Erfahrungsbericht: Benchmade 705 McHenry & Williams Passaround

Bonemachine

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nach extralanger wartezeit, bedingt durch die post, war es also endlich angekommen: das benchmade 705

genaue daten und foto gibts hier:
http://www.benchmade.com/products/product_detail.aspx?model=705

das model kam in plain mit satin finish, schön verpackt im blauen schächtelchen und mit stoffbeutel.

erster eindruck nach dem auspacken: oh, ist das klein.
erstes befingern: das ding is ja furchtbar klein.

ich hab das ding dann mal zusätzlich in mein edc gepackt, als alleiniges messer wärs mir einfach zu klein.

zum messer:
der axis lock gefällt mir ausgesprochen gut (hatte ich vorher noch nie in der hand) für mich als linkshänder optimal.
der klingengang ist sehr weich und angenehm. die klinge verriegelt sauber. leider hatte ich klinge etwas spiel. ich hab an der klingenachse absichtlich nicht herumgeschraubt, weils nunmal nicht mein eigenes messer ist.

die klinge aus 154 cm war sehr sauber geschliffen und anständig scharf. hier gabs nichts zu meckern.
womit wir auch schon bei der verarbeitung sind. im grossen und ganzen sehr sauber gemacht.
leider gabs 2 kleine schönheitsfehler:
die linerplatinen könnten etwas besser gefinished sein. hier sieht man noch rattermarken.
ausserdem ist der backspine auf einer seite leicht gerundet. somit ergibt sich kein sauberer übergang zur linerplatine.
zwei kleine schönheitsfehler, die aber doch da sind.
desweiteren gibts nix auszusetzen.

gesamteindruck:
mir ist das messer einfach zu klein, obwohl ich im laufe der woche gemerkt habe, dass kleine messer durchaus ihre vorteile haben (fingernägel reinigen is mit meinem manix einfach etwas schwierig...)
etwas gestört hat mich auch das verhältnis griffbreite zu griffdicke.
der griff ist relativ dick für seine breite.
dies ist aber sehr subjektiv und die geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

alles in allem stell ich dem 705er ein gutes zeugnis aus und ein messer mit axis-lock steht jetzt definitiv auf meiner kaufliste.

gruss

Bonemachine
 
Für die anderen: Klingengang könnt' ihr ruhig regulieren mit dem passenden Torx-Schraubendreher. Ich hab's immer recht locker eingestellt, aber sowas ist ja bekanntlich Geschmackssache.

Subjektiv ist alles. Deshalb machen wir das hier ja :D

Danke für's die Review.

Keno :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Na, da bin ich aber froh, denn das habe ich gleich gemacht, als das Dingelchen hier ankam. Die Schraube geht zwar schwer, müßte aber auch geklebt werden, wenn es auf Dauer halten soll.

Zumindest hat ein Abend spielen gereicht, dass wieder Klingenspiel da ist. Was soviel heißen soll, wie: Dieses Messer ist ein so süßes Spielzeug.

Aber, das Messer wird ja nicht mehr produziert. Deshalb mache ich weiter mit dem

+ Nachruf auf einen nur flüchtig Bekannten+

Das 705 war ein Taschenmesser im traditionellen Sinne. Es war so klein und wenig furchterregend, man hätte übersehen können, das es eine der besten Verriegelungen hatte, die seinerzeit am Markt waren.

Dieses hier war nicht neu. Die G10 Schalen wirkten ganz BM untypisch. Nicht gefast sondern abgerundet. An einer Stelle blitzte die Platine hervor. Aber, als langmonatiger Aluschalengreifer war das G10 eine warme griffige Freude.

Die Klingenlänge erlaubte eine Vielzahl an Arbeiten, auch wenn mehr wirklich mehr wäre. Klar, wenn man so einen Ochsen, wie das Manix oder 520 in der Hand hat. Das sind Dimensionen!

Es ist mir aber jetzt klar, warum das Benchmade Forum dieses Messer in einer LE zum Forummesser kürte.

Das 705 war praxistauglich für 90%+ aller Schneidarbeiten und ein superklasse Spielzeug.

Der Hauch eines Fingernageltipsers und die Klinge flutschte heraus, so schnell, da machte kein UDT mit.

Rein, raus, hoch, runter, flitsch, flatsch, flutsch, klack, klick, klock.... (Was soll ich mit dem Messer, ich kauf mir den Trainer!)

Den Eindruck, das der Griff zu dick wäre, war auch mein erster, als ich vor über einem Jahr eine LE des 705 in Händen hielt.

Ich war überrascht, dass ich diesen Eindruck jetzt gar nicht hatte. Es fasste sich wunderbar an, nur würde ich mir wegen der Optik eine Klinge mit kräftigerem Rücken wünschen.

