Moin moin aus Hamburg und liebe Grüße an alle Mitforisten!
Die Geschichte:
Ich ging sehr lange mit dem Gedanken schwanger von der klassisch europäischen Kochmesserform zur chinesischen Kochmesserform umzusteigen.
Das ging soweit, dass ich beim schneiden meinte mir vorstellen zu können, wie viel besser das Schneiden im jeweiligen Moment mit einem Chinesischen Koch-
messer von der Hand gehen müsste.
Dies führte dann zu einer Monate andauernden Obsession, in deren Rahmen ich die kleine Stahl und Messerkunde in trock-
ener Theorie absolvierte, während ich gleichzeitig alle Informationen zu chinesischen Kochmessern Sammelte, die in deutscher und englischer Sprache im Inter-
net zu ergattern waren.
Vor meinem Kauf in der Hand gehabt und teilweise auch an Zwiebeln getestet hatte ich sämtliche Modelle von Wüsthof, fast alle von (nur nicht die Ganzstahlva-
riante) WMF und die von Zwilling. Letztlich habe ich sie wegen ihrer Geometrie disqualifiziert muss aber sagen, dass sie mich was fit und finish angehen alles an-
dere als beindruckt haben (WMF war was f&f angeht deutlich besser als die anderen).
In Erwägung gezogen habe ich wohl so ziemlich alles, was verfügbar ist, Von CCK über Suien, zu Matsuhiro, zu Ashi, zu...wirklich allem. Letztlich wollte ich nicht
zu unvernünftig sein und entschied mich daher für dieses Messer:
Ein Sugimoto CM4030.
Warum dieses? Könnte man fragen. Nun, ich wollte eine sehr schneidfreudige Geometrie und das Bildmaterial versprach diese.
Ich wollte wissen, was Japaner aus Chrom-Molybdän Kohlenstoffstahl rauskitzeln können.
Ich hatte nichts negatives über dieses Messer finden können. Jeder der darüber berichtete war mehr oder weniger vollkommen zufrieden. Ich fand eine kleinere Vari-
ante des chinesischen Kochmessers vernünftig, weil meine Küche wirklich winzig ist. Und die Schneidengeometrie hat nicht so viel Bauch, was laut vieler Aussagen
wünschenswert sein soll.
Außerdem gefiel mir der Griff.
Der Preis war im übrigen auch nicht unattraktiv, 120€ mit allem drumm und dran. Gekauft über Rakuten, bei Subaru, aus Japan. Das ganze hat inklusive Zoll ca. 10 Ta-
ge gedauert. Ich war beeindruckt. Das Packet war bereits nach 4 Tagen in Hamburg.
Hier noch das obligatorische Bild des Schwerpunktes.
Habe ich etwa schon das Kochmesser meiner Träume gefunden? War das wirklich so einfach? Kann trockene Recherche ohne viel Erfahrung mit der Materie auf Anhieb
zum Erfolg führen?
....Die Zeit wird zeigen, ob mir die Form des Kochmessers an sich liegt. Ich habe gute 10 Jahre mit einem klassischem Chefmesser von Victorinox geschnitten. Die Dis-
krepanz zwischen meiner Fantasie vom schneiden mit einem solchen Messer und der Realität wird mir in jedem Fall deutlich. Zwei Vorteile die das europäische Kochmes-
ser dem chinesischen voraus haben. Wenn Schnittgut auf der Messer führenden Seite anhaftet ist es ein leichtes dieses mit der Hand abzustreifen. Selbiges erscheint
beim Chinesen erstmal lästig. Außerdem sieht man nicht so gut was auf beiden Seiten des Messers passiert, weil die Höhe dem im Weg ist, außer man hängt den Kopf
direkt über den Klingenrücken, was unkomfortabel ist.
Ein Vorteil ist die viel gerühmte Schaufelfunktion, wobei das Messer derartig scharf ist, sodass selbst bei flachstem Schaufelwinkel teilweise Messer und Schneidbrett mit-
einander kabbeln.
