elektroschweißen Anfänger

wernsi

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Hallo
ich habe mir vor ein paar wochen ein E-Schweißgerät gekauft (Trafo bis 140 Amp)Nun plagen mich die üblichen Anfängerfehler::mad:
Einschweißen von Schlacke dadurch Wurzelfehler und Undichtigkeit....
Wollte vor allem einen Wärmetauscher bauen aus Baustahl 4mm .Frust hoch 10 beim ersten Test es sprühte nur so an allen Ecken und Enden:irre:.
Evtl will ich mal einen Kurs belegen. Aber bis dahin wer kann mir gute Literatur für Anfänger empfehlen und vielleicht ein paar Tipps wie ich die Elektrode halten muss ziehen nicht ziehen langsam herausziehen Stromstärke Elektroden stärke ist ziemlich kompliziert habe ich mir einfacher vorgestellt nach Erfolgserfahrung mit Weichlöten (CU Rohre)
Herzlichen Dank für euere Hilfe Werner:hmpf:
 
Also wie ich beim Federhammerbau erfahren hab müssen, sind die Elektroden das wichtigste um feste Nähte zu erzeugen.

Ich finde, dass 2,5mm Elektroden optimal sind. Bei 3,2mm Elektroden wirst du mit einem billigen Schweißgerät Probleme bekommen. Du musst auch darauf achten, ob es Fincord (Fallnähte und waagrechte) oder Overcord (Überkopf) Elektroden sind.

Die Elektroden solltest du im winkel von 50-70° halten, und direkt auflegen. Bei einfachem Baustahl sollte kein Spalt zwischen Elektroden und Baustahl sein. Einfach die Elektroden fest reindrücken und laufen lassen. Die Elektrode muss in Richtung der bereits entstandenen Nähte zeigen. Die Stromstärke sollte bei einem billigen Schweißtransformator auf Anschlag stehen, sonst wirds nix.

Hoffe konnte ein wenig helfen.
 
Hy
Welche Elektroden benutzt du?,manche können es einem auch schwer machen,Ich kann die von Technolit empfehlen auch wenn sie nicht gerade Billig sind,aber das kann am Ende auch Sparsam sein.

Gruß Maik
 
Hallo,
wichtig beim ansetzen der Elektrode ist es mit dem Lichtbogen die Schlacke aus der Schweißfuge zu drücken. Dazu Elektrode flach halten und darauf achten daß ja keine Schlacke vorläuft. Die Elektrode jetzt weiterziehen und dann zügig aufrichten. Je nach schweißposition leicht schleppend.
Einfach schweißen lassen sich dick Rutilumhüllte Typen (RR) im Gegensatz zu Basisch umhüllten (B) die sind aber höherfest. Das steigende schweißen (PF) ist am sichersten gegen Schlackeeinschlüsse. Das einfachste schweißen ist "vor Hand" (PA und PB).
Am besten die Grundlagen nachlesen und dann sehr viel üben. Viel Spaß, Gruß Christian
 
Zu den Elektroden: es kommt weniger auf den Hersteller als auf die Art an.

Ganz einfach und sauber brennen Rutil- umhüllte Elektroden. In der Normung mit R oder wenn dick Rutilumhüllt mit RR gekennezeichnet. Zünden sauber, laufen sauber, machen schöne Nähte, Schlacke lässt sich gut entfernen.
Nachteil: keine Zwangslagen (also steigend, fallend, überkopf)

Guter Kompromiss: die alte Schlosserelektrode, Rutil- Cellelektroden (RC in der Normung).
Spritzen mehr, laufen aber relativ gut, schöne Schlacke.
Zwangslagen bedingt möglich, steigend geht gut, überkopf ab und zu.

Für Zwangslagen: Cellelektroden. Spritzen wie Sau (unbedingt Schutzkleidung tragen!), laufen nicht so gut, optimal für Zwangslagen! Haben ein C in der Normung. Brauchen auch eine gewisse Restfeuchte, wenn man es genau nehmen will. Und Übung!

Wenn Zähigkeit gefragt ist: Basische Elektroden. Müssen unbedingt Rückgetrocknet werden! Laufen, wenn die Feuchtigkeit passt, sehr gut, Spritzen im Rahmen, Schlackebildung beherrschbar. Vorteil ist, das das Schweissgut das zäheste ist, werden oft im Behälter- und Pipelinebau verwendet. Wenn keine C- Elektroden gefordert sind.
Für den Heimwerker nix.


