Enzo Trapper in O1 läuft in Scheide an

pocke210

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Hallo Runde,

ich habe eine Sorge mit meinem neuen Enzo Trapper (das ich bald vorstellen werde): Die Klinge (O1) läuft übel an, wenn ich sie in der mitgelieferten Scheide aufbewahre. Der Stahl war nicht ungefettet, hat aber praktisch über Nacht eine sehr dunkle Patina (hatte fast die Farbe von Kaffesatz) angesetzt - überall da, wo sich Leder und Stahl nahe kommen. Was soll ich tun, um das zu unterbinden?

Vielen Dank schon mal für Trost und Rat! ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Was hast du denn zum Fetten genommen? Bei sehr dünnem Öl saugt die Scheide das sehr schnell weg und der Schutz verliert sich schon beim Reinschieben. Wenn es über Nacht schon anläuft, ist aber wahrscheinlich auch irgendwo Restfeuchte im Spiel, ansonsten sollte das nicht sein.

Zur Behebung könntest du die Scheide von innen wachsen oder ein festeres Fett nehmen, ich habe mit Lupus Waffenfett gute Erfahrungen gemacht, normaler Speck ist aber auch gut ;-).

Die Klinge wird mit einem Stahlreiniger auch wieder relativ blank, wenn du das willst. Ich persönlich würde die Patina aber dranlassen, das gehört doch zum Reiz von nicht rosfreien Messern.

Gruß


Uli
 
Hey Uli,

danke für Deine schnelle Antwort. Gefettet hatte ich mit Ballistol oder Nasenfett... ;) Das Problem mit dem wachsen (ich werde mein gutes altes Sno-Seal nehmen) ist: wie kommt das bis nach unten in die Scheide? Ich stell mich wahrscheinlich grad etwas prasslig an... :(

Patina an sich ist natürlich reizvoll, aber so eine hässlich-braune, ungleichmäßige hab ich lieber mit Edelstahlpflege wieder wegpoliert. Die lass ich lieber natürlich kommen.

Kann übrigens die Scheidenfarbe - die Scheide ist so braun wie die Patina war - die Klinge oxidieren lassen?
 
Zuletzt bearbeitet:
du kannst die scheide auch von innen mit öl z.b. olivenöl ausgießen, sodass das leder "gesättigt" ist. dann wird auch das öl, mit dem du die klinge bestreichst, nicht mehr von der scheide aufgesogen, sondern bleibt am messer.
 
Halbflüssiges Wachs lässt sich ganz gut mit einem Pinsel bis unten in die Lederscheide einbringen, die Scheide von dem Trapper ist ja relativ weit, soviel ich mich erinnere. Man kann auch flüssiges Wachs einfach reinlaufen lassen.

Ob die Farbe korrosionsfördernde Eigenschaften hat, kann ich nicht beurteilen. Ansonsten kannst du ja mal Dennis von Brisa anschreiben, ob er von derartigen Problemen schon gehört hat.

Gruß

Uli
 
Hallo Pocke,

das ist ja ärgerlich. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Patina vom Nasenfett kommt. Die Haut hat einen leicht sauren pH Wert (zwischen 5 und 6), was schon reichen würde um den Stahl oxidieren zu lassen. Für Griffhölzer ein super Hausmittel, für Stähle aber lieber ein Säure freies Öl nehmen.

Auch evtl. noch im Leder vorhandene Gerbsäuren können dafür verantwortlich sein. Da würde aber das Wachsen helfen.

Fragen über Fragen. Ich hoffe ich konnte ein bisschen helfen,
Micha
 
Mit Balistol - Sprühöl die Scheide dick und mehrfach einsprühen .. verbliebene Gerbsäure im Leder lässt auch rostträgen Stahl ruckizucki anlaufen von o1 ganz zu schweigen.

Gegen ungewollte Patina hat sich bei mir Pumapaste bewährt.

/wave
 
B A L I S T O L ... alles was ranzig werden kann würde ich auch meiden.

das Zeug kommt bei mir:

Auf Klingen, in Läufe, in Magazinschächte und auf Magazinfedern, auf wunde Hundepfoten / -krallen, in Hundeohren, auf und in Lederhüllen / -scheiden, auf Horn- und Holzgriffe.

Mein Jahreskonsum an Balistol beläuft sich bestimmt auf einen guten Liter.
 
Nee, Olivenöl geht garnicht.
Ballistol und Ähnliches helfen bestimmt, machen das Leder aber total weich. Je nach Bauart will man das aber nicht. Sicher wird sich noch der Lederexperte mit meisterlichem Rat äußern. Aber ganz allgemein soll man ja das Messer nicht in der Lederscheide lagern, da die noch immer enthaltenen Gerbstoffe mit dem Stahl reagieren können.
Evtl. hilft es auch in deinem begehbaren Messerhumidor die Luftfeuchte anders einzustellen. :lechz:
LG
espresso
 
Komisch, und in jedem Buch ist nachzulesen, daß man Messerscheiden nicht einölen darf, da hierdurch das Leder weich wird. Ein ausreichender Schutz wäre somit nicht mehr gewährleistet. :confused:

Gruß
Gerhard
 
Ich würde eine Lederscheide nicht im Öl "einlegen", aber ich hatte bisher noch keine Probleme. Allerdings haben (wenn ich so über die Vitrine schaue) auch alle meine Messer mit Lederscheide einen ausreichend dicken mittleren Bereich auf der Schneidenseite. Vermutlich sieht es bei filigranen und dünnen Messerscheiden schon wieder problematischer aus.

Regelmäßige Balistolbehandlung bekamen folgende Scheiden bisher:

Buck General (Scheide so hart, dass man trotzdem mit etwas Mühe jemanden damit erschlagen könnte)

Buck 120 Woodsman (Scheide im perfekten Zustand .. da ist nix weich oder labberig)

Die Scheide von diesem wunderschönen Messer
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=82816

sowie diverse Ledergürteltaschen für Folders.

Bei KEINER entstand eine Beeinträchtigung durch die Verwendung von Balistol (ist wie überall, gesunder Menschenverstand und Augenmaß)

Im Gegenteil .. alle Lederteile sind "geschmeidig" und es gibt keine Risse, Wasserflecken, Gammelspuren, etc.

Und die basische Zusammensetzung von Balistol wirkt saueren Geschoss-, Pulverrückständen und Gerbsäure entgegen.

/wave
 
Hallo Männer,

danke für die vielen Tipps. Ich versuche erst mal, mein Sno Seal flüssig zu kriegen. Geht das nicht, kommt Ballistol zum Einsatz. Speiseöl - in welcher Form auch immer - und alles, was ranzen kann, kommt bei mir nur hauchzart an die regelmäßig verwendete (Carbon-)Klinge...
 
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