitthaltung, außer dem Zeigefinger nimmt man die anderen vom Griff), fällt einem das Messer nicht über den Griff aus der Hand. Aber auch hier gibt es eine Ausnahme: Der Griff meines Buck Vanguard ist so schwer, dass bei dieser Balanciererei das Messer sehr schnell abkippt. Das ist auch (neben der unglaublich unpraktischen Scheide!) der Grund, weshalb ich mit dem Messer nicht so gerne hantiere. Hier ist meiner Meinung nach die Balance des Messers insgesamt nicht so gut gelungen.
Ich benutze meine Messer meistens als "Fahrtenmesser" im weiteren Sinne des Wortes, mit Jagd habe ich nichts zu tun. Wenn ich recht informiert bin, ist das Vanguard als Jagdmesser konzipiert worden. Vielleicht ist es bei einem Jagdmesser sinnvoll, den Griff so schwer zu haben, um Beute waidgerecht behandeln zu können? Ich weiss es nicht, kann mir aber vorstellen, dass diese spezifische Balance vor dem jagdlichen Hintergrund sinnvoll sein könnte.
Ansonsten glaube ich, dass - unabhängig von der realen Gewichtsverteilung - das Handling eines Messers mehr von der Formgebung des Griffes beeinflusst wird. Wenn der Griff stimmt und zur Hand des Benutzers passt, scheint mir die Ergonomie wichtiger zu sein.
Wie gesagt, ich hoffe, Du kannst was damit anfangen.
Grüße
B.T.