Dann: Elektrodendurchmesser richtet sich nach der Werkstückdicke. Also 2mm Blech, 2,3mm Elektrode. Oder es ist ein besonderes A- Mass gefordert.

Stromstärke richtet sich grundsätzlich nach der Elektrodenstärke. Als Faustregel kann man mit 70 bis 100 Ampere pro mm Elektrode rechnen. Du siehst, dein 140A- Gerät ist recht bald ausgereizt. Wobei die 140A wahrscheinlich 100% sind und noch nicht mal die Einschaltdauer gerechnet wurde.....

Eine Empfehlung für die Stromstärke schreibt aber auch jeder Hersteller auf die Elektrodenschachtel.


Sehr wichtig ist dann noch die Werkstückvorbereitung, wenn da noch Fett und Schlacke draufhängt, kanns gar nicht funktionieren.
Auf gute Masse achten.

Die Elektrode anstreichen, nicht aufs Werkstück schlagen, auf der Elektrodenspitze ist eine Zündhilfe, mit der zärtlich übers Werkstück streichen, dann gehts los.
Das lange Elektrodenende kann man übrigens ruhig mit der freien (behandschuhten) Hand anfassen und führen. Wackelt weniger.


Also wenn du nur in Wannenlage, also horizontal schweißen willst, würde ich dir RR- Elektroden empfehlen.
Und vielleicht sogar einen Automatikhelm, der hat mir viel geholfen. Durch die Einstellung der Tönung kann ich ihn mir so einstellen, das ich die Schlacke und das Schmelzgut gut beobachten kann


Und dann üben, üben, üben.

Wirst feststellen, das ist fast wie malen! :D
 
Die Elektroden solltest du im winkel von 50-70° halten, und direkt auflegen. Bei einfachem Baustahl sollte kein Spalt zwischen Elektroden und Baustahl sein. Einfach die Elektroden fest reindrücken und laufen lassen. .....

Moin Bernhard,

hast Du das wirklich mal mit einem 220V-Baumarktgerät ausprobiert? Wenn die Elektrode "aufliegt" läuft da garnix:teuflisch.

Die Elektrode brennt sich fest und fängt an zu "glühen". Bei 380V sieht es da schon anders aus, aber wirkliches E-Schweißen sieht anders aus.......:confused:

Das Problem bei "Anfängern" ist, abgesehen von der Elektroden-Führung, der richtigen Abstand der Elektrode zum Schweißgut, das optische Erkennen von "Schmelzbad" und Schlacke (rotorange/gelborange) und die, daraus ev. resultierden Einschließungen der Schlacke in der Schweißnaht.

Gruß (Nix für Ungut)
Olli
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Elektrodenschweißen kann manchen schon die Hutschnur reißen.
Ich mach es einfach so, geschweißt wird in der Horizonale, über Kopf und solche Faxen da gibt es nur Heftungen
Die beste Naht erhält man, wenn man leicht abwärts schweißt, und die Elektrode entgegen dem leichten Gefälle hält.
Damit hab ich auch im Bereich Dünnblech die besten Erfahrungen gemacht.
Muß wirklich mal ne Hochnaht geschweißt werden, dann, von unten nach oben, wie beim Heften mit Unterbrechung.
 
Da waren ja schon einige Tips dabei...

Verzeih mir, wenn ich dazu rate ein gutes Schweißgerät zu kaufen. Die 140A Baumarkt Trafos sind das Letzte.

Ich kann schweißen und habe mit diesen Dingern trotzdem Probleme. Für "Notfälle außer Haus" habe ich selbst so ein Ding und da verzweifelt man wirklich manchmal.

Es liegt schlicht daran, dass die angegebene Stromstärke nur Wunschdenken des Herstelers ist und daran, dass die Kennlinie des Trafos zu Steil ist. Da wird am Kupfer gespart.

Zu deinem Hauptproblem:

Nimm dir mal Reststücke zum üben und schwenke die Elektrode beim schweißen in verschiedene Richtungen. Die Elektrodenspitze soll dabei aber gleichmäßig einer langgezogenen Nahtlinie folgen. Die Geschwindigkeit wählst du dabei so, dass du mit der Elektrode 10cm Naht hinkriegst bevor der Halter brennt.

