Entscheidungshilfe

shamrock

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Liebe Messergemeinde,

ich bräuchte bitte Eure Hilfe...irgendwie hab ich in den letzten Tagen wieder Messerfieber bekommen. Nur diesmal soll's kein Kochmesser werden, sondern endlich ein neues Taschenmesser! Nur leider kenn ich mich da so gar nicht aus. Ich habe mich natürlich hier im Forum eingelesen und durchstreife schon seit Tagen (und Nächten) das Netz. Mittlerweile bin ich so weit, dass ich bei 5 Modellen hängen geblieben bin. Allerdings fehlen mir hier ein paar entscheidende Infos, um eine Kaufentscheidung zu treffen.

Das Messer sollte sowohl für den Alltagsgebrauch, als auch hin und wieder mal zum leichten Outdooreinsatz taugen (also ich will damit weder Bäume fällen noch Elefanten erlegen ;) )

Meine Auswahl beschränkt sich auf folgende Messer:

Chambriard Compagnon oder Trappeur

Buck 110

Muela Navaja GL

Le Carmarguais (12cm)

Laguiole (12cm)

Ich wäre Euch einfach dankbar, wenn Ihr mir Eure Erfahrungen bezüglich Einsatzgebiet, Verarbeitung und Haltbarkeit mitteilen würdet. Evtl kann auch jemand aus eigener Erfahrung Vergleiche zwischen den einzelnen Modellen ziehen?

Ich bin auch für Alternativen offen!

Grüße shamrock
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin shamrock,
obwohl Du schon einige Modelle ins Auge gefasst hast, würde der Fragenkatalog wohl trotzdem Sinn machen- der Anwendungsbereich bleibt z.B. etwas unklar, der Preisrahmen fehlt völlig. Mit Verriegelung-oder ohne?? Etc,etc.....

Gruß
Excalibur
 
Ok Excalibur...Du hast recht!

Na dann wollen wir mal...

* Hast Du Dich über die aktuelle Gesetzgebung zu Messern informiert?
Hinweis: Keine Diskussionen über das Waffengesetz in der Kaufberatung!
Wer ein Messer kauft, sollte das aktuelle WaffG kennen. Wer es nicht kennt, kann im Recht-Forum nachfragen (nachdem er die IMSW (www.messer-werkzeuge.de) Seite gelesen hat).


Ja


* Geht es um ein feststehendes Messer oder ein Klappmesser?
Beides hat seine Vor- und Nachteile. Feststehende Messer sind robust und es kann keine Mechanik versagen, dafür sind sie größer und nicht überall zu führen.
Bei Klappmessern: Soll es sich einhändig oder nur beidhändig öffnen lassen?


Ein Klappmesser, beidhändig zu öffnen


* Wofür soll das Messer verwendet werden?
Zwischen Apfelschälen, Brieföffnen und Feuerholz hacken ist ein Unterschied. Soll das Messer eher im Büro- oder Outdoorumfeld zum Einsatz kommen? Ist es als Rettungsmesser geplant? Als Zweitmesser?


Eher für Alltagstätigkeiten, wie z.B. Lebensmittel schneiden, aber auch hin und wieder mal outdoor, beispielsweise zum Ausnehmen von Fisch

* Von welcher Preisspanne reden wir?
Bei Messern ist die Preisspanne sehr groß. Ein Opinel bekommt man ab 6 Euro, für handgemachte Messer kann man durchaus auch mehrere Tausend Euro ausgeben. Die gängigen Gebrauchsmesser liegen in etwa im Preisbereich von 80 bis 200 Euro.


Preisbereich sollte liegen zwischen 50 Euro und 150 Euro, wobei nach oben auch noch etwas Luft wäre

* Wie groß soll das Messer sein? (Klingen-/Gesamtlänge)
Im Büro reicht sicher eine 6 cm lange Klinge an einem 80 Gramm Messer. Im Wald sollte es natürlich etwas heftiger sein, z.B. eine 12 cm Klinge. Klassische Camp- oder Bowie-Knives sind noch deutlich größer.


