Epoxydharz-Kleber und meine Erfahrungen

hobby

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Hallo Kollegen,

hier berichte ich über meine Erfahrungen mit Epoxy-Klebern.

Sie stammen von R&G (http://www.r-g.de/) und ich bin sehr zufrieden damit.

Schon seit Jahren benutzte ich Epoxydharz L und den Härter SF (200+80g reichen mir "ewig"), wobei ich als einzige Schwierigkeit das Einhalten des Mischungsverhältnisses hatte.
Ich benutzte einen kleinen Medikamentenbecher mit ml-Skala, aber 17+3.5 ml (wenn ich mich richtig erinnere) sind einfach schwierig einzuhalten!

Nachdem das Harz aufgebraucht war kaufte ich den "Metallkleber E", denn der lässt sich einfach 1:1 mischen.
Dafür war der während der Lagerzeit in meiner kalten Werkstatt "eingefroren", also auskristalisiert.
R&G bestätigte diese Neigung, wies aber darauf hin, dass sie reversibel ist. Und tatsächlich, ein warmes Wasserbad verflüssigte das Harz, so dass ich zwei Klingen damit einkleben konnte.
Das Problem ist die hohe Viskosität des Klebers, die es sehr schwer macht, kleine Spitzerle einzukleben.
Ich habe die Klingen dann vorsichtshalber mit der Spitze nach unten aushärten lassen (nicht in der Werkstatt, sondern im Wohnzimmer, weil ich jede Stunde mal einen Tropfen Kleber am Griffabschluss abwischen musste), damit der Kleber sich im vorderen Bereich des Griffs ansammelte, denn ich befürchtete, dass das Griffloch nicht vollständig ausgefüllt war.

Für die nächsten beiden Klingen kaufte ich nach ausführlicher Beratung durch R&G Epoxydharz L und den Härter S (SF gibts nicht mehr) und dann gleich noch eine günstige Digitalwaage mit 0.1 g Auflösung, was das Anmischen von 10+4 g sehr einfach macht (reicht für deutlich mehr als zwei kleine Spitzerlklingen).
Dabei ist der Kleber so dünnflüssig, dass ich ihn leicht in eine 7-mm-Bohrung hineinlaufen lassen konnte.
Dafür sollte man die Klinge besser mit der Spitze nach oben aushärten lassen.
Die Verarbeitungszeit ist mit 15 Minuten angegeben, aber auch nach 30 Minuten liess sich der Rest problemlos vergiessen.


Fazit:

1. Einkleben von Spitzerlklingen:
Epoxydharz L und Härter S in der Menge von z. B. 5.0 + 2.0 g abwiegen, mischen, in das Griffloch giessen und die Klinge von oben einsetzen

2. Aufkleben von Griffschalen auf Flacherlklingen:
Metallkleber E im Verhältnis 1:1


PS: Nein, ich habe weder Anteile an R&G noch bekomme ich irgendwelche Vergünstigungen!

Hans
 
Hi,

kann deinen Erfahrungen voll Zustimmen, habe auch genau diese beiden Produkte benutzt. Allerdings verwende ich mittlerweile auch zum ankleben von Backen etc. das Epoxydharz, man kann überschüssigen Kleber sehr leicht mit mit einem Lappen und ein wenig Spiritus wegwischen.
 
Ich habe auch den Metallkleber E für Flacherlklingen im Einsatz und das Harz L + Härter L für Spitzerlklingen. Auch gut finde ich die Farbpasten, mit dem das Harz eingefärbt werden kann.

Allerdings habe ich bis jetzt noch keine Langzeiterfahrung mit dem Harz von R+G, da ich erst im letzen Jahr bei R+G eingekauft habe. Vom Preis her ist das Harz von R+G um Welten besser als z.B. Uhu Plus Endfest 300.

Letzte Woche habe an drei Küchenmessern die Griffschalen und die Zwischenlagen mit Metallkleber E verklebt. Wie erwartet ohne Probleme.

