Entscheidungshilfe Messerkauf

fabstar

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Hallo zusammen,

nachdem ich bilang nur im Besitz ganz "normaler", nicht besonders hochwertiger Messer bin, plane ich, mir endlich mal etwas richtig gutes für die Küche zuzulegen

So richtig "angefixt" wurde ich kürzlich auf einer kleinen Messe, auf der die Messer von der Firma Nesmuk vorgestellt wurden. Neben dem tollen Design war ich vor allem begeistert, als ich das Messer (es war das Janus) in der Hand gehalten habe. Es fühlte sich ein wenig wie ein verlängerter Arm an...

Im Anschluss daran habe ich mich intensiv mit dem Thema "Messer" im Internet informiert. Hierzu habe ich Kontakt zu Claudia vom Messerkontor aufgenommen.
Als Favoriten haben sich nun das Lucidus II von Jürgen Schanz, das KAI Shun Premier sowie das zuvor erwähnte Nesmuk Janus herauskristallisiert.

Jedes von den Messern hat für mich jedoch kleinere "Makel":

- Über das Messer von Herrn Schanz habe ich grundsätzlich nur Positives gelesen. Allerdings haut mich das Design dieses Messers nicht wirklich umgehauen, um es mal freundlich zu formulieren, auch wenn es bei einem Messer natürlich nicht vordergründig darum geht.

- Das KAI Shun soll gemäß Forenbeiträgen aufgrund der Stahlhärte recht schwer nachzuschärfen sein und ich gestehen muss (noch) ein blutiger Anfänger bin, was das Thema angeht. Aber es ist ja noch kein Meister vom himmel gefallen und so übe ich zurzeit fleißig an meinen günstigen Messern.

- Beim Nesmuk ist es natürlich in erster Linie der Preis, der im Vergleich zu den anderen unangemessen hoch erscheint. Darüber hinaus habe ich allerdings auch zu diesem Messer noch nichts Negatives gelesen. Und ich muss gestehen, mich aufgrund des Designs und dass es toll in der Hand liegtein wenig in dieses Messer verguckt zu haben, auch wenn es ggf. unvernünftig wäre ;-). Auch die 30 -jährige Nachschärfgarantie ist für mich eine tolle Sache.
Allerdings hat das Messer einen einseitigen Hohlschliff. Hiermit habe ich bislang noch keine Erfahrung gemacht.

Es wäre toll, wenn ihr mir zu den genannten Messern Eure Erfahrungen mitteilen könntet, um mir eine entscheidungshilfe zu geben. Anbei zur vollständigen Information noch der ausgefüllte Fragebogen:


*Geht es um die Erstanschaffung oder Erweiterung (d)eines Sortiments?

Erstanschaffung

*Ist die Anschaffung für berufliche oder private Verwendung gedacht?

privat


*Soll es eventuell ein Küchenmesser für Linkshänder werden?

Nein


*Liegen konkrete Vorstellungen vor?

Siehe oben, ich denke es soll ein Kochmesser sein, kein Santoku. Soll halt ein Allrounder in der Küche sein zum Schneiden von Gemüse, Kräutern, Fisch und Fleisch. Klinge zwischen 18 cm und 20 cm.



*Welcher Stahl?
Rostend oder Rostfrei? Monostahl oder Damast?


Auch wenn mir bewusst ist, dass nicht rostfreie Messer gewisse Vorteile mit sich bringen, wäre für mich ein rostfreies geeigneter. Ich kenne mich und weiß, dass ich es machmal vergesse, mein Messer nach dem Benutzen sofort zu reinigen und pflegen.... Bin da manchmal eine kleine "Schlampe" - Asche auf mein Haupt. ich gelobe aber Besserung. Durch den Niobanteil sollen die Messer von Schanz und Nesmuk den Nachteil rostfreier Messer jedoch ein wenig ausgleichen, wenn ich das richtig verstanden habe.


*Welches Budget steht zur Verfügung?

