Erstausstattung für Hobbymesserbau!

scharfmann

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Hallo, nachdem ich einige Zeit im Thema Messer unterwegs bin, erst Serienmesser gesammelt habe, jetzt langsam auf Custom umsteige, ist jetzt der Wunsch zum Selbermachen da!
Schmieden ist vorerst nach ausgeschlossen.....deswegen bleibt voerst die '' kalte '' Variante.

Als Grundlage habe ich umsonst eine alte, benutzte Hobelbank gekommen, die ich als Werkbank nutzen möchte.
Als weiteres soll ein Bandschleifer dazu kommen, dann entweder eine Tischbohrmaschine oder da ich eh' eine neue Bohrmaschine brauche, eine gute Bohrmaschine mit Bohrständer. Das andere Werkzeug wie Feilen etc..... erwähne ich hier mal nicht, da ist auch schon was vorhanden, da wird auch nicht gespart.
Eure Tips brauche ich für die Entscheidung Tischbohrmaschine / Bohrmaschine / Bohrständer? Welche Variante, ggf, Tips welche Maschine?
Bandschleifer welchen?
Für beides zusammen möchte ich ca. 600 Euro ausgeben!
Ich weiß dass das ein knappes Budget ist, aber noch ist es Hobby / Einstieg, und ich will anfangen, deshalb helfen Tips wie '' warte noch und investiere mehr '' auch wenn's richtig ist jetzt im Moment nicht.
Konkrete Vorschläge wären wirklich super!
Gruß und danke, Olli
Sollte ich das falsche Unterforum erwischt habe, bitte nicht löschen sondern verschieben!!!!
 
Mein erstes Feststehendes ist ohne Bandschleifer und ohne Ständerbohrmaschine entstanden. Mit etwas Geduld ist das alles machbar und die Ergebnisse sind letztendlich nur von deinem Geschick und Eifer abhängig.

Mindestausstattung (ohne Schmieden und Härsten) ist aus meiner Sicht:
- ein Satz Feilen fürs grobe, für die Arbeiten am Ricasso vielleicht noch Schlüsselfeilen
- diverse Sorten Schmirgelpapier fürs Finish
- ein brauchbarer Schraubstock auf einer einigermaßen robusten Werkbank
- ein Bohrständer bzw. Ständermohrmaschine ist sehr hilfreich, habe ich bei meinen ersten gequälten Versuchen sehr vermisst
- ein paar Schraubzwingen und Latten, um das Messer flach aufspannen zu können

So wie's klingt hast du das fast alles schon parat, also kannst du getrost loslegen.

Ich habe mir mittlerweile einen Metabo BS175 gekauft, muss mich mit dem Gerät aber erst anfreunden. Das Teil ist für den Einstieg vielleicht nicht schlecht aber im Vergleich zu einem anständigen BS eine Notlösung. Bedingt durch Platzmangel und finanzielle Aspekte gab's für mich aber keine Alternative.

Wenn du die Möglichkeit hast, dir einen schicken Bandschleifer zu bauen kommst du mit deinen Budgetvorstellungen sicherlich hin, ansonsten bleibt nur der Griff zu Baumarktware wie bei mir. Für einen "richtigen" BS aus dem Messermacher-Zubehör wirst du leider mit 600€ nicht hinkommen.

Mein Tip deshalb: Fang erst mal ohne BS an, schau wie du zurecht kommst und versuche bei irgendeiner Gelegenheit, verschiedene Bandschleifermodelle zu testen. Alles andere ergibt sich dann von selbst... :super:

Als Edit noch im Nachtrag was zur Bohrmaschine:
Wie fast alle bin ich der Meinung, besser eine gebrauchte Industriemaschine als ein neues (aber schrottiges) Baumarktteil zu kaufen. Bei der Sache gibts aber mehrere Haken: Preislich sind die gebrauchten Industriemaschinen zum Teil noch saftig, gerade weil es halt einen Markt dafür gibt. Außerdem bist du fast ausnahmslos auf Drehstrom angewiesen und die Geräte sind manchmal auch einfach zu groß und schwer für den Hobbykeller.
Nach dem ich wochenlang nach "was gescheitem" Ausschau gehalten hab ist mir irgendwann der Geduldsfaden gerissen. Statt nach der eierlegenden Wollmilchsau hab ich dann in den Kleinanzeigen einfach mal nach einer schnell verfügbaren, günstigen gebrauchten Baumarkt-Ständerbohrmaschine gesucht.
Keine 2 Tage später hatte ich dann für einen sehr schmalen Taler eine ganz passable Bohrmaschine daheim! Mit dem Gerät bin ich jetzt seit mehreren Monaten glücklich und sehe aktuell auch keinen Bedarf für ein Upgrade.

Quintessenz ist: Besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Selbst eine vergleichsweise schlechte Ständerbohrmaschine ist sehr viel besser als freihand gebohrt und wenn du nicht gleich Klappmesser oder andere Präzisionteile fertigen willst macht auch eine etwas größere Rundlauftoleranz den Bock nicht fett...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Scharfmann,
ich mach das auch als Hobbyist. Ich hatte eine Allround- Bohrmaschine mit ca. 550 Watt Leistung. Dazu hab ich mir dann noch einen Bohrstander besorgt.

http://www.wolfcraft.de/de/produkte/p/bohrstaender//s/c/index.html

Ein kleiner Maschinenschraubstock war bei mir gleich mit dabei. Den Bohrständer fixiere ich auf meiner Werkbank mit Schraubzwingen. Zusätzlich nutze ich für alle möglichen Arbeiten noch einen
kleinen Schraubstock von Bessey:
http://www.wolfcraft.de/de/produkte/p/bohrstaender/1_bohrstaender/s/p/index.html

Ich sage es nochmal: das alles ist Heiwerkerqualität, man kann vieles damit erreichen, die Profis lächeln hier. Bei der Bohrmaschine ist es sinnvoll, eine mit elektronischer Drehzahlregelung zu wählen.

Als Bandschleifer benutze ich einen Bosch: so ähnlich wie der hier: http://www.bosch-do-it.de/de/de/bosch-elektrowerkzeuge/werkzeuge/pbs-75-ae-3165140633185-199910.jsp

Den spannt man auf den Tisch, geht vertikal und horizontal. Anschlag war bei mir auch noch dabei. Auch hier Drehzahlregelung wichtig. Damit bearbeite ich vorwiegend die Griffschalen, manchmal auch die Erle. Für die Klingen hab ich eine
Tormek T7 (die liegt wahrscheinlich über deinem Budget). Ich kann bei mir nur Klingen weiter verarbeiten, die schon gut vorbereitet sind. Da geht das so. Zu dem Thema wird es sicher 1000 Meinungen geben, vorstehendes ist ein Teil meines bescheidenen Equipments. Meine Werkzeuge sind schon vor Jahren angeschafft, deshalb kann ich nur auf aktuelle vergleichbare Dinge verlinken. Alles funktioniert aber noch, also kann die Qualität so schlecht nicht sein.
LG rocco26
 
Bei Maschinen - egal welche - bin ich grundsätzlich der Meinung, lieber gebrauchte Profi/Industriemaschinen kaufen, als neues Baumarktgerümpel.

Suchen lohnt sich : meine eigene alte Cordia-Standbohrmschine hat im Netz schlappe 60.- EUR gekostet, braucht allerdings Drehstrom, wie die meisten Industriemaschinen.
Mein Bandschleifer ist der Vorläufer vom BS 175, von Elektra Beckum. Läuft ebenfalls auf Drehstrom, hat daher deutlich mehr "Dampf" als der kleine Bruder von Metabo - und hat nur 120.- EUR gekostet !

Also : schau mal im Netz oder bei lokalen Gebrauchtmaschinenhändlern ( gibt´s mehr als man denkt ) - mit etwas Geduld wirst Du garantiert fündig !
 
Moin, Teil 1 der Beschaffung erledigt, blaue Boschbohrmaschine erstanden, passt in Bohrständer, somit zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen, jetzt fehlt noch Bohrständer, Maschinenschraubstock und der Bandschleifer. Hier verdichten sich in Hinweise auf das Modell Elektra Beckum BS 200, zwar nur 220 Volt, aber von den Amateurmaschinen die tauglichste?
In Richtung Bandschleifer würde ich mich noch über Tips freuen, Metabo BS 175 oder Elektra Beckum BS 200?
Andere, teurere Alternativen scheiden zur Zeit aus!

Danke und Gruß,Olli
 
Hallo,

bei der ganzen Maschinendiskussion möchte ich mich nicht einmischen, aber noch eine Lanze für einen gescheiten Schraubstock brechen. Höhenverstellung und Kugelgelenk habe ich bisher nicht vermisst, aber Drehteller ist mMn kein Luxus. Die Flexibilität, Kraft und Genauigkeit können die Schraubstöcke einer Hobelbank nicht liefern - sind halt auch dazu gedacht, Bretter einzuspannen und nur oben drauf zu hobeln...
 
Moin Olli,

beide Bandschleifer spielen meines Wissens nach in der selben Liga und mit beiden machst du nicht all zu viel falsch. Der Elektra Beckum hat die etwas größere Schleifscheibe und etwas mehr Power. Anscheinend ist das Gehäuse des EB auch ein bischen stabiler und lässt sich deshalb besser modifizieren.
Elektra Beckum gibt's aber seit Jahren nicht mehr. Ist jetzt alles Metabo und der entsprechende Metabo BS200 wird auch schon länger nicht mehr hergestellt.
Wenn du Glück hast findest du vielleicht einen gebrauchten BS200, bei mir war die Suche letztes Jahr leider nicht erfolgreich...
 
Hier verdichten sich in Hinweise auf das Modell Elektra Beckum BS 200, zwar nur 220 Volt, aber von den Amateurmaschinen die tauglichste?
In Richtung Bandschleifer würde ich mich noch über Tips freuen, Metabo BS 175 oder Elektra Beckum BS 200?

Da Elektra Beckum schon lange nicht mehr existiert, wirst Du den EB-Bandschleifer nur auf dem Gebrauchtmarkt erstehen können - und die sind rar, weil gesucht.
Den Metabo gibt´s neu.
 
Hier noch mal danke für die Tips, ein Bandschleifer BS 200 ist teilweise auch neu mit suchen noch zu bekommen,wird es wohl werden. Ansonsten kommt jetzt ein Wolfcraft Bohrständer mit Maschinenschraubstock dazu, ein guter Satz Schlüssenfeilen ist unterwegs.
Die Hobelbank soll hier nur als Werktisch dienen, ein großer Schraubstock kommt gebraucht für dünnes, dann kann's langsam losgehen!
Gruß,Olli

Ein Buch '' Flachangelmesser bauen '' soll auch noch helfen, gute Tips gab's auch beim Messerstammtisch Rheinland, danke auch an den Kreis!!!
 
Gibt doch eine andere Alternative.

Frag doch mal den einen oder anderen Dir bekannten Messermacher ;-) ob Du mal vorbei kommen kannst und mal ein Messer schleifen...oder härten kannst. Vielleicht hat der eine oder Andere auch ein kleine Schmiede und lässt Dich mal die heiße Kunst ausprobieren. Um mal zu sehen z.B. ob nicht ein Bandschleifer mit FU doch sinnvoll ist sollte man mal an einem gearbeitet haben. Am Stammtisch gibt es bestimmt jemanden, der Dir mal etwas zeigt.

Viele Grüße Thomas
 
Hallo Thomas, ja, das Angebot eines mir bekannten Messermachers werde ich wohl bezeiten gerne annehmen. Schmieden wäre natürlich das größte, aber ich hab Zeit und es muss nicht alles sofort sein. Ich denke der Stammtisch Rheinland bietet da die richtigen Möglichkeiten. So long und viel Spaß in Gembloux! Olli
 
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