Du wirst feststellen, dass du mit der Elektrodenhaltung den Lichtbogen beeinflussen kannst. Er fließt wie die Borsten eines Pinsels und man kann regelrecht künstlerisch damit arbeiten.

Bei den Schlackeneinschlüssen an deinen Kehlnähten ist es nun so, dass die beiden Blechoberflächen nicht bis tief in den Winkel anschmelzen und dadurch an den nicht geschmolzenen Bereichen auch keine metalische Verbindung entstehen kann.

Probiere also, wie du die Elektrode halten musst, damit der Lichtbogen bis in die hinterste Ecke dringt.

Hilfreich ist es, wenn man das Werkstück so positioniert, dass man leicht bergauf schweißt - nicht bergab wie hier mal behauptet wurde.

Die flüssige Schlacke ist dünnflüssiger als das Metall und fließt daher auch eher mal irgendwo hin. Die Oberflächenspannung ist auch kleiner.

Beim bergaufschweißen wird die Schlacke also eher bergab fließen, dorthin wo man schon geschweißt hat. Der obere Bereich, der noch geschweißt werden muss, bleibt dann von Schlackeüberschwemmungen verschont.

Wenn die Schlacke doch mal vorläuft, kann man kurz so tun, als sei die Elektrode ein Löffel und löffelt die Schlacke dorthin, wo schon geschweißt wurde. Also Elektrode in die Schlacke tunken und einige Millimeter wegschieben. Dann sofort wieder die reguläre Position einnehmen.

Falls es dir nicht gelingt, die flüssige Schlacke vom Metall zu unterscheiden, ist vielleicht das Glas zu dunkel. Die Gläser sind nach Tönung nummeriert. Bei richtiger Tönung kann man hervorragend sehen was man tut, wie das Metall fließt und das Werkstück benetzt und wie die Schlacke läuft und vom Lichtbogen weggeblasen wird. Anstatt DIN 11 vielleicht DIN 9 benutzen - nur als Beispiel.

Und:

Üben, üben, üben, ... , ...

Schweißen hat noch niemand über Nacht gelernt.
 
Servus Wernsi

Der einzig gute Tipp ist: Lass es dir zeigen !
Ansprechpartner sind Stahlbauer, Schlosser, KFZler ...
Elektrodenhaltung, Stromstärke einstellen, richtiger Abstand und die richtige Geschwindigkeit und nach einigen Elektroden kannst du loslegen.
Ich habs auch mal mit "Tipps" aus dem Internet probiert .

Dagegen sind 30 Minuten beim Profi wie eine Offenbarung.

Servus
 
Einen habe ich auch noch.

Wenn man wirklich selber ausprobieren will, achte drauf wie die elektroden gelagert sind.
Ich hatte mal das vergnügen mit zu feuchten elektroden schweißen zu wollen. Bis ich gemerkt habe das sie zu feucht waren hats gedauert.
Elektroden trocken und nicht zu kalt lagern. Wenn sie feuchtigkeit gezogen haben sprühen die nämlich schlimmer als ne wunderkerze.
Mann kann die elektroden recht einfach wieder trocknen indem man sie bei wenig hitze in den backofen packt. Ich glaube das waren mal 80 Grad ne halbe stunde oder so.
Ich bin aber auch noch viel am testen was das E-schweißen angeht. Aber als ich die richtigen elektroden hatte war schon viel verbessert

Grüße
Thomas
 
Der beste Tip ist vom Buddelbär. Was Du Dir im "Selbststudium" verkehrt
beibringst, kriegst Du später nicht mehr so leicht von Deiner "Festplatte". Gruß Dietmar
 
Der einzig gute Tipp ist: Lass es dir zeigen !
Ansprechpartner sind Stahlbauer, Schlosser, KFZler ...
Unbedingt noch eine Stimme dafür. Man kann hier lange über Elektroden, Trafos, Methoden, Tricks und Hilfsmittel diskutieren, ohne Dir wirklich helfen zu können. Es geht weder ohne ein gewisses Maß an theoretischen Grundlagen noch ohne das, was man bei Schweißern zu sehen und erklärt bekommt. Nutze das Wissen und die Fertigkeiten derer, die schweißen können. Laß' es Dir zeigen. Dann wirst Du wissen, was wir meinen. Auch wenn dann das Üben immer noch wichtig ist.
...sind 30 Minuten beim Profi wie eine Offenbarung.
Schweißen lernen im Selbstversuch ist vor allem frustrierende Gurkerei.
 