Anfangs war der Griff wegen der Länge gewöhnungsbedürftig. Irgendwie fasste ich es sehr weit vorne an. Also da, wo es am Klingenlager ausieht, wie ein Vogel, dem man den Schnabel abgeschnitten hat (klingt brutal, sieht aber so aus). Als Fingerablage war es wohl vorgesehen, weil die Platinen dort noch geriffelt waren. War aber ein bisschen nahe der Schneide.

Weil der Griff schwach konturiert war, also er hatte eine Wellenlinie aber keine Choils, konnte man sich aber daran gewöhnen, das Messer sicher weiter hinten zu greifen. Die Kürze ergab, dass sich der Griff somit mehr in den Handteller schmiegte. Da, fand ich, kam die Dicke des Griffes zur Geltung. Man hatte noch was in der Hand.

Ich konnte auch verstehen, warum das Sequel eine breitere Klinge hat. Der Griff legt das einfach nahe. Andererseits geht mit dem 08/15 (verhältnismäßig breite Klingen) auch ein bisschen flair verloren.

Hätte ich es zu entscheiden gehabt, ich hätte die Klinge am Rücken dicker gelassen; aus einen netten stelzigen Terrier einen Bullterrier gemacht.

Ich glaube nicht, dass das Sequel das 705 ersetzen kann, von daher:

Wer immer mit dem Gedanken spielte eins zu kaufen und jetzt keins hat:

ÄTSCH!

Soweit meine ersten Eindrücke.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann kleb's halt mit mittelstarker Schraubensicherung fest, mach' ich zu Hause ja auch. :)

Der Klingengang wird normal auch durch die Bronze-Washer selbst bei einer recht festen Einstellung schnell wieder weicher.

Nur, damit keine Missverständnisse aufkommen: Gekauft hab' ich das Messer NIB. Und ich habe ausser dem Nachschärfen keine baulichen Veränderungen vorgenommen, die Kanten waren stets so, wie sie jetzt sind.

Keno
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf gar keine Fall werde ich Dir Dein schönes Messer verbappen! Ich finde es weder erstaunlich, dass sich die Schraube ein bisschen löst, noch ist es besonders schlimm. Also werde ich das schön so lassen.

Ich habe keinen Anlass hier bleibende Änderungen vorzunehmen.

Der Klingengang war auch immer noch weich, als er fester gestellt war, das Spiel war aber weg.

Wenn die Schalen ab Werk so waren, gut gemacht, was die Rundung angeht. Das was blitzt ist halt Geschmackssache, obs stört. Ich finde das "eingegriffene" gefühl sehr gut und würde nicht gegen ein Standard tauschen wollen.
 
Verschub

Ich habe das mal ins Forum "Tests und Revisionen" verschoben, da paßt es auch als Benchmade prima hin. :)
 
So, die Woche geht das Messer wieder auf Reisen.

Ich möchte noch den Preisaspekt erwähnen.

Das Messerchen war im alten Katalog für $ 130,00 gelistet und die Sequels werden so um die € 140,00 angeboten.

Bei aller Liebe zu diesem feinen Spielzeug wäre mir das zuviel Geld.

Mir gefällt dieses Taschenmesser, weil es mehrere Brücken schlägt:

Es ist ein Spielzeug. Es ist wie ein gewohntes Taschenmesser (Größe, Gewicht). Es ist vertrauenserweckend stabil.

Ein ideales edc, bei dem ich sicher bin, man wäre überrascht, wieviel es im Vergleich zu den großen Brüdern kann.

Für diese Userqualitäten aber ist der Preis zu hoch.

Dann lieber was mehr draufgelegt und gleich das 710, es sei denn, man muss spielen.

Es geht nicht darum, dass man für 50 Kröten auch ein Messer kriegt. Die Verarbeitungsqualität kann in der unteren Preisklasse sehr schwanken, von Schrott bis Spitze. Es geht einfach um meine persönliche Einschätzung, ob der Preis für ein solches Messer in Ordnung ist. IMHO stimmt die Relation "wieviel Messer" man für das Geld kriegt nicht mehr.

Aber dass hatte dem Erfolg des 705 keinen Abbruch getan. :)

Das war mein Nachruf auf ein vielseitiges, kleines Taschenmesser mit Charakter.

"Das Schwert lob, wenn es sich bewährt hat;
das Bier, wenns getrunken ist;
das Eis, wenn man darüber weg ist,
die Frau, wenn sie tot ist;

das 705, wenn es out of production ist."

Freie Interpretation aus dem Havamal (Lied des Hohen, Edda, Island)

Ein aktuelles Messer zu beschauen, macht so einen Review auch für die Zuschauer spannender. :D
 
nahcruf auf ein messer

so, hier mein senf dazu:
das bm 705 ist ein kleines messer.

nicht zu klein, zum schneiden. im alltag braucht man nicht mehr messer, ich jedenfalls nicht. ungeachtet seiner relativen winzigkeit fuellt es die hand mit seinem etwas moppeligen g10-griff gut aus.
ungeachtet seiner groesse kann es alle alltagsaufgaben bis auf nutella ausm glas holen erfuellen ( ich habs mir dann auch verkniffen).
die verarbeitung war sehr ordentlich, der klingengang fast zu weich, ein fingerschnicken reicht und es ist offen.
aber da ich eher auf groessere meser stehe, ist es nichts fuer mich, schade eigentlich.
 
Mein erster Eindruck war: Niedlich!

Also hab ich das Messer mal eingepackt und festgestellt das man mit so einen kleinen Kerlchen
durchaus über die Runden kommt.

Allerding nutze ich meine Messer oft und gerne beim Frühstücken und Aufgaben wie z. B
Brötchen schneiden, Wurst schneiden, Stullen schmieren das sind die Punkte an denen man
dann doch gerne etwas mehr Klinge hat.

Begeistert war ich von der Leichtigkeit mit der sich die Klinge öffnen lies und dabei nur
ein minimales Spiel spürbar war.

Mein BM520 läst sich dagegen fast schon schwer öffnen, allerdings war mir dabei wichtiger
kein Spiel zu spüren. ;)

Fazit: Solide, schickes, kleines und sehr zivilisationskonformes Taschenmesser. Zum Briefe öffnen,
Kordel schneiden und die meisten anderen tagtäglichen Schnipseleien hervorragend geignet. Eine
Kleinigkeit stört mich doch, ich finde den Griff im Verhältniss zur Klinge etwas klobig geraten,
das ist zwar gut für die Finger aber unschön für´s Auge.
 
Hallo,

dann möchte ich doch mal meine Eindrücke von dem BM 705 schildern.
Als Referenz ziehe ich ein Messer einer anderen (Preis)Klasse von Benchmade heran – das Mini Pika. Der Vergleich mag ungerechtfertigt erscheinen, aber ich benutzte nun mal das Mini Pika als EDC und beurteile den Wert und Nutzen eines Messers nach seiner Eignung als mein persönliches EDC.

Zuerst das Äußere:
Die Größe des 705 ist für mich von der Länge her, optimal. Es ist sogar im geschlossenen Zustand ein wenig kürzer als das Mini Pika. Allerdings ist es von der Griffstärke klobiger und mag nicht so recht zu der schlanken Klinge zu passen.
Ich vermute, dass man wegen dem Axis-Lock das Messer nicht dünner gestalten kann. Oder liege ich da falsch?
Die Verabeitung ist für mich sehr gut. Von der Optik her gefällt mir das Messer nicht ganz so gut, denn die zahlreichen Löcher am Ende des Griffs es doch ganz schön verunstalten. Natürlich ist mir klar, dass sie für Anbringung des Clips notwendig sind.
Auch der Clip scheint für meinen Geschmack zu wuchtig zu sein.

Öffnungsmechanismus:
Ich hatte bis jetzt kein Axis-Lock in den Händen und kann nur sagen: WOW! Das Messer lässt sich sehr bequem öffnen und schließen. Jeweils ein leichtes Schnippen: fertig. Jetzt weiß ich, das Axis-Lock einmalig gut ist!

Alltagstauglichkeit:
Die Form der Klinge entspricht meinen Anforderungen und schneidet sehr gut. Der Griff liegt sehr gut in der Hand. Trotzdem ist mir das Messer ein wenig zu stark geraten und verschwindet nicht so schön in der Tasche, wie das Mini Pika. Auch das Hervorziehen gestaltet sich nicht so reibungslos, wie dies der Fall bei der wesentlich günstigeren Alternative ist. Vor allem der Daumenpin verhakt sich gerne manchmal an der Taschennaht.

Fazit:
Ein gutes und solides Messer! Vor allem das Axis-Lock-System ist genial. Wenn es bei Benchmade ein Axis-Lock so schmal wie das Mini-Pika gäbe (evtl. noch mit Holz o.ä.), würde ich wohl schwach werden. Das 705er käme für mich so nicht nicht in Frage, aber ich habe gelesen, dass der Nachfolger 707 schmaler ausfallen soll. Vielleicht ist ja auch das 705-400 Kevin Guns etwas schmaler. Elegant sieht es auf jeden fall aus...

Vielen Dank an Keno für die Möglichkeit ein schönes Messer begutachten zu dürfen!!!
 
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