Das einzige was mich etwas verunsichert hat, ist die Angabe von R+G zur Temperaturfestigkeit, die mit größer 110°C angegeben wird. Bei dem Uhu Plus Endfest 300 wird eine kurzfristige Belastbarkeit von 200°C angebenen. Zusätzlich hat mich die Aussage von einem Forenmitglied verunsichert, daß sich bei ihm mit Metallkleber E verklebte Griffschalen stellenweise gelöst haben und er dies auf eine eventuell zu hohe Temperatur beim Bandschleifen zurückführt.

Ansonsten gibt es noch andere nette Sachen bei der Firma, wie z.B. Carbonplatten, Carbonrohr und Carbonstäbe.

Zum Thema mischen. Ich benutze seit Anfang meiner Karriere als Messermacher eine digitale Waage zum Harz und Härter mischen. Dafür bin ich nicht nur einmal belächelt worden. Egal, da muß man durch..............:haemisch:
 
Hallo Hans,

Vielen Dank für diesen Thread, das spart (nicht nur mir) einige Enttäuschungen! :super::D:super:


Viele Grüße aus Lich...
Peter
 
Hallo Zusammen,

auch ich benutze r&g-Produkte.

Allerdings bevorzuge ich auch für Steckerle den Epoxydkleber "E".
Mit einem Heißluftgebläse ein wenig auf Temperatur gebracht und das Zeug läuft wie Paul sein Auge. Beim Erwärmen kann man auch lustig die Luftblasen aufsteigen und platzen sehen.

Bei einem Kontakt mit r&g bezüglich der Langzeitqualitäten gegenüber UHU, hat man mir mitgeteilt, dass der Kleber identisch ist und von Hexion geliefert wird. Ob es stimmt weiß ich nicht.

Auch UHU verträgt keine übermäßige Hitze, da ist mir auch schonmal was fliegen gegangen. Wäre auch kein Wunder, wenn sie identisch sind.

Was mir an dem "E"-Kleber gefällt, ist dass man in die Eigenschaft über die Menge des Härters einstellen kann, von glashart bis restelastisch.
Und der Preis natürlich.

Und ich benutze die Sekundenkleber von denen. Drei verschiedene
Viskositäten und den Schwarzen. Steht Starbond nicht nach und ebenfalls günstiger.
 
Allerdings verwende ich mittlerweile auch zum ankleben von Backen etc. das Epoxydharz, man kann überschüssigen Kleber sehr leicht mit mit einem Lappen und ein wenig Spiritus wegwischen.

Habe ich seither auch benutzt und das geht natürlich auch.
Zum Abwischen benutze ich (wie zum Entfetten) Aceton.


1) Ich habe auch den Metallkleber E für Flacherlklingen im Einsatz und das Harz L + Härter L für Spitzerlklingen.
2) Auch gut finde ich die Farbpasten, mit dem das Harz eingefärbt werden kann.
3) Vom Preis her ist das Harz von R+G um Welten besser als z.B. Uhu Plus Endfest 300.
4) Das einzige was mich etwas verunsichert hat, ist die Angabe von R+G zur Temperaturfestigkeit, die mit größer 110°C angegeben wird. Bei dem Uhu Plus Endfest 300 wird eine kurzfristige Belastbarkeit von 200°C angebenen. Zusätzlich hat mich die Aussage von einem Forenmitglied verunsichert, daß sich bei ihm mit Metallkleber E verklebte Griffschalen stellenweise gelöst haben und er dies auf eine eventuell zu hohe Temperatur beim Bandschleifen zurückführt.
5) Ansonsten gibt es noch andere nette Sachen bei der Firma, wie z.B. Carbonplatten, Carbonrohr und Carbonstäbe.
6) Ich benutze seit Anfang meiner Karriere als Messermacher eine digitale Waage zum Harz und Härter mischen. Dafür bin ich nicht nur einmal belächelt worden. Egal, da muß man durch

1) L wie langsam? Hat de reine längere Topfzeit?
2) Guter Hinweis. Wobei diese Farbpaste beim Anteil des Harzes berücksichtigt werden muss.
Und es gibt auch Alupulver zum Einmischen, was gewisse Vorteile hat.
3) Preislich dürfte R&G kaum zu schlagen sein
4) Beim Spülen dürfte es keine Probleme geben und beim Shcleifen sollte man diese Bereiche auch eher meiden.
5) Richtig. Und auch Texalium.
6) Manche kommen eben gleich drauf, andere später... (als ich meinen Katamaran baute und grosse Mengen Epoxy verarbeitete verwendete ich aber auch eine Waage).
Bei der günstigen Taschenwaage muss man sich nur ein wenig ranhalten, damit sie sich nicht ausschaltet.