Bis max. 500 €. Wobei es nicht zwingend 500 € sein müssen, wenn gut 200 auch ausreichen ;-)




*Gibt es schon ein/mehrere Messer, die theoretisch in Frage kommen?


siehe Eingangstext:
- Nesmuk Janus
- Lucidus II Jürgen Schanz
- KAI Shun Premier Tim Mälzer Edition

Vielen Dank schon einmal im Voraus.

Fabian

p.s. wenn jemand nen Tipp für ein ordentliches Spick- oder Officemesser kleiner 50 € hat, bitte gerne auch nennen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, also die Forenbeiträge wo das Kai Shun als schwer schärfbar aufgrund der Stahlhärte deklariert werden, dürften wohl veraltet und Schwachsinn sein. Die Härte eines Stahls ist nicht entscheidend für seine Schärfbarkeit. Diese ergibt sich zum allergrößten Teil aus den Legierungselementen und der Wärmebehandlung. Die Shun bestehen dabei, wenn ich mich nicht täusche, aus VG10 Stahl. Der Stahl ist meiner persönlichen Erfahrung nach schon schwerer zu schärfen als ein Carbonstahl.

Von den drei genannten Messern kann man letztlich nur dem Schanz eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen. Die Shun und speziell die Tim Mälzer Serie, sind als überteuert anzusehen. Hier wird kräftig bezahlt für Markennamen, Design und einem schnöden Aufdruck der Initiallien eines TV-Kochs.

Zu dem Nesmuk weiß man letztlich nicht wirklich viel, da die Preise natürlich jeden abschrecken der bereit wäre ein Messer nur zum Testen zu kaufen. Der einseitige Hohlschliff dürfte erst nach einigen Nachschärfvorgängen ein Problem darstellen. Vermutlich ist aber auch dieser mit ein Grund warum ein Nachschärfservice mitverkauft wird. Wie gut dieser letztlich ist, kann man letztlich nur schwer beurteilen mangels großflächiger Erfahrungen.

Wenn dir das Design der Lucidus zu schnöde ist, kannst du auch das Messerkontor übergehen und dir bei Jürgen Schanz direkt eine Sonderanfertigung machen lassen. Das sollte bei deinem Budget drin sein. Natürlich kämen dann evtl. auch andere Messermacher in Frage.
 
Windmühlenmesser auch in rostfrei!

p.s. wenn jemand nen Tipp für ein ordentliches Spick- oder Officemesser kleiner 50 € hat, bitte gerne auch nennen :)

Schau dir die Windmühlenmesser K1 und K2 an, Link auf messer-mit-tradition.de.

Meine zwei kleinen Küchenmesser sind z.Zt. ein Böker Gorm Schälmesser und ein Windmühlen Junger Koch :super:, ja Letzteres ist das Kindermesser ohne Spitze, dürfen auch Erwachsene benutzen laut Küchenwaffengesetz. :lach:
 
Mal so als Frage vorweg: Was am Design vom Schanz mißfällt dir primär? Die Klingenform, das Griffdesign? Wenn man mal davon absieht, daß er dir keinen Nesmuk-Klon basteln wird, ist so ein Schanz Messer nicht in Stein gemeißelt...

Zu den Messern: Sehe das ähnlich wie Danieru... empfehlenswert (bzw. vom P/L gescheit) ist von den dreien eigentlich nur Schanz zu empfehlen...

Bei Shun zahlst du primär Optik und den Markennamen vom Mälzer... denn die Kombination VG10 Stahl + Damast und/oder Hammerschlagoptik, bekommt man von anderen Herstellern zu niedrigeren Preisen...

Beim Nesmuk ist es mMn noch eine Spur schlimmer, weil du einen absoluten Premiumpreis für ein Messer zahlst, bei dem soweit ich mal gelesen habe der eigentliche Schmied am Ende gerade mal den finalen Schliff ansetzt und den Griff anbringt. Die Klingen selber stammen von der Firma Felix/Solicut in Solingen... und für die 500€ eines "halb-industriell" gefertigten Nesmuks bekommst du eben zwei Schanz oder ein wirklich mit dem Schmiedehammer gefertigtes Messer von einem deutschen Messerschmied, wenn dir der Aspekt wichtig sein sollte.
 