Alles nicht weltbewegend und sicherlich eine Frage der Gewohnheit. Aber gehört habe ich noch nie von solchen Problemen, es werden entweder die Vorteile der chinesisch-
en Form gepriesen, oder es heißt man käme mit der europäischen Form einfach besser klar, woran das dann liegt habe ich bisher noch nirgendwo gelesen, deshalb also
schildere ich hier die Eindrücke meiner ersten Gehversuche mit dieser Kochmesserform.
Ein kurzes Resumée:
DIe Verarbeitung insgesamt würde ich als robust beschreiben. An der Zwinge sind Spalte deutlich sichtbar.
Der Griff hat grobe schleifspuren (siehe Fotoweiter oben). Der Klingenspiegel weist einige grobe Kratzer auf. Die Kanten am Klingenrücken sind gebrochen, die Kanten der Seite auf der
Seite des Griffes sind scharf und unangenehm, wie bei jedem deutschen Chinesen übrigens auch. Das alles trübt für mich den Gesamteindruck nur minimal, da das kleine
Sugi sowieso eher den Charme eines Gebrauchsgegenstandes versprüht.
Das Messer kam sehr scharf bei mir an. Die Schärfe hielt in etwa 3 Tage unter mäßigem Schnippeln, wonach die Schneide von diversen Mikroausbrüchen geplagt wurde. Die
habe ich nun erstmal mit dem Sieger Rubin entfernt (vielen Dank Rock'n'Roll für dein unermüdliches Preisen dieses Stabes, er macht S(paß)charf). Jetzt muss ich erst einmal
beobachten, wie sich das langfristig verhält. Man merkt aber, dass der Stahl sehr hoch gehärtet ist. Man fühlt und hört es, wenn Kräfte seitlich auf die Schneide einwirken.
Spaß macht das Messer alle mal. Bereut habe ich den Kauf bisher nicht.
So weit vorerst von mir,
MfG
caponsky
Die Geschichte:
Ich ging sehr lange mit dem Gedanken schwanger von der klassisch europäischen Kochmesserform zur chinesischen Kochmesserform umzusteigen.
Das ging soweit, dass ich beim schneiden meinte mir vorstellen zu können, wie viel besser das Schneiden im jeweiligen Moment mit einem Chinesischen Koch-
messer von der Hand gehen müsste.
Dies führte dann zu einer Monate andauernden Obsession, in deren Rahmen ich die kleine Stahl und Messerkunde in trock-
ener Theorie absolvierte, während ich gleichzeitig alle Informationen zu chinesischen Kochmessern Sammelte, die in deutscher und englischer Sprache im Inter-
net zu ergattern waren.
Vor meinem Kauf in der Hand gehabt und teilweise auch an Zwiebeln getestet hatte ich sämtliche Modelle von Wüsthof, fast alle von (nur nicht die Ganzstahlva-
riante) WMF und die von Zwilling. Letztlich habe ich sie wegen ihrer Geometrie disqualifiziert muss aber sagen, dass sie mich was fit und finish angehen alles an-
dere als beindruckt haben (WMF war was f&f angeht deutlich besser als die anderen).
In Erwägung gezogen habe ich wohl so ziemlich alles, was verfügbar ist, Von CCK über Suien, zu Matsuhiro, zu Ashi, zu...wirklich allem. Letztlich wollte ich nicht
zu unvernünftig sein und entschied mich daher für dieses Messer:
Ein Sugimoto CM4030.
Warum dieses? Könnte man fragen. Nun, ich wollte eine sehr schneidfreudige Geometrie und das Bildmaterial versprach diese.
Ich wollte wissen, was Japaner aus Chrom-Molybdän Kohlenstoffstahl rauskitzeln können.
