Erster gehärteter Tanto

Menuki

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Hallo,

mein erster richtig funktionierter Härteversuch an einem geflextem Tanto:

Tanto75_01.jpg


Verdammt - jetzt juckt's mir in den Fingern, es besser zu machen, aber ich muss mich zusammen reissen und erst mal das Habaki verzieren und eine Montierung (Shira Saya) basteln...
 
Hübsch

Sieht doch gar nicht schlecht aus.

Eine Frage hätte ich aber.
Was sind das für Flecken in dem gehärteten Bereich (Yakiba)?
Vieleicht Reste von der Säure-Politur ?
 
D.Kraft schrieb:
Sieht doch gar nicht schlecht aus.

Eine Frage hätte ich aber.
Was sind das für Flecken in dem gehärteten Bereich (Yakiba)?
Vieleicht Reste von der Säure-Politur ?


Es wurde nur "ein bisschen" mit Säure nachgeholfen - der Hamon war auch ohne diese Behandlung sichtbar, nur nicht so kontrastreich...

Die seltsamen Flecke (s. auch http://www.messerforum.net/showpost.php?p=250472&postcount=56 , wo ich noch paar Fragen habe) sind der Stahl selbst - ich vermute, dass Blasen, die sich zwischen den (zu dicken) Ashi-Lehmstreifen gebildet haben, diese Flecken verursacht haben...
 
Hallo Menuki,

gefällt mir ausgesprochen gut!! :super: Hast du die Klinge genauso poliert, wie du es im anderen Thread erläutert hast, oder diesmal anders? Ich frage das weil die habuchi so schön weiß erscheint und mir das bisher noch nie so gut gelungen ist. Ich wäre also dankbar für jeden weiteren Tip... :hehe:

Gruß

Mirco
 
Mitsutada schrieb:
Hallo Menuki,

gefällt mir ausgesprochen gut!! :super: Hast du die Klinge genauso poliert, wie du es im anderen Thread erläutert hast, oder diesmal anders? Ich frage das weil die habuchi so schön weiß erscheint und mir das bisher noch nie so gut gelungen ist. Ich wäre also dankbar für jeden weiteren Tip... :hehe:

Gruß

Mirco

Die Klinge ist wie beschrieben geschmirgelt und leicht angeätzt - beim Schmirgeln (klingt furchtbar...) sieht man zwar die Härteline ein bisschen, aber erst beim Anätzen wird die Sache kontrastreicher. Nach dem Ätzen muss man allerdings nochmal leicht mit dem feinsten Papier drüberschleifen oder die Oxidschicht andersweitig entfernen.
Außerdem ist auf dem Foto die Lichtquelle die Sonne und keine Lampe.
 
Der Name Jogibeer bürgt für tolle Aktionen-
Feilen zu Tantos, und dann auch noch mit super Härtung!
Deine Homepage mit dem Katana-Projekt hat mich ein Jahr lang immer und immer wieder angefixt und ermutigt.
Und jetzt tut es mir gut zu hören, dass auch Du mit diesem Jucken in den Fingern zu kämpfen hast, etwas fast Fertiges, wenn die größten Experimente und Probleme gemeistert sind stehen und liegen zu lassen, um gleich etwas neues oder "perfekteres" zu machen.
Aber bitte hier nicht nachgeben- ich möchte auch das Endergebnis sehen!

mfg
Tct
 
Shirasaya

...und jetzt ist die Montierung fertig:
Etwas am Finish muss ich noch machen, aber da es ja auch kein traditionelles Saya-Holz ist, bin ich da flexibel...

t_tanto_01_big.jpg


t_tanto_02_big.jpg
 
Hallo Andi,

ich finde dein Tanto echt klasse. Sieht super aus. :super:

Kannst Du noch ein bischen zur Holzscheide schreiben (Vorgehen, Aufbau..), wenn es kein Betriebsgeheimnis ist.
 
Sieht gut aus!
Das mit der Scheide würde michauch interessieren.
Sebastian
p.s. Bleibt das so eckig, oder machst du es noch rund?
 
Also die Holzscheide ist ziemlich simpel gestaltet:

Umriss der Saya (Pappschablone) 2x auf ein Holzbrett gezeichnet, so dass ich schon zwei Hälften habe (kein dickes Brett der Länge nach durchgesägt...) und ausgesägt.

In die Hälften (2x Saya, 2 x Griff) mit einem Stechbeitel die Klingenform geschnitzt.
Etwas knifflig war der rechte Sitz beim Habaki - da musste ich länger probieren.

Dann zusammengeleimt und in Form geraspelt und gehobelt.

Um das Mekugi ana habe ich noch einen Bambuseinsatz geleimt, damit es stabiler wird (nein - damit es einfach besser aussieht ;-).

t_shirasaya_06_m.jpg



Momentan ist die Saya achteckig und wird so erstmal bleiben.
Allerdings habe ich festgestellt, dass diese Form bei einer auffälligen Maserung nicht so gut zur Geltung kommt.
 
Hallo Andi!

Schöne Arbeit. Griff und Scheide überzeugen durch ihre Schlichtheit. Welche Säure hast Du zum ätzen genommen?

Viele Grüsse aus dem Fränkischen Seenland

Steffen

Messerwerkstatt Dammann
messerdammann@aol.com
 
Ich habe zum Ätzen Eisen-III-Chlorid genommen. Das Zeugs gibt's als gelbe Kugeln im Elektronikfachhandel und funktioniert am schnellsten.

Bisschen Wasser und ein paar Kugeln rein -> fertig!
Ein Glas mit Lösung hält ewig.

Generell gilt: Lieber öfters mit weniger starker Säure ätzen, als zu viel geätzt...
Angeblich ätzt FeCl3 recht stark und deshalb kommen Details nicht so gut raus (hab' ich gelesen), aber man kann ja langsam anfangen.
Essiglösung habe ich auch probiert, aber die sollte warm auf eine warme Klinge aufgebracht werden -> das ist "aromatechnisch etwas unangenehm".
 
Hi Ande! Meine Frage nach der Säure bezog sich auf die Flecken, hätte auch von zu starker Säure stammen können.

Gruss

Steffen
 
Ach so...


Die Flecken innerhalb der Schneide sind keine oberflächlichen Verfärbungen durch das Ätzen, sondern wie die Härteline selber Veränderungen im Stahl. Egal wie oft man da drüber poliert - nach dem Ätzen erscheinen sie an den selben Stellen wieder.

Ich vermute, beim Abschrecken haben sich Dampfblasen zwischen den Lehmfüßchen gebildet und wurden nicht gleich weggeleitet, sodass dort der Stahl ähnlich wie an der eigentlichen Lehmkante einen hellen "Übergangsbereich" bildet.

Verglichen zu traditionellen Lehmmänteln war meiner etwas zu dick - gerade bei den Lehmfüßchen...

bubbles.jpg
 
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