Ergänzung des Schleifsteinbestands oder doch Komplettumbau?

arctur

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Hallo liebes Forum,

ich dachte ein Messer auszusuchen sei kompliziert... Ich hab versucht mich hier etwas einzulesen aber es ist für mich extrem schwer, auseinanderzuhalten, welche Empfehlungen eher praktischer Natur sind und wo die Liebhaberei durchkommt. In diesem Sinne bitte ich euch hier noch einmal um Beratung.

Zuerst einmal, was habe ich?

An Messer ist vorhanden:

Yanagiba aus Weißpapierstahl
Petty aus Blaupapier
Nakiri Weißpapier
Burgvogel Santoku aus Carbonstahl (was auch immer es genau ist weiß ich nicht)
dazu einige kleinere Messer und alte einfache Messer
sowie der Grund für diesen Thread: mein neues Ashi Schwedenstahl Gyuto, das irgendwo auf dem Postweg ist.

Was habe ich an Schärfzubehör?

Schleifsteinhalter
Leder mit der Paste von Scherenkauf
Naniwa Abrichtblock (von Dictum)
Suehiro 100 Schruppstein (benutze ich manchmal zum Abrichten und für Reparaturen)
Zische Korund FEPA 220/400 (siehe: http://www.shop-021.de/scherenkauf-p230h17s20-Abziehstein-Korund-K.html)
Kombistein 1000/3000 (siehe: https://www.amazon.de/gp/product/B005WRHISS/ref=oh_aui_detailpage_o01_s00?ie=UTF8&psc=1)

Letzerer ist ein interessanter Fall... Die Verpackung hab ich nicht mir. Da er auf Amazon von Scharfes-Japan verkauft wird habe ich dort mal in den Shop geguckt und siehe da: dieser Naniwa-Kombistein sieht genau aus wie meiner (http://www.scharfesjapan.de/naniwa-schleifstein-kornung-1000-3000). Ich vermute ein Rebranding auf "Kochling" wie es bei Amazon heißt, kann das sein?

Wie dem auch sei, für den regulären Schliff benutze ich die 1000er Seite vom Zische, gefolgt von der 3000er Seite meines Mystery-Kombisteins. Danach übers Leder abgezogen und das wars. Wie ich dem Tenor hier entnommen habe ist das gar nicht soooo verkehrt. Ich frage mich aber natürlich ob da für meine durchaus nicht schlechten Messer noch was geht...

Mit dem Zische komme ich gut klar. Fühlt sich zwar nicht smooth an aber ich hab nicht das Gefühl, dass ich damit groß was verkehrt machen könnte. Mit der 1000er Seite meines Mystery-Steins komme ich nicht klar, mit der 3000er Seite dafür ziemlich gut. Im Vergleich mit dem Zische ist die Bindung natürlich sehr weich aber es funktioniert.

Ich hab das Gefühl, dass der Sprung zum Leder noch etwas groß ist. Außerdem macht mir das Leder nicht so viel Spaß... Generell hab ich mittlerweile schon etwas Übung, Schleifen funktioniert zwar nicht meisterhaft aber okay. Den Arm rasieren konnte bis jetzt noch jedes meiner Messer und ich hab auch noch keine Klinge ruiniert. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass da noch was geht. Übung ist das eine, klar, aber sollte ich auch am Equipment noch schrauben?

Ich sollte vielleicht sagen, dass das Budget hier begrenzt ist. Wenn ihr mir sagt, dass ich gar nichts kaufen soll, ist das auch okay;) N festes Limit habe ich aber nicht.

Das Leder könnte ich durch einen Honyama Bruchstein ersetzen, Gabriels Empfehlungsthread folgend. Ich habe bis jetzt nichts negatives gelesen und preislich geht das voll in Ordnung.
Ob Leder oder der Honyama Bruchstein, ist der Sprung nicht trotzdem zu groß? Macht es Sinn, einen 5000er oder so anzuschaffen? Und wenn ja, was wäre dann passend?
Die letzte Baustelle ist das Abrichten. Hier scheinen ja die meisten Diamantplatten zu nutzen; ich hab jetzt nur die Budgetlösung. Würde das für mich eine Verbesserung ausmachen?

Vielen Dank schonmal fürs Lesen und ich freue mich auf eure Vorschläge,

Niklas
 
Hi

ich dachte ein Messer auszusuchen sei kompliziert... Ich hab versucht mich hier etwas einzulesen aber es ist für mich extrem schwer, auseinanderzuhalten, welche Empfehlungen eher praktischer Natur sind und wo die Liebhaberei durchkommt.

Lach....Nicht nur für DICH!
Du kannst wie ich, XXX Steine haben, (nein.... ich verrate es nicht, um den Grad der Sucht nicht öffentlich zu machen ) und dich immer noch nicht perfekt ausgerüstet fühlen.

Einfache Setups führen durchaus zu erstaunlichen Ergebnissen.

Wie die angehängten Foto beweisen, kann zB. ein Opinel Carbon mit einem Zische-Kombi/anschließend Zeitungspapier bearbeitet (Schleifwinkel 7Grad)eine gute Nassrasur bewerkstelligen.

28599081ip.jpg


28599082nn.jpg


Dann wird es wohl für die üblich anfallenden Küchenaufgaben allemal taugen.

Scharf, ist und bleibt scharf........"schärfer" oder gar "am schärfsten" muss immer mit Können und Geld erarbeitet/erkauft werden.
Für Küchenmesser ist das in meinen Augen meist..... Brimborium

Falls DU glaubst, das deine gegenwärtige Ausrüstung Defizite aufweist....

1.Der Honyama Natur-Bruchstein hat in meinen Augen schon seine Berechtigung, aber auch zwei Nachteile.
Er ist für große Küchenmesser zu klein um sehr gut damit schleifen zu können.
Die angebotenen Steine haben allzu oft eingelagerte Adern von groben "Störmineralien".

2.Ob es sich bei deinem "Mystery-Kombistein" um einen Naniwa handelt vermag ich nicht zu sagen.
Allerding scheint mir ein Preisunterschied von ca. 5€ zum Original das Risiko nicht wert zu sein.

Das Austauchen deiner Feinst-Schleifmöglichkeiten (Riemen) durch ähnlich effektive Steine, geht immer mit höheren finanziellen Kosten einher.
(Geld soll ja angeblich sexy machen....selten aber scharf) :haemisch:
Zu deiner Beruhigung; deine bisherige Vorgehensweise ist in meinen Augen nicht die schlechteste.

3.Da du die Budget-Frage selbst erwähnst, will ich beim Abrichten die Standard Empfehlung; grobes Wasserschleifpapier/dicke Glasscheibe anführen.
Eine Diamantplatte zum abrichten kann da nichts besser, ist aber zweifelsohne praktischer.


Wenn eine Neuanschaffung aber unausweichlich ist, bevor die liebe "Steinseele" Ruhe findet... empfehle ich dir einen Naniwa Professional 5000.
Auf welchem Stein Level du auch später immer landen magst, dieser Stein macht immer hochgradig Sinn.

Gruß, Bodo
 
Danke, das ist schonmal eine nette und hilfreiche Antwort :)

Diesen Kombistein will auch nicht neu kaufen, nicht falsch verstehen: ich hab mich nur gefragt, was eventuell hinter dem generischen Namen stecken mag. Ist ja aber auch egal solang er mir gute Dienste leistet und das tut er.

Das Leder muss ich ja auch nicht unbedingt ersetzen, die Benutzung ist für mich nur etwas nervig.

Der Naniwa 5000-Stein läuft einem bei der Recherche hier ja häufiger mal über den Weg und wir allerseits gelobt oder zumindest nicht kritisiert. Das hört sich für mich ja ganz vernünftig an, denn so wie ich das Ganze verstehe, ist der Sprung zu einem wie-auch-immer-gearteten Finisher, den ich in der Zukunft kaufen könnte, "passend". Das wäre ja schonmal gut. Der Preisbereich von ca. 50€ scheint mir auch ganz verträglich zu sein.

Das mit dem Abrichten ist so eine Sache... und zwar eine Sache der Verstauung. Wir haben insgesamt nicht sooo viel Platz und ich möchte daher viele herumfliegende Teile eher vermeiden. So eine Diamantplatte wäre da eher praktisch (und es käme später nicht mehr der Gedanke auf, ob die nicht doch besser ist...)

Wenn ich so eine Platte (DMT oder Atoma) zum Abrichten und zum Anreiben feinerer Steine nutzen wollte, welche Körnung sollte ich dann nehmen? Preislich ist das ja schon ein Unterschied...

Weiterhin vielen Dank für alle Hilfe:super:
 
Wenn Du den Naniwa Pro fuer 50EUR bekommst, dann bestell mir gleich einen mit :D
Ich vermute du hast den Professional mit dem Specialty/Superstone verwechselt.

Der Naniwa Professional wird fuer um die 100EUR zu haben sein.
 
Wenn Du den Naniwa Pro fuer 50EUR bekommst, dann bestell mir gleich einen mit :D
Der Naniwa Professional wird fuer um die 100EUR zu haben sein.
Ja, da hat Cristof (wohl leider für deinen Gelbeutel) :super: die besseren Daten.
Bezüglich der Diamant Platte bieten sich die 325er DMT Coarse oder eine 400/600er Atoma an.
Die Atoma hat durch ihre "Inselbestückung" den Vorteil das sie sich beim anreiben oder abrichten nicht so am Stein festsaugt.
Gruß, Bodo
 
Ja, da hat Cristof (wohl leider für deinen Gelbeutel) :super: die besseren Daten.
Bezüglich der Diamant Platte bieten sich die 325er DMT Coarse oder eine 400/600er Atoma an.
Die Atoma hat durch ihre "Inselbestückung" den Vorteil das sie sich beim anreiben oder abrichten nicht so am Stein festsaugt.
Gruß, Bodo

Danke. Beim Atoma wird der 400er "mittel" genannt, der 600er "fein". Gehe ich recht in der Annahme, dass der 400er zum Abrichten etwas besser weil schneller ist, während der 600er zum Anreiben besser taugt weil er nicht so starke Kratzer/Riefen produziert?

Meine Gedanken gehen jetzt dahin, einen 5000er Stein (oder so um den Dreh zu holen) und auf einen Finisher wie den Honyama zu verzichten. Von dem was ich hier so mitbekomme ergibt sich dadurch kaum ein praktischer Effekt, soll heißen beim Kochen. Zumindest ist mir bis jetzt noch nie ein Rezept untergekommen, dass nach "0.1g Männliches Haupthaar, in der Luft hängend zerteilt" verlangt hat... Das Abziehen auf dem Leder geht ja, da kann ich das Geld lieber in nen Stein wie den Naniwa stecken.

Das Setup wäre dann:

1000er Seite vom Zische Korund

3000er Seite vom Kombistein

5000 Naniwa Professional

Leder

Dazu die Diamantplatte um alles in Schuss zu halten. Wäre das so ein vernünftiges Setup? Und gibt es hochwertige Alternativen zu dem Naniwa, evtl etwas günstiger?
 
Der Zische WHITE (6000) ist m.E. eine hervorragende Alternative, sehr hart, sehr guter Abtrag. Wasserlagerung möglich.
 
Hi
Alternativen gibt es natürlich immer....
aber viel günstiger, eher nein.
Du kommst ja offensichtlich mit harten Steinen gut klar?
Ich benutze öfters einige Shapton Glasstones, da wäre der 6000er zu erwähnen (so um 65€ ).
Oder in meinen Augen auf Naniwa Qualität; der JNS 6000
Preis ist aber leider auch ähnlich.
Über Jnat's (zB. Ohira) reden wir dann vernünftigerweise erst mal nicht.....
Sorry, aber im 6000er Steinbereich (oder höher) wird es einfach.....monetär gemein.
Gruß, Bodo
 
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