Erster Versuch des Schleifens: "schief" gelaufen

fotografioso

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Hallo zusammen,

ich hatte mir vor kurzem ein Eka Swede 8 gekauft und stellte fest, dass es von sich aus relativ schnell von der werkseitigen Schärfe verlor. Als Übungsaufgabe, und um das Lansky Set einzuweihen, beschloss ich, dem Messer einen spitzeren Schneidwinkel zu verpassen, da der Werkseitige Winkel doch recht stumpf zu sein schien (oberstes Loch beim Lansky mittels Edding Methode festgestellt). Ich wählte das zweitunterste Loch (die Gradangaben stimmen ohnehin nicht ganz, zumindest nicht bei dem Messer).

Nun habe ich aber den Fehler gemacht, eine Seite komplett zu schleifen und dann erst die zweite. Bei der zweiten Seite musste ich dann feststellen, dass ich auch nach vielen Stunden schleifen nicht die Breite der Schneide erreichte, die auf der ersten Seite erreicht war. Ich gab dann auf und schliff beide Seiten mit den feineren Steinen fertig und zog das Messer auf einem Leder samt Polierpaste ab. Rasiermesserschärfe erreichte ich nicht, aber doch eine für mich sehr annehmbare Schärfe (Papiertest problemlos, Fingerkuppe leider auch ;))

Nun die Frage: die Schneide ist nun an der Schnittkante asymmetrisch (über den Daumen gepeilt ist die eine Seite 1,7 die andere 1,0 mm breit): in wieweit habe ich mir damit das Messer "versaut"? Die schmalere Seite ebenfalls auf die Breite herunterzuschleifen würde einen immensen Materialabtrag bedeuten (und vermutlich tagelanges Schleifen). Oder sollte ich einfach mal beobachten, wie sich die Schnitthaltigkeit verhält?

Beste Grüße in die Runde,

Stefan
 
Wenn's dich optisch nicht stört, dann brauchst du dir keine Sorgen zu machen.
Beim Nachschärfen kannst du die nächsten Male ja überwiegend auf der "schmalen" Seite schleifen.
Nach ein paar Jahren ist dann wieder alles symmetrisch :)

Grüße
Rainer
 
in wieweit habe ich mir damit das Messer "versaut"? Die schmalere Seite ebenfalls auf die Breite herunterzuschleifen würde einen immensen Materialabtrag bedeuten (und vermutlich tagelanges Schleifen).

Du hast es richtig versaut. Aber bei dem genannten EKA ist das jetzt nicht so tragisch. Du wirst es noch öfter im Lansky bearbeiten - da kannst Du das ausgleichen.
Wenn es scharf ist, lass es einmal so.

Wenn Du mehr Materialabtrag willst mit dem Lansky (dass das nicht tagelang dauert):

www.messerforum.net/showthread.php?111340

So kriegst Du alles "klein".

Andreas
 
Moin!
Danke für Euer Feedback! Ich werde dann zukünftig die schmale Seite doppelt schleifen und auch mal über den genannten Selbstbau-Diamant-Schleifstein nachdenken.

Aber man macht ja Fehler, um draus zu lernen. Ich habe daher mein neues Opinel Slimline 10 heute nachgeschliffen (hier war aber auch der passende Schnittwinkel bereits ab Werk vorhanden). So habe ich in 15 Minuten das Messer auf "Unterarm-Haare-ab-Schärfe" gebracht :)

Ich habe noch ein älteres Opinel: da ist aber die Klinge verbeult; da muss ich mal gucken, ob ich das richten kann, sonst macht nachschleifen wahrscheinlich nicht viel Sinn.

Mal sehen, wann mich der Virus hin zu hochwertigeren Messern treibt ... Ich stelle am besten schonmal eine Spardose auf ... ;) Meine bessere Hälfte sieht bisher nicht so ganz die Sinnhaftigkeit *räusper*

Gruß,
Stefan
 
Zur Asymmetrie: Kein Problem.

Ich schleife alle meine Messer händisch auf ca. 30° Gesamtschneidwinkel um und bringe dann eine rasiermesserscharfe Mikrofase mit dem Sharpmaker an.

Händisch kann man keine absolute Symmetrie der Schneide erreichen, mit dem Lansky Set o.Ä. ebenso nicht.

Keine Sorge, das Messer ist sicher nicht versaut.

Rasieren tut das Ding wahrscheinlich nicht, da entweder noch ein Grat an der Schneide liegt, oder eben noch keine 100 prozentrige Schneidspitze entstanden ist.

lG Oli
 
Ich gehe jetzt mal davon aus, das du mit dem Schliff auf beiden seiten vorne an der Schneide angekommen bist, nur halt auf einer Seite insgesamt mehr weggeschliffen hast. (Verstehe ich zwar nicht so ganz, da hättest du ja auch die erste Seite tagelang schleifen müssen?)
Was soll jetzt außer der optischen unsymetrie (die man in den seltensten fällen sieht) passiert sein?
Das Messer verhällt sich ganz genau so wie vorher, wird auch gleich scharf.
Evtl verzieht es den Schnitt in weichem Material ein wenig, aber das merkst du wahrscheinlich gar nicht.
Ich würde ganz einfach gar nichts machen, außer in Zukunft immer mit der zuwenig geschliffenen Seite beginnen, bis auf der anderen Seite Grat ist. Dann wie gewohnt fortfahren(Grat entfernen + feinere Steine).

Grüße,
Eisenbrenner
 
Naja, durch meinen Denkfehler habe ich die erste Seite sehr lange geschliffen. Ich wollte ursprünglich eine breitere Schneide und dann eine Mikroschneide mit stumpferem Winkel aufsetzen. Dass die breitere Schneide mit der Geometrie so gar nicht klappen konnte, ist mir dann irgendwann auch aufgefallen :cool::

Naja, aber es schneidet ja, ist scharf genug und ist ansonsten auch ein sehr schönes Messer.

Gruß,
Stefan
 
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