Erfahrung mit Tellerschleifer Quantum TS305?

Ares

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Hallo liebe Forumiten.

Habe bei der Suche hier im Forum einige alte threads zu diesem Tellerschleifer gefunden, aber leider keinen der meine Fragen (eindeutig) beantworten konnte:

1. Ist dieser Tellerschleifer bzw. Tellerschleifer allgemein dazu geeignet, um den Anschliff einer Messerklinge herzustellen?
Also ich meine einen Flachschliff bei z.B. einer Klingenlänge von max. 12 cm und 4mm Stärke.
Die Stähle werden die üblichen Verdächtigen wie C60, RWL 34 oder SB-1 sein.

In einem älteren Thread wurde auch erwähnt das es wegen der Symetrie wichtig wäre, Rechts- und Linkslauf einstellen zu können.
Jetzt grübel ich schon den halben Tag drüber nach ob das so relevant ist, da es doch eigentlich egal sein müsste ob ich das Material- natürlich bei vorher richtig eingestelltem Anschlag und Schleiftisch- "von oben" oder "von unten" abtrage.

Korrigiert mich doch bitte wenn ich falsch liege, aber ich stells mir so vor:
Ich steh vor meinem Tellerschleifer. Den zu schleifenden Flachstahl halte ich in der linken Hand, die Klingenspitze zeigt nach rechts. Somit schleife ich die Flanke der linken Klingenseite.
Für die rechte Flanke der Klinge nehme ich den Flachstahl in die rechte Hand, Klingenspitze zeigt nach rechts. Die Schneide zeigt bei beidem nach unten. Das einzige Problem das ich hierbei sehe ist, das ich nicht weiß wieviel ich noch abschleifen muss, wobei das sicher Wie beim Bohreranschleifen Gefühlssache ist die mit der Zeit kommt. Naja, und das sich die Umfangsgeschwindigkeit zur Mitte der Schleifscheibe erhöht.

Aber alles in allem müsste ich damit doch eigentlich bessere Ergebnisse erzielen als mit meiner Feilerei (Halbzeugschändung triffts wohl eher :glgl:), oder?

Hier ist besagte Maschine:

http://www.holz-metall.info/shop1/artikel1190.htm


Wünsch euch noch ein schönes Wochenende.

Jörg
 
Hallo Jörg

Ich hab lange Zeit bevor ich meine Bandschleifmaschine gebaut habe, an einem (ebenfalls selbstgestickten)Tellerschleifer gearbeitet.Mit Übung kann man damit ganz gute Ergebnisse erzielen-alles eine Frage des Fingerspitzengefühls.Der Nachteil ist ein hoher Verbrauch an Schleifpapier und bei dem was so ein schon vorgefertigtes Blatt für die T-Schleifer kostet...
Beim planziehen der Klingenflanken und der Schneide benutze ich ihn heute noch gern ...aber für einen großen Abtrag ist ein Bandschleifer eben besser ...

also würde ich mich an deiner Stelle eher nach einem günstigen Bandschleifer umsehen..

Hoffe das hilft weiter

Gruß Marcus
 
Hallo Ares,


... schon ein bisschen her, aber ich tippe mal trotzdem noch ne Antwort...

den Tellerschleifer kenne ich nicht, aber ich mache den Klingenanschliff (die Form schneide ich mit ner Flex grob aus, benutze anschliessend eine Schruppscheibe und danach einen Bandschleifer im Schraubstock) mit einem Schleifteller und ner Bohrmaschine. Das funktioniert ... ok, obwohl es bestimmt nicht die beste Lösung darstellt. Auf der anderen Seite, wenn ich mir meine Resultate so betrachte, sind diese aber auch nicht zum Schreien (zumindest für mich). Wie du schon schreibst: alles Übung.

Nach unten zu schleifen ist nicht so schön, weil man eben nicht sieht, wo man Material wegnimmt, wie du ebenfalls korrekt sagst.
Ich schleife wie folgt: Ich stehe vorm Schleifteller, sodass dieser mit der vollen Schleiffläche in Richtung meines Bauches zeigt. Für die linke Klingenseite halte ich den Griff mit der linken, die Klinge mit der rechten Hand; die Spitze zeigt nach unten, in Richtung Boden. Für die rechte Klingenseite mit gleichem Setup, den Rohling eben nur gedreht. So kann ich auf beiden Seiten von oben sehen, wo ich grade schleife.
Die rechte Klingenseite ist meine schwache Seite, also die, die mir sehr viel schwerer fällt. Zwischen den beiden geh ich meist einen Kaffee trinken, um von der Haptik der Vorhergehenden wieder weg zu kommen, bzw. diese zu "vergessen".

Da ich viel die Ränder der Schleifscheiben benutze, sind diese natürlich auch sehr viel schneller stumpf, als die Mitte der Schleifscheiben. Bei einer 30 cm Schleifscheibe wären dann bei meiner Schleiftechnik ein noch größerer Bereich "unbenutzt", obwohl ich die Scheibe bereits wechseln müsste. Nicht so gut, wie ich finde.

Eine klebende Schleifscheibe würde mir auch nicht so gut gefallen, da ich mit dem Schleifteller auch einen Teil des Finishs mache (bis 320). Dann ist der größte Teil des Schleifspuren draußen und zu finishen dauert dann keine Stunden (!) mehr. Wie ich einen klebenden Schleifteller lösen kann, um ihn später wieder zu verwenden, sowie ohne ihn zu zerstören, kann ich mir momentan nicht vorstellen.

Ich würde vielleicht folgendes vorschlagen: kauf dir einen Teller für die Bohrmaschine mit Klett. Die gibts recht billig im Baumarkt (rund 10 €) und ein paar Klettscheiben dazu. Eine Bohrmaschine hat vermutlich ebenfalls jeder zu Hause (ich habe bis vorgestern mit einer uralten 400 Watt Sk*l geschliffen; die hat dann den Geist aufgegeben); diese in einem Schraubstock oder Bohrmaschinenhalter einspannen.
So könntest du recht preisgünstig testen, wie du mit einer "runden Schleifeinheit" zu Recht kommst. Und Klingen herstellen geht damit natürlich ebenfalls.

Vielleicht noch ein paar weitere Worte zur rechten Klingenseite: auf der rechten Seite des Schleiftellers zu stehen, Klingenspitze zeigt also nach rechts, ist bei einem Schleifteller weniger geschickt. Die Funken sprühen dann nach oben (bedingt durch die Laufrichtung der Bohrmaschine), so dass man sehr unbequem stehen muss, um zu sehen, wo man gerade schleift.
Wenn man die Drehrichtung der Bohrmaschine umstellt, geht die Verschraubung des Schleiftellers auf... Daher hat sich das Schleifen "von oben" für mich auch als die bisher beste Alternative bewährt.

Noch ein Wort zum Verbrauch der Scheiben bei mir: eine 60iger pro Klingenseite im Rohschliff, sowie je eine 100er, eine 240er und eine 320er fürs Finish (beide Seiten). Natürlich immer vorausgesetzt, dass mir beim Schleifen die Scheibe nicht kaputt geht, was auch mal passieren kann (die Ränder eben). Ich benutze Scheiben aus dem Baumarkt.

so weit - Gruss KD
 
vielen dank an euch zwei für eure ausführlichen antworten.

mittlerweile habe ich mich für einen bandschleifer entschieden, aber einen tellerschleifer werde ich dank euren schilderungen im hinterkopf behalten und mir beizeiten zulegen.

wünsch euch noch ein schönes wochenende!
 
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