wenns halten soll dann lass es dir von nem Fachman machen oder lass dir zumindest mal das Schweißen von nem Fachman zeigen im selbstversuch wirds doch nur n bischen blödsiniges gebrutsel mit dem Schweißen ists doch wie beim Schmieden die Jahrelange erfahrung macht erst was draus!
ich will dich jetzt nicht einschüchtern aber ich weiß wie sich viele Lehrlinge anstellen und ich mich auch angestellt habe und ich denke das da Fachliteratur oder n bischen gescheites gerede hier nicht hilft dir muss es jemand mal richtig beibringen! Oder sieht das hier jemand anders?

liebe grüße der Dorfschmieh
 
Suche dir einen begabten, geduldigen Fachmann in deiner Nähe, und halte dir ein zwei Samstage frei.

Altes Sprichwort aber immer noch gültig:

Erzähle und der Schüler wird vergessen
Zeige und der Schüler wird sich erinnern
Lasse es den Schüler ausprobieren und er wird begreifen


Glaub nicht an Wunder, in zwei Stunden hat noch keiner E-Schweissen gelernt.

In diesem Sinne viel Spass

GAZi
 
Hallo! Ich möchte hier mal kurz eine Anfängerfrage zum E-Schweißen anhängen. Für die Praxis habe ich jemanden, der es mir zeigt oder für mich schweißt, jedoch ist er in der Theorie seit seiner Ausbildung vor gut 50 Jahren nicht mehr drin.


Ich habe mich, angestoßen von H.Berglands Bemerkungen zum Schweißen mit basischen Elektroden, danach umgesehen und habe gelesen, dass sie "negativ-polig" verschweißt werden müssen, während die standardmäßigen Rutilsauren, die ich bisher benutze, "positiv-polig" verschweißt werden.

Das Schweißgerät (Trafo) das mir zur Verfügung steht hat keinerlei Aufschrift über die Polung der Kabel und auch keine Möglichkeit zum umstecken.

Bedeutet das, dass ich keine basischen Elektroden verschweißen kann? Wenn doch, muss ich etwas besonderes beachten (lassen) außer den anderen Schweißeigenschaften dieser Elektroden?


Wäre super wenn mich jemand aufklären könnte!
 
Genau, die meisten basischen Elektroden lassen nich nicht mit Wechselstrom schweißen. Aus dem Trafo kommt aber nur Wechselstrom, daher auch keine Bezeichnung von Plus- und Minuspol.

Du brauchst ein Gerät mit Inverter.
 
Zum Thema Schweißen.
1. Faustformel Scheißstrom= Elektodenkerndurchmesser x 40. (Ist ein grober Richtwert)

2. Basische Elektroden werden in der Regel am Pluspol verschweißt. (Und müßen normalerweise Rückgetrocknet werden).

3. Wenn's geht lasst die Finger von Chromnickel Elektroden. (Da entsteht Chrom 6 - hochgradig Krebserregend)

4. Zellulose könnt Ihr für Privatgebauch vergessen. (Das ist was für Pipelinebau)

5. Ich stimme den Kollegen zu, die da sagen: " Zeigen lassen und üben, üben , üben."

Es hat schon einen Grund warum eine Schweißerprüfung nur ein halbes Jahr gültig ist. (Nur bei Nachweis 1 Jahr)

Ich selber schweiße für den Hausgebrauch gerne die Record Z 508.
Die ist auch gut für Fallnähte.

Trotz alledem finde ich es Gut, sich ein Gerät anzuschaffen, auch wenn's erst mal aus dem Baumarkt ist- (selber hab ich ähnlich angefangen).:super:
Schweißen ist eine Welt für sich. Und irgendwann landest Du beim Highendinverter mit Doppelpulsung. Oder dem neuen Speedup:hehe: Gerät. Torkelst alle Nase lang in Essen über die Messe (Schweißen und Schneiden) und kriegst n kommisches Gefühl wenn mal n paar Tage lang nichts Blitzt.
Sorry das ich so ausschweife, das thema trifft mich im Kern, ich bin Schweißfachmann und hab jeden Tag damit zu tun.
Gruß metallo
 
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