Vielen Dank für diesen Thread, das spart (nicht nur mir) einige Enttäuschungen! :super::D:super:

Gerne!


Allerdings bevorzuge ich auch für Steckerle den Epoxydkleber "E".
Mit einem Heißluftgebläse ein wenig auf Temperatur gebracht und das Zeug läuft wie Paul sein Auge.
Und ich benutze die Sekundenkleber von denen.

Die Erwärmung zur Viskositätsverminderung wurde mir von R&G auch vorgeschlagen. Verbunden mit dem Hinweis, dass damit auch das Aushärten beschleunigt, also die Topfzeit reduziert wird.
Danke für den Hinweis zu Sekundenkleber, das wusste ich noch gar nicht (da werde ich wohl gelegentlich mal wieder vorbeifahren)

Hans
 
@Hans
Beim Härter L beträgt die Topfzeit 40 min. Ich habe diesen Härter gewählt, weil er von R+G als der gebräuchlichste Härter beschrieben wurde.
 
für steckerl-klingen ist die wahl des klebers unter den allgemein bekannten verdächtigen klebern vernachlässigbar. das hält bei richtiger anwendung immer. da funktioniert sogar prestolit wie mir ein "mittelalter-schmied" gezeigt hat. nur mit roher gewalt war der griff von der angel wieder zu entfernen.

problematischer ist es beim flächenkleben wie stahl mit unterschiedlichen ne-materialien oder diverse hölzern, bzw. zwingen. nach einigem herumprobieren mit amerikanischem klebern, metallkleber, r&g, uhu endfest usw. bin ich wieder zu uhu endfest 300 zurück und sehr zufrieden. das ist der einzigste kleber mit dem ich persönlich die wenigsten probleme beim flächenkleben oder den unterschiedlichsten materialien habe. vorraussetzung ist das saubere arbeiten wie entfetten, aufrauhen und die genaue mischung.

weiterhin kein pressen der klebeteile und kein trocknen im ofen.
mindestens 24 stunden abbindezeit vor dem weiter arbeiten muss sein und die flächen halten mit uhu perfekt.

starke hitzeenwicklung beim weiter arbeiten kann sicherlich ein problem sein.
das habe ich aber mangels entsprechender maschinen nicht, da ich nur mit raspel, feile und ensprechendem schleifpapier mühselig mit hand arbeite )-:
 
Mit Epoxydharz hab ich bis jetzt nur bei meinem Wakeskateeigenbau erfahrungen sammeln können.
Für die Messergriffe nehm ich immer Pattex stabilität. Versteckt wegen der Farbe bei mittel bis dunklem Holz perfekt kleinere unebenheiten, besonders bei meinen geschmiedeten Erlen, da ich leider keine Planschleifmaschiene habe :). Und bis jetzt hält alles super.

Die Harze hab ich als doch recht flüssig in erinnerung(auch das niedrig viskose). Hab zwar auch Thixotropiermittel verwendet aber immer noch recht viskos. Gibts da denn auch pastenähnliche Konsistenz oder wird das dann mit irgendwelchen anderen Füllstoffen erreicht?

Gruß Max
 
Hi

Bleibt Epoxydharz transparent der wird es milchig? Woran kann ich erkenn was vorliegt, wenn beides möglich ist?

Ist Zweikomponenten Klebernicht sehr ähnlich wie Epoxydharz? Wo liegt der Unterschied?

Danke
 
Hy,

@hobby
es gibt den Härter SF wieder, er heisst jetzt EPH-111 (ich schaue am Monatg in der Firma nach).

Genial finde ich von 3M den scotch weld DP490 zu kleben.
 
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