Hallo

Schanz Messer sind meine persönlichen Favoriten im täglichen Gebrauch...und Herr Schanz nimmt auch Wünsche entgegen...( Nachbau würde ich aber anzweifeln)

Wenn dir die Klingenform von Nesmuk gefällt...schau die mal das Kotetsu an
wurde hier schon sehr postiv getestet....für einen " Neuling" ist der Stahl mit Vosicht zu genießen...
da sollte man schon scleifen können.....aber das muss man immer lernen wenn man sich ein tolles Messer gönnt

https://cuttingedgeknives.co.uk/brands/kotetsu/iron-clad/gyuto-85

Wenn damast gefällt dann wäre Takamura mein Tip ( kommt unter meinen Weihnachstbaum)

http://gx2.japan-messer-shop.de/Tak...uto-21-cm--handgeschmiedet-und--signiert.html

eine sichere Bank in sachen Qualität etc wäre ein Misono UX 10...und mein Platz 2 hinter Schanz

http://gx2.japan-messer-shop.de/Misono-UX10/Misono-UX10-Gyuto--Klingenlaenge-21-cm-rostfei.html


gruss Knifeaddict
 
Mal so als Frage vorweg: Was am Design vom Schanz mißfällt dir primär? Die Klingenform, das Griffdesign? Wenn man mal davon absieht, daß er dir keinen Nesmuk-Klon basteln wird, ist so ein Schanz Messer nicht in Stein gemeißelt...

Also wenn ich ehrlich bin, ist das Design von den Lucidus einfach langweilig... Sowohl was die Klinge als auch den Griff angeht. Aber sowas ist ja auch immer Geschmacksache. Und wenn ich ehrlich bin sollte es auch eigentlich nicht das ausschlaggebende Argument bei einem Messer sein, dass ich mir nicht nur anschauen möchte sondern vor allem benutzen will... Dennoch sollte mich das Messer, bevor ich es in die Hand nehme, auch irgendwie schon beim Anblick "anmachen" - das muss jetzt auch keiner verstehen... :irre:

Was meine Zahlungsbereitschaft angeht, wäre es mir schon lieber, wenn die 200 Euro nicht großartig überschritten werden. Dann würde es nämlich auch ohne Zuzahlung meinerseits unter meinem Weichnachtsbaum liegen :hehe:
Musste halt 500 angeben, da das Nesmuk ja 490 Euronen kostet...

Am Freitag ist bei Nesmuk Werksverkau. Da werde ich mal nach Solingen fahren und mir das mal anschauen. Vielleicht schaue ich da auch mal in einer anderen Manufaktur vorbei. Kann ja nicht schaden. Schade, dass Herr Schnanz nicht aus Solingen kommt...
 
Naja wirklich gut sind aus Solingen halt praktisch nur die Windmühlen Messer (Robert Herder) und da vor allem auch die rostenden.

Ansonsten kenn ich die Preise von Herrn Schanz nicht, aber wenn du nicht sehr spezielle extravagante Wünsche hast, schätze ich mal das sich der Säbel irgendwo zwischen den Lucidus und dem Nesmuk ansiedeln wird. Was die Klingenform und das Griffmaterial (und -Form) angeht dürften dir nicht viele Grenzen gesetzt sein - höchstens finanziell. Du kannst dir auch mal z.B. die Messer von www.tritz-messer.com/ ansehen, langweilig ist ein Prädikat das dort nicht fallen dürfte. Der Mann ist aber eher auf rostende Stähle spezialisiert, nach rostfrei müsstet du dann halt mal nachfragen. Für ein Kochmesser um 20cm dürfte dein Budget dann vermutlich auch draufgehen. Mit Sicherheit kann dir das aber nur JJT selbst sagen wenn du dich mal mit ihm unterhalten hast. Herr Tritz hat zudem unbegrenzten Nachschleifservice.
 
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