Die Klingenlänge sollte zwischen 90 und 120 mm liegen

* Welche Materialien und welchen Stil soll das Messer aufweisen?
Während manchen ein Griff aus Hirschhorn wunderbar gefällt, muss es für andere Holz oder Carbon sein. "Taktisch" in all seinen Spielarten gegen klassische Formen wie Laguiole oder Taschenveitl. Welches Finish soll die Klinge haben? Beschichtet, poliert, satiniert, Acid washed oder etwas ganz anderes?


Der Griff sollte aus Holz oder glattem hellen bis marmoriertem Horn bestehen. Die Klinge kann satiniert oder poliert sein


* Welcher Stahl darf es sein?
Grundsätzlich stellt sich die Frage nach rostendem oder rostträgem Stahl. Rostender Stahl kann schärfer ausgeschliffen werden und bleibt dabei zäher als rostträger Stahl. Dafür rostet er eben auch schneller. Bei den rostträgen Stählen muss man (vereinfacht gesagt) Schärfbarkeit gegen Schnitthaltigkeit abwägen. Je schnitthaltiger, desto härter und desto schwieriger nachzuschärfen - wieder stark vereinfacht gesagt. Wenn der Stahl eine große Rolle spielt, bitte vorher die Forensuche bemühen!


ausnahmsweise mal rostfrei

* Klinge und Schliff?
Die FAQ enthält Artikel zur Klingencharakteristik, Klingenformen und Schliffarten, die euch helfen zu entscheiden was für euer Messer sinnvoll ist.


da bin ich grundsätzlich offen

* Linkshänder?
Soll das Messer mit der linken Hand bedienbar sein, weise darauf hin.


nein


* Bei Klappmessern: Welche Verschlusssysteme kommen in Frage?
Die gängigen Verschlüsse ("Locks") sind: Liner Lock, Framelock, Backlock (oder Lockback) und Axis Lock. Wenn ein Messer keinen Verschluss hat, spricht man oft von "Slipjoint". Bitte im Zweifel die Forensuche bemühen.
Springmesser sind ein weiterer Sonderfall, bei dem auch besondere rechtliche Aspekte zu beachten sind.


Backlock oder Slipjoint

* Bezugsquelle?
Soll in einen Ladengeschäft, oder im Versandhandel gekauft werden? Inland, EU oder Ausland?


im Versandhandel, wenn möglich in Deutschland ansässig


* Verschiedenes?
Alles, was oben nicht abgedeckt wurde: Gibt es bevorzugte Hersteller oder evtl. sogar ein Messer, das als Anhaltspunkt dienen kann?


Bei meiner Suche bin ich bei folgenden Messer hängen geblieben:

Chambriard Compagnon

Buck 110

Muela Navaja GL

Le Carmarguais (12cm)

Laguiole (12cm)

Ich bin aber auch für weiter Vorschläge offen!!!!

Vielen Dank für Eure Hilfe

Grüße shamrock
 
Hallo

Neben dem Buck 110 habe ich ein paar Franzosen...auch Lagiole ( Aubrac..gutes Preis Leistungsverhältnis)
Alle sind deinen Anforderungen gewachsen...

Ich halte Lagiole aber für schwer zu reinigen....gerade wenn Du mal Fische ausnehmen möchtest.da sie meisten verziert sind,....Am Stahl gibts nix zu meckern...und lässt sich locker auf rasierschärfe bringen.

Das Buck ist da der Preis/Leistungssieger...mann bekommt es ja für 60EUR bei Axxxx

Als Alternative schlage ich wie im mein Chambriard Compagon vor....ist stabil der Stahl ist etwas stanfester als der 1227 er...

https://messerkontor.de/produkt-kategorie/taschenmesser/chambriard/chambriard-le-thiers-compagnon/

Das gibts auch eine Nummer größer

Mein Neuzugang ist ein Karesuando Singi.....sehr stabil....kann alles was die anderen auch können

https://www.lamnia.com/de/p/6805/messer-und-klappmesser/klappmesser/karesuando-singi-stained

Oder das Benschmade Big summit....hab ich mir gerade bestellt
https://www.lamnia.com/de/p/8756/messer-und-klappmesser/klappmesser/benchmade-hunt-big-summit-lake

bester Stahl....SV30 ist für das Geld kaum zu bekommen

gruss knifeaddict
 
Meine Stimme für das Chambriard Compagnon. Ich habe grad mein drittes dieser Art bekommen - Beschalung aus Wüsteneisenholz, ein Gedicht. Das Messer ist rundum perfekt gefinisht, kein Klingenspiel, keine Spalte irgendwo, knackig-stramme Feder, Klinge steht frei im Klingenschacht, 95 g leicht, schnitthaltiger Stahl, passgenaues Lederstecketui und alles für äußerst faire 129 Euro, mit anderen Holzbeschalungen deutlich unter 100. Und ich finde, die Le Thiers sind sowas wie die moderneren, dynamischeren Laguiole.
Das Buck 110 ist auch immer eine Empfehlung, wiegt aber mehr als doppelt so viel. In der Hosentasche ist es mir zu klobig, das muß man am Gürtel tragen.
Wenn ich noch eine Alternative nennen dürfte: BUCK 500 Duke, auch so ein Handschmeichler von vernünftigen Ausmaßen und überaus praktisch.
Laguiole kann man auch empfehlen; aber ich stimme knifeaddict aus eigener Erfahrung zu: nimm keines mit zu vielen Guillochen, wenn es wirklich benutzt werden soll. Insbesondere bei Genuß von Camembert schwer sauberzuhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Rückmeldungen!

Ihr bestätigt meine Tendenz!! Das Compagnon und/oder ein Buck (entweder das 110 oder das 500 Duke) liegen bei mir momentan ganz vorne!

Dennoch habe ich zwei andere, recht interessant erscheinende Messer gefunden. Vielleicht kann ja jemand was dazu sagen?!

Zum einen dieses: http://www.coutobelle.de/le-carmarguais-wacholder-12-cm-taschenmesser-backe-matt/a-118967/

Und zu anderen das hier: http://www.messermeister.de/muela-neu-2011/muela-navaja-gl-taschenmesser.htm

Mir sagen beide Modelle nicht wirklich was. Aber vielleicht findet sich ja jemand hier, der eines der beiden, oder beide schon mal in den Händen halten durfte, bzw sein Eigen nennet.
 
Hallo

Das Muela ist wirklich ein schönes Messer...trifft auch meinen Geschmack.
Dieses Model hatte ich nun nicht aber ein anderes....die Verareitung war ok....aber kommt gegen die Franzosen nicht an
Was mir gar nicht gefiel....war der Stahl und der Anschliff....der war schlecht( schief vieleicht Serienstreuung)...aberes war auch schnell wieder Stumpf...habs weitergegeben

Ein Carmaguais hatte ich schon in der Hand...und es spielt in der Liga desCompagnon
Da war kein Klingenspiel etc..-..Den Backlock sehe ich weder als Vor noch einen Nachteil...Geschmacksache

Was die Verzierungen angeht....wiklich hübsch...aber dann viel Spass beim putzen...echt ne Fieselei

gruss knifeaddict

Noch ein Vorschlag...ein Claude Dorzome...gibts auch in Wachholder

http://www.brandners-homestyle.de/z...e/thiersrlt-ebenholz/#cc-m-product-7602104849
 
Okay...das hilft mir schonmal ein Stück weiter. Somit ist das Muela raus!

Dafür hab ich jetzt noch was neues entdeckt.

http://www.mueller-messer-shop.de/epages/61906544.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61906544/Products/BLK-WEH-S


Das Messer entspricht zwar nicht ganz dem, was ich suche, weil die Klinge mir an sich etwas zu kurz ist. Hatte das Teil schonmal jemand in der Hand, bzw in seinem Besitz? Auf YouTube wird das MSP ja in höchsten Tönen gelobt. Zudem scheint der S90V ziemlich genial zu sein und die Verarbeitung liegt offensichtlich auf höchstem Niveau. Einzig die, wie schon erwähnt, mir zu kurze und recht wuchtige Klinge stört mich ein klein wenig. 3,3 mm Klingenstärke ist schon ne Hausnummer. Ist eben die Frage, ob man das im Alltag tatsächlich uneingeschränkt einsetzen kann...
 
@ Shamrock

Also das MSP steht bei mir schon auf dem Zettel....war schon fast bestellt.
bis ich auf YT ein Video vom Zwencologne geshen habe...der ein guter Tester ist...
Und der schreibt das der Stahl sehr schwer zu schleifen...und das selbst Herr Schanz da Probleme hatte...

Ich hab zwar bisher alles scharf bekommen....aber da kommen Zweifel auf....gerade wenn man Unterwegs " Angeltour " mal eben nachziehen möchte...

gruss knifeaddict
 
Ja ok...sowas hab ich in verschiedenen Reviews auch schon rausgehört.

Wenn ich mir allerdings das Video von jackknife68 anschaue, auf dem er ein Reh im Schnee auseinander nimmt und mit dem Messer mehrfach bewusst über den Knochen "rotzt" und das Teil hinterher immernoch den Unterarm rasiert, stelle ich mir eben die Frage, wie schnell gibt die Schneide tatsächlich auf, wenn man mal unterwegs ist und keine Möglichkeit zum Nachschärfen hat...was natürlich nichts an der Tatsache ändert, dass dem Stahl schwierig wieder auf die Sprünge zu helfen ist, wenn wirklich nix mehr geht...dennoch finde ich das MSP sehr interessant, gerade auch der Verarbeitung wegen. Auch das Gewicht macht mich an!! Nicht so ganz leicht (was ich gut finde), aber auch nicht so schwer wie ein Buck 110.
 
Ja ok...sowas hab ich in verschiedenen Reviews auch schon rausgehört.

Wenn ich mir allerdings das Video von jackknife68 anschaue, auf dem er ein Reh im Schnee auseinander nimmt und mit dem Messer mehrfach bewusst über den Knochen "rotzt" und das Teil hinterher immernoch den Unterarm rasiert, stelle ich mir eben die Frage, wie schnell gibt die Schneide tatsächlich auf, wenn man mal unterwegs ist und keine Möglichkeit zum Nachschärfen hat...was natürlich nichts an der Tatsache ändert, dass dem Stahl schwierig wieder auf die Sprünge zu helfen ist, wenn wirklich nix mehr geht...dennoch finde ich das MSP sehr interessant, gerade auch der Verarbeitung wegen. Auch das Gewicht macht mich an!! Nicht so ganz leicht (was ich gut finde), aber auch nicht so schwer wie ein Buck 110.

Stimme ich die zu.....Ich werde mir das Backlock wohl auch holen....Ich hab genug für unterwegs.
Als All in One Lösung habe ich halt bedenken.......

Als EDC dann das MSP....fürs grüne das Buck.-.....man kann ja nie genug haben( Ich hab ab 150 aufgehört zu zählen...das war vor 8 jahren)
und es sind immer noch nicht genug...lol

gruss knifeaddict
 
Na ja...bei mir hat das mit den Kochmessern angefangen.

Und jetzt plötzlich soll es ein Folder werden...wobei einer?? Ich befürchte, das werden dann doch ein paar mehr! :lechz:

So! Jetzt isses an mir, eine Entscheidung zu treffen...ich werde berichten, wenn es soweit ist (kann Tage dauern) :irre:
 
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