Ich hatte nichts negatives über dieses Messer finden können. Jeder der darüber berichtete war mehr oder weniger vollkommen zufrieden. Ich fand eine kleinere Vari-
ante des chinesischen Kochmessers vernünftig, weil meine Küche wirklich winzig ist. Und die Schneidengeometrie hat nicht so viel Bauch, was laut vieler Aussagen
wünschenswert sein soll.
Außerdem gefiel mir der Griff.
Der Preis war im übrigen auch nicht unattraktiv, 120€ mit allem drumm und dran. Gekauft über Rakuten, bei Subaru, aus Japan. Das ganze hat inklusive Zoll ca. 10 Ta-
ge gedauert. Ich war beeindruckt. Das Packet war bereits nach 4 Tagen in Hamburg.
Hier noch das obligatorische Bild des Schwerpunktes.
Habe ich etwa schon das Kochmesser meiner Träume gefunden? War das wirklich so einfach? Kann trockene Recherche ohne viel Erfahrung mit der Materie auf Anhieb
zum Erfolg führen?
....Die Zeit wird zeigen, ob mir die Form des Kochmessers an sich liegt. Ich habe gute 10 Jahre mit einem klassischem Chefmesser von Victorinox geschnitten. Die Dis-
krepanz zwischen meiner Fantasie vom schneiden mit einem solchen Messer und der Realität wird mir in jedem Fall deutlich. Zwei Vorteile die das europäische Kochmes-
ser dem chinesischen voraus haben. Wenn Schnittgut auf der Messer führenden Seite anhaftet ist es ein leichtes dieses mit der Hand abzustreifen. Selbiges erscheint
beim Chinesen erstmal lästig. Außerdem sieht man nicht so gut was auf beiden Seiten des Messers passiert, weil die Höhe dem im Weg ist, außer man hängt den Kopf
direkt über den Klingenrücken, was unkomfortabel ist.
Ein Vorteil ist die viel gerühmte Schaufelfunktion, wobei das Messer derartig scharf ist, sodass selbst bei flachstem Schaufelwinkel teilweise Messer und Schneidbrett mit-
einander kabbeln.
Alles nicht weltbewegend und sicherlich eine Frage der Gewohnheit. Aber gehört habe ich noch nie von solchen Problemen, es werden entweder die Vorteile der chinesisch-
en Form gepriesen, oder es heißt man käme mit der europäischen Form einfach besser klar, woran das dann liegt habe ich bisher noch nirgendwo gelesen, deshalb also
schildere ich hier die Eindrücke meiner ersten Gehversuche mit dieser Kochmesserform.
Ein kurzes Resumée:
DIe Verarbeitung insgesamt würde ich als robust beschreiben. An der Zwinge sind Spalte deutlich sichtbar.
Der Griff hat grobe schleifspuren (siehe Fotoweiter oben). Der Klingenspiegel weist einige grobe Kratzer auf. Die Kanten am Klingenrücken sind gebrochen, die Kanten der Seite auf der
Seite des Griffes sind scharf und unangenehm, wie bei jedem deutschen Chinesen übrigens auch. Das alles trübt für mich den Gesamteindruck nur minimal, da das kleine
Sugi sowieso eher den Charme eines Gebrauchsgegenstandes versprüht.
Das Messer kam sehr scharf bei mir an. Die Schärfe hielt in etwa 3 Tage unter mäßigem Schnippeln, wonach die Schneide von diversen Mikroausbrüchen geplagt wurde. Die
habe ich nun erstmal mit dem Sieger Rubin entfernt (vielen Dank Rock'n'Roll für dein unermüdliches Preisen dieses Stabes, er macht S(paß)charf). Jetzt muss ich erst einmal
beobachten, wie sich das langfristig verhält. Man merkt aber, dass der Stahl sehr hoch gehärtet ist. Man fühlt und hört es, wenn Kräfte seitlich auf die Schneide einwirken.
Spaß macht das Messer alle mal. Bereut habe ich den Kauf bisher nicht.
So weit vorerst von mir,
